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W „I. «lg. u« ratS- nd. 4 Uhr S der anuar W ad. M Jan. Zu erf. lattes. W ril zu L. l) ll > eister. wltke- April »er, )aus. er o, zu Bl. «ü nder- . 4l. chlas- Zu- itfrei. Bl. Zube- ver- 53. I ieten 4or tes. ß UI ri >ere die rb. le 15 WHem-EmMer TUM Amtsblatt für das Löchl. Amtsprilht mö dkn stsdlrat zii Hedtüfteiii-Krnßlhlil. A nzeiger ftir Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdors, Grumbach, Lrrich. heim, Kuhschnnppel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugun, Crlvach, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. iv. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei >nS Haus. Fernsprecher Nr. 11. ! Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, : auch befördern die Annoneen-Expedmonen solche zu Originalpreisen. «chulfttaht^ Nr. 5 ^^3. 63» MMWW del Mellenden SMWen dek. Nach tz 2 der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern oom 29. April 1905 und der Verordnung vom 21. Juni 1911 Uber die Anzeigepflicht bei ansteckenden Krankheiten ist jeder Erkrankungs- «nd Todesfall an Croup, Diphtherie, Genickstarre, Scharlach und Typhus, sowie jeder Fall des Verdachts der Genickstarre «nd des Typhus von dem behan delnden Arzte unverzüglich und spätestens binnen 24 Stunden nach erlangter Kenntnis dem Stadt- rate mündlich oder schriftlich anzuzeigen. Ist in den Fällen des 8 2 ein Arzt zur Behandlung des Kranken nicht zugezogen worden, so ist die Anzeige von den nachstehend aufgeführten Personen an die Polizeibehörde des Aufenthalts ortes des Erkrankten oder des Sterbeortes zu erstatten. Anzeigepflichtig sind in diesen Fällen: 1. der Haushaltungsvorstand, 2. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Erkrankten beschäftigte Person. 3. derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankungs- oder Todesfall sich ereignet hat, 4. die Leichenfrau. Die Verpflichtung der unter 2 bis 4 genannten Personen tritt indes nur dann ein, wenn ein stüher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. Zuwiderhandlungen gegen die Anzeigepflicht werden an den Anzeigepflichtigen mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft geahndet. Hohenstein-Ernstthal, am 4. Januar 1913. Der Stadtrat Unter Hinweis auf das in 8 3 deS Reichsgesetzes, betr. die Bekämpfung der Reblaus, oom tt. Juli 1904, für das ganze Reichsgebiet ausgesprochene Verbot der Versendung und Einführung bewurzelter Reben oder Blindreben in die Wein bau bezirke, Ivird erneut bekannt gegeben, daß ver boten ist: ») für das Gebiet des Königreichs Sachsen durch Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 13. Juni 1901 daS Verbringen sog. Blindreben (zur Anpflanzung neuer Reb- anlogen bestimmter undewurzeller Reben) aus denjenigen Fluren, in denen bisher die Reblaus gesundet» worben ist, in andere Gegenden, ? ' 5) durch Verordnung vom 30. Juli 1901 die Anzucht vou Reben in den Handels gärttrereien, sowie jeglicher Versand von Rebe«, Redteileu, Nebenblättern (auch als Ver packungsmaterial), Wurzelblindreben, gebrauchten Wsinpfählen uno Weinstützen aus dem Königreich Sachsen. Der Versand von Weintrauben — ohne Blätter — wird durch letzteres Verbot nicht berührt. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen unter s ziehen eine Geldstrafe bis 150 Mark, Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen unter b eine Geldstrafe bis 200 Mark nach sich. Im Unoermögensfalle tritt an Stelle der Geldstrafe entsprechende Haftstrafe. Hohenstein-Ernstthal, am 2. Januar 1913. Der Stadtrat. Wch- M Mtzmckn-MchttW. Montag, -e« IS. Januar 1S1S sollen im Hotel zum Deutschen Kaiser in AwiSM (Ende der Bahnhofstraße) vou Vormittags 11 Uhr au die im Forstjahr« 1912/13 auf nachgenannten Fürstlichen Forstrevieren zum Einschlag kommenden Stämme «nd Klötzer, und zwar ca 542« Aeftmeter, zumeist noch anstehend, sowie die nach stehend aufgeführten Rutzrindenmassen ca. S Feftmeter oder 3VRm. Fichtenrind«, und zwar am: Nutzholz Nutzrindr. Revier Nadelholz. Fichte. Felnn. Festm. od. Rm Riederwald-Remse 1275 — — Oberwaldenburg 201« Lichtenstein 1125 — — OelSnttz-Streitwald 2V5 SV Stein-Pfannenstiel 715 — — unter den vor der Versteigerung bekannt zu machenden Bedingungen und gegen entsprechende Anzahlung meistbietend verkauft werden. Die bevorstehende Reihenfolge ivird bei der Versteigerung beibehalten werden. Sämtliche Hölzer können an Ort und Stelle besichtigt werden und wollen sich die Herren Käufer deshalb mit der betreffenden Remerverwaltung in Verbindung setzen. Holztäufer, dem n behufs Beteiligung bei dieser Versteigerung noch kein Verzeichnis über oben genannte' Hoiz und Rmdenmaffen zugegangen sein sollte, wollen sich gefälligst an unterzeichnete Stelle wenden. Waldenburg in Sachten, den 15 Dezember 1912. Die F ü r st! i ch S ch ö n bn r z i s ch e F o r st i n s p e k l i o n. Forstrat Gerlach. Sas Wichtigste oom Loge. Auf dem Flugplätze Lindenthal der Leipzig wurden die FliegerUnterosfiziere Markgraf und Müller beiin A b st u r z ihres Mars-Doppeldeckers schwer verletzt. Auf Befehl des Kaisers soll am 18. März in allen militärischen Standorten Preu ßens eine große militärische Hun dertjahrfeier slattfinden. Eine Ernennung des Nachfolgers des Staatssekretärs o. Kiderlen-Wächter lst noch nicht erfolgt, da eine in Frage kom- mend? ^ertcmuHtett die Berufung den soll7 Auf der Grude „Velsen" im Haarre - vier ist der A u s st a N d ausgebrochen. Zsitungsgerüchte über ein Unwohl sein des Kaisers Franz Josef er weisen sich als unrichtig. Im englischen Unterhaus« ries der Marineminister Churchill durch eine gegen Deutschland gerichtete Erklärung eine stürmische Szene hervor. Im englischen Budget für 1913 wer den für den Ausbau der englischen Luft flotte voraussichtlich 20 Millionen Mark vor gesehen sein. Bei den K r i e d e n s v e r h a n d 1 u u - gen stehen beide Parteien auf dem alten Standpunkt: die Lürken, daß sie Adrianvpel nicht abtrcten wollen, die Bulgaren, daß sie ohne dessen Abtretung keinen Frieden schließen wollen. Die türkische Besatzung von Chios hat sich den Griechen ergeben. In den militärischen Kreisen Bulga riens und der Türkei w ä ch st die K r i e g s st i m m u n g. Beide Teile rechnen bereits mit einer Wiederaufnahme der Feindse ligkeiten. König Ferdinand hielt eine An sprache an Vertreter der Sobranje, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Verhand lungen zu einer endgültigen Einigung führen würden. W M Mei? Auf des Messers Schneide steht die Ent scheidung der „Friedenskonferenz, täglich wech seln Stimmung und Aussicht auf einen nach drücklichen und endgültigen Erfolg der Beratun gen. Beide Parteien vertreten hartnäckig ihren Standpunkt: Die Türken wollen keinesfalls Vsrzscht leisten auf Adrian opel, Bulgarien da gegen macht den Friedensschlutz davon abhän gig, daß die Festung ihm ausgeliefert werde. In der