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02-Zweites-Blatt Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 16.02.1913
- Titel
- 02-Zweites-Blatt
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-19130216027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-1913021602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-1913021602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-16
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
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UkMMiWer TWM 2lrntsblcrtt. Sonntag, den 16. Februar 1Sl3. Nr. 3S. Zweites Blatt. De» Deutsche Landwirtschaftsrat veranstal-ikeit, die Genügsamkeit und die Zuversicht ver- Konzert und Sonntags machen wir einen kleinen »et» ein Festessen im Hotel Adlon in Berlin, an Aus reiches statistisches Material! gewesen sei. von habe, sich gegen Kriegsschäden zu versichern. wie- Während sie noch sprach, klingelte es, und ries Rasch eilte ich dann auf die Straße zurück, .Selbstverständlich!" nickte die Hausfrau lä- Jhrem heutigen Festmahl mit Freuden gefolgt. chelnd, indem sie ihm den dampfenden Trank wie soll ich sie freilich, neben der Ernte .Nun stärken Sie sich vor allem nach dann erzählen Sie uns wieder men muß. Herzschlag. letzten Jahres in Frieden bergen können eine auffallend bescheidene Haltung, wpr sehr einsilbig und begab sich nach ihrer Gewohnheit Leidenschaften, die dem Menschen ein frühes meist schon um neun Uhr zur Ruhe. ^Grab zu bereiten vermögen. Die genußsüchtige Von den Polizisten geleitet, betrat ich ein ich hatte auch die Freude, meine pädagogischen Auseinandersetzungen begriffen zu sehen. Allein, ich sollte bald genug die Entdeckung machen, daß „Jack" sich durchaus nicht in ein Hunde- Ideal verwandelt hatte — er befriedigte viel- unferes Volkshseres dar. Neben den na tionalen und ideellen Gesichtspunkten seien es daher auch rein praktische, wirtschaftliche Erwä- ihn der die Hausfrau, „wahrscheinlich wurde er fiir einen wichtigen Fall gerufen." sich stützend, führte der Redner aus, daß das deutsche Volk, welches sein ganzes Kapital in gewerblichen und landwirtschaftlichen Unterneh mungen anlege, es ganz besonders notwendig Trotzdem müssen Sie mir gestatten, daß ich gern zu Ihnen komme, und daß ich mich wohl bei Ihnen fühle. (Beifall.) In Ihrer Einladung seh« ich ein Zeichen, daß es nur Ueberzeugung ist, was uns in den Fällen kennt, wo wir ein mal glauben, verschiedene Wege gehen zu müssen. Meine Herren! Wir haben die Ernte des bedeckt; an der einen Wand ein Buffet mit lee ren Champagnerflaschen und in einer Ecke zu sammengedrängt die von der Polizei überraschte Spielergesellschaft — Männer und Frauen mit erschreckten, ängstlichen Gesichtern. Seitwärts auf einem Sofa lag eine Mäd- hübfch und hatte wundervolle dunkle Augen, die niir jedoch ost seltsam umschattet und verschlei ert erschienen." „Aber trotzdem bald eine besondere An ziehungskraft auf Sie ausübten?" warf die Haus frau neckend ein. „Nicht in dem Sinne, wie Sie meinen. Ich empfand allerdings Interesse für das Mädchen, und hielt, wie und sich dann behaglich in den bereitgestellten '' " / ! Sessel niederlassend. „Die Sprechstunde dehnte , seine Tochter auf diese Weise unauffällig beob- haucht, für immer verborgen. Nie erfuhr er, ,O, erzählen Sie, lieber Doktor!" drängten achten, ohne sie durch einen sogenannten Kran- daß die Aufregungen des Spieles, der heim- der nächste Arzt?" hörten wir ihn fragen. Ich meldete mich als solcher und wurde sofort in die obere Etage geführt, wahrend man Gerlach, der mir folgen wollte, den Zutritt nicht ge stattete. Für mich blieb sie ein Rätsel, denn trotz Natur kam kotz aller von Gerlach angewandten ihrer bescheidenen Haltung lag etwas in ihrem Vorsichtsmaßregeln auch bei der Tochter zum Wesen, was mir nicht sympathisch war. Auch Durchbruch, nur daß