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Wck-EliWkr TUM Amtsblatt Zreitaz, den 7. Zebruar >943 Nr. 34 «8 Königliches Amtsgericht Hohenstein Ernstthal, den 5. Februar 1913. Königliches Amtsgericht Der Stadtrat Hohenstein Ernstthal, am 4. Februar 1913. slüge über Adrianopel. Weiter wird aus Autorität gestern abend 7^ Uhr folgendes gesandt: Die Feinde bombardieren 138 Granaten und 11 Schrapnels Stadt gefallen. 8 Einwohner wur- und 10 verletzt. 53 Häuser sind in er die zu Adrianopel Telegramm die Stadt, sind in die den getötet zu einer Ausgang Einzelhei- »eschiifUstelle Lchulstraßr Nr. 31 Brief» rmd Telegramm»Adresse: Amtsblatt Hohrvst lln-Ernstthal. gegen Napoleon in die Wege geleitet, geht zurück ins russische Hauptquartier, um hier Annäherung zwischen Rußland und Preußen fördern. Auf Blatt 370 des hiesigen Handelsregisters für die Stadt, die unter der Firma Weberei Arthur Berghänel in Hohenstein-Ernstthal bestehende offene Handelsgesellschaft betreffend, ist heute eingetragen worden, daß die Handelsgesellschaft aufgelöst und die Firma erloschen ist. vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte anberaumt. Hohenstein-Ernstthal, den 5. Februar 1913. Erscheint jeden Wochentag abend» für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr ML 1.55, durch di« Post bezogen ML 1.92 frei ins Haus. auf der ganzen Linie von Gallipoli Reihe von Scharmützeln, über deren nichts verlautet. Ueberhaupt fehlen ten über die Kämpfe bei Gallipoli. Von einer hohen militärischen Herr Trichinenschauer Karl Wilhelm Feldmann ist als städtischer BerufsVormnnd in Pflicht genommen worden. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schmiedemeisters Hermann Bruno Heinze in Gersdorf wird zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 15. Februar 1S1S, vormittags 1« Uhr Unter dem Rindoiehbestande des Rittergutes Räckelwitz (Amtshauptmannschaft Kamenz) ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Dresden, den 4. Februar 1913. Ministerium des Inner« Paris, 6. Febr. Nach einer Meldung aus Philippopel haben sich die Vulgaren in folge eines Nachtangriffes eines südwestlich von Arnaut Köj gelegenen Dorfes bemächtigt. 800 türkische Soldaten seien gefangen ge nommen worden. — In mehreren Vierteln von Adrianopel wurden durch das Bombar dement F e u e r s b r ü n st e erzeugt. Zwei bulgarische Aeroplane unternahmen Erkundungs- Sas Wichtigste vom Lage. In Königsberg begann gestern die Reihe der Jahrhundertfeiern zur Er innerung an die Befreiungskriege. Der Kaiser hielt in der Eröffnungssitzung des Provinzial landtags eine Rede. Der Zug, in dem Prinz Eitel Fried- r i ch von Preußen die Rückreise von Bukarest arrgetreten hatte, stieß in Siebenbürgen mit ei nem Güterzug zusammen. Der Prinz blieb unverletzt. Der Lau desausschuß des N a t i o- nalliberalen Landesvereins für das Königreich Sachsen soll am 23. Februar nach Chemnitz einberufen werden. Die Garnison Straßburg wurde gestern durch eine gefälschte Depesche alarmiert. Die Beschießung Adrianopels nimmt ihren Fortgang. An der Tschataldscha- Linie ist bisher alles ruhig. Sofia telegraphiert, daß die bulgarische Regie rung das Ansuchen der Konsuln, in Adrianopel für ihre Staatsangehörigen eine neutrale Zone zu errichten oder denselben die Erlaub nis zum Verlassen der Stadt zu geben, a b ge lehnt habe. Sofia, 5. Febr. Das Bombarde ment von Adrianopel dauerte die ganze Nacht von Dienstag auf Mittwoch in allen Richtungen des Belagerungsgürtels. Die Bul garen nahmen das Dorf P a m u k l i, wo die Festungstruppen einen Ausfall versuchten, aber sich in die Festung zurückziehen mußten. Aus die heute tagsüber ununterbrochene Kanonade erwiderten einige Forts gar nicht, andere selten oder resultatlos. Von Mustapha Pascha sieht man den Brand in Adrianopel. Konstantinopel, 5. Febr. Das tür kische Kanonenboot „Zohaf" bombardierte