gestrigen Sitzung der Friedenskonferenz überreichten die Delegierten der Verbündeten ein dreifaches Ultimatum, betreffend Adrianopel, Kreta und die ägäischen Inseln. Die Delegierten gaben zu verstehen, daß sie di« Verhandlungen abbrechen würden, falls sie nicht bis Montag nachmittag eine zufriedenstellende Antwort erhielten. Der Vorschlag der Türken, daß sie die Antwort bereits heute nachmittag den vier Mächten geben würden, wird als An zeichen aufgefaßt, daß die Türken den Bruch als unvermeidlich ansehen. Die Konferenz wurde abends 7 Uhr 10 Minuten auf heute nachmit tag 4 Uhr v e r t c g t, Die Hartnäckigkeit und die Weigerung der Pforte, in bezug auf Adrianopel auch nur das kleinste Zugeständnis zu machen, haben eine ge wisse e r n st e Lage geschaffen, der sich auch die Großmächte bewußt sind. Na türlich können die Großmächte diese Frage nicht von sich aus lösen, sie müssen ihre Regelung den kriegführenden Mächten selbst überlassen, aber sie können doch einen gewissen m ä ß i - genden Einfluß auf die Türkei geltend machen. Das ist denn auch geschehen. Der russische Botschafter in Konstantinopel^ un terrichtete die türkische Regierung von der Stim- mung der Großmächte, in deren Programm die Frage von der Zugehörigkeit Ndrianopels keine Aufnahme gefunden habe und nach seinem Da fürhalten auch nicht finden werde. Man ver sichert, daß de: Botschafter während diejer Un terredung keinen drohenden Ton angeschlagen, sondern sich wohlmeinend darauf beschränkt habe die Nachteile darzulegcn, die der Psorte aus einem allzu langen Verzögern der Annahme der bulgarischen Hauptforderung erwachsen könn ten. Mar, erwartet, daß für o^e Sitzung der Friedenskonferenz am Sonntag der türkische Be vollmächtigte Reschid Pascha Instruktionen aus Konstantinopel erhalten wird, die geeignet sind, als verläßliche Grundlage für ein bulgarisch- türkisches Arrangement zu dienen. Krtegsstimmung in Konstantinopel und Sofia. In den militärischen Kreisen Bulgariens und der Türkei w ä ch st die K r i e g s ft i m - m u n g. Beide Teile rechnen bereits mit einer eventuellen Wiederaufnahme der Feindseligkeiten. Enver Bey hat die Tschataldscha Linie ei ner genauen Besichtigung unterzogen und hier auf an Kiamil Pascha ein von 25 höheren Of fizieren mitunterzeichnetes Telegramm gerichtet, worin er die Fortsetzung des Krieges fordert. Der König von Bulgarien über die Fricdensverhandiungcn In einer Rede, die der König vor der Abordnung hielt, die beauftragt war, die Ant wort der Sobranje auf die Thronrede zu über bringen, hob er die hervorragende Selbstver leugnung und die beispiellose Tapferkeit, mit der die bulgarische Armee ihr« heilige Pflicht in dem gigantischen Kampfe um die Befreiung der unterdrückten Brüder erfüllt habe, hervor Und sagte. „Die in London geführten Verhand lungen, die wir mit begreiflicher Un geduld verfolge«, haben leider noch nicht das Resultat ergeben, das von der Menschlich keit und im Interesse zukünftiger guter Bezie hungen zwischen den .Kriegführenden gefordert wird. Ich hoffe noch immer, daß wir zu einer endgültigen Einigung gelangen werden und so bald als möglich uns unseren friedlichen Beschäf tigungen wieder widmen können, aber wenn der unerforschliche göttliche Ratschluß anders will, werden wir nicht zögern, von neuem zu den Waffen die Zuflucht zu nehmen, nm den Feind zu zwingen, uns für unsere kost baren Opfer eine vollkommene, billige und wür dige Genugtuung