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WGeiEnMer TWE Arirtsblcrtt. Nr. 43 Sonnabend, den 22. Februar 1913. Zweites Blatt. Deutscher NeichüwA. Sitzung am 20. Februar 1913. Der Neick)Staz nahm heute ohne wesentliche Debatte die revidierte P ari ser U e b e r - e i n l nnft zum Schuhe des gewerblichen Ei gentums in dritter und das Gesetz über die Verlegung der d e u 1 s ch -- ö st e r r ei ch i s ch e n Gren z e bei H a m in e r u n t er wies e n t h a l - W e i p e r t in erster und zweiter Lesung an. Dann setzte das Haus die zweite Lesung des Postetats mit den namentlichen A b - st i m m u n g e n über die Ostmarkenzu Grundsätze für eine angemessene Unterstützung mastgebend sein zu zialdemokratischen Betrieben Etats des Weiterbera- nicht auch, datz sie bekommen als die Was versteht denn Arbeitsbedingungen Poincaree erklärte weiter, er Übung des ersten Amtes des gleichen peinlichen Lorwlität welcher sein ausgezeichneter Stellung ausgefüllt habe. Er fordert die im Reichs- Abg. Noske (Soz.): der Staatssekretär von den erfüllen, dann würden alle Arbeiter sofort Be amte werden. Gewiß suchen wir den Arbeitern möglichst entgegenzutommen, aber wir müssen im beiderseitigen Interesse darauf achten, datz die Arbeiter freibleiben. Die Löhne unserer Ar beiter sürd ständig im Wachsen begriffen und die Arbeitsverhältnisse so geregelt, dah 96 Prozent unserer Arbeiter das ganze Jahr hindurch Be schäftigung haben. Die Resolution Mumm ist ganz undurchführbar. Auch die Gründung ei ner Kleiderkasse miissen wir ablehnen. Abg. Ickler (Natl.): Die Löhne sind allerdings dauernd gestiegen, aber man kann sich nicht dabei beruhigen, daß Ungleichmäßigkeiten immer vorhanden sein müssen. Wir lverden nicht aushören, auf Besserstellung der staatlichen Arbeiter zu dringen. Abg. Zubeil (Soz.) polemisiert gegen den Staatssekretär Kraetke. Nur die Oesfent» lichkeit könne dem alten Junggesellen gegen über, der so lange und noch immer an der Spitze der Verwaltung stehe, Abhilfe schaffen. Staatssekretär Kraetke teilt mit, daß nur neun Zehntel aller Telegraphenarbeiter Löhne dis zu 3 Mark erhalten. Alljährlich und fast in allen Bezirken tverden die Löhne aufge- bessert. Klagen denn die Arbeiter in den so- werde bei Aus- Larrdes sich der befleißigen, mit Vorgänger seine werde, wie jener, tke : Würden wir enthaltenen Wünsche tere etatmäßige Anstellung lassen. Staatssekretär K rae alle in den Resolutionen Der Postetat ist erledigt. Es beginnt die Beratung des R e i ch s e i f e n b a h n a m t s. Abg. Hasenzahl (Soz.) Vereinheitlichung der Eisenbahnen lande. Schluß der Sitzung j^7 Uhr. tung morgen 1 Uhr. len der Freiheit gewöhnt habe. seine Ehre darein setzen, die Verfassung zu ver- leidigen, die nach den grausamen Prüfungen des Jahres 1870 Frankreich einen langen Zeit raum der Ruhe und der Arbeit verschafft habe, die er nicht unterbrerl^en lassen wolle. Die Bot schaft betont rvciter die Notwendigkeit einer se ilen klarsehenden Exekutivgewalt. Poincaree will darüber wachen, datz die Regierung ihr Ansehen unter der Kontrolle des Parlaments unverändert bewahre. Die Regie rung werde in schweren Stunden Führer unb Berater der öffentlichen Meinung sein und sich Mühe geben, das herauszufinden, Ivas neue Ideen an Lebendigem und für die Zukunft Fruchtbarem enthielten. Die Botschaft erwähnt sodann die verschiedenen Neforme n , wo durch die Republik beständig das Beste suche, namentlich mehr Gerechtigkeit bei der Vertei lung der Steuern und Vervollkommmurg des