Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 26.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191301268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19130126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19130126
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-26
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 26.01.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mlliarclen auf ciem Heeres gruncle. Schon oft ist von versunkenen Schätzen, die ungehoben in den Tiefen des Ozeans schlum mern, die Rede gewesen, und alle zwei oder drei Jahre erfährt man von seltsamen Expedi tionen und Bergungsversuchen, durch die unternehmende Leute dem Meeresgründe die brachliegenden Schätze zu entreißen suchen. Jetzt hat sich ein fleißiger Bibliothekar, wie eine fran zösische Wochenschrift berichtet, die Mühe ge macht, auf Grund aller vorhandenen Nachrich ten, Dokumente und Chroniken auszurechnen, wie viel Geld, Silber undtGold, bei Schiffbrü chen von den Meerestiefen verschlungen wurde. Und er kommt dabei zu dem Ergebnis, daß in den Meeren Schätze im Gesamtwerte von fast 5 Milliarden Mark schlummern, genauer: 4600 Millionen Mark. Nach den Schätzungen dieses Zahlenfreun des ruhen allein in den europäischen Gewässern Wracks, deren Inhalt ausreichen würde, um jahrelang den Ausgabenetat einer Großmacht zu bestreiten. An der Spitze steht wohl bei dieser leider platonischen Berechnung die berühmte spanische Fregatte „Dugue de Florencia", die vor drei Jahrhunderten an der schottischen Küste in der Bai von Tobermory Schiffbruch erlitt und unterging. Die Fregatte war das Schatz schiff der berühmten spanischen Armada, und nach den noch erhaltenen genauen Dokumenten und Urkunden führte sie zur Zeit ihres Unter ganges in Geld-, Gold- und Silberbarren einen Schatz von über 600 Millionen an Bord. An zweiter Stelle steht die englische Fregatte „Lu- tine", die im Jahre 1799 an der holländischen Küste, an der Einfahrt zum Zuydersee unter ging. Sie soll Edelmetalle und Geld im Werte von 320 Millionen Mark im Schiffsraum ge habt haben; in den letzten Jahren sind schon mehrfach Versuche unternommen worden, we nigstens einen Teil dieser Schätze wiederzufin den, aber sie alle blieben, wie die meisten der artigen Experimente, bisher erfolglos. Bei Anglesey ging im Jahre 1839 die „Royal Char ter" unter und nahm einen Schatz von nahezu 300 Millionen Mark mit in die Tiefe. Und an nähernd die gleiche Summe enthielt die „Gros- venor", die am Kap der guten Hoffnung schei terte, und zwar an einer Stelle, wo das Meer nur 30 Meter tief ist. Auch in den Tiefen der Bai von Vigo ru hen ungezählte Millionen in Goldbarren und in Silber, denn hier scheiterten einst die spani schen Schatzschiffe, die gewaltige Vorräte von Edelmetall aus Amerika ins Mutterland tragen sollten: man schätzt den Verlust, den die spa nische Staatskasse mit der Vernichtung dieses Geschwader« erlitt, auf ungefähr 560 Millionen Mark. Vermischtes. * Deutsche und französische Soldaten-Löhnung. Die Kosten, die vom Deutschen Reich für den deutschen Soldaten aufgebracht werden müssen, sind höher als dieje nigen, die Frankreich für seine Soldaten zahlt. Sie betragen bezüglich der Ausgaben, die nicht für den Unterhalt bestimmt sind, für den Mann in Deutschland jährlich 1322 Frank, in Frank reich 997 Frank (1 