zu leisten." Ehioo in den Händen der Griechen. Eine eigenartige Ironie der E r e i g- v isse will es, daß gerade in dem Moment, da die Pforte erklärt, sie werde unter keinen Uniständen eine Insel im Aegäischen Meer ab treten, eine der letzten von den Türken noch gehaltenen Inseln, nämlich Chios, in die Hände der Griechen gefallen ist. Aus London wird nämlich berichtet: Die griechische Gesandtschaft erhielt ein Telegramm aus Athen, daß die aus zweitausend Mann bestehende türkische Besat zung der Insel Chios sich ergib«« bade. Weiter« türkische Reift,,«gen. Aus K o n st antinopel (über Kon stanza) wird unterm 3. Januar berichtet: Ob wohl heute di« Lag« hoffnungsvoller angesehen wird und die Aussichten auf eine friedliche Lö sung der Adrianopel-Frage gewachsen sind, wer den die Rüstungen mit auffallendem Eifer fort gesetzt. Neue Regimenter aus Syrien und Kur- distan sind angelangt, ebenso Pferde aus Ana tolien. Gleichzeitig sind große Mengen an Munition und Waffen, vermutlich aus Deutschland, über Konstanza eingetroffen. Prinz Mirko vo« Montenegro verwundet? Dem „Mam" wird gemeldet, daß bei den letzten siegreichen Ausfällen der Türken aus Skutari Prinz Mirko verwundet und b e i- n a b e g e fangen genommen worden wär«. Verschärfung des dnlgarisch rumänischen Gegensatzes. Verschiedene heure vorliegende Meldungen demen darauf hin, daß der rumänisch-bulgari sche Gegensatz eine Verschärfung erfahren hat. Das besagt nicht, daß der Gegensatz zu eine« kriegerischen Konflikt führen muß, aber er hat doch eine bedrohliche Schärfe angenommen. König Carol von Rumänien soll zu ei nem Deputierten aus Jassy sich folgendermaßen geäußert haben: „Meine Regierung hat ihre An sprüche an Bulgarien in Sofia bekanntgegebe» und gleichzeitig daran di« Bemerkung geknüpft, daß Rumänien unter allen Umständen auf de ren rückhaltloser Erfüllung bestehe, widrigen falls es zu allem entschlossen sei." Der „Nowoje Wremja" wird aus Belgrad gemeldet, Rumänien habe an der bulgari schen Grenze 80 Bataillone mobilisiert. Dt< mitteleuropäisch« Entspannung schreitet dagegen fort. Als Beweis mag fol gende Meldung dienen: Während der politi schen Hochspannung hatten mehrere Eisenbahn direktionen in Westdeutschland Befehl gegeben, wichtige Bahnübergänge, Eisenbahnbrücken un» Tunnels mit doppelten Wachen zu besetzen. Da» ist lange Zeit hindurch geschehen. Jetzt ist dies« Verfügung zurückgezogen worden, was wiederum eine Entspannung der politischer: Lag« bestätigen dürste. Die Tagung der Botschafter. Im Auswärtigen Amt« zu Loudon ver einigten sich wieder unter dem Vorsitz Sir Ed ward Greys die Botschafter Deutschlands, Rutz- lands, Frankreichs, Oesterreichs und Italiens. Der russische Minister Gras Benftendorff war der erste, der das Auswärtige Amt verließ. Er gab jedoch deutlich zu verstehen, daß nur eine un aufschiebbare Verabredung ihn veranlaßt hab«, nicht bis zum Schlüsse der Beratungen zu blei ben. Heber die besonderen Verhandlungen, di« zwischen Rußland und Oesterreich mit Bezug aus die Demobilisierung gepflogen werden, halt man die Botschafter der Großmächte in Lon don auf dem laufenden. Nach Meldungen aus verschiedenen Quellen und Telegrammen aus Petersburg und Wien zu schließen, dürften jedoch beide Großmächte vorziehen, ihr« Arme e n für alle Fälle bereitzuhal ten, bis der Friede zwischen den Balkanstaa- ten und der Türkei Tatsache geworden ist. Ss verlautet, daß die sechs Großmächte nach wt«