Volltext Seite (XML)
WWein-EmWer TUM Amtsblatt ftir ra Uchl. Mts-mA uns iti Aultrit zu hohtHm-krOhil. Anzeiger für Hohe«stei»-Er«stthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. U. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Laude entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. »elchaNSftelle Lchulftrah« Nr. Ü1. Sonnabend den 1. )an«ar M3. Vries» um» Telegramm »adresfr : Amtsblatt Hohenstein » Ernstthal. 63. dayrg. Auf Blatt 87 des hiesigen Handelsregisters für die Stadt, die Firma I. G. Böttger in Hohenstein-Ernstthal betreffend, ist heute eingetragen worden, daß der bisherige Mitinhaber Adolph Böttger in Hohenstein-Ernstthal ausgeschieden ist, daß der Kaufmann Alexander Friedrich Wilhelm Böttger in Hohenstein-Ernstthal und der Kaufmann Richard Ernst Hugo Böttger daselbst als persönlich hastende Gesellschafter in das Handelsgeschäft eingetreten sind und daß die denbeiden zuletzt Genannten erteilt gewesene Prokura erloschen ist. Hohenstein-Ernstthal, den 2. Januar 1913. Königliches Amtsgericht. Ueber das Vermögen des Gastwirts Max Richard Gruner in Oberlungwitz wird am 2. Januar 1913, nachmittags 6 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Ortsrichter Landgraf in Oberlungwitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 22. Januar 1813 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in tz 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 39 Jannar 1913, vormittags 19 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkurs» mässe etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegr, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zitM 22. Januar 1S13 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal. Aretvauk: Gekochtes Rindfleisch, Pfund 45 Pfg. also Makedonien, den les Land westlich r» ter führte der Minister aus, daß jetzt ein g r o- Die Botschafter Reunion. Die in lin K o n st a n t i n o p e l , 3. Jan Der Mi nister des Aeußeren erklärte abends bei der Pforte dem Privatkorrespondenten des Wolff- schen Telegraphenbureaus: Die Pforte habe an die Delegierten in London neue präzise In struktionen gesandt, die ihnen gestatteten, den Delegierten des Balkanbundes wissen zu lassen, daß die Pforte keine Insel des ägä ischen Meeres abtreten könne, dage gen geneigt sei, einige Rektifikationen der Grenze vorzunehmen, daß diese aber vollkommen der Türkei verbleiben müssen. Wei- tür- be- reich-Ungarn und Italien sind von allem An fang über alle Albanien betreffenden Fragen aller- Mel- sie für die Tradition und die Zukunft des kischen Reiches auf europäischen» Boden deutet. Sandschak und Altserbien — an die Alliierten abzutreten bereit waren. Als die Rede auf Kreta kam, erhoben die türkischen Delegierten von neuem Einspruch. Sie wünschten, daß die Mächte das entscheidende Wort sprechen sollten. Von den ägäischen Inseln wollten sie nicht eine einzige abtreten. Kreta und die ägäischen In seln sind jedoch Nebensache angesichts der ge waltigen Festung Adrianopel und all dem, was Betracht — nicht um eine Verlängerung des .Krieges zu tun ist. Nachdem die Verbün deten die türkischen Vorschläge erhalten hat ten, zogen sie sich in einen besonderen Raum zur Beratung zurück und erschienen erst eine Stunde später wieder. Ihre Haltung deutete an, daß sie den Türken entgegenzu kommen wünschten. Sie erklärten sich be reit, das Schicksal Albaniens gänzlich in die Hände der Mächte zu legen. Damit nahmen sie der Pforte gewaltigen Wind aus den Segeln, der die Konferenz aus gefährliche Bahnen hätte leiten können. Die türkischen Delegierten waren sichtlich überrascht ob dieser Erklärung. Sie be standen dann aber darauf, daß die Abgrenzung des Wilajets Adrianopel in einem besonderen Vertrage