die bulgarischen Stellungen bei Myriosito am Marmarameer und soll dabei 300 Bulga ren getötet haben. sofort zu einer Zeitungsredaktion in Straßburg, um sich „seine Zurechnungsfähigkeit bestätigen" zu lassen. „Wir deutschen fürchten Gott, sonst nichts in der Welt!" Am 6. Februar 1 88 8, also heute vor 25 Jahren, hielt Für st Bismarck im Reichstage jene ewig denkwürdige Rede zur Ver teidigung der Militärvorlage, in der er den be rühmten Satz aussprach: „Wir Deutschen fürch ten Gott, sonst nichts in der Welt!" Worte, die vom In- und Ausland lauschend vernommen, bald Gemeingut des ganzen deutschen Volkes wurden. Ungeheuer war die Wirkung jener Worte und ihr Eindruck bei allen Nationen der Brand geraten. Das Bombardement dauert an. Dem Pariser „Journal" wird vom Spät- avend des Dienstag aus Konstantinopel gemel det: Die Bulgaren unternahmen Dienstag mor gens 9 Uhr auf das Zentrum der türkischen Stellungen bei Gallipoli, das aus den stark befestigten Dörfern Meresti und Radikeny gebildet wird, einen Angriff. Zwei bulga rische Infanterie-Regimenter, gedeckt durch Ar tilleriefeuer, gingen nach einem längeren Ge- schützgefecht mit bekannter Bravour mit den Ba jonetten gegen die türkischen Positionen vor, wurden aber zurückgeworfen, wobei sie große Verluste erlitten haben sollen. Es kam dann erfährt der Konstantinopeler Korrespondertt des „Daily Chronicle", daß sich die Stadt Adri a- nopel sicher noch einige Wochen werde halten können. Der betreffende Offizier behauptet, daß der türkische Oberbe fehlshaber von Adrianopel, Schükri Pascha, die Regierung in einem Funkentelegramm verstän digte, daß die Stadt sich nicht in Gefahr be fände, und daß von einer Uebergabo keine Rede sein könne. Die Regierung möge daher den Krieg auf der ganzen Linie aufnehmen, ohne irgendwelche Rücksichten auf die Garnison von Adrianopel zu nehmen, denn diese werde sich schon allein helfen. Der Sultan hat 25 000 Pfund für die Zwecke der nationalen Verteidigung gespendet. Der Großwesir ist nach Tschataldscha ab gereist. Das Großwesirat wird während seiner Der Landiag berät über den Entwurf von Clausewitz über Bildung von Land wehr und L a n d st u r m. „Der Land- st u r m , aus allen waffenfähigen Männern bis zum 60. Jahre gebildet, mit Sensen, Aexten, Piken, überhaupt jedem tödlichen Instrument be waffnet und nur in Umrissen militärisch organi siert, soll aufgehoten werden, wenn der Feind sich der Provinz nähert. Der Landsturm führt den kleinen Krieg, dessen Hauptzweck ist, über die feindlichen Detachements und Traineurs mit Ueberlegenheit herzufallen. Die Landwehr hat zunächst die Aufgabe, rückziehende und ge schwächte Linientruppen zu verstärken. Aber sie wird soweit militärisch organisiert, daß sie mit den Truppen gemeinschaftlich fechten kann. In Uniform und Exercitium einfacher und nur dann einberufen, wenn der Feind die Grenzen über schreitet, wird sie aus den Männern von 18 bis 40 Jahren gebildet, womöglich mit Ge wehren bewaffnet, in starke Bataillone or ganisiert und, wenn sie mit der Armee ficht, je ein Bataillon Landwehr einem Regiment Linie beigegeben. Die Offiziere gehen aus der Land wehr selbst hervor." Auf Grund dieses Organisationsentwurfes beschließt der Landtag nach Aorcks Forderung, aus der Provinz 20000 Mann Land wehr, 10 000 Mann Reserve und ein Kaval lerieregiment aufzustellen, außer den etwa 30 000 Mann von gedienten Ersatzmannschaften und Re kruten, welche die Provinz bereits zur Linie gestellt hatte. Eine Generalkommif- sion mit fünf Spezialkommissionen soll die Durchführung in die Hand nehmen. Die Be schlüsse sollen durch eine Deputation an den K ö- n i g gebracht und seine Genehmigung erwirkt werden. Man vertraute, „daß der König das nicht mißbilligen werde, was in dem Geiste un- erschütterlicher Treue und patriotischer Gesinnung unternommen war". 63. )ahrg. Anfang November hat das deutsche Rote Wolter) ist, der sich den frivolen Scherz er- Kreuz in Berlin eine Expedition zur Pflege der laubt hat. Keller wurde vor einiger Zeit we Kranken und Verwundeten in Adrianopel aus-gen Unregelmäßigkeiten entlassen und ist gerüstet und nach Sofia entsandt. Die Expedi- seinerzeit vorn Militärgericht für unzurech - tion, die unter der Leitung von Professor Hil-n u n g s f ä h i g erklärt worden. Um zu zei- debrand steht, hat jedoch den Ort ihrer Bestim- gen, daß er vollkommen „zurechnungsfähig" sei, mung noch nicht erreichen können, da sich die hat Keller, wie er angibt, den Streich verübt, bulgarische Regierung weigert, die In der Uniform eines Postbeamten begab er Expedition nach Adrianopel d u r ch z u l a s - sich mit einem richtig ausgefertigten Depeschen sen! Wie das „B. T." erfährt, hat sich nach formular ins Gouvernement, wo man die Bäl den vergeblichen Bemühungen des deutschen Ge schung nicht sobald erkannte. Mit einer Abschrift sandten in Sofia schließlich die Kaiserin selbst der gefälschten Depesche begab sich Keller dann als Protektorin des deutschen Roten Kreuzes für die Expedition verwendet und sich an die Köni gin Eleonore von Bulgarien mit der telegraphi schen Bitte gewandt, der Expedition die Fahrt nach Adrianopel zu ermöglichen. Die Bitte der Kaiserin ist jedoch mit dem Ausdruck des Be dauerns, daß die Zulassung der Expedition aus taktischen Gründen nicht möglich sei, abgeschla gen worden. Nur der Transport der Medika mente nach Adriunopel könne vielleicht gestattet werden. Die Expedition mußte infolgedessen in Philippopel bleiben, wo sie sich der Pflege der türkischen Verwundeten und Gefangenen wid men darf. Abwesenheit von dem Präsidenten des Staats- kaiserliche Statthalter, Gras Wedel, eingestellt rats Said Pascha geleitet. hatten. Gegen 1^ Uhr, als die letzten Lrup- Konstanttnovel als «fand! pe" bereits angerückt waren, stellte sich auf tele- "»»„anrrnopk» a»o Vsauo. graphische Anfrage in Berlin heraus, daß der s. m "" Pariser Mitteilung der Wiener Kaiser bereits i n K ö n i g s b e r g, einge- „N. Fr. Pr. wird angedeutet, daß die Balkcm-sei. In der Stadt hatten sofort zahl- staaten jetzt auf der Zahlung emer K r i e g s - Gebäude geflaggt, auch vom Münster weh Entschädigung bestehen und zur Ache-die Reichsfarben zum Gruße. rung dreier Leistung Konstantinopel als Pfand ^ber den U r h e b e r der gefälschten De- behalten wollen. pesche wird mitgeteilt, daß es ein entlassener Die Rote-Kreuz-Expedition wird nicht nach Zahlmeisteraspirant der Metzer Garnison, na Adrianopel gelassen! mens Keller (nach einer anderen' Lesart Welt. In und vor dem Reichstage spielten sich damals die erhebendsten begeisterungsvollsten Szenen ab. Die Telegraphenämter hatten in Berlin ivoht den arbeitsreichsten Tag, der je da gewesen ist. Allein um die Rede des Reichs kanzlers weiterzugeben, wurden 1218 Telegramme mit 194 296 Worten nach 326 Orten abgesandt, wozu 295 Beamte auf 222 Apparaten 24 Stun den hindurch voll beschäftigt wurden. Zur Frage der Matrikularbeiträge wird neuerdings mitgeteilt, daß seitens einzel ner Bundesstaaten Anregungen ergangen sind, die sich auf eine gesetzliche Festlegung der Matrikularbeiträge für einen Zeitraum von fünf Jahren beziehen. Da am 1. April 1914 der Termin abläuft, innerhalb dessen die Matrikularbeiträge auf 80 Pf. für den Kopf der Bevölkerung in den Bundesstaaten festgesetzt sind, gewinnt die Frage zurzeit ein besonderes Interesse. Bisher ist lediglich eine Vereinbarung über die Höhe der Matrikularbeiträge unter den Bundesregierungen seit der Finanzreform getrof fen worden, der ein gesetzlicher Charakter nicht innewohnt. Der Reichstag, dessen Stellungnahme bei einer gesetzlichen Regelung der Angelegenheit in Frage kommt, hatte gegen das Abkommen nichts einzuwenden. Außer Zweifel steht, daß eine gesetzliche Festlegung im Interesse der Bun desstaaten liegen würde. Sie würde sich auf die nächste fünfjährige Periode vom 1. April 1914 ab erstrecken. Ob aber der Reichstag einem solchen Vorschlag zustimmen !wird, erscheint zweifelhaft, da er voraussichtlich nicht gewillt sein dürfte, auf das ihm zustehende Recht zu verzichten. Abwehrmatzregeln gegen den amerika nischen Tabaktrust. Zur Abwehr des amerikanischen Trusts in der deurschen Tabaksindustrie ist in Thürin gen und der Provinz Sachsen unter den Tabakhändlern eine Boykottbewegung im Gange. In Weimar haben die Zigarren händler einen Verein gebildet, der den Verkauf der Fabrikate des Trusts strikte ablehnt. Der freche Wetterlee. Gegen das von dem Reichstagsabgeordnete« Wetterlee herausgegebene Blatt „Le Nouvelliste Alface-Lorraine" in Kolmar hat Staatssekretär Zorn v. Bulach Strafantrag erho ben. Das Blatt hat in einem Artikel in der Nummer vom 13. d. M. auf den in einem Ber liner Blatt dem Abgeordneten Wetterlee gegebe nen Rat, er möchte lieber in Frankreich bleiben, geantwortet, man könne gerade so gut gewissen für W Mill. WsimA »1 in StNtnt ji hchißeiiHrnM Uus dem Selche. Die Garnison Ttratzbnrg durch eine ge fälschte Depesche alarmiert. Durch eine gefälschte Depesche wurde gestern mittag die gesamte Garnison Straß burgs und ein namhafter Teil der Be völkerung in Erregung versetzt. Am Vormittag traf beim kaiserlichen Gouverneur ein Telegramm etwa folgenden Inhalts aus Weißen burg ein: Seine Majestät der Kaiser wird ab Bahnstation Weißenburg mit Automobil um 12 Uhr in Straßburg eintreffen. Er begibt sich sofort nach dem Polygon, wo er zwischen 12 und 1 Uhr die Garnison alarmieren wird. Nach dem Eintreffen des Telegramms wurden durch Trommelsignale und Eilordonnanzen die Nichtkasernierten und die Offiziere in die Kasernen berufen. Gegen 12 Uhr rückten die Truppen aller Waffengattun gen in Felduniform nach dem großen Exerzier plätze aus dem Polygon, wo sich bereits Prinz Joachim von Preußen, die Generalität und der W Mgt« M Wimpel. Der Kampf um Adrianopel dauert fort. Die Bulgaren behaupten, er nehme einen für sie günstigen Verlauf, die Lürken schweigen. Der heftigste Kampf ist anscheinend an der südöst lichen Front. Ein Sofioter unbestätigtes Ge rücht will wissen, daß sich am Dienstag 10 0 0 Mann türkischer Infanterie ergeben hätten. Auch auf Gallipoli gehen angeb lich ine Bulgaren erfolgreich vor. Sie sollen die nur schwachen Widerstand leisten den türkischen Truppen 10 Kilometer weit ver drängt haben. Ueber Kämpfe in den Tscha- taldscha-Stellungen sind bisher keine Meldungen eingetroffen. Dagegen wird in Sofia behaup tet, daß unter deir dortigen türkischen Truppen Meutereien herrschen und daß bereits 500 Mann irr den gegenseitigen Kämpfen gefallen seien. Ueber die Vorgänge vor Adrianopel wird gemeldet: Aus der westlichen Seite haben sich die Bulgaren um eine Meile näher an die Festung herangeschoben. Eine bulgarische Flug maschine flog über Adrianopel hinweg und schleuderte eine Menge von Proklamationen hin unter. Die Türken schossen lebhaft aus den Flieger, ohne indessen seine Maschine zu tref fen. In den Proklamationen werden die Be wohner und die Garnison von Adrianopel aus gefordert, die Stadt zu übergeben. Konstantinopel, 5. Febr. Wie amt lich gemeldet wird, hat der Kommandant von W 1»» M«. 7. Februar 1813. Landwehr und Landsturm. Nachdem Stein in Königsberg die Erhebung .... . Fernsprecher 14 Inserate nehm«n außer der Geschäftsstelle auch die Au-träger auf dem Land« entge-«^, Nr. 11. ss auch befördern di« Annoncen-Expeditionen solch« zu Originalpreisen. Anzeiger für Hohenstein-Erustthal, Oberlungwitz, Gersdorf, HermSdors, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Tallenberg, LangenchurSdorf, Grumbach, Ttrs<S- h«im, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Ertdo^ Pl«ißa, Rüßdorf, TL Egidien, Hüttengrund u. s. w.