Frank gleich 80 Pf.). Der Unterschied vergrößert sich noch, da in Deutsch land vom 1. Oktober vorigen Jahres an die Löhnung von 22 auf 27 Pf. täglich heraufgesetzt worden ist, während der französische Soldat nach wie vor nur 4 Pf. tägliche Löhnung bekommt. Die niedrigeren militärischen Ausgaben in Frank reich lassen sich nur durch die geringeren Aufwen düngen für Löhnung, Beköstigung, Wohnung der Leute, also durch die viel niedrigere Lebenshal tung des Mannes erreichen. * Entenjagd unter Wasser. Voit einer seltsamen Art der Jagd weiß ein Mitar beiter des „Wide World Magazine" zu erzählen. In einem entlegenen Gebiete Indiens hat er ge sehen, wie die Eingeborenen Wasservögel mit der bloßen Hand fangen, indem sie sich mit Hilfe einer List unter Wasser anpürfchen. Der indische Boy eines Engländers führte den Entenfang aus diese Weise vor. Er entkleidete sich, schlang sich einen Riemen um die Hüften und holte dann eine Entenattrappe hervor, die aussah, wie eine schwimmende, jedoch unmittelbar unter Wasser abgoschnittene ausgestopfte Ente. Es war jedoch nur ein hohles, mit einem Entenbalg überzogenes Gestell. Hier hinein steckte der Boy den Kopf, dann schwamm er — rückwärts — auf einen Schwarm Enten im Wasser zu, die die scheinbare Ente als ihresgleichen auszunehmen schienen. Dann sah man aus der Ferne, wie plötzlich eine der Enten untertauchte, um nicht wieder an die Oberfläche zu kommen? ebenso ging es einer zweiten, einer dritten usw., ohne daß die Enten Verdacht schöpften, bis der Inder bei einer schlecht zugriff, so daß sie sich losreißen konnte. Sie flog schreiend davon und mit ihr der ganze übrige Schwarm. Der Inder aber hatte 11 mit der bloßen Hand erlegte Enten am Gürtel. * Jubiläum eines deutschen Volksliedes. Hundert Jahre sind jetzt vergangen, daß Freiherr v. Eichendorff das herr liche, echt deutsche Volkslied „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut so hoch da droben" der Oeffentlichkeit übergab. Etwa dreißig Jahre spä ter, im Jahre 1844, wurde es von Mendelssohn- Bartholdy in Bad Soden am Taunus vertont. Damals hielt sich der kranke Komponist in Bad Soden aus, um an den Solquellen des herr lichen Taunusbades Heilung oder doch Lin derung seines Leidens zu finden. Von Anfang Mai bis Ende Oktober weilte er in Soden und nahm in dieser Zeit auch zahlreiche Ausflüge und Spaziergänge in die Umgegend vor. Auf einem solchen Spaziergange gewann er auch ei nen Ausblick durch einen wunderschönen Tal grund aus die bewaldeten Abhänge des Feld berges und des Taunusgebirges. Der reizende Anblick fesselte ihn so, daß er seine Gesellschaft allein weiterwandern ließ, sich unter die duftende» Tannen setzte, ein Notenblatt aus der Tasche zog und die Weise zu dem Liede „Wer hat dich, du schöner Wald . . . ." niederschrieb. Bei ei nem Himmelfahrtsausfluge erklang das Lied zum erstenmal unverhofft aus der» Waldesgriin, und alles lauschte gespannt den Klängen des wunder schönen Liedes. Bald erfreute es sich allgemei ner Beliebtheit und trat seinen Siegeszug über die ganze Welt an. Wo ein deutscher Gesang verein existierte, wurde das Lied gesungen. Auch ein zweites Lied von Eichendorfs „O Täler weit, o Höhen", das ebenfalls von Mendelssohn ver tont wurde, kann jetzt sein Jubiläum begehen. * „Nur für Milliardäre!" Das exklusive amerikanische Milliardärmodebad New port