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Auf einen Gluckwunsch der Wiener Zentrale ant wortete Dresden: Vaterland, von allen deinen Türmen Dröhnt herab der Glocken voller Klang; Sind es Friedensstimmen, ist es Stürmen, Was zur Nacht sich eint zum Judelsaug? Steig' herauf, du Jahr der Freiheitschlachten! Hundert Jahre sind seit dir verrollt, Ahnentaten, die den Kampf vollbrachten, Leuchten auf wie Nibelungengold. Oesterreich, die Nibelungentreue Halten wir in Not dir und Gefahr; Feinde, hört's: ohn'Furcht und Kampsesscheue Hoffen wir ein siegreich Friedensjahr. Dröhnt, ihr Glocken, dröhnt durch alle Gaue, Dröhnt, der Freiheit Liedersang ertönt, Was an Wetterwolken sich auch staue, Unsern Herzen sei die Furcht verpönt. Vaterland, vorm Schimmer deiner Wassen, Vor der Heldenlieder hohem Schall Soll den Feinden rings der Mut erschlaffen; Völkerschlacht, es naht dein Widerhall. Leipzig sandte folgende Gratulation: Das alte Jahr mit Kriegsgeschrei Ging friedlich noch zu Ende, Ein Prositruf nun frisch und frei, Gvück allen bei der Wende. So möge sich die neue Zeit Allseits nach Wunsch gestalten Und uns in Freude wie im Leid Fest, treu zusammenhalten. Zwingt uns auch des Geschickes Macht Zu mancherlei Entsagen, Nur ausgeharret aus der Wacht, In allen Zukunftstagen. Strahlt erst der Sonne Frühlingskrast Im Jahre 1913, Dann blühe der Kollegenschaft In reichem Maß der Weizen. * Die freundlos eSpinne. So viele Tiere wir auch ungerechtfertigt lieben, so gehört doch die Spinne zu den wenigen, die wir hassen. Und ihre Gestalt macht sie in der Tat nicht liebenswerter. Aber sie wird doch zu unrecht verurteilt. Denn sie ist nicht nur das treueste Sinnbild des Fleißes und der Zähig keit, sie ist uns auch in einer ganz besonderen Weise nützlich. Ihre Nahrung sucht sie vorwie gend unter den Hausfliegen, Mücken und in den Tropen gar unter den so schädlichen Moskitos. Ein einziges Tierchen vertilgt im Laufe des Sommers 800 Fliegen, unsere gefährlichsten Ba zillenträger. Sie hat natürlich auch Verteidi gungswaffen und beißt, wenn sie angegriffen wird. Aber ihr Biß ist in den meisten Fällen ganz ungefährlich und sicher weit harmloser als das sanfte Streicheln einer Fliege, die uns gleichzeitig eine Ladung Typhusbazillcn als dauerndes Andenken hinterläßt. Kirchliche Machrichten. Callenberg mit Reichenbach Lm Sonntag nach Neujahr, den S. Januar, vm mittag- 9 Uhr HauptgotteSdteust mit Predigt über Luk. 2, LA -40 Am EpiphaniaSsest, den K. Januar, vormittag- 9 Uhr JestgotteSdienst mit P.edlgt über Matth. 2, I —II. Kollekte für die Heidenmission. Nachmittag- halb 2 Uhr K i n d e rg o I t e - d t e n jt mit Mtsäon-siundt. rtenrtag a'ends 8 Uhr Frauenoerei» in Callenberg. »onnersrag abend- v Uhr Fraue. verein n Reichenbach. Bernödort. Am S nniag nach Neujah', den 5 Januar ooimitta«« 9 Uhr HauplgvtteSvienst mu Predig« über Luk. 2, 33—4Ü. Montag den 6. .-.anuar, Ersch-tnungSsest, vormittag- S Uhr Festgotlesdienst mit Predigt «über Matth 2. I —12. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Kollekte für die Heidenmission. Lobsdorf mit Kuhfchnappel. Am Sonntag nach Neujahr, den 5. Januar >913, Früh kirche, um 9 Uhr Gottesdienst init Pr -igt. Kollekte für die Heidenmission. Am EpiphaniaSsest, den 6. Januar IS 13, Spätkirche halb 2 Uhr Gotter dienst mit Predigt. Danach Feier des heiligen Abendmahl-. Kollekte für die Heiaenm ssion St. Egidien. Am Sonntag nach Neujahr, den d Januar, vormittag- 9 Uhr Gottesdienst mit Pr.digt über Luk. 2, 33 - 46, von Herrn Pfarrer Backhaus au- Callnberg. Erscheinung-fest, 8. Januar, voimmags S Uhr Festgottes« dienst mit Predigt über Matth 2 I —12. Kollekte für die Heidenmission. Spielpla« der Bereinigten Stadt-Theater zu Chemnitz vom 5. bis 12. Januar 1913. Neues Theater. tW» keine Zett angegeben, beginnt die Vorstellung halb S Uhr.) Sonntag, k. Jan.: „Der Fiedelhans". <3 Uhr.) Sonntag, 5. Zan : „Lobengrin". Montag, 6. Jan.: „ 6er Fiedelhans". (3 Uhr.) Montag, 6. Jan.: „Tiefland". DienStag, 7. Jan.: „Die GeneralSecke". Mittwoch, 8. Jan.: „Der Fiedelhans". (3 Uhr.) Mittwoch, 8. Jan.: „Die Fledermaus". Altes Theater. (Wo keine Zett angegeben, beginnt die Vorstellung um s Uhr.) Sonntag, 5. Jan.: „Die Förstcr-Christl". (3 Uhr.) Sonntag, b. Zan.: „Grigri". Montag, 6. Jan.: „Die schöne Risette". (3 Uhr.) Montag, 6. Zan: „Hoheit tanzt Walzer". Dienstag, 7. Jan.: „Grigri". Mittwoch, 8. Zan.: „Der lila Domino". MM der MenMWlWen? „Mm W." MW WS lSMrr SM, WS -le MWen SeWelke« M eWWn WM, -le MMW MMWelS v-kl -kl MMW Mill Mbesw --Mim Irr MM -kl M-M'NIW-- lWeil isl -Oer Wer. Letzte Drahtnachrichten. Braunschweig, 4. Jan. Der Buch halter Auerbach und der Kaufmann W e - der, die das Bankhaus Gebrüder Lübbecke u. Co. in Braunschweig um 450 000 Ml. geschä digt haben, sind bei Lehndorf unweit Braun schweig erschossen ausgefunden worden. In der Nähe lag die Leiche eines jungen Mäd chens, wahrscheinlich der Geliebten Webers. Lübeck, 4. Jan. Wegen Herstellung und Verausgabung falscher Fünfmark- st ü ck e sind hier zwei Arbeiter verhaftet wor den. Prenzlau, 4. Jan. Ein Kaufmann sandte an eine Bank in Berlin einen Wert brief mit 70 000 Mark Inhalt. Als dieser Brief in Berlin eintras, befanden sich an Stelle des Geldes Papierschnitzel darin. Paris, 4. Jan. Der rumänische Mini ster des Innern Take Ionescu erklärte dem Londoner Sonderberichterstatter des Matin u. a.: Die Behauptung, daß Rumänien eine Art Trinkgeld von Bulgarien verlange, ist unbegrün det. Wir fordern eine für uns in geogra phischer und strategischer Hinsicht wichtige Grenzberichtigung, denn der Balkan krieg hat uns einen offenkundigen Verlust zu- gesügt. In Makedonien leben 400 000 Rumä nen, die bisher ihre Nationalität bewahren konn ten, jedoch unter dem neuen Regime in das bul garische, griechische oder serbische Volk aufgehen werden. Die 400 000 Rumänen sind also für uns verloren. Aber auch in politischer Beziehung ist unsere Forderung berechtigt, denn wir hätten den Krieg verhindern können. Dank unserer Neutralität konnten die Balkanstaaten ihr Ge biet durch die Länder der europäischen Türkei vergrößern. Auf die Frage des Interviewers, ob Rumänien, falls seine Forderungen abgelehnt werden sollten, den Krieg erklären würde, ent gegnete Ionescu: Ein Krieg zwischen Rumänien und Bulgarien würde gewiß einen allgemeinen Konflikt nach sich ziehen. Sprechen wir aber nicht von solchen schwebenden Eventualitäten. Hoffen wir, daß Bulgarien, das gleich uns möglichst enge bulgarisch-rumänische Beziehungen anstrebt, un sere Wünsche günstiger ausnehmen wird als bis her. Paris, 4. Jan. In der Nähe des Bahnhofes von Bordeaux wurde ein Anar - ch i st namens Guerlesquin sowie seine Geliebte verhaftet, weil sie einem Soldaten einen Handkoffer gestohlen hatten. In dem Augen blick, als die Polizei Guerlesquin die Fesseln anlegen wollte, feuerte die Frau zwei Revol -! v e r s ch ü s s e ab und verletzte einen Schutz mann an Hals und Kopf. Mit viel Mühe ge lang es die Frau zu emwafsnen und mit dem Anarchisten nach dem Gefängnis zu führen. Moskau, 4. Jan. Das Bezirksgericht fällte Has Urteil in dem Prozeß gegen 2 8 0 Juden, die beschuldigt waren, durch Bestechung gefälschte Zeugnisse über Vorarbei ten zum Zahnarztexamen sich verschafft zu ha ben, um dadurch das Recht zu erlangen, au ßerhalb der Ansiedlungszone zu wohnen. 79 An geklagte wurden freigesprochen, di« übrigen zu einen, Jahre Kerkerhaft verurteilt. Für die Mehrzahl der Verurteilten will das Gericht beim Kaiser um Strafmilderung bitten. 9 Aerzt« und Beamte wurden zu Kerkerhaft von 1—3 Jahren verurteilt. Fecamp, 4. Jan. Der Flieger Le vasseur ist mit seinem Mechaniker Mallet mit einem Wasserflugzeug ins Meer g e - stürzt. Mallet ist ertrunken. Levasseur wurde gerettet. Buenos Aires, 4. Jan. In Barra- cas sind große Brenn in aterialienla- ger in Brand geraten. Der Schaden wird auf 1 Million Francs geschätzt. Newyork, 4. Jan. Die streikenden Konfekttonsarbeiter setzen die Unruhen fort. 2000 von ihnen stürmten wieder eine Fabrik und setzten sie außer Betrieb. Washington, 4. Jan. Ueber- schwemmungen in, Nordweften haben die Verbindungen unterbrochen und die Züge aufge halten. Im mittleren Westen zerstörte ein hef tiger Sturm die Telegraphendrähte zwischen Chikago und Pittsburg. In Philadelphia deckte der Wind das Dach einer Fabrik ab, wobei viele Fabrikmädchen verletzt wurden. Verantwortlich für den redaktionellen Teil ßwpacher, für die Inserate Gtl» Koch; Druck und «er'iG von A. Kuhr Pacht'. 0- Alda» Fetsch. 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