diese, die Geschichte ihrer glaubte ich zuweilen blitzähnlich ein verhaltenes Mutter und die Befürchtungen ihres Vaters ken- aus. „Bor Jahren besaß ich einen kleinen Hund von etwas schwer definierbarer Rasse, dessen dem etwa 150 Pevsonen teilnahmen, unter ih nen der Reichskanzler, mehrere Staatssekretäre und Minister. Als erster Redner sprach der Prä sident des Deutschen Landwirtschaftsratrs Graf v. Schwert n-Löwitz, der einen Rück- und Ausblick über die wirtschaftliche und namentlich die landwirtschaftliche Entwicklung des verflosse nen Jahres gab. Er erinnerte daran, wie das Jahr 1912 für die deutsche Landwirtschaft be sonders reich an schönen großen Hofsnungen, zu gleich jedoch auch an schweren Enttäuschungen Daß sich dies bewahrheiten möge, daraus erhebe ich mein Glas mit dem Rufe: „Die deutsche Landwirtschaft, sie lebe hoch, hoch, hoch!" (Leb hafter Beifall.) eilig ein Beamter aus dem Haus. „Wo wohnt chengestalt regungslos hingestreckt. Ich kaute mehr seinen Tatendurst nun im Verborgenen, die Leblose. Sie- war tot — ein Herzschlag hatte ihr ein plötzliches Ende bereitet. Jäh durchzuckte mich der Gedanke: was würde Gerlach sagen, wenn er erfuhr, wo man seine Tochter gesunden hatte. Das sanste stille Mädchen mitten unter notorischen Spielern und Lebemännern, zügellos allen Leidenschaften fröhnend! Das Mitleid für den unglücklichen Vater ließ mich einen raschen Entschluß fassen. Ich bedeutete dem mir be freundeten Kommissär, es läge bei dem Mädchen, das mir übrigens bekannt sei, anscheinend eine tiefe Ohnmacht vor. Ich wollte sie selbst in ihre nahegelegene Wohnung bringen, müsse aber vor her jemand, der mich auf der Straße erwarte, einen Auftrag geben. Man solle das Mädchen bis zu meiner Rückkehr ruhig liegen lassen. Ich begab mich nun in den Hausflur, wo ich Ger lach noch traf. Bereitwillig übernahm er es, mir einige Instrumente aus meiner Wohnung zu holen, zu welchem Zweck ich ihm ein Billet an meinen Diener mitgab, den ich anwies, dem Ueberbringer mein chirurgisches Besteck einzu händigen, ihn aber aus besonderen Gründen pflegten Vollbart. „Eigentlich müssen wir Aerzte ebenso wie die Geistlichen das Berufsgeheimnis wahren", sagte er in nachdenklichem Ton; „im merhin gibt es aber Fälle, die von so allge meinem, ich möchte sagen sozialem — Interesse sind, daß man sie, natürlich unter Weglassung der wirklichen Namen, wohl erörtern darf. Ich erinnere mich da eines Erlebnisses, das mich in alles aus, damit sie nicht nach ihrer Mutter arte/ Wie sollte ich diese furchtbare Entdeckung Gott sei Dank! sie scheint deren Vergnügungs- dem unglücklichen Vater mitteilen? Ich fand sucht nicht geerbt zu haben, denn sie ist still nicht den Mut, ihm zu sagen, daß ich sein Kind, und sanft, gewissenhaft in ihren» Berus und eine dem er so sest vertraute, im Psuhl der Groß anspruchslose Natur. Die Versuchungen der stadt, in einer Spielhölle gefunden hatte. Lieb« Großstadt sind ihr unbekannt geblieben und in sollte er nichts ahnen bis zum nächsten Morgen, drei Jahren, wenn ich mich pensionieren lasse, und wenn man Anna dann tot in ihrem Bette ziehen wir in meine kleine Heimatstadt, wo An- sand, so ließ sich ihr jähes Ableben durch einen na gewiß Gelegenheit finden wird, sich glücklich Herzschlag erklären, und Gerlach konnte auf diese zu verheiraten. Geben Sie ihr, bitte, etwas Weise wenigstens den Glauben an sein abgöttisch zur Stärkung des Herzens, Herr Doktor. In geliebtes Kind behalten. Die Menschlichkeit ge- vier Wochen, wenn die großen Schulferien be- bot mir diesen frommen Betrug, aber es war ginnen, schicke ich sie dann aufs Land, damit keine leichte Aufgabe, meine Rolle dem ahnungs- sie sich recht kräftigt." losen Manne gegenüber durchzuführen. „Das würde wohl das beste für sie sein", Am nächsten Morgen fand Gerlach die Leiche stimmte ich bei. „Inzwischen will