wurde in der letzten Zeit mehr und mehr auch von solchen Elementen ausgesucht, deren An wesenheit den Milliardären alten Schlages, wie den Vanderbilts, Astors, Havemeyers, im höch sten Grade unerwünscht war. Jüngst erhielten sie sogar die Kenntnis davon, daß ein besonders frecher Eindringling beabsichtige, sich in nächster Nähe ihrer Paläste ein Schloß zu bauen und so den harmonischen Frieden des Milliardärzirkels zu stören. In aller Stille vereinten sie sich, und in letzter Stunde hat der Milliardärbund sich das Baugrundstück noch sichern können. Auch eine andere ziemlich große Landfläche, die in klei neren Loserr aufgeteilt werden sollte, damit auch Minderbegüterte sich in dem berühmten Seebade ein Häuschen bauen könnten, brachte der Mil liardärzirkel in seinen Besitz, und so ist die Exklusivität von Newport mal wieder aus eine geraume Zeit sichergestellt. * Wozu die Grannen des Ge - treides dienen. Zu einer neuen Theorie über den stutzen der Grannen des Getreides ist Professor Lemstro» in Helsingfors gelangt. Die Grannen üben seinen Untersuchungen zufolge die bekannte Wirkung von Spitzen auf die atmosphä rische Elektrizität aus, und die Folge davon ist, daß die Getreideähren dauernd von Elektrizität umgeben sind. Elektrizität aber, so fügt die „Na ture" diesem Berichte hinzu, wirkt günstig aus das Wachstum der Pflanzen. Wenn diese Theorie stimmt, müßte das gleiche in noch stärkerem Grade für die Nadelhölzer gelten, und auf diese Weise könnte vielleicht das Vorhandensein von Ozon im Nadelwald erklärt werden. * Das Skelett i st nicht meins. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die „Mor genpost" ein durch den „Fall Stemickel" veran laßtes Schreiben eines älteren Richters, der fol gendes erzählt: „Vor langen Jahren wurde in einem Dorfe bei Spandau auf einem kleinen Bauerngehöft bei Schachtarbeiten ein Skelett ge funden. Natürlich allgemeines Entsetzen, Unter suchungen, Kramen in alten Erinnern»gm -- und richtig: Vor mehr als zehn Jahren war der damalige Besitzer des Gehöfts spurlos verschwun den, zugleich mit einem Knecht aus dem Dorfe. Alle Nachforschungen waren erfolglos. Der ver schwundene Besitzer wurde für tot erklärt, nach dem die Ehe schon vorher geschieden war, weil der Mann seine Frau verlassen hatte, und die Verlassene hatte längst wieder einen neuen Ehe herrn gefunden. Der Skelettfund schien nun die furchtbare Erklärung für das Verschwinden des Hofbesitzers zu geben: das Skelett war, so glaubte alle Welt, das des Verschwundenen. Er war er schlagen und verscharrt worden von dem damals ebenfalls verschwundenen Knechte. Die Schauer geschichte kani natürlich in alle Zeitungen und wurde auch in einem kleinen, etwa drei Meilen von dem Schauplatze der grausigen Tat ent fernten Orte gelesen. Und sofort ging den Dörf lern ein Licht auf! Donnerwetter, hier aus ei ner Ziegelei arbeitet ja seit ungefähr 10 Jahren ein Mann, der sich so nennt, wie der Ermor dete! Das ist kein anderer als der Knecht, der Mörder, der den Namen seines Opfers angenom men hat. Anzeige, Vorladung — Haftbefehl; der Mann kommt und ich verhöre ihn. Er gibt in der ruhigsten, harmlosesten Weise Auskunft, kein Zweifel, er ist . . . der Verschwundene, an geblich Ermordete! „Ja, aber Mann, Sie sind ja für tot erklärt!" — „Ach nee!" — „Sie sind von Ihrer Frau geschieden!" — „Famos!" — „Ja, Sie