iköahlshstems, das so sehr wie nur möglich ei nen deutlichen und genauen Ausdruck des Volks willens wiede,geben solle. Die Republik offen bare Sympathien und Interesse für die Lands leute, deren Lasten sie erleichtern wolle, und für das Gedeihen von Handel und Industrie, indem sie sich bemühe, alle Quellen des wirtschaftlichen Reichtums zu erschließen. Die Republik sehe auch aus sozialem G ebiete ein unermeßliches Feld von Hofs »ungen und Verbesserungen vor sich offen. Um fortschreitend die Aufgaben zu erfüllen, die ihr zu tun blieben, habe die Republik die Pflicht, mit Festigkeit die innere Ordnung aufrechtzuer hallen und eifersüchtig über das Gleichgewicht des Budgets und die Integrität der finanziellen Macht zu wachen. Endlich müsse die Republik, soweit es von ihr abhängt, alles tun, um Frankreich in dem allgemeinen Ansehen der na tionalen Würde die Wohltaten des ä u - st e r e n Friedens zu sichern. Der Friede rverde nicht durch den Willen einer einzigen Macht dekretiert. Daß ein Volk in wirksamer Weise friedfertig sei, sei nur möglich unter der Voraussetzung, daß es st e t s kriegsbe reit sei. Ein vermindertes, durch seine Schuld der Erniedrigung ausgesetztes Frankreich würde nicht mehr Frankreich sein. Es hieße, ein Ver ini sozialdemokratischen Betrieb? Die Löhne sind nicht mit denen der Post zu vergleichen, und die Zulagen für die Postarbeiter sind so gering, daß sie mit den steigenden Anforderun gen an die Lebenshaltung nicht mitkvmmen. Abg. Dr. Oertel (Kons.): Sollen wir die Wünsche zum achten Male unterstreichen? Als ob wir uns für die Wünsche der Arbeiter nicht interessierten! Aber unerfüllbare Wünsche in Resolutionen zu gießen, ist zwecklos. Keine Partei des Hauses läuft den Beamten nach (Heiterkeit), auch wir nicht, wir lassen uns aber von der Regierung über die Erfüllbarkeit auft kiären. Die oben angeführten Resolutionen lverden angenommen, ebenso eine von Bartschat (Vp.) begründete, wonach die Haus arbeiter-Organisationen und die Lieferanten, die die gleichen Löhne zahlen, zu berücksichtigen sind. Lebensfähigkeit gegeben. Frankreich habe ge-. . „ - . zeigt, daß es sich endgültig au die S i t - f>me Resolutton, tue tue Aufstellung allgememer lagen fort. Der Antrag der N a t i o- n a l l i b e r a l e n, die Zulagen in allen ge mischtsprachigen Teilen des Reiches zu gewäh- ! reu, wurde mit 213 gegen 142 Stimmen bei einer Enthaltung rmd der Antrag der ^Konservativen, sie aus Elsaß-Lothrin- i gen auszudehnen, mit 209 gegen 148 Stimmen ' bei zwei Enthaltungen, und schließlich der A n- der Altpensionärc sordert. Die Resolution wird, nachdem die Abgg. Erzberger (Ztr.), Beck-- Heidelberg (Natl.) und Kopsch (Vp.) ihr zugestimmt haben, an die Budget-Kommis sion überwiesen. Zum Titel Unterstützungen an Arbeiter be gründet Abg. Heck in ann (Natl.) eine Reso lution, die eine allgemeine Erhöhung der Ar beiterlöhne und Zulagen, sowie die Schaffung einer Kleiderlasse fordert. Abg. Hubrich (Vp.) stimmt der Resolu tion zu und begründet eine Resolution seiner Partei, das Besoldungsgesetz insoweit abzuän- dern, als es der Anrechnung eines angemesseneil Teils der im Arbeiterverhältnis zurückgelegten Dienstzeit auf das Besoldungsdienstalter entge gensteht. Abg. B ehrens (Wtsch. Vg.) begründet eine Resolution, die Erwägungen verlangt, in wieweit den Arbeitern ihre Dienstjahre auf das Besoldungsdienstalter angerechnet werden können, daniil sie nicht hinter den Postboten zurückste hen. Ferner begründet der Redner eine Reso lution Mumm, die Kosten der ärztlichen Unter- suchung der Telegraphenarbeiter vor der etat mäßigen Anstellmrg auf die Postkasse zu über nehmen und diese Untersuchungen für die spä Sie WW »es WWM MMk. Die gestern nachmittag im französischen Par lament verlesene Botschaft des Präsidenten Poin caree stellt fest, daß der Uebergang der präsi mittel unserer Diplomatie. Unsere Worte „F riede und HumaniIä I" werden um so mehr Aussicht haben, gehört zu werden, je mehr man weiß, daß wir gut gewafsnet urrd entschlossen sind. Seit einigen Monaten arbei- icn wir mit ganz Europa daran, die Gefahren der furchtbaren Krisis zu besckpvören. Stark durch das Vertrauen des Parlaments und des Landes, sicher der Treue der Verbündeten und Freunde wird die Regierung beharrlich eine Politik der Offenheit, Weisheit und Festigkeit befolgen. Dieser Politik zu dienen und dabei die Einigkeit in Zukunft aufrechtzuerhalten, werde ich ohne Schwäche meine ganze Energie anfbieten. dialen Gewalt sich in friedlicher und geregelter - . Weise vollzogen habe. Er habe von neuem die > 9 der Freis, n n i g e n, dre Zulagen Augen der Welt auf die unerschütterliche Festig-! der Regierungsvorlage zu bewilligen, wit keit der Einrichtungen Frankreichs gelenkt. Die j gegen 14l Lülinmen bei zwei Enthaltungen R epublik habe einen neuen Beweis ihrer > " b g e l e h n t ' Abg. Graf Westarp (Kons.) begründet brechen gegen die Zivilisation begehen, wenn man Frankreich inmitten so vieler Nationen, die unaufhörlich ihre militärischen Kräfte entwickel ten, in Verfall geraten ließe. Die französische Armee urrd Marine gäben cm jedem Tage Be weise ihrer Ergebenheit und Tapferkeit. Wen den toir ihnen, so fährt die Botschaft fort, un sere Wachsamkeit zu und s ch r e ck e n wir vor ^llcrch nicht höhere Löhne keinem Opfer, vor keiner Anstrengung > ortsüblichen? zurück, um sie zu sichern und zu stärken. In< ihrer stillen Arbeit sind sie die nützlichen Hilfs- Aus Sem Leiche. Der Herzog von E«mberla«d kommt nach Berlin. Sobald' bekannt wurde, daß die Kaiserin nist der Prinzessin Viktoria Luise demnächst einen Besuch in Gmunden abstatten würde, ist von ver schiedenen Seiten die Vermutung daran geknüpft worden, der Kaiser werde auf seiner Reise nach Korfu auch einen Abstecher nach Gmunden ma chen. Und sofort rief diese ganz willkürliche Kombination einige Blätter, die in der Welfen- frage noch immer einen hartnäckig intransigenten Standpunkt einnehmen, auf den Plan, und sie erklärten: Mit einer solchen Reise des Kaisers nach Gmunden würden sich die Hohenzollern den Welsen gegenüber etwas vergeben. Wie unnötig aber diese Besorgnisse gewesen sind, und wie gut man tut, in dieser heiklen Frage nicht auf jede Tartarennachricht hineinzufallen, zeigt folgende Meldung der „Norddeutsche n": „Die Kaiserin wird mit der Prinzessin Vik toria Luise demnächst zu einem Besuch beim Herzog und der Herzogin von Cumberland in Gmunden eintrefsen. Der Herzog und die Herzogin von Cumberland werden im Lause des Monats März dem Kai - serpaar einen Besuch in Potsdam ab statten." Diese Nachricht scheint nun auch den letzten Zweifel zu beseitigen, daß die Versöhnung von wäfischer Seite aufrichtig und ehrlich ge meint ist. Prinz Regent Ludwigs Besuch in Dresden. Der Antrittsbesuch des Prinz- rcgenten Ludwig von Bayern am säch- fischen Hofe ist nunmehr auf den 8. März festgesetzt worden. Prinzregent Ludwig, der vor her den Berliner Hof besuchen wird, ge- dentr sich mit seiner Gemahlin drei Tage in Dresden aufzuhalten. Das Regentenpaar wird im Residenzschlosse Wohnung nehmen. König Friedrich August hatte für den Anfang März eine Reise nach Lugano vorgesehen, an der sich auch die Söhne des Königs beteiligen sollten. Diese Reise ist infolge des bührischen Besuches bis Ende März verschoben worden. Das Zentrum für die Hecresvorlage? Der preußische Kriegsminifter hat der „Rh.- Wests. Ztg." zufolge eine Unterredung mit einem Zentrumsführer gehabt, worin dieser durch blicken ließ, daß seine Partei der Heeres vorlage keinerlei Schwierigkei- t e n bereiten werde. Stimmt das, so wäre daraus ersichtlich, daß die Spekulation aus eine Reichstagsauflösung dem Zentrum doch zu gewagt erschienen ist. Die Ablehnung der Ostmarkenzulage. Die Hoffnung, datz das Zentrum sich erweichen lassen und der Wiederherstellung der O st m a r k e n z u l a g e in irgendeiner Form zustimmen werde, ist schnell und gründlich ent täuscht worden. Die Zulagen sind gestern Don nerstag aufs neue mit ultramontan-so zial d e m o k r a t i s ch - p o l nischev Mehr heit abgelehnt worden, und zwar in allen Fassungen, sowohl nach dem Anttag des Fortschritts, der die Regierungsvorlage wieder herstellen wollte, als nach dem nationalliberalen Anttag, der die Zulage aus alle gemischtsprachi gen Gebiete auszudehnen, sie auf 2,1 Millionen zu erhöhen und unwiderruflich zu machen vor schlug, sowie endlich auch nach dem konservativen Anttag, der einen mittleren Weg ging und außer der Erhöhung nur die Ausdehnung auf Elsaß- Lothringen und die gemischtsprachigen Gebiete Westpreußens forderte. Die Mehrheit in den drei namentlichen Abstimmungen war fast genau dieselbe. Das Zentrum macht also wirklich ernst mit seiner Oppositionsstellung an allen Punkten. Sein ablehnender Standpunkt in der vorliegenden Frage ist uni so verwunderlicher, als auf der anderen Seite das Zentrum, unbekümmert um den Protest des Staatssekretärs des Reichspostamts, zahllose Ge Haltspositionen kurz entschlossen erhöht hat. Es begleitete die Erhöhung sogar mit einer Drohung gegen die Regierung, die nicht glauben möge, es sei dem Zentrum mit dieser Etatserhöhung nicht ernst. Ob etwa die Ablehnung der Ost markenzulage jetzt in der zweiten Lesung nur eine Drohung ist und man sie immer noch als Kompensationsobjekt für die geforderten Gehalts erhöhungen benutzen will? Viel Hoffnung darauf ist nicht. Wahrscheinlicher ist, daß das Zentrum sich tatsächlich nicht scheuen wird, gemeinsam mit dem „sozialdemokratischen Geist, der stets ver neint", die Reichsbeamten im Osten um 10 Pro zent ihres Einkommens zu bringen -- jedenfalls ein schwerer Schlag für diese Beamten. Aus drm Auslände. AranzSsifche Truppenalarmterunge« an der d-utsche« Grenze. Vorgestern früh um 3 Uhr wurden die Gar- nisonen Remiremont rmd Epinal an der Ostgrenze alarmiert, um dann § von 8 Uhr morgens bis 1 Uhr nachmittags an kombinierten Angriffs und Verteibigungsübun § gen hart an der deutschen Grenze teilzunehmen. 'General Gerard, Kommandeur der 41. Division, i leitete die Uebungen. Die Truppen, die etrva fünfzig Kilometer an Marschleistungen während des Tages geliefert hatten, kehrten gegen 6 Uhr abends wieder in ihre Quartiere zurück. Mangelhafte französische Artillerie Munition. Der neuliche Unfall aus dem Linienschiff „D a n t o n", bei dein, wie gemeldet, drei Ka noniere das Leben verloren und drei anden- schwer verwundet wurden, soll, Nachrichtei, zu folge, die dem nationalistischen „Eclair" aus Tou Ion zugehen, nicht vereinzelt geblieben sein. Danach wären noch sechs andere Grcuraten gleichen Kalibers gefunden worden, die so schiech, kalibriert waren, daß sie nicht in die Rohre ein geführt werden konnten. Mehr als zehn anden- Schüsse versagten. Alle diese Munition ist nun ausgeschifft worden und soll durch die Marine artilleriedirektion nachgeprüft werden. Das Uebel scheint demnach wieder einmal, wie seinerzeit die Pulvermisere, allgemein zu sein. Ein russischer Orde« für Poincaree. Der russische Kaiser hat, um von neuem seiner freundschaftlichen Gesinnung für Frankreich und seiner persönlichen Zuneigung für Poincaree Ausdruck zu geben, dem Präsidenten den Sl. Andreas-Orden verliehen. Die Ordensürsignien »verden drwch den Kcmzleidirekror in, Ministerium der auswär tigen Angelegenheiten, Kammerherrn Baron v. Schilling, nach Paris gebracht und zu Anfang der nächsten Woche überreicht werden. Delcasiee zum Botschafter in Petersburg ernannt. Der französische Ministerrat ernannte den bisherigen Minister Dclcassee zum französi schen Botschafter in Petersburg. Der bisherige Botschafter Louis in Petersburg hat um seine Entlassung gebeten. Delcassee be hält sein Deputiertenmandat. Er erhält verfaß sungsgemäß einen Urlaub auf sechs Monate, der erneuert werden kann. Delcassee wird am 8. März nach Petersburg abreisen. Ein deutscher Untertan wegen Spionage Verdachts verhaftet* Die Polizei von Portsmouth verhaf tele einen angeblichen Deutschen oder Holllindei namens Wilhelm Clair oder Clare wegen Spionageverdachts. Clair, der seit einiger Zeit in Portsea wohnte, erregte zunächst Ver dacht, als er versuchte, sich ein geheimes Cods buch zu verschaffen, das nur von höchsten See Offizieren benutzt wird. Der erste, mit dcm er auzuknüpfen versuchte, ging scheinbar darauf ein, erstattete aber der Behörde Anzeige. Die Polizei beobachtete den Mann mehrere Monate. Am Mittwoch nachmittag wurde der Handel abge schlossen und gleich darauf Clair verhaftet. Der Name des wegen Spionage verhafteten Mannes wird später mit William Klar? aus Suthsea angegeben. Er soll Zahntechni - k e r und deutscher Untertan sein. Der Angeklagte wurde aus eine Woche in Unter suchungshaft zurückgeführt. Englische Wahlweiber als Brandstifter. Unter der Beschuldigung, in früher Mor genstunde den Teepavillon in dem Kewgarden in Brand gesteckt zu haben, erschienen zwei junge Frauen vor dem Polizeigericht in Rich mond. Der Pavillon war mit parafsindurch tränkter Baumwolle augezündet und durch das Feuer vollständig zerstört worden. Der Schaden wird auf 1000 Pfund Sterling geschätzt. Die Angeklagten benahmen sich vor Gericht lärmend. Die eine von ihnen warf ein Aktenstück nach dem Richter, so daß die Polizei dazwischen tre ten mußte. Die Verhandlung wurde auf eine Woche verschoben. Sachliches Hohenstein-Ernstthal, 21. Februar 1V13 - Die Königliche Ersatzkom - Mission wird im Anschlusse an das diesjäh rige MustcrungSgeschäft zur Entscheidung über etwaige Anträge von Reserve- und Landwehr leuten, sowie von Ersatzreservisten und ausge bildeten Landsturmpflichtigen des 2. Aufgebots auf Zurückstellung im Aushebungsbezirke Ho henstein-Ernstthal am 28. März, vormittags X11 Uhr in, „Logenhaufe" Sitzung halten. Diejenigen, die auf Zurück st ellung wo gen häuslicher und gewerblicher Verhältnisse für die Dauer eines Jahres Anspruch erheb«, zu können glauben, werden ausgefordert, die Ge suche bei der Gemeindebehörde ihres Wohnortes anzu bringen. — Ins Kgl. Krankenstist mußte sich eine RocknÜherin aus Reichenbach i. V. begeben. Die üble Angewohnheit vieler Näherinnen,