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AMÄ-EDlM TWÄt Tlrntsblcrtt. ' I ! I I I I - - 1'1 l"s ! I - '"" — - I I I I " " -tt. 27. Sonntag, den 2. Februar 1913 3. Beilage. Las Wichtigste vom Lage. König Friedrich A u g u st ist ge- stern vormittag, nachdem er mehrere Audienzen erteilt hatte, vom Hauptbahnhof in Leipzig aus nach Altenburg zum Besuch des dortigen Hofes gefahren. Am Abend kehrte der Landesherr nach Dresden zurück. Zwischen Reichenau und Zittau wurde ein Pcrsonenzug vom Sturm u m g e - st ü r z t. Ein Wagen fing dabei Feuer und verbrannte. Der K aiser hat an den Reichskanzler einen zur Veröffentlichung bestimmten Erlaß gerichtet, in dem er unter Hinweis auf die be vorstehenden Jahrhundertfeiern seinen Dank für die ihm zum Geburtstage übermittelten Glückwünsche ausspricht. Die Nachricht, daß zum Regierungsjubiläum des Kaisers Jubiläum sbriefmarken herausgegeben werden sollen, wird amtlich d e - m e n t i e r t. Die Matritu la r beitrüge für das Rechnungsjahr 1913 betragen 255-119 318 Mk., wovon auf Sachsen 19,01 Millionen entfal len. S ch n e e st ü r m e haben in weiten Teilen des Reichs mannigfack)e Verkehrsstörungen und Schäden angerichtet. Der französische Ministerrat sprach sich dahin aus, daß das Wiedereinstellungsdekret du Pa th de Elams nicht zurückgezogen werden dürfe. Das englis ch e Kriegsamt verfügte die Einführung gleichförmiger Khakiunifor - m i e r u n g für die gesamte Infanterie. Im englischen -Oberhause wurde die Ho me r u l e b i l l mit 326 gegen 69 Stimmen a b g e l e h n t. Die türkische Antwortnote, die jetzt in vollem Wortlaut vorliegt, wird an scheinend von den Mächten als geeignete Grundlage für weitere Vermitt lungsversuche betrachtet. Der türkische Kreuzer Hamidieh" l>at bei der Insel Astropalia drei griechische T r Up pen s ch i s s e vernichtet. ks M w W! * Die politischen Zeichendeuter sehen wie der einmal Sturm am Weltbarometer. Da sol len am Montag abend um 7 Uhr Türken und Bulgaren wieder über einander hersallen, da sol len Serben, Griechen und Montenegriner noch einmal zum Säbel greifen, da soll Rußland mo bilisieren und ein Lüstchen verspüren, sich Ar menien einzuverleiben, und schließlich soll das Deutsche Reich energischer als sonst sein Recht aus Kleinasien proklamieren und nicht dulden wollen, daß irgend eine andere Macht gegen die deut schen Interessen dortselbst mobil macht. Von all diesem wird wohl das letztere richtig sein: Deutschland hat so bedeutende politische und wirtschaftliche Interessen in Kleinasien, daß wir vort unseren Platz an der Sonne mit allem Nachdruck verteidigen müssen. Aber, daß wir auf unserer Weltmachtstellung bestehen, gibt noch lange nicht Anlaß zum Krieg, und der Dreiverband wird sich hüten, hier unsere wohlbegründeten Rechte anzutasten. Und daß an der Tscha taldschalinic die Flinten wieder schießen, daß abermals ein großes gegenseitiges Morden be ginnt, glauben wir auch nicht. Vielleicht kommts tatsächlich zu kleinen oder größeren Plänkeleien, aber zu entscheidender Stunde werden die Groß mächte sicherlich die feindlichen Brüder auf ir gend einer mittleren Linie zu einen wissen. Die Großsprechereien auf Seiten der Balkanstaaten sind wir ja zur Genüge gewöhnt; bisher hat immer wenig dahintergesteckt. Die guten Leute da unten haben vor allem kein Geld, und da zum Kriegführen zu allererst Moneten gehören, so ist dafür gesorgt, daß ihnen der Dampf bei Zeiten ausgeht. Aber, so munkeln die Aengst- lichen, zum Frühjahr haben wir sicher einen Weltbrand. Mit Verlaub: auch das ist nur will kürliche Annahme und ein Produkt der