müssen sich doch nun wieder bei ihr melden!" — „Ick wer' den Deubel duhn." — „Na, nun aber iin Ernst, warum haben Sie sich denn so lange versteckt?" — „Das habe ich ja gar nicht. Ich konnte 'es zu Hause mit meiner Alten nicht aushalten, und da bin ich weggegan gen, habe am selben Tage da, wo ich jetzt noch bin, Arbeit gefunden und lebe doüt unter mei nem Namen ganz behaglich seit 10 Jahren. Det Skelett is »ich meins!" — Daß das Skelett nicht „seins" war, mußte man ihn« aufs Wort glau ben. Das war ebenso richtig, wie die Tatsache, daß er ruhig und friedlich drei Meilen von dein One seines Eheglücks gelebt hat, während man ihn suchte, ihn von seiner Frau schied, ihn für tat erklärte. Das ist ebenso seltsam wie die Tatsache, daß man den Sternickel so lange nicht gesunden hat." MUlMelM Rathaus, Zimmer Nr. 9. Als gefunden sind folgende Gegenstände abge geben worden: mehrere Portemonnaies mit Inhalt, 1 Brosche, 2 gestrickte Kinderjacken, 1 Darnenhandtasche, 1 silberne Brille, eine große Anzahl Schlüssel, 1 goldene Damenuhrkette. Zugelaufen r 1 hellgelber Schäferhund. Weitere Fundgegenstände sind in dem an der schwarzen Tafel im Rathause angehefteten Verzeich nisse aufgeführt. Vvnsuokvn Oiv nivkttettvnel« llsutvnvMEl empkotUen rUg keste? rur ttaut- »mci ZeNün- txritizpilctse, LuklLesprulißeoe, rote, s^ritcle blaut, büzlicd OvsLcUt und ttüritlv einSt-riedeo, vvi lct auotl ^1ite88«r, Zirkel und alle ttaut- labe «0loo N. s>rskkbe 20 vsri tcomdnil—tiLet St) N. Lobouptencreme 30 ?s^., krostcreme 30 ?l§., Lcbvciücrcme 40 -w dadea bei: Hack. Lab-ml, blokreaapotk., Oscm küLkwer, Oro^., Lmll OK!iA Oro^., O kloss, Orc»ß Landwirtschaftliche Mitteilungen. MmklW Ser Mike« Sei SWeiMU Wenn die Molken nicht zu reichlich verabfolgt werden, so äußert sich Professor Einil Pott, sind sie sogar nährkräftiger als Magermilch, da sie «ine bessere Ausnützung des mitoerarbeiteten Kraftfutters erzielen lassen. Nach entsprechender Futtermischung erhält man auch mit Molkenbei fütterung besonders gutes Schinken- und sehr gutes Wurftfleisch, sowie guten Speck; es ergeben sich auch nach Verfütterung von Molken häufig geringere Schlachtverlufte als nach der Beifüt terung von Magermilch. Versuche und Erfah rungen lehren aber, daß man nie mehr als 3 bis 4 Gewichtsteile Molken auf einen Gewichts teil Kraftfutter verabreichen soll. Von Kraftfut termitteln haben sich bei Molkenfütterung am besten bewährt: Gersten-, Roggen-, Erbsen-, Bohnenschrot und Fettgrieben. Man halte be sonders auf die Mitverabreichung solcher Futter stoffe, die einen kernigen Speck liefern, da der selbe nach Molkenfütterung leicht etwas trocken wird. Oelkuchen sind deshalb erst in zweiter Li nie in Betracht zu ziehen, ebenso Mais und Fleischfuttermehl. Bei der Ausmästung jüngerer Schweine wollen einzelne Mäster besonders da durch gute Erfolge erzielt haben, daß sie erst Molken mit Gerste-Futtermehl und später außer dem Fettgrieben (Abfälle bei der Herstellung von Margarine) verfüttern. Es kommt dabei sehr aus die Futtermischung, vor allen Dingen aber darauf an, daß die Molken nie als Haupt-, son dern gerade wie auch die Magermilch, nur als Nebenfuttermittel verabreicht werden. MMlstW SM MWM. In der „Oesterreichischen Zeitschrift für Moor kultur und Torfverwertung" wird über einen Fall von Viehvergiftung durch Kunstdünger