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Erscheint jeden Wochentag abend« für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger ist> da« Bierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei inS HauS. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Land« entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solch« zu Originalpreisen. Fernsprecher Nr. 11. 6Z. )ahrg Sonnabend, den 25. 3anuar 1913 gut Reis" wurden von mehreren Geschossen ge- WUMM in WWIWI Die Stadt Duenas in Spanien, die Während des Mintsterrates in den Borhof der Pforte ein und brachen in regierungs feindliche Rufe aus, weil die Regierung werden kann. Inzwischen ist zu bedenken, daß dieser Friedensverlrag manche Punkte ungere gelt lassen wird und daß auch zu einigen von den Gegenständen, für die der Friedensvertrag Festsetzungen machen wird, die Großmächte noch Stellung zu nehmen haben. Von der endgülti gen Sicherung des Friedens wird man hoffent lich sprechen können, wenn die Antwortnote der Pforte erfolgt ist. Die Regelung der Einzelfra- GtschästSstelle Schulftraßc Nr. 31 Brief, und Telegramm. Adresse: LmttblaU Hohenstein. Ernstthal. den müßen lehren, ob die Bewegung für die Fort setzung des Krieges un Volke und im Heere wurzelt oder ob es nur einige Ehrgeizige und der immer unruhige Enver Bei sind, welche die neue Revolte entfachten und Kiamil Pascha samt seinen Ministern verjagten. Die Sympathien freilich — und das muß einmal offen gesagt werden — sind heute bei den Männern, die den schmachvollen und entehren den Friedensbedingur.gen nicht zustimmen, die lieber das Letzte für das Vaterland wagen, lieber unter gehen wollen, als den gehaßten, aber von der Liebe der Großmächte getragenen Balkanstaaten, die nicht mehr aus- und einkünnen, als Siegespreis das un- bezwungene Adrianopel in die Hände zu spielen. Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre: man wird Enver Bai und seinen Leuten die Anerkennung nicht versagen können, daß sie unbekümmert um die eigene Gefahr den am Staatsruder befindlichen Schwächlingen die letzte Entscheidung aus der Hand nahmen und nach Heldenart das Schicksar der Türkei zu wenden suchen. Man wird ihnen zustimmen müßen, daß es kaum schlimmer kommen kann, als die Großmächte über die Osmanen beschlossen haben; was ihnen von ihrem europäischen Besitz bleibt, ist ein elender Rest, der fast nichts bedeutet und den schließlich in Ehren noch zu verlieren, nicht das Schlimmste ist. Soll die Türkei denn wieder eine asiatische Macht wer den, jenun, so soll der letzte Türke Konstantinopel erst verlaßen, wenn das Reich vollständig zu Trüm mern geschlagen ist, wenn von der Hagia Sophia der Halbmond herabgeholt ist und das Kreuz wieder weht und die Nachfahren der kühnen Eroberer vom 29. Mai 1453 mit ihrem letzten Blutstropfen den Boden der Kalifenftadt gedüngt haben. schuß. Zwischen der Reichsregierung und dem Zen trum schweben, nach der „Tägl. Rundsch.", Ver handlungen über eine Suspendierung, 5000 Einwohner zählt, steht vollständig i n Flammen. Die öffentlichen Gebäude sind verloren. Ueber die weitere Entwicklung der Dinge in Sachen des Friedensschlusses läßt sich ein Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." folgen dermaßen vernehmen: Die Antwortnote der Pforte Las Wichtigste vom Lage. Zum erstenmal in Sachsen erfolgte in Zittau eine ehrenamtliche Berufung von Frauen in den städtischen Schulaus- Ueber die Ereignisse selbst lassen wir am besten die Telegramme reden, die wir nach der Zeit ihres Eintreffens folgen laßen: Konstantinopel, 22. Januar. Gegen 3^ Uhr nachmittags veranstalteten Enver »eh und der gewesene Rittmeister Dfchami vey an der Spitze von 300 Sofias eine lärmende Demonstration vor der Pforte. Die Demonstranten drangen Adrianopel preisgegeben und so gar gegenüber Montenegro nachgeben müsse Sie verlangte» den Rücktritt des Kabinetts. Der Grotzwestr begab sich darauf in s Palais. Konstantinopel, 22 Januar. Infolge der Kundgebung Enver Behs ist ersterer starb später. Der Bezirkspräsident von Lothringen hat den Verein „Souvenir Alsacien L o r- r a i n" auf Grund des Reichsvereinsgesetzes a u f g e l ö st. Enver Bey drang gestern nachmittag mit 300 Mann in die Pforte ein und er zwang den Rücktritt des Kabi netts. Mahmud-Schefket wurde Großwesir. Widerstandes wäre auch ohne Rücksicht auf den Druck der Mächte kaum vorhanden gewesen, da nicht nur die Lage in Adrianopel durch Hunger und Krankheit verzwei felt i st, sondern auch die Stimmung der Truppen an der Tschataldschalinie nach glaub würdigen Berichten einer Wiederaufnahme der Feindseligkeiten abgeneigt ist. > i Die Wahrheit über das Seegefecht bet Tenedos. Ueber das Seegefecht bei Tenedos durste bisher wegen der strengen Zensur in Konstan tinopel das Wichtigste nicht gemeldet werden. Fast alle türkischen Kriegsschi f- f e sind beschädigt. Dem Linienschiff „Haireddin Barbarose" ist der Schornstein fort- gerissen, der „Asar-i-Tewsik" und auch der „Tor ¬ in das Protokoll zu bringen, ohne jedoch die ottomanischen Delegierten zu ihrer formellen ste Woche eine gemeinsame Sitzung der Friedens - Delegierten und der Botschafter der Großmächte vorzuschlagen. Das norwegische Kabinett wird das Feuer erwidert, wobei Nazim Pascha fiel Trotz dieses Zwischenfalls ist die Ruhe nirgends gestört. In der ganzen Stadt herrscht Ruhe. Dieser Kabt nettswechsel ist das Wert der Armee Diese will unbedingt ven Krieg und zieht die Fortsetzung des Feldzuges einem unehrenhaften Friede« vor Pascha zum Kriegsminister ernannt. Talaat Bey erklärte einem Vertreter des Reuterschen Bureaus: Diese Bewegung be deutet, daß wir die nationale Ehre retten oder bei Sem Versuche untergehen werden Wir wollen keine Fortsetzung des Krieges, aber wir find entschlossen, Adrtanopcl zu behalten Das ist unerläßliche Be dingung Konstantinopel, 23 Januar Das Reskript des Sultans, durch das Muhamed Schewket Pascha zum Grotzwestr ernannt und mit der Neu bildung des Kabinetts beauftragt wird und in dem weiter die bevorstehende Er nennung des S ch e i ch u l I s l a m an gekündigt wird, wurde heute abend 8 /, Uhr vor einer dichten Menschenmenge auf der Terrasse vor der Pforte verlesen. Frankfurt, 23. Januar Die „Frankfurter Zeitung^ meldet aus Kon stantinopel: Der bisherige Kriegs Minister Nazim Pascha ist getötet worden Konst antinopel, 23 Januar (Von unserem Privatkorrespondenten.) Die Er- schietzu « g des Kriegsministers Nazim Pascha, die geeignet erscheinen könnte, das ruhige zielbewutzte Vorgehen Enver Beys und Talaat Beys zu diskreditieren, ist zweifellos durch die Schuld der Adj«- tauien Kiamil Paschas verursacht worden. Enver Bey und Talaat Bey hatten aus drücklich betont, keinerlei «lut zu vergietzen. Als jedoch die Adjutanten Nazim Paschas auf Enver Bey und seine Begleiter aus einem Fenster schossen, wurde ein öffentlicher Aestaktns abgehalten Jedermann ist herzlich willkommen. Hohenstein-Ernstthal, den 24. Januar 1913, Das Lehrerkollegium. Dir. Patzig. S«M M -le Mk eines MMWWMkS. Wie schon Staatssekretär Delbrück in der Budgetkommisfion des Reichstages mitgeteilt hat, haben sich die meisten der Bundesstaaten, Enver Bey fuhr mit dem Schriftstück sogleich im Automobil nach dem Palais Dolma Bagd- sche. Der Kriegsminister ließ, als er von der Demonstration Kenntnis erhielt, den Hof der Pforte durch ein Bataillon Infanterie besetzen, doch blieb das Militär der Menge gegenüber untätig. Der frühere Großwesir Hakki Pa- s ch a wurde zum Minister des Aeutzeren im Kabinett Mahmud ernannt. K o n st a n t i n o p e l, 24. Jan. Das „Wiener K. K. Korrespondenzbureau" meldet von 11 Uhr nachts: Vor der Pforte wurde unter der Bevölkerung ein M a n i f e st verteilt, wel ches an die Ereignisse seit dem albanesifchen Aufstande, die militärische Operation im Som mer, die Demission Said Paschas und die Er nennung des Kabinetts Muktar Pascha erinnerte. Das letztere habe durch seinen Fehler, vor den 2. Krstrkojchulr. Am 27. Januar dem Geburtstage Sr. Maj. Kaiser Wilhelms H., wird vor mittags 9 Uhr Konstantinopel, 24. Jan. Gegen' Verlesung zu verpflichten. Die Balkandelegier - j^4 Uhr versammelten sich gestern etwa 1500 ten erkennen gern an, daß die türkische Ant- Personen auf dem Platze vor der Moschee des wort die Befürchtungen einer Fortsetzung des Sultans Bajazet. Mit roten Fähnchen bewegte, Krieges zerstreuten und die baldige Rückkehr ei- sich der Zug sodann, alsbald lawinenartig an-ines großen Teiles der Truppen aus dem Felde wachsend, zur Hohen Pforte. Hier riefen die! ermöglicht werde. Indessen blieben noch viele D e m o n st r a n t e n: „Wir wollen k e i n e n! v e r w i ck e l t e Fragen zu lösen. Die schändlichen Frieden!" — Bald sah U nterzeichnung des Friedens ver- nian auf dem Freiheitsfelsen Enver Beytrag es werde nicht vor Ablauf e i - ankommen. Die Menge machte Platz und En nes Monats erwartet. Es herrscht die An Städtischer Kychmarkt im Kathanse für alle hiesigen Einwohner. So»»abend, de» 25. Ja»«ar 1813, von vorm. 8 Uhr ab. Es werden verkauft: Kabeljau Pfd. 27 Pfg., Schollen Pfd. 32 Pfg., Heringe Pfd. 15 Pfg. Sitzung der Friedenskonferenz zu-.. sammenberufen, um die Entschlüsse der Türkei leine D e m i s s : o n emrelchen. Einladung Die Bürger- und 1 Bezirksschule feiert Montag, den 27 Januar vormittags 10 Uhr den Geburtstag Tr. Maj. des Kaisers durch einen öffentliche« Aestaktns in der Turnhalle, zu welchem hierdurch ergebenst eingeladen wird. Hohenstein-Ernstthal, den 24. Januar 1913. Das Lehrerkollegium. * War das Wort vom Frieden doch wiederidas Kabinett zttrückgetreteN. verfrüht oder handelt es sich bei dem gestrigen M ahmud Schewket Pascha Wurde Putsch der Junglürken nur um eine zum Grotzwestr, Talaat Bey MM vorübergehende und den Lauf der Dinge nicht be-,einstweiligen Minister des Innern, Izzet einflußende Erscheinung? Schon die nächsten Slun- gen wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, ... welche sich vorläufig noch nicht genau abmessen ^mue Kabinett will Adi ianop zu läßt, so sehr man auch mit dem Willen aller Gehalten suchen. Beteiligten zu beschleunigter Arbeit rechnen Sw Edward Grey beabsichtigt für die nach kann. Das Reuterbureau erfährt, Sir Edward Grey werde wahrscheinlich am Montag eine werde zunächst wohl die Botschafterversammlung , - beschäftigen. Selbstverständlich würde dann bald! "es >> e s u i t e n g e s e tz es auf zehn ^ahre. eine neue Sitzung der Londoner^ Du: Abschluß du: Relchsetnnaq- Friedenskonferenz anberaumt wer-! wen für das vierte Vrerteljahr 1912 ergibt er den, und es ist anzunehmen, daß diese versu- s^n zwölfprozentigen Ueberschuß an Zöllen und chen wird, ihre Arbeit möglichst zu beschleuni-, Steuern über den Etatanischlag. gen, lo daß der Vertrag, der die zwischen der Beim Abflug ms Manövergelände st ü r z t e Pforte und den Balkanstaaten vereinbarten Frie- Zwischen Burg und Madel der Offizrers- densbedingungen enthält, bald unterzeichnet "9 e r ^.eutnant v. Scheele mit semem - Beglettosfizier ab. Letzterer war sofort tot, ver Bey begab sich ungehindert direkt ins Ka-)sicht vor, die Verbündeten könnten einwilligen, binett, wo sich der Großwesir Kiamil Pascha.800 Millionen Franken der türkischen Staats- befand. Enver Bey setzte ihm in kurzen Wor-!schuld zu übernehmen, nachdem sie halb so viel ten den Ernst der Lage auseinander und die,als Kriegsentschädigung akzeptierten. Ueberreizung des Volkes, dem ein Friedens-f ^tz^nopel nicht mehr widerstandsfähig, schluß unter solchen Bedmgun^ Die türkischen Bedingungen für die Ueber- sein wurde Kram l Pasch Adrianopels können umso eher auf ErM- sofort, daß er bereit su zur rechnen, als sie auf Gebieten liegen, aus schutterungen de» Landes a b^ denen Bulgarien sich schon früher zu Zugeständ- ^terzerchnete sogl^ bereit erklärt hat. Die Möglichkeit eines Enver Bey, diese dem Sultan zu unterbreiten. - - - ' - - - " 120 000 Mann entlassen, obwohl sie Kenntnis, fechtswert der Schiffe durch den Kampf bei Te- von der Existenz des Balkanbundes hatte. Tas'nedos nicht gelitten und daß das Torpedoboots- Kabinett Muktar habe den feit längerer Zeit geschwader eine erneute Erkundungsfahrt außer vorbereiteten Kriegsplan für den Balkankrieg bald der Dardanellen unternommen habe. N.TkTM.N«. m^ui' --MAS" -- »- diese Weise die Niederlage verursacht. Das Ma ! nifest greift auch das Kabinett Kiamil! Eine Perionüchkett der Berliner türkischen Paschas an, welches trotz der guten Situa-! Kolonie erhielt von Enver Bey die Nach- tion dec Armee den Frieden um j e d e n ruht, daß das türkische Offizierkorps vor Tscha- Preis erzwingen wolle. Dieses Kabinett! wldscha keinen Frieden wolle und entschlossen habe demissioniert. Die ottomanische Nation'^, gegen die „Verräter" in Konstantinopel die werde ihre Rechte auf die europäische Türkei,-"wse aufzubieten. . . .- nicht aufgeben und hierfür alle Opfer bringen.: —— - albenesischen Aufständischen zu kapitulieren undAroffen, von denen eines in einem Geschützturm aus diese Weise den Appetit der Balkanstaatenj des „Torgnt Reis" explodierte und die Bedie- zu reizen, welche an die militärische Schwäche, nungsmannschaft tötete. Die Gesamtzahl der der Türkei glaubten, die Bildung eines Bakan-,Toten ist noch immer unbekannt. Von offiziöser bundes herbeigeführt. Die Regierung habe Seite wird demgegenüber erklärt, daß der Ge- Wnsleill-EllWer TWÄ Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach. Ürich- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach Pleißa, Rüßdorf, St. Ggidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für -Is Sicht WsMt n- kn Stütrnt jn HchOin-HrnWl.