Furcht. Schon so manches Jahr ist Krieg prophezeit worden und kein Jahr hats welchen g-geben! Das Jahr 1913 ruhmreicher Erinnerung wird davon sicherlich keine Ausnahme machen! Also, der Weisheit letzter Schluß: Nichts berechtigt jetzt zu kriegerischen Befürchtungen und die Schwarzseher haben bis heute Unrecht. * * Aus der AnKvortuotc der Pforte seien in Ergänzung der bisherigen Mitteilungen noch folgende Angaben nach dem nun vorlie- gniden Wortlaute gemacht: „Die kaiserliche Regierung ist, um den äu ßersten Beweis ihrer friedfertigen Gesinnung zu geben, geneigt, sich dem Wunsche der. Mächte hinsichtlich jenes Teiles Adri a n o p e l s zu fügen, der am rechten Ufer der Maritza gO, legen ist, während sie den am linken User des Flusses gelegenen Stadtteil mit seinen Moscheen, Mausoleen und anderen historischen und religiö sen Denkmälern behielte. Was die Aegäi - schen Inseln betrifft, so gestattet sich die Regierung, mitzuteilcn, daß, während ein Teil davon wegen der unmittelbaren Nachbarschaft der Dardanellen für die Verteidigung der Haupt stadt unerläßlich ist, der Besitz der übrigen, ei nen integrierenden Bestandteil der asiatischen Be sitzungen des Kaiserreiches, bildenden Inseln nicht minder unerläßlich ist für die Sicherheit Kleinasiens. Jede Lösung, die dahin zielen würde, die Autorität der Regierung auf die sen Inseln zu verringern, würde das Ergebnis haben, sie in ebcnsoviele Agitationsherde zu verwandeln, deren Wirkung aus das benachbarte Festland übergreisen würde. Die Folge wäre die Schaffung eines Zustandes der Zerrüttung, gleich demjenigen in Mazedonien, der die Ruhe Europas bedrohte und noch immer bedroht. Abgesehen von den bedauerlichen Wirkungen, die eine derartige Lösung auf die öffentliche Meinung in der Türkei ausüben müßte, würde sie den Ansichten der Großmächte zuwiderlaufen, denen die dauernde Herbeiführung der Konsoli dierung und des Gedeihens des Kaiserreiches am Herzen liegt. Die Pforte könnte zustimmen, daß die Mächte das Schicksal der von den ver bündeten Balkanstaaten besetzten Inseln festzu- slellen belieben, indem sie den vorstehenden Er wägungen Rechnung und dafür Sorge tragen, daß die Position der Dardanellen unberührt bleibt." Die Pforte -erwähnt dann die in Aussicht gestellte finanzielle Hilfe, hält es aber für un erläßlich, «daß. die Mächte schon jetzt der Tür kei das Recht zugestehcn, in voller Freiheit ei nen a u t o n omen Zolltarif einzufüh- ren, ferner auf den Prinzipien des modernen Rechtes . beruhende Handelsverträge abzuschließen, endlich die sremden Staatsange hörigen den ottomanischcn Steuergcset- zcn zu Unterstellen, denen die türkischen Un tertanen unterworfen sind und sein werden, und daß die Mächte inzwischen einer 4-prozentigen Erhöhung der Zölle zustimmen." Die Berliner diplomatischen Kreise sind nach w i e vor zuversichtlich ge stimmt und hoffen noch auf eine V e r jl ä n digung vor Beginn der Feindseligkeiten oder doch wenigstens bald nach deren Beginn. Die Antwortnote beweise, so sagt man in Berlin, daß Mahmud Schewket überaus vorsichtig und klug vorgehe, so daß man bedauern würde, wenn trotz des unzweiselhasten Entgegenkom inens des türkischen Kabinetts die Balkanstaaten sich auf kein Kompromiß einlassen würden. Dann bestände die Gefahr, daß die radikalere Richtung des Jungtürkentums, wie sic insbe sondere in Enver Bey repräsentiert ist, zur Herr schaft kommt, die sich weniger versöhnlich zei gen würde. Die Mächte setzen nachdrucksvoll ihre Bemühungen, eine Vereinbarung zwischen der Türkei und den Balkanstaaten herboizufüh ren, fort und zwar nicht nur in Konstantino pel, sondem auch bei den Balkanstaaten. Denn es sei sicher, daß auch die Balkanstaaten sich durchaus nicht in einer Situation befänden, die ihnen den Sieg unter allen Umständen ver bürge. Die Haltung der Berbündeten ist.von Dn Danew nochmals dargelegt worden. Es sej eine U' n Möglichkeit, Adria nopel in zwei Hälften zu teilen. Mon tag begännen die Feindseligkeiten aufs, neue. Wir greifen die Stadt sofort an und ihre Ein nahme wird eine-leichte sein. Auf Grund der türkischen Note sind neue Verhandlungen nicht möglich. Diese "wären nur denkbar, wenn die Lürken einfach auf unsere Forderungen eingin gen, d. h. Adrianopel und die Aegäischen In seln abtrelen. Wir unserseits haben eiste, Grenz linie festgesetzt, die von Rodosto nach dem Vor gebirge Malata geht. Wir wären vielleicht be reit, eine geringfügige Besserung dieser Grenz linie zugunsten der Türken zuzugestehen, über Adrianopel aber ist kein Feilschen möglich. Inzwischen treffen sowohl die Türken als die. Verbündeten Vorbereitungen zum Kriege Das Preßbureau in Kmrstantinopel veröf fentlicht ein Commnnique des Hauptquartiers, das besagt: „Da die Bulgare den Waffenstill stand aufgekündigt Haven, wsrden wir die Feindseligkeiten gemäß Artikel 4 des Waffenstillstands-Protokolls am Montag abend um 7 Uhr wieder beginne n." Fürchtet Bulgarien die Öffentlichkeit? Die Wiener bulgarische Gesandtschaft erhielt folgende Depesche aus Sofia: Am Montag um 7 Uhr . abends werden die kriegerischen Opera tionen wieder ausgenommen werden. Das Hauptquartier hat einen Befehl erlassen, swonach die fremden Militär-Attaches und Kriegs- bericht er st atter auf dem Kriegsschau- platz nicht zugelassen werden und die Erlaubnis zur freien Reise in Bulgarien nicht gegeben wird. Kriegerische Vorbereitungen in Belgrav. Sämtliche K o m i t a t s ch i s, die bereits heimkehrten, wurden von der Regierung aufge fordert, sich zur Verfügung zu stellen und Alba nien abzustreifen. Die von den Türken erbeu teten Kanonen, welche während der Spannung mit Oesterreich-Ungarn in der Belgrader Fe stung untergebracht wurden, sind heute nach der Tschataldscha-Linie abgegangen. Nahezu 10 000 serbische Soldaten, die sich in häuslicher Pflege befinden, wurden ebenfalls e i n b e r u- s e n. Serbische Truppenansammlungen an der ungarischen Grenze. Seit dem Konstantinopeler Putsche konzen triert Serbien stärkere Truppen an der bos nisch-herzegowinischen Grenze. Dem Belgrader Blatte „Politika" zufolge hat heute der österreichisch-ungarische Gesandte v. Ugron im Auftrage der Wiener Regierung dagegen einen energischen P rote st erho ben. Ministerpräsident Pasitsch erklärte Herrn v. Ugron, daß das rein militärische Angelegen heiten seien, derentwegen sich Ungam an den Kriegsminister wenden müsse. Ein neuer Handstreich des Kreuzers Hamidieh. Aus Konstantinopel werden Meldungen über einen türkischen Erfolg zur See verbreitet. Wie es heißt, handelt cs sich um Gerüchte, die von der „Sabah" in folgender Form verzeichnet- wer den: Der Kreuzer „Hamidieh" traf, vorn Suezkanal kommend, nördlich von Astro palia auf vier hellenische Schiffe, brachte drei von ihnen zum Sinken und beschädigte das vierte, das, um sich zu retten, gezwungen war, auszulaufen. Nach einem Telegramm der „B. Z. a. M." handelt es sich nicht nur um ein Gerücht, son dern um eine Meldung des türkischen Marinc- ! amtes. Nach derselben Quelle wurde der sieg reiche Kreuzer Heimberufen, um die Operationen des türkischen Landheeres bei Gallipoli zu un terstützen. Ei« neues siegreiches Gefecht für die Türken. Aus Konstantinopel meldet man: In Kali- kratia bei Tschekmedje soll ein Vorpostengefecht stattgesunden haben, die Bulgaren sollen zurückgeschlagen worden sein und da bei 32 Tote gehabt haben, während die Tür ken nur 3 Tote verloren hätten. — EineBe- stättgung dieser Nachricht steht noch aus. Enver Bey will nach Berlin zurück. Aus Konstantinopel wird gemeldet: Oberst Enver Bey erbat vom Großwesir seine Rück - Versetzung auf den Berliner Posten. Er hat seine Abreise nach Berlin einstweilen ver schoben. Zunächst ist er mit einem Torpedoboot nach den Dardanellen zur Besichtigung der Flotte und nach Gallipoli gefahren. Die Lage in Adrianopel. Ein Telegramm aus Sofia besagt, dort aus Adrianopel eingetrosfene Flüchtlinge und Utzberläufer hätten berichtet, die Lebens- mittel der Festung seien erschöpft. Eine lebhafte Erregung habe sich der Bevölkerung und der Garnison bemächtigt und Bürger sowie Soldaten verlangten gebieterisch die Uebergabe der Stadt. Bei den hierauf ausgebrochenen Zwistigkeiten seien sogar mehrere höhere Offi ziere getötet worden. Dem Konstantinopeler „Terdjiman" zufolge werden nicht nur der Kommandant, sondern alle Offiziere Adrianopels b e f ö r-- d e r t. Der Hauptmann Bekir-Bey der sich bei Janina besonders auszeichnete, wurde zum Ma jor ernannt. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 1 Februar 14 l 3 —: Die gestrige Hauptversamm- l u n g des E r z g e b i r g s v e r e i n s, die im Berggasthaus „Bismarckhöhc" stattfand, war bei ihrem Beginn nicht so zahlreich besucht, wie es die Tagesordnung eigentlich erheischt hätte; erst später war eine größere Zahl Mitglieder bei sammen. Herr Vorst. Ebersbach sprach bei Eröffnung der Versammlung die besten Wünsche für das neue Vereinsjahr aus und beklagte dann, daß der Verein abermals einen seiner Besten durch den Tod verloren habe, einen Mann, der seit zehn Jahren dem Verein als Leiter seine Dienste gewidmet habe und ihm später als Ehrenmitglied angehörte: Carl Gru ber. Herzliche Worte widmete Redner dem Da hingeschiedenen; was er uns allen gewesen, sei erst vor wenig Tagen an seiner Gruft gesagt und in der Presse zum Ausdruck gebracht wor den. Nochmals widmete Herr Ebersbach dem Verstorbenen herzliche Worte des Dankes und rief ihm ein »Habe Dank!" in die kühle Gruft nach. Dünn trug der Herr Vorsteher die Bau rechnung für das B e r g g n st h a u s vor, die in ihrem Endergebnis eine Ausgabe von 64 053,59 Mk. aufweist, von welcher Summe 61 837,75 Mk. bezahlt sind. Besonders wird darauf hingewiesen, daß es sich um die Rech nung für das Berggasthaus und Umgebung handle; ziehe man von der Bausumme die Aus Wendungen ab, die als nicht direkt zum Hause gehörig gemacht worden sind, so werde etwa die Anschlagssumme herauskommen. Den Kas senbericht erstattete Herr Sekretär Arnold. Aus der umfänglichen Rechnungslegung ist zu entnehmen, daß der bare Kassenbestand am Be ginn des Jahres 204,01 Mk. betrug, die 1912er Einnahme stellte sich auf 13 248,33 Mk., die Ausgabe aus 13 152,26 Mk., das Gefamt-Bar vermögen des Vereins auf 3131,78 Mk., das gesamte Vermögen einschließlich der Baulichkeiten auf dem Festplatze, der Liegenschaften usw. auf 44 085 Mk.; auf jedes Mitglied entfällt also ein Anteil in Höhe von etwa 140 Mk. — jeden falls em Ergebnis, das Wohl im Hinblick auf unsere Verhältnisse als ein recht erfreulick)es be zeichnet werden muß. Nach dem von Herrn Ratssefretär Weiße erstatteten Jahresbericht beträgt die Zahl der Mitglieder 317. Der de sonders eingehend ausgearbeitete Bericht er wähnte die Erbauung des Brrghauses, mit dem der Verein die besten Erfolge erzielt hat, die an erkennenswerten Beihilfen seitens der Stadt, die privaten Spenden für Ausschmückung der Um gebung und des Berghauses selbst, streifte die Anlegung der Rodelbahn und die Errichtung der Wintersporthütte, das besonders gute Gelingen des letzten Bergfestes, den erfreulich gestiegenen Fremdenverkehr in unserer Stadt, der nicht zu letzt ein Verdienst des Erzgebirgsvereins ist, und wies auf die demnächst erfolgende Anlegung der Sport- und Spielplätze hin. Der Bericht sprach sodann die Hoffnung aus, daß das Wirken des Vereins mehr und mehr in allen Kreisen die Anerkennung sinden möchte, die es verdient. Herr Ebersbach sprach dem Vortragenden den besonderen Dank des Vereins sür seine intensive Förderung der Interessen des Vereins aus. Die dann folgende Wahl des Vorstandes ergab die einstimmige Zurufswahl des Herrn Ebers bach, der versprach, auch in Zukunft dem Ver ein seine ganze Kraft zu widmen. Zu seinem Srellvertreter wurde Herr Stadttat Layritz be stimmt. Zum 1. Schriftführer wurde Herr Rats setretär Weiße wieder-, Herr Karl Feldmann als dessen Stellvertreter ebenfalls einstimmig neuge wählt. Auch Herrn Sekretär Arnold ward erneut das volle Vertrauen des Vereins ausgesprochen und dieser wi-derum zum Kassenführer bestimmt. Die Wahl zum Ausschuß hatte folgendes Ergeb nis: Herren Stadtrat Anger, Gasinspektor Mar tini, Fabrikant Dieckmann, Sanitätsrat Dr. Eichhoff, Fabrikant Scheer, Bäckerobermeister Kreher, Gastwirt Paul Uhlig, Bürgermeister Dr. Patz, Dr. med. Sommer. Diese Wahlen erfolg ten gleichfalls durch Zuruf. Zu Punkt „Sonsti ges", der den Beschluß der Tagesordnung bil dete, gab Herr Ebersbach bekannt, daß heute abend die Wintersporthütte eingeweiht worden sei, dessen Bewirtschaftung der Verein Herrn Hotelier Lorenz übertragen habe. Nachdem man noch 14 Neuaufnahmen vollzogen, gab Herr Ebersbach Kenntnis davon, daß der Verein für den städtischen Parkausschuß die Herren Sekre tär Arnold und Geweröeschuldirektor Jähnig in Voffchlag gebracht habe, die auch gewählt wur den. Weiler teilte Herr Ebersbach mit, daß nun auch die lange angestrebte Satzungsänderung durch eine außerordentliche Hauptversammlung beschlafen worden sei. Aus eine Anfrage des Herrn Feldmann, wie sich der Verein zu dem von den beiden hiesigen Turnvereinen für den 8. Juni hier geplanten Turner-Berg- und Spielsest stelle, zu dem viele Teilnehmer aus ganz Sachsen erwartet werden, erklärte Herr Ebersbach, daß der Vorstand den beiden Ver einen eine Antwort zuteil werden ließ, die aber noch der Annahme vonseiten der Turner harre. Es ward eine eingehende Debatte über diese Fruge gepflogen und gerade von Turnerseite her vorgehoben, daß es für die Turnersache sowohl wie für das städtische Interesse von großem Vor teil sei, das Fest so zeitig wie möglich zu ver anstaltcn, während für den Erzgebirgsverein das Moment in den Vordergrund gestellt wurde, daß das Erzgebirgsfest die erste Veranstaltung sein müsse, da dann ja auch die Baulichkeiten den Turnern zugute kommen. Weiteres werden die näheren gegenseitigen Verhandlungen ergeben. Große Freude löste die Mitteilung aus, daß Herr Buchhändler Opitz dem Verein eine ver größerte Ausnahme vom letzten Bergfest, die den Aufstieg des Freiballons „König Friedrich Au gust" zeigt, zum Geschenke gemacht habe. —: Eine schlichte Feier sand gestern aus dem Berge statt: Die Einweihung der aus Anregung des Erzgebirgsvcreins errichteten W i n tersporthütte. Gleich am ersten Tage war der Besuch ein recht reger, und jeder, der die Gelegenheit wahrgenommen, sich den schmucken Bau auch von innen anzusehen, war erfreut über die praktische Einrichtung des anheimelnden In-