folgender maßen berichtet: „In Kärnten werden zurzeit Düngungsver suche durchgesührt, um den Interessenten die Um wandlung des jetzt als Weide benutzten, aber nahezu ertraglosen Moores in Kunstweiden vor Attgen zu führen. Zu diesem Zwecke wurde unter anderem eine inmitten des Moores gelegen« 3 Hektar große Parzelle mit einer Düngung zur Anregung der Bestockung versehen, die, da es sich um eine bisher noch nicht gedüngte Fläche han delt, für 1 Hektar mit 5Doppelztrn. Thomasschlacke und4 Doppelztrn. 40proz. Kalisalz bemessen wurde. Weil eS sich um stickstoffarmes, zuni Teil schon Hochmoorcharakter tragendes Moor handelt, wurde auch ein Versuch iiber die Wirkung des Chilisalpeters eingeleitet, derart, daß 1 Hektar ohne Stickstoffdüngung blieb, während eines 2, das dritte 4 Doppelzentner Chilisalpeter erhielt. Schon während dieser Arbeit trat Regen ein, der der immer stärker wurde und die rasche Aus lösung der Salze bewirkte. Die Arbeit wurde nachmittags beendet. Uninittelbar danach ge langten etwa 50 bis 60 Stück unbeauf sichtigtes Weidevieh auf die Parzelle, wo es Ge legenheit hatte, allem Anscheine nach größere Mengen dieser Salzlösung mit den vorhandenen Futterpflanzen aufzunehmen. Mit Einbruch der Dunkelheit kehrte das Weidevieh in seine Stallungen zurück. Etwa um 11 Uhr machte sich im Stalle eines Beisitzers eine Kalbin durch besondere Unruhe bemerkbar und verendete binnen kurzer Zeit. Bei der darausfolgenden Revision des Stalles fand man zwei andere Kühe in Schlafstellung schon ver endet vor, die vorher keine irgendwie auffälligen Symptome gezeigt hatten. In derselben Nacht verendeten noch in zwei anderen Stallungen elf Stück Vieh, zusammen fünf Kühe, sieden Kalbin nen und zwei Jungochsen, bezw. es mußte an ihnen die Notschlachtung vorgenommen werden. Jnsgesaint erkrankten 20 Stück; bei eini gen Tieren hatte allein Anscheine nach die von einem rasch herbeigeholten Tierarzte verabreich ten Kampferinjektionen zur Behebung der Herz schwäche Erfolg. Die von einem Veterinärinspektor nachmit tags vorgenommene Sektion ergab als Todesur sache Vergiftung durch D u°n gsalz ; als auffälligstes Symptom war eine starke Ver ätzung der Magenschleimhäute festzustellen; der amtliche Obduktionsbefund liegt noch nicht vor und wird voraussichtlich nähere Aufschlüsse über die eigentliche Todesursache ergeben. Die stark aufgetriebenen Kadaver ivaren auffallend rasch in Zersetzung übergegangen und mußten daher mit Ausnahme der Häute vernichtet werden." ES sei dazu bemerkt, daß Vergiftungen von Vieh durch künstlichen Dünger auch in Deutsch land schon wiederholt festgestellt sind, z. B. wenn die Tiere aus einem aus dem Hof stehenden Faß, in de»! Chilisalpetersäcke ausgewaschen wa ren, gesoffen hatten. Sei MM is -er WM. Von gutgebauten Rindern verlangt der Züchter vor allen: einen breiten, guten, mög lichst horizontal» Rücken. Außerdem wünscht man eine entsprechende Länge des Rumpfes, ge nügende Breite des Beckens und der Brust, so wie eine beträchtliche Tiefe der Brust. Alle diese Verhältnisse lassen sich aber nicht in völlig zuverlässiger Weise mit dem bloßen Auge beurteilen. Um die einzelnen Meßverhältnisse feststellen zu rönnen, beimtzt man deshalb den M e ß st o ck. Mit diesen, Instrumente wird zunächst die Höhe des Tieres an der höchsten Stelle des Widerristes bestimmt. Mißt das