geregelt werden sollte, während sie al- dung lautet: Die Nachricht, daß über die Frage der Abgrenzung Albaniens zwischen Oesterreich- Ungarn und Italien Verhandlungen schweben und erst nach ihrer Beendigung die Botschafter daran gehen, sich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen, entbehrt, wie von informierter Stelle versichert wird, der Begründung. Oester- Ktderlens Nachfolger. Die Anwesenheit des deutschen Botschafters London Für st Lichnowsky in Ver stand, wie die „Tgl. Rdsch." hört, in kei- witwe Friedrich von Baden. Bereits vorgestern abend und heute stütz sind zahlreiche Leidtragense zur Beisetzungsfeier hier etngetroffen, unter anderen die Staatssekretäre Krätke und Dr. Solf and Unterstaatssekretär Zimmermann. Ein großes Polizeiaufgebot hält die Ordnung vor dem Trauei- Hause aufrecht, wo sich das Publikum schon lange vor Beginn der Trauerfeier in dichten Scharen ein findet. Reichskanzler o. Bethmann Hollweg traf heute mittag um 11 Uhr 50 Min. in Begleitung seines Adjutanten v. Sell hier ein. Er wurde von dem Ministerpräsidenten Dr. o. Weizsäcker, dem preußischen Gesandten v. Below-Rutzau, dem Chef des Generalstabes, Oberst v. MutiuS, dem Hofmar schall o. Vischer-Jhingen, sowie einigen anderen Herren begrüßt und begab sich sofort nach der An kunft ins Hotel. Bald nach 2 Uhr sand sich die Trauergemeinde im Trauerhouse ein. Der Reichskanzler legte im Auftrage des Kaisers und der Kaiserin ein kostbares Blumenarrangement am Sarge nieder. Nach einer kurzen Ansprache formierte sich der Zug nach dem Pragfriedhof.' Das Wetter war freundlich, mäßig kalt. Dem Leichenwagen voraus schritten Studenten. Unmittelbar hinter dem Sarge folgte der Reichskanzler, begleitet vom Freiherrn v. Palm, einem Verwandten des Verstorbenen. Es folgten die Vertreter der anderen Fürstlichkeiten und frem den Regierungen, die Staatssekretäre Krätke und Dr. Solf und andere. Die Straßen, welche der Zug passierte, waren von dichten Menschenmassen umlagert. Der Reichskanzler ist heute abend vom König zur Abendtafel geladen, an der auch die Staatssek retäre Krätke und Dr. Solf und Unterstaatssekretar Zimmermann, sowie die Ministerpräsidenten von Württemberg und Bayern und die gesamten preußi- scheu Botschafrer teilnehmen weiden. Die Reichseinnahmen in den er sten acht Monaten des Etatjahres lassen als Gesamtergebnis des Jahres 1912 einen Ueber- schuß von 50 Millionen Mark erwarten. In Stuttgart fand gestern die feier liche Beisetzung der Leiche des Staats- sokretärs v. Kiderlen-Wächter statt. An der Trauerfeier in der Kirche nahm auch der König von Württemberg teil. Die Ausstandsgefahr im S a a r- gebiet ist endgültig beseitigt. Die Botschafter sind am Donnerstag in London zu einer neuen Sitzung zusammengetreten. Die Aussichten der Londoner Frie denskonferenz werden allgemein etwas freundlicher beurteilt. Der Hauptstreitpunkt bleibt Adrianopel, während in allen anderen Fragen eine Einigung nicht ausgeschlossen er scheint. Nach Aussage eines Mitgliedes der Lon doner Friedenskonferenz hat die Türkei die Abtretung von Saloniki an Bul garien als Ersatz sür Adrianopel angeboten. Vor Skutari sollen, nach einer Meldung aus Konstantinopel, die Türke n einen neuen Erfolg errungen haben. Die Italiener haben an der Küste von Zeinan einen Kampf mit Beduinen zu bestehen gehabt. Bei Hsiangtsheng sind durch Tibe taner bei einem nächtlichen Angriff drei hundert ch i n e s i s ch e S o l d a t e n ge tötet worden. teilen seien. Man wird wohl nicht sehlgehen in der Annahme, daß diese russischen Wünsche im Interesse Serbiens vertreten werden und so ge wissennaßen eine Kompensation dafür sein sol len, daß das Petersburger Kabinett die serbi schen Ansprüche auf einen souveränen Adria hafen verworfen hat. Aus dieser Stellung nahme Rußlands zu der albanischen Abgren- zungsfrage könnten sich leicht Schwierigkeiten er geben, wenn es nicht gelänge, ein K o m p r o- m i ß zu finden, das auch die Zustimmung Oe st erreich-Ungarns erhält. Man nimmt an, daß in dieser Hinsicht bereits Vor schläge vorliegen, die die Londoner Besprechun gen beschäftigen werden und die dazu angetan sind, einen günstigen Ausweg finden zu lassen. Da die Frage der Abgrenzung Albaniens eine Reihe von Möglichkeiten zuläßt, liegt begrün dete Hoffnung vor, daß die sechs Großmächte sich bald über ein gemeinschaftliches Mittel eini gen werden, das alle entstehenden Schwierigkei ten beseitigt. Man wird somit auch weiter den Verhandlungen der Botschafter mit Zuversicht entgegensehen können. Ein Erfolg der Türken bei Skutari Konstantinopeler Blätter melden einen Er folg der Türken vor Skutari. Die Monte negriner wurden danach unter großen Ver lusten zurückgeworsen nnd ließen zwei Geschütze in den Händen der Türken. 300 Mon tenegriner wurden zu Gefangenen gemacht. Auf türkischer Seite wurden drei Mann getötet und 45 verwundet. Die Zahl der kriegsgefangenen Türken in Bulgarien. Die deutsche Gesandtschaft in Soft« Hal auf Ersuchen der Pforte von der bulgarischen Re gierung ein Verzeichnis über die im Kriege ge fangengenommenen Türken verlangt. Das Ver zeichnis ist bereits fertiggestellt und führt 4 9 8 Offiziere und 21190 Soldaten als Gefangene an. Aus dem Seicht. Die Beisetzung des Herrn v. Kiderle« Wächter Die Ansprüche Rumäniens Für die Verwirklichung der rumänischen Ansprüche bedeutet es ein sehr günstiges Mo ment, daß Bulgarien die Weigerung, noch vor Abschluß des Friedens mit Rumä nien zu verhandeln, ausgegeben hat. Rumänien ist entschlossen, seine Forderungen durchzusetzen und nötigenfalls von dem Ueber- gewicht, das ihm seine finanzielle wie militäri sche Rüstung gibt. Gebrauch zu machen. Bul garien wird daher umso eher einlenken, als den maßvollen rumänischen Ansprüchen die Unter- zutreffend ist die Nachricht von Ver handlungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland, die sich aus militärische Vor kehrungen der beiden Staaten beziehen sollen. stützung der Dreibundmächte sicher ist. Oesterreichs und Italiens Stellung Albanien Eine offiziöse Wiener Meldung tritt Hand Gerüchten entgegen. Die kige Bestehen der Türkei auf den Besitz vonseiten in sich schließen dürfte. Adrianopel täuscht sie heute nicht mehr dar-> soll Rußland t über, daß es der Pforte -- und gegenwärtig s daß hierbei alle von s kommt die Agitation der Militärpariei und des bewohnten Gebiete auszuscheiden daß die Friedenskonferenz Werk ernstlich begonnen hat. türkischen Gegenvorschläge haben die Vertreter der Verbündeten überzeugt, daß es höchstens eine Frage der Zeit ist, wann eine volle Eini gung erzielt werden kann. Selbst das hartnäk- M W ift MW. Nunmehr lassen, wie die letzten Depeschen aus London besagten, die türkischen Friedens unterhändler mit sich reden — sie merkten wohl nachgerade, daß sie mit ihrem Hinausziehen der Jriedensverhandlungen, mit ihrem sich stets wiederholenden Verlangen nach neuen Instruk tionen aus Konstantinopel doch nichts erreich ten. Wenn dennoch aus Pariser und Londoner Meldungen bezüglich der Erfolge der Friedens konferenz ziemlicher Pessimismus spricht, so wird diese Auffassung in Berliner politischen Kreisen nicht geteilt; man ist dort der Ansicht, daß ein vollständiger Abbruch der Verhandlungen nicht zu erwarten sein wird. Von einem gemeinsa men Schritt der Mächte kann deshalb im jetzi gen Stadium der Verhandlungen keine Rede sein. Richtig ist, daß die Mächte im einzelnen nichts unversucht lassen, um beide Parteien von der Nutzlosigkeit weiteren Blutvergießens zu überzeugen. Eine formelle Intervention ist da gegen niemals in Aussicht genommen worden. iTrotz der unzweifelhaft noch bestehenden Diffe renzen zwischen den Forderungen der Verbün deten und den Zugeständnissen der Pforte ist eine baldige Annäherung zu erwar- ten, die dem endgültigen Friedens schluß den Boden bereiten wird. Auch die englische Presse ist sich emig dar über, daß endlich das Eis gebrochen ist, nnd daß die Friedenskonferenz ihr Die gestern zusammengetretene Botschafter- Reunion wird sich mit der Frage der territoria-j Au« Stuttgart, 2. Januar, wird geschrie- len Abgrenzung Albaniens befas- den: Die Leiche des Staatssekretärs v. Kiderlen- sen, einer Frage, die nicht geringe Schwierig- Wächter wurde heute in der Wohnung seiner " Wie verlautet, Schwester im Salon in einem einfachen schwarzen den Standpunk vertreten, Holzsarge aufgebahrt. Unter den großen Kränzen, slawischen Stämmen die in ungeheurer Menge einlaufen, befinden sich r»»»... „„sch. —,i, also dem solche deS König« und der Königin von Wiirttem- Bereins für Einigkeit und Fortschritt nicht in zukünftig autonomen Albanien nicht zuzu- berg, der meisten BnndesfUrsten, der Großherzogin- einig gewesem Wohl findet ein intimer Mei- hxx Schritt zuni Frieden getan wor- nungsaustausch über alle prägen zwischen den^^ sei. Von einem gesicherten Frieden zu spre- Dreibundmachten, also auch zwischen Oesterreich-^^ sei aber noch Zeit, da die Türkei b e - Ungarn und Italien, unausgesetzt statt, allein treffend Adrianopel u n e r b i t t - alle daran geknüpften speziellen Kombinationen n j ch sei und unbedingt den Krieg wie- wurden für hinfällig bezeichnet und find nur in^e r beginnen werde, falls die Stadt nicht die Reihe jener Versuche rangieret, Mer- dxx Türkei belassen würde. Bisher seien nur nungsverschiedenheiten zwuchen den Dreibund- territoriale Fragen behandelt worden, aber auch Mächten als bestehens zu fingierens anderen, wie beispielsweise die Dette Pub- i - - lique, verlangten noch eine ernste Diskussion. nein Zusammenhang mit der Neubesetzung in der Leitung des Auswärtigen Amts. In die sem Sinne hat sich der Fürst persönlich zu meh- reren Persönlichkeiten ausgesprochen. Was den eben in Berlin angelangten früheren Botschafter in Tokio, Freiherrn Mumm v. Schwar zenstein betrifft, der ebenfalls für die Nach folge Kiderlens in Frage kommen soll, so mutz bemerkt werden, daß Freiherr v. Mumm seinen Berliner Besuch schon zu einer Zeit cm gekündigt hat, als sich Kiderlen-Wächter noch unter den Lebenden befand. Ein direkter Zusammenhang zwischen Mumms Anwesenheit in Berlin und der Besetzung des Auswärtigen Amts besteht daher nicht. Freiherr v. Mumm ist aus dem diplomatischen Dienst kurz nach der Berufung Kiderlen-Wächters ausgeschieden, da er mit dem früheren Staatssekretär persönlich verfeindet war. Er erklärte seinerzeit unumwunden, unter Kider- len nicht länger im diplomatischen Dienste des Reiches bleiben zu wollen. Jetzt, da dieses Hin dernis beseitigt ist, darf wohl daniit gerechnet werden, daß er, der für einen unserer begabtesten Diplomaten gilt, sich wieder aktiv in der aus wärtigen Politik betätigen wird. Er wohnt in Portofarina bei Genua und ist Junggeselle. Es verlautet aber, daß die größten Aus sichten, Kiderlens Nachfolger zu werden, der Konstantinopeler Botschafter Herr v. Wangen heim hat. Wangenheim steht dem Kaiser persönlich sehr nahe. Diese Beziehun gen sind auf das öftere Zusammensein des Kai ers mit Wangenheini in Korfu zurückzuführen, wo sich Wangenheim als früherer Gesandter in Athen stets während der Anwesenheit der kaiser- ichen Familie auf der Insel aufhielt. Auf per sönlichen Wunsch des Kaisers wurde er dftnn