ich ihr aber seiner Tochter. Ich wurde natürlich sofort ge- eine Arznei verschreiben, die sie regelmäßig neh- rufen und konstatierte wahrheitsgemäß einen Boden der Hermat besonders eng verwachsen; Tochter führt das ruhigste Dasei,» von der Welt, aus diesem Heimatsboden sprießt nicht nur das Wir leben ganz zurückgezogen und sie geht fast Korn, das uns nährt, sondern aus ihm sollen ohne Ausnahme jeden Abend um neun Uhr sich immer aufs neue der Fleiß und die Zähig- schlafen. Nur ab und zu besuchen wir ein gutes „Anna hat gar keine Sehnsucht danach", ver sicherte Gerlach, „im Gegenteil, sie ist vollkom men zufrieden mit dem stillen Leben, das wir führen. Sehen Sie, Herr Doktor", fuhr er fort, einen vertraulicheren Ton anschlagend, „mit Ihnen als Arzt kann ich ja darüber reden und Ihnen den Grund unserer zurückgezogenen Le bensweise angeben. konnte sie tanzen, sie jagte allen ihr erreichbaren Kaum hatte er sich entfernt, so trug ich, nach Vergnügungen nach und erklärte mir immer wie- kurzer Rücksprache mit dem Kommissär, Annas der, ein spießbürgerliches Philisterleben sei ihr entseelten Körper in Gerlachs Wohnung. Da unerträglich. Da ich sie leidenschaftlich liebte, die Haustüre nicht geschlossen, und das Dienst- so ließ ich ihr freien Willen, und das war, wie mädchen längst zur Ruhe gegangen war, so konnte ich leider zu spät einsah, ein Unglück. Sie kannte ich die Tote unbemerkt in ihr Zimmer bringen, kein Maßhalten, untergrub ihre Gesundheit durch sie halb ankleiden und ins Bett legen. Gerlach dankte mir in warmen Worten und Der arme Vater war trostlos, aber dank bat mich, ihn doch ab und zu des Abends zu meiner Vorsicht blieben ihm die tragischen Um besuchen. Gern willigte ich ein, konnte ich doch stände, unter welchen Anna ihr Leben ausge- Sn MMM I« Semen LMMWMt. GroMstltluft. Skizze von Marie Walter. (Nachdruck verboten.) Sie saßen gemütlich am Lettisch. Nur einer den gewohnten Gästen fehlte noch: Doktor Eine solche Versicherung stelle die Unterhaltung Luthold. - - - - — Er ist ein so gesuchter Arzt", entschuldigte das aufregende Leben, das sie führte, und erlag nach wenigen Jahren der galoppierenden Schwind- Gerlach zu erwarten. Ich war noch ganz ent- sucht. Mir blieb auf der Welt nichts als mein setzt von dem Geschehenen, das mir in so uner- Kind, meine kleine Anna. Ich hütete sie wie wartetec Weise den Schlüssel zu dem rätselhaften meinen Augapfel, und bot bei ihrer Erziehung Leiden meiner Patientin gegeben hatte. wohl dem anstrengenden Berus nicht gewachsen sein. Obgleich wir uns oft begegneten, blieben wir uns doch fremd — nie wechselten wir ein Wort miteinander. Eines Tages suchte mich ein Herr aus, den ich flüchtig kannte, ein Beamter; nennen wir ihn Gerlach. Er begehrte meinen Rat für seine Toch ter, die nicht eigentlich krank sei, deren bleickes Aussehen ihn jedoch beunruhige. Da meine Sprechstunde zu Ende war, so willigte ich ein, ihn in seine nabe Wohnung zu begleiten. Es war ein kleines, zwischen zwei Skaßen gelegenes Gattenhaus, das aus der Vorder- und Rückseite einen Ausgang halbe. Zu meinem Erstaunen erkannte ich in mei ner neuen Patientin die junge Lehrerin, der ich so oft begegnete. Sie sah an diesem Tage be sonders schlecht aus, und bei näherer Unter- suchung entdeckte ich, daß ihr Herz auffallend schwach war. Hier mußte größte Schonung ver ordnet werden, denn jede Aufregung konnte ver- lich auch über die Balkankrise Hinweghelsen wird, hat seine gesündeste Grundlage in dem überall lebendigen Bedürfnis, die Kräfte der Nationei» in immer fortschreitender Arbeit zu entwickeln. In welchem Matze dl; deutsche Landwirtschaft daraus angewiesen ist, immer mehr zu schaffen nnd zu produzieren, um ihren Platz im Volks ganzen auszufüllen, das wissen Sie selbst an» besten. Das haben uns die letzten Jahre, und das haben uns die Verhandlungen von heute vormittag eindringlich gelehrt. Ich bitte den Deutschen Landwirtschaftsrat, wie bisher so auch fernerhin diese Entwicklung kräftig zu fördern. Ich hoffe, daß ich in der großen Frage der in neren Kolonisation im Deutschen Landwirtschafts- rat immer einen keuen und statten Bundesge nossen haben werde. (Beifall.) Meine Herren! In dem Jahre, das wir vegonnen haben, wird es keii» Fest und keine Feier geben, in die nicht die Hundertjahr- Erinnerungen hinüberklingen. Lassen Sie »ms als Bestes davon den Opfermut sest- hatten, der 1813 unsere Väter erfüllte. Wir wer den in diesem Jahre unsere Rüstungen zu Lande verstärken müssen. (Lebhafter Beifall.) Darin sind alle verantwortlichen Stel len, das will ich hier hervorheben, eines Sin nes (lebhaftes Bravo!), und das Volk, wenn ich es recht verstehe, will, daß, wer wehrfähig ist, auch Soldat wird. (Lebhafter Beifall.) Reich und Staat, Haus und Hof sind uns mit allem, was sie an Hab' und Gut für Seele und Leib umschließen, zu heilig, als dah wir sie nicht mit den äußersten Mitteln gegen Krieg und Kriegsgefahr zu sichern und zu verteidigen ent schlossen wären. (Beifall.) Darin ist, davon bin ich überzeugt, die Nation einig und wird es auch bleiben, wenn wir im Reichstag — um Ostern wird es sein — die Vorlagen ver handeln. (Beifall.) Aber Opfer wird es kosten. Gott hat dem deutschen Volk eine Stelle auf dem Erdball angewiesen und unsere Geschichte so gefügt, daß Opfer, große Opfer unser schweres Erbteil sind. Sie willig zu bringen, sei unser Stolz. (Beifall.) Sie, meine Herren, und ich darf mich zu .Ihne»» rechnen, sind als Landwirte mit dem „Aber", wandte ich zweifelnd ein, „verzich tet ein so junges und hübsches Mädchen, wie Ihre Tochter, ohne Widerspruch auf alle Ge selligkeit, alle Freuden der Jugend?" jüngen, die im Wechsel von Jahrzehnten und Spaziergang ins Freie, vettehren aber mit nie- Jahrhunderten unsere Väter und Urväter in» mand. Auch wache ich darüber, daß Anna sich Schweiße ihres Angesichts im Saatkorn in ihn in ihrem Lehrberuf nicht überanstrengt und halte eingesät haben. Halte»» Sie diese Güter auch ihr jede Aufregung fern, Weib sie ja eigentlich fernerhin in fürsorglicher Obhut, dann wird der nicht von sehr starker Konstitution ist." Boden, auf dem wir stehen, niemals wanken.! "" " .... ^vder gar nicht möglich sein würde." Diese B«- hauptung belegt Fr. Hornig im Februarheft !des „Türmer" mit einer Fülle vonBeispielen. ' Wir greifen einige Erlebnisse mit Hunden her- . kenbesuch ängstlich zu machen. Die Ursache ih- lichen Genußsucht, sie getötet hatten." „Vor ungefähr zehn Jahren", begann der res Leidens war mir noch reckt dunkel, denn die „So führte das Mädchen ein Doppelleben?" Arzt, „als ich noch in der Charlottenstraße wohnte, Symptome, die ich bei ihr wahrgenommsn hatte, warf die Hausfrau ein. begegnete mir jeden Morgen, wenn ich den Rund- ließen sich bei einer so stillen, regelmäßigen Le- „Ja", nickte der Arzt. „Am Tage war An gang zu meinen Patienten antrat, ein junges bensweise kaum erkläre»». Fia die stille, bescheidene Lehrerin, und abends Mädchen von ungefähr zwanzig Jahren, das Bei »neinen gelegentliche»» Besuchen sah ich begann sie ihr Nachtleben, stürzte sie sich in den stets einige Bücher im Arme trug. Sie zeigte aber wenig von Anna. Sie war schüchtern und Strudel der Vergnügungen, ein Spielball all der o , —, Dichten und Trachten, gleich dem des menschli- geräumiges Zimmer, das auf den ersten Blick chen Herzens, böse von Jugend auf war. Dazu erkennen ließ, wozu es diente. Es war eine besaß er einen nie erlahmenden Tatendrang, jener Spielhöllen, wie sie hier ja leider im Ge- dem besonders während meiner Abwesenheit dte Heime»» zu Dutzenden bestehen. In der Mitte, verschiedensten Gegenstände zum Opfer sielen, die grünen Tische, mit Karten und Geldhaufen Selbsifverftändlich erteilte ich meinem „Jack" dar- — - - " aufhin etliche Lektionen über Hundeanstand, und wird nachgehe»» können (Beifall.) Das F r i e- vensbedürfnis, das, wie ich glaube, die Damen begierig, alle Großmächte beseelt, und das »»ns hossent " Meine Frau war eine Schönheit, dabei grew zenlos lebenslustig. Ganze Nächte hindurch möglichst lange aufzuhalten. ,>frru»a), neoen oer »Trnle — w»e »ou uy ge qualifizieren?, für den Landwirt ist es ein heik- einschenkte. les Ding, zu sagen, wie die Ernte gewesen ist—, der langen Sitzung und dann",^fügte sie schmei- ich möchte lagen, neben der guten Ernt» hat unk. chelnd hinzu, „Lu.w u»s das Jahr selbst auch einige Meinungsverschieden^ etwas Interessantes aus Ihrer Praris, nicht heften gebracht. Ich weiß, die Herren Land- wahr?" wirte billigen nicht alles, was ich in letzter Zeit! Dottor Luthold strich über seinen wohlge- auf volkswirtschaftlichem Gebiete veranlaßt habe. gungen, die das deutsche Volk verpflichteten, für . -- - , . „ o die Versicherung seines Nationalvernrögens durch gleich darauf trat der Erwartete ein. eine ausreichende Heeresmacht zu sorgen. Die! »Ah, da sind Sie ja, lieber Dottor! durch mehrfachen lebhafte»» Beifall unterbrochene, ihm die Wirtin entgegen. „Wir habe,» Sie schon Rede schloß mit einem dreifachen Hurra aufrecht vermißt. Was hat Sie so lange ausgehal- den Kaiser und König, die deutschen Fürsten Fen?" und die Freie,» Städte. ! „Nichts von Bedeutung, meine Gnädige!" Sodann erhob sich Reichskanzler Dr. v. Entgegnete der Arzt, dis Anwesenden begrüßend, Bethmann-Hollweg u.ck. bereits kurz gemeldet, folgende Ansprache: hängnisvoll werden. Als ich mich nachher mit dem Vater allein in seinem Zimmer befand, sprach ich ihm offen meine Befürchtungen aus und bat ihn, seiner , „ - Tochter eine Weile jede berufliche oder gesell- meinen Augen n»cht, als »ch s»e sah — es war so daß ost erst nach Tagen d»e Spuren seines schaftliche Anstrengung fern zu halten. jAnna Gerlach! Wirkens au'gesunden wurden. ,Das ist nicht nölig", erklärte er mir, „meine Meine Bestürzung verbergend, untersuchteich Die kritische Beobachtung meines Hundes und Verhältnisse schauen ließ, wie sie sich selbst die ich lebe der Hoffnung, daß der deutsche Land- lebhafteste Phantasie des Romanschriftstellers mann auch fürderhin ungestört seiner Arbeit kann, tragischer auszudenken vermag." Feuer in ihren Augen zu bemerken, das auf ein nend, ihr Geheimnis zu wahren verstand. So leidenschaftliches Temperament schließen ließ. ! führte sie ein Doppelleben, wie es mir seitdem Eines Abends befand ich mich wieder bei in solch schroffem Gegensatz nicht wieder vorge- abev nur ein rein ärztliches, ein gewisses Mit- Gerlach. Wir plauderten gemütlich bis 11 Uhr, kommen ist, und wurde, wie so viele, ein Opfer leid, weil die Aermste oft so furchtbar Uber- nachdem sich Anna wie gewöhnlich früh zurück- der „Großstadtluft". müdet aussah. Sie war ohne Zweifel als gezogen hatte. Als ich mich verabschiedete, be- „ . . Lehrerin an einer Schule daraus angewiesen, ihr gleitete mich Gerlach zur Haustüre, die er sim Brot zu verdienen, und ih^ zarter Körper mochte mich öffnete. j « „Eh, was ist denn da los?" ries er Plötz- „Das Tier heuchelt und lügt nach genau lich, indem er auf die Straße Hinauskat, wo denselben Prinzipien wie der Mensch; einmal sich eine Anzahl Polizisten schräggegenüber vor sucht es sich Vorteile zu erringen, zum andern einem Gebäude versammelt hatte, dessen Fenster! strebt es, sich Nachteile zu ersparen, im Bewußt- im ersten Stock hell erleuchtet waren. ! sein, daß ihm beides auf „geradem Wege" schwer Als wir uns der Gruppe näherten, kam Meine hochverehrten Herren! «sich heute etwas länger aus; ich hoffe aber, Sie Ich bin der liebenswürdigen Einladung zu haben mir doch noch eine Tasse Tee reserviert."
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