Tier vom Boden bis zum Widerrist 132 Zentimeter, dann darf di« tiefste Stelle des Rückens nicht weniger als 130 Zentimeter, die höchste Stelle des Kreuzes je doch nicht mehr als 142 Zentimeter betragen. Ein Tier mit diesen Mindestmaßen wird eine hinlänglich gute Rücken und Kreuzpartie be sitzen. Es wäre aber wünschenswert, wenn der Rückm und das Kreuz noch weniger Abweichun gen zeigen und noch mehr in horizontaler Rich tung verlaufen würden. Dieses wäre der Fall, wenn die tiefste Stelle des Rückens nur 131 Zenti meter, die höchste Stelle des Kreuzes aber nur 137 Zentimeter betragen würde. Die Länge des Rumpfes sollte auch in einem gewissen Verhält nis zur Höhe des Tieres stehen. Sie ist bei ausgewachsenen Rindern genügend, sobald« sie, die Widerristhöhe und zwei Zehntel derselben be trägt, Sie müßte somit bei 132 Zentimeter Wi derristhöhe 158 Zentimeter messen. (Gemessen von der Bugspitze bis zum Gesätzbein-Höcker.) Die Breite der Brust und des Kreuzes sollte we nigstens ein Drittel der Widerristhöhe, somit 43 Zentimeter, die Tiefe der Brust die Hälfte der Widerristhöhe, nämlich 66 Zentimeter betragen. Finden wir bei einem Rinde diese Matze, dann haben wir ein Tier vor uns mit langem IRunwF, gutem, ekruem Rücken, breiter» Kreuz, breiter Brust, tiefem Rumpf und verhältnismäßig Kurzen Beine». Tas Tier wird durch seine hübschen, proportionierten For ni e u einen guten Eindruck machen und auch der Schlächter wird mit diesen; Rind sehr zu frieden sein. MS VS SlIS. Uebcr Ziegenmilch und deren Verarbeitung sprach Professor Dr. Vieth, Hameln, gelegentlich der M. Butterprüsung der hannoverschen Land wirtscha'tskammer in Hildesheim laut „Hildesh. Allgein. Zlg.": Erfreulicherweise sei der Ziegen zucht im letzten Jahrzehnt eine große Förderung zu'eil geworden. Mehrfach hätten bereits Er Hebungen über die Leistungsfähigkeit der Ziege» stattgefunden, deren letzte auf Veranlassm^ des Landwirtschaftsministers durch die Landwirt schaftskammer der Provinz .Hannover. Es feier» dazu vier Vereine mit je zehn Ziegen ausge wählt, davon zwei Vereine im Hauptvereinsbe zirk Hildesheim und je einer in Osnabrück und Lüneburg. Diese praktischen Versuche in bezug auf Milchmessung, Fettgehalt usw seien ein Jahr durchgeführt worden und hätten ergeben, daß der Durchschnittsertrag 2,3 Liter und der höchste Ta gcsertrag 5,4 Liter für rin Tier betragen bei einen: Fettgehalt von 1,35 bis 8,7 Prozent. Wenn dabei der eine Hildesheimer Verein, der nur di; Zucht der rehfarbene» hornlosen Harz ziege betreibe, de» Höchstertrag und Osnabrück mit der weißen Saanenziege den niedrigsten Er trag erbracht haben, so dürfe darauf kein Schluß auf die Leistungsfähigkeit der Nassen gezogen werden; denn der zweite Hildesheimer Verein, ebenfalls mit der Harzziege, und der Lünebur ger Verein mit der Saanenziege hätten keine nennenswerten Unterschiede in den Erträgen. Die Ziege sei ein sehr genügsames Tier, und es sei wünschenswert, daß die Ziegenhaltung eine Ausdehnung erfahre, und auch die Molkereisach leute hätten allen Grund, die Ziegenhaltung zu fördern; den:: die Milchproduktion halte mit der Bevölkerunzszmmhme nicht gleichen Schritt, und da sei es erforderlich, daß durch zunehmende Ver sorgung mit Ziegenmilch den Molkereien nicht noch mehr Milch entzogen werde.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite