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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191303068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19130306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19130306
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-06
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 06.03.1913
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Resolutionen werden angenommen. EbeujaUS an genommen wird eine Resolution, die eine Entschä digung der Fischer in der Kieler Föhrde, die durch Marineanlagen geschädigt werden, fordert. Ange nommen wird ferner ein Antrag auf Neuregelung der Borsabzüge und Abstufung nach der Höhe des GehaltS. Der Marine-Etat wird in zweiter Lesung erledigt Der Nachtragsetat für die er^e Einrich tung der Verwaltung in Neu-Kamerun wird ohne Aussprache in zweiter Lesung angenommen. Darauf beginnt die Beratung des Kolonial- Etats. Abg. Henke (Soz.) spricht über die Besied- lungSsrage in Deutsch-Ostafrtka, die wenig hoffnungs voll sei. Selbst der Gouverneur Dr. Schnee habe das zugegeben. Für Ansiedler ohne erhebliches Ka pital gebe eS keine Möglichkeit des Weiterkommens. Deshalb sei es frevelhaft, Hoffnungen in den An- siedlungSlustigen zu erregen, die sich nicht erfüllen können, aber selbst kapitalkräftige Elemente sollen die Finger davon lassen, weil es an der Absatz möglichkeit und an Arbeitern fehlt. Die Propa gandareise des Staatssekretärs Solf lei eine wahre Bierreise gewesen. (Vizepräsident Dove rügt den Ausdruck.) Unsere ganze Kolonialpolitik müsse bankrott machen, wenn die Diamanten funde aufhören. In den letzten 25 Jahren seien in Ostafrika 150 000 Menschen niederge schossen worden. Das sei Menschenschlächterei. Wir sehen, schließt her Redner, nicht herab aus diese Schwarzen. Sie sind uns lieber, als Ihre Schwarzen hier in Deutschland. , Ein, Mertagungsantrag wird angenommen. Schluß Uhr. — Morgen 2 Uhr: Schwe rinstag, konservativer Antrag über kleine Gar- nffoncn usw. Ak MM Mm« Ganz überraschend kommt die Meldung, daß das neue türkische Regime, das doch gerade, um Advianopel zu erhalten, das frühere Minis terium gestürzt hat, selber jetzt auf Adrianopel verzichten will. Aus Konstantinopel wird näm lich berichtet: Quelle wird bestätigt Patz der Erotzwestr durch Vermittlung d*S rusGsche« Botschafters Bulgarien «eue Art edrnOvorfch läge ge- «ucht stade, «ach denen die «eue Grenze »MU der Bai vei dem au der Mündung des Flusses Resjawa am Schwarzen Meere gelegene« Orte Sa« Stefano auS- gesteu «ud fodan« dem Laufe der Flüsse Utoswaja «ud Marttza folge» soll. Adrianopel würde stierdei unter gewissen Garantien Bulgarien zu- falte«. Hiernach würde also die Küste des Mar- marameeres der Türkei verbleiben, die dafür Advianopel opfert. Das stimmt auch zu einer anderen Konstantinopeler Meldung, daß meh- rere Mächte den neuen Vorschlag der Pforte unterstützen werden, denn die Mächte seien im allgemeinen dagegen, daß Bulgarien zum Mar marameer Zutritt erhalte. Was die Entschä digungsansprüche der Balkanverbündeten in einer Höhe von einer Milliarde Francs be trifft, so hält man es für unwahrscheinlich, daß die Mächte eine solche Forderung unterstützen werden. Die Dkutari-Frage Der König von Montenegro sandte dem Vertreter des .Figaro" die Antwort auf ..«ne Anfrage über die Ansicht der montenegri nischen Regierung zur Skutarifrage. Die Ant wort lautete: Nichts kann den Standpunkt des Königs wie seines Volles betreffs Skutari än dern. Der Be".^ Skutaris bedeute für Monte negro eine Lebensfrage; es müsse Montenegro einverleibt werden. — Wenn es nun aber nicht erobert wird? Die Grieche« beschieße« Santi Quaranta. Die „Agence d'Athenes" meldet "'.'s K"> fu: Am Montag verließ eine Lwision der Schlachtflotte den Hafen in der Richtung nach Norden, gefolgt von mehreren Transport schiffen. Gegen 1 Uhr 30 Minuten beschos sen die Kriegsschiffe Santi Quaranta. Die Bevölkerung von Korfu vernahm den Ka nonendonner. Nach telephonischen Nachrichten haben die Türken keinen Wider stand geleistet, sondern find geflohen. Gegen 11 Uhr abends kehrten die Transport schiffe nach Korfu zurück. Die griechischen Truppen haben Santi Quaranta besetzt, die tüttische Artillerie wurde vernichtet. Die österreichische Demobilisterung a« der Nordostgrenze. Wie die Wiener „Zeit" meldet, find die Vor bereitungen für die in Kürze zu erwartende Rückgängigmachung der militä rischen Maßnahmen an der Nord ost grenze bereits begonnen worden. Der Kriegsminister erteilte den Territorialkomman dos den Auftrag, alle Vorkehrungen zu treffen, um im gegebenen Moment die Beurlaubung ei nes großen Teils der eingezogenen Mannschaf ten sofort durchzuführen. In erster Linie dürften etwa 30 000 Mann entlassen werden. Die militärischen Vorkehrungen an der Süd ostgrenze bleiben vorläufig unberührt. Da gegen dürfte bezüglich der F l o t t e die Re duktion der ausgerüsteten Geschwaderein heiten baldigst bevorstehen. Ein deutscher Dampfer von den Bulgaren beschoste«. Außer englischen, französischen und italie nischen Handelsschiffen wurden vor einigen Tagen auch das deutsche Schiff „Ar kadi a" von der Levante-Linie sowie das holländische Schiff „van Höpen" von Scharköj aus beschossen. Das deutsche Schiff erhielt 4 Schrapnell-Kugeln, die keinen Schaden anrich teten. Die Schisfahrtskreise sind sehr beun ruhigt. Die Türkei bestellte Flugzeuge in Leipzig. Wie aus Leipzig gedrahtet wird, b e - st e l l t e die Türkei bei Leipziger deutschen Flugzeugwerken dringend 12 Mars doppeldecker, möglichst sofort lieferbar, und weitere 18 zur baldigen Ablieferung. Drei wurden bereits abtransportiert. Aus dem Reiche. Der Arbeitsplan des Reichstages. Dev Seniorenkonvent des Reichstages einigte sich nach längerer Besprechung dahin, die Osterferien am Sonnabend, den 8. März, beginnen und bis Dienstag, den 1. April, ein schließlich dauern zu lassen. Heute ist noch ein Schwerinstag, auf dessen Tagesordnung^ der kon'ervative Antrag über die Schaffung kleinerer Garnisonen und außerdem Petitionen gefetzt wurden. An den drei übrigen Tagen dieser Woche soll nur noch der Kolonial-Etat erledigt werden. Der Präsident teilte mit, daß der Reichskanzler ihm gegenüber die Hoffnung aus gesprochen habe, die neue Militärvor lage am 28. März dem Reichstage zu- lommen lassen zu können. Diese Vorlage soll dann am 7. April, das ist also in der zweiten Woche nach dem Wiederbeginn der Beratungen, uns die Tagesordnung gesetzt werden. Daß gleichzeitig auch die Deckungsvorlago anl 28. März an den Reichstag gelangen wird, ist w-hl anzunehmen, doch hat der Reichskanz ler darüber dem Präsidenten gegenüber nicht geäußert. Der Nachfolger Dr. Schädlers alS Domdecha«t Der Prinz-Regent von Bayern hat den Dom kapitular Dr. Hümmer, königlichen geistlichen Rat und Sekretär des Metropolitankapitels Bamberg, zum Domdechanten in Bamberg als Nach folger Dr. Schädlers ernannt. Der verstorbene Erz bischof Dr. v. Albert wollte Hümmer schon zum Weihbischof in Bamberg befördern, mußte aber den Wunsch aufgeben, weil man von gewißen Seiten gegen Hümmer intrigierte. Die Ernennung Hüm mers zum Domdekan ist, wie aus München gemel det wird, deshalb politisch bemerkenswert, weil sie durch die mit den Bischöfen in solchen Er nennungen monatlich abwechselnde bayrische Krone erfolgte und Dr. Hümmer im Gegensatz zu seinem Vorgänger der politisch gemäßigten Richtung des Bamberger Domkapitels angehört. In diesem haben die Intransigenten mit dem Erzbischof Hauck und dem Weihbischof Sänger die Oberhand. Die deutsche« Eisenbahner». Die Verkehrseinnahmen der deutschen Eisenbahnen betrugen im Januar 1913 im Per sonen- und Gepäckoerkehr 63 357 204 Mk. (plus 3 398 365 Mk. gegen 1912), im Güter- und Tier- verkehr 178 693195 Mk. (plus 15 993 671 Mk.), zusammen 242 050 399 Mk. (plus 19 392 036 Mk. gegen das Vorjahr). DaS Hochzeitsgeschenk des Herzogtums Braunschweig. Der braunschweigische Landtag hat einen Antrag der Finanzkommisston einstimmig angenom men, zur Vermählung des Prinzen Ernst August mit der Prinzessin Viktoria Luise 50 000 Mark für ein vom Lande darzubringendes Hochzeits- geschenk zu bewilligen. Pos Lem Buslsndk. Kaiserin nnd Brant aus der Heimfahrt. Aus Gmunden schreibt man unterm 4. März: Die Abfahrt der deutschen Kaiserin und der Prinzessin ViktoriaLuise erfolgt heute 10 llhr 30 Minuten abends. Zu gleicher Zeit reist das Prinzenpaar Max von Baden ab. Prinz Ernst August begibt sich morgen dienstlich nach Mün chen. Die Kaiserin nimmt den besten Eindruck von hier mit. Heute wurde eine Ausfahrt nach dem herrlich am See gelegenen Traunkirchen vorgenom men. Die Kaiserin lernte das Salzkammergut nach allen Richtungen kennen. Es machte durch seine große Schönheit einen tiefen Eindruck auf die Kai serin. Ett»e ttalte«tsche Schlappe t« Tripolis. Der „Matin" erhielt aus Dehilat an der 1u- nesisch-tripolitonischen Grenze folgende, von dem Führer der tripolitamschen Araber Tazi Hilmal unterzeichnete Depesche vom 2. März: Die Italie ner haben am Montag einen Angriff gemacht, indem sie gegen Assahia und Tharien vorrückten und an 100 Kanonenschüße abfeuerten. Sie wurden jedoch von den Arabern zurückgetrieben, die bis an die italienische Schanze vordrangen und sie besetzten. Die Verluste der italienischen Truppen sind bedeutend. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 5 März 1913. Wettervoraussage der Königs. Sächf. Lande«. Wetterwarte zu Dresden. Für Donnerstag: Südwestwinde, wechselnde Be wölkung, mild, zeitweise Niederschlag. 6. März r Tagesmittel -j-1,0", Maximum -s-3,6«, Minimum —2 2". —i. Vom Unglück verfolgt r d ein auf der Chemnitzer Straße wollender le diger, in den 20er Jahren stet n? er Fabrik schmied. Der Betreffende ist sch ige Male schwer verunglückt, so erst vorig Jc wo ihm in einer Fabrik in Siegmar urch .'nen Stahlsplitter das linke Auge zer^ wu«.^.: und er viele Wochen arbeitsunfähig wcn. Seit einigen Wochen ist er nun wieder in der er wähnten Fabrik in Arbeit und gestern flog ihn: bei der Arbeit ein glühendes Stück Coks ins rechte Auge, das schwer beschädigt ward. Der bedauernswerte junge Mann mußte sofort einem Augenarzt in Chemnitz zugefübrt werden. —a. Ein tragikomischer Vorfall spielte sich heute früh an der Ecke der Schul- straße und Zillplatz ab, wo bekanntlich ein Sammelplatz für allerhand große und kleine Kö ter ist, die schon wiederholt Passanten belästig ten. Auch heute früh beim Morgengrauen spielten dort zwei große Hunde und der Zu fall wollte es, daß gerade zwei junge Burschen vorübergingen. Plötzlich sprangen die Hund« den jungen Burschen zwischen die Beine unh die so unverhofft Angegriffenen stürzten mit voller Wucht in den Straßenschmutz. Ehe sia wieder zur Besinnung kamen, waren die Uebel täter außer Sehweite. Zum Glück hat de« Sturz für beide — außer den beschmutzten Klei dern und dem beschädigten Frühstücksbrot, welches in weitem Bogen über den Platz flog — keine üblen Folgen weiter gehabt. —a. Die Männerriege des „Tur nerbundes" feierte am Montag abend unter zahlreicher Beteiligung im Hotel „Gewerbehaus" ihr 10jähriges Bestehen. Bei die ser Gelegenheit konnten die Mitglieder William Neubert, Adolf Winter und Max Ebhardt ihr 25jähriges Turnerjubiläum feiern ; d«r drei Jubilaren wurde im Auftrage der Riege je ein sinniges Geschenk überreicht. Der Vor steher des „Turnerbundes" Herr Bruno Hof mann ehrte sie außerdem durch eine Ansprache und ermahnte die jüngeren Turner zu gleicher Treue und Anhänglichkeit. Eine vorzüglich« Bewirtung und ein Tänzchen verschönten den Abend noch besonders. — * Das König!. Ministerium des In nern gedenkt, auch im Jahre 1913 mit der Gewährung staatlicher Beihilfen zu den Kosten der Lehrlingsausbildung im ersten und zweiten Lehrjahre sortzusahrerr und diese Unterstützung nunmehr auch auf Lehr- linge im dritten Lehrjahre auszudehnen. Dem gemäß ist der Gewerbekammer Chemnitz für das Jahr 1913 ein Betrag von insgesamt 2800 Mk. zur Verfügung gestellt worden, der mit 1200 Mark für die Unterstützung von Lehrlingen im ersten Lehrjahre und mit je 800 Mk. für die Unterstützung solcher im 2. und 3. Lehrjahre zu verwenden ist. Ausgeschlossen von der Un terstützung sind Lehrlinge solcher Berufe, in de nen anerkanntermaßen ein Lehrlingsmangel nicht besteht. Die Unterstützung darf pur für unbemittelte, aber befähigte Kna ben mit guter Schulbildung erfolgen, die außerdem geistig und körperlich normal entwickelt sind und für das zu erlernende Handwerk Nei gung und Begabung bekunden. Aus den der Kammer zur Verfügung gestellten Mitteln kön- Jch hoffe, mit meinen Vorschlägen Euch an den Wahlspruch Deiner lieben Mutter, den , Nachdruck verboten.) 78) Aufzeichnungen ihrer Mutter geschickt. ie hatte ihr mitgeteilt, daß Sonja ihr alle Sonja war inzwischen wohlbehalten im Dok Onkel Ernst und seine Mutter hatten fast vorausgsfehen, daß Sonja so handeln würde, er auf dem Wege sei, sie zurückzuholen. fest wie Sonja davon überzeugt, daß damit die Ich armer Vater, meine herrliche Mutter! mehr heil und gerade. nach der Am nächsten Tage kam Sonja von einem in seiner ruhigen Nun geh' nur, ich habe noch ein Weilchen in Sonja trat ein und die alte Dame schloß Herzigkeit schimmerte. einem allzu raschen Du weißt doch gar Tochter hinterlassen hat. Wladimir wird so lieber die Kürzung des Erbes tragen, nicht heim, doch noch eine um als außerdem durch Sonjas Familienähnlichkeit be glaubigt würde. nicht, ob Deine Großmutter wirklich so herzlos gewesen ist, als Du annimmst. Wir wissen nur, daß Dein Großvater seiner Ehre ein fast über ¬ zu Stellung nehmen mußte. Sie sagten aber Sonja vorläufig nichts von dieser Ansicht. Das junge Mädchen war noch so erregt und aus dem Gleichgewicht durch das, was sie an ihrem zwanzigsten Geburtstage erfahren hatte, daß man sie vor jeder neuen Er- kchrt. Die Großtante öffnete ihr selbst die Tür. regung behüten wollte. Onkel Ernst sagte nur Weise: „Hüte Dich nur vor Urteil, meine Diebe Sonja. Ich denke, daß wir uns so ohne Streit einigen die Fürstin als eine gütige Frau kennen ge- werden. Jedenfalls bitte ich umgehend um Eure lemt? Vergiß auch nicht, daß selbst Dein Va- „Aber Großtantchen, bin ich noch immer nicht schön genug? Spar' Dir die Mühe, wenn werde viel Zeit brauchen, um über das alles ruhig denken zu lernen. Hab' nur Geduld mit mir, Onkel Ernst." Er strich ihr väterlich über das Haar. „Du wirst Dich wiedersinden, Kind, und dann wirst Du milder urteilen, auch über das, was Du nicht verstehst." Großtantchen blickte verstohlen Tür. „Vor einer Stunde kommen sie die Rangen, und vorher wollen sich sie Dir eingeprägt hat: Alles verstehen, Heißtalles verzeihen." Diese Worte blieben nicht ohne Eindruck aus Sonja. Sie faßte des Onkels Hand. „Ach Du — Du bist so gut, so ausgeglichen und ruhig. Ich bin das alles nicht. In mir stürmt alles noch so wild und unruhig, was ich erfahren habe. Wenn Du wüßtest, wie es in mir aussah in der Nacht, die meinem Geburts tag folgte. Und auch jetzt kann ich meine Blicke nicht wenden von der Tragik des Schicksals meines Vaters, Bedenke doch nur, wie er ge litten haben mag! Du kennst nicht den Glanz, den Reichtum, der dort herrscht, wo er nach Geburt und Recht hingehörte. Und das alles „Kann ich Dir nicht helfen?" -Bewahre", wehrte die alte Dame und von seinem Ueberfluß Nikita etwas zugute kom men wird. Wir werden uns friedlich über alles einigen. Ich denke, es bleibt dabei, daß Michael Schloß Kalnoky, Dimitri das Petersburger Pa- l»is bekommt. Dafür werde ich Sonja aus mei nem Vermögen soviel Kapital zur Verfügung stellen, daß ihr künftiger Gatte sein Stammschloß neu ausbauen und ausstatten kann. Außerdem soll Sonja das Gut Roschnow erhalten. Die „Was ist Dir, Großtantchen? Du hast wohl gar geweint?" fragte sie, zärtlich die alte Dame umfassend. Diese schüttelte verlegen den Kopf. „Geweint — ach — warum nicht gar! Ich habe Meer- rettig gerieben in der Küche; weißt doch, Onkel Ernst nimmt ihn gern zum Fleisch. War's schön draußen, Kind? Du hast Dir rote Wangen ge holt und klare Augen. Das ist gut. Nun komm, nimm den Hut ab und streich Dir das Haar glatt. Und die Jacke zieh' aus — so hübsch siehst Du aus. Warte, die Krawatte an Deiner .Hemdbluse hat sich ein bißchen verrückt." Sorglich zupfte die alte Dame an Sonja herum. Diese lächelte. Ihr seid großherzig genug, Euch trotzdem Herz- lich mit mir zu freuen, daß Sascha uns und auch Sonja gerecht geworden zu sein." Aus diesen Brief traf umgehend ein Tele gramm Tatjanas ein. „Liebe, teure Mama! Wie glücklich bin andere Augen an Dir freuen. Nun geh nur herein ins Wohnzimmer; ich komme gleich nach." „Ist Tante Käthe drinnen?" „Nein, die ist drüben bei Onkel Ernst; die beiden haben etwas miteinander zu besprochen. aber das können sie verschmerzen. Ich weiß, Zum Schluß fügte sie noch hinzu: „Durch Sonjas Auftauchen geht natürlich Angelegenheit endgültig erledigt war. Im Ge° übrigen Besitzungen werden unter Deine Söhne und Sonja geteilt, ebenso alles Barvermögen, menschliches Opfer brachte. Und hast Du nicht hat er lassen müssen, hat ein Leben führen müs- ..—,_ sen, für das sich wahrscheinlich die Lakaien im! die Rangen aus der Schule kommen, bleibt vor Palais Kalnoky bedanken würden. Ach —meim ihren wilden Zärtlichkeitsausbrüchen doch nichts der anderen Seite, wo durch die kahl geworde- nen Bäume das weiße Marmorbild der Barm- rasch hinter ihr die Türe und lehnte sich einen Spaziergang nach Hause. Sie war am See- „ , - User entlang gegangen und hatte sinnend auf die der Küche zu tun. Deinen Söhnen ein Teil ihres Erbes verloren; genteil erwarteten sie es als selbstverständlich, daß die Fürstin doch in irgend einer Weise da- Antwort, ob ihr gewillt seid, Sonja anzuerken-, ter immer davon überzeugt war, daß seine Ei nen. Vor der Oeffentlichkeit werden wir nur be-ftern nicht anders handeln konnten. Du, mein kannt geben, daß Sascha sich vor seinem Tode Siebes Kind, hast soviel Nachsicht und Verständ- noch heimlich mit Elisa Helbig vermählt hat, ,nis für den Fehler Deines Vaters gezeigt, und daß wir feine Tochter anerkennen. 'werde nun auch seinen Eltern gerecht. Denk' Augenhlick dagegen, als wolle sie Sonja gesan- Jn Gedanken versunken war sie heimge-'gen halten. Dann schlich sie leise in Ernst's i Zimmer hinüber, der soeben dabei war, seiner .'Frau das einzige Geheimnis, das er vor ihr , Sie sah erregt aus und die Augenlider waren hatte, zu enthüllen. Denk' gerötet, als hätte sie Tränen vergossen. ' (Fortsetzung folgt.) > WWW Ml! lvriginalroman von H. Courths- Mahler. Papiere und Dokumente ausgcliefert hatte, und daß diese Papiere unstreitig bewiesen, daß Sonja torhäuschen eingetroffen und liebevoll aufge- wirklich Alexanders Tochter sei, was ja auch nommen worden. Wasserfläche gesehen. „Er hat doch ein Opfer herausgegeben, der «n» See. Mitleidiger war er, als die Menschen", schob sie energisch nach der Tür des Wohnzim dachte sie, und ihre Augen flogen hinüber nach mers. Maria Petrowna hatte sofort an ihre Toch- ich mit Dir. Sonja uns allen herzlich wiMom- ter geschrieben und ihr Sonjas Brief und die men. Mit allen Vorschlägen einverstanden. Brief Aufzeichnungen ihrer Mutter geschickt. folgt sofort. Tatjana." Sie teilte ihr auch mit, daß Nikita Arganofs wie sie cs getan. Sie tadelten ihr Verhalten so Sonja liebe und sie zur Gattin begehre, uitt> daß wenig als sie es lobten, weil sie es eben selbst verständlich fanden. Aber sie waren nicht so nen m in die Lehrln jahre s Bestim des Ji Betrack jahre , Gesuch, oder 3 nicht g haben, Gesuch, gelöbei) feiten i Lehrlin oder v, Chemni bis s fch^c:-.. meinde) Mittel! - normal, über di zufügen Kamme bereits eine w, von der gung i einsend« des Mo Zwick. S Chemnitz Würscbn Lungwitz Bksprechi mania" im Bari, traten. l wird M Komiker Kynkely sind Und -k. Vorstand Mitte M lassen. ( der Wo, stattfindei der Reg, steigen; starker ? mittagSku der Woch dauer de oerlängeri zurückgele Ehefraucr grüßt; vo förderteS kann ein An Lehrg mittagSku der Anm zahlen di abends ! nimmt d, entgegen - j nach Am 12jährige vom Tol fest- - l Familien tesstraße ten Grur seiner E Schneidei einem M jährigen ner Man gesehen i wiederhol ihnen ihr de, wurd Wohnung bot sich das Mät mit eine) zugefügt schnitten, die zügle Sofa, d, der fast Mensch < überström einige sch weiter h< linken A dieser fu mord, k Als er Schlinge ader des die Wänl Nach kur der er sic er zu B> mit Hem aufgeftmd Doppel- Sonntag Bluttat , Briefe G srou an. - 6 Montag
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