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WMUn-LlllWer TUM Amtsblatt Anzeiger Dienstag, 2. Dezember 1913 Nr. 279 63. Jahrg. Das Echo in Frankreich i unerzogenen Flegel klar und öffentlich zu des- bezug auf RUstu ngsvorlagen endlich 'avouieren, mutz man ihn als Agent pro-Ruhe eintreten mutz; denn auf Jahre hinaus (er sagte dies mit erhobener Stimme) ! a a n z e deutsche Armee sein Benehmen ist das deutsche Volk nicht imstande, die Kosten ! nicht bloß entschuldigt, sondern k r ä f t i g weiterer Mlitärvorlagcn zu tragen." Diese Er. klärung fand auf allen Seiten des Haufes leb- Bis auf weiteres will ich hafte Zustimmung. .Vorstellungen gezeitigt haben. Leute festgenommen. Unter den Fvstgenvm ni r- beschwören ? trat Ruhe ein. nen soll sich ein Staatsanwalt befin- November zur solor- «eschSftSstrllr Schulstraße Nr. 81 Brief« und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hohe«stein»Ernsttbal. Fernsprecher Nr. 11. Die Wirkung der bayrischen Amnestie. Nach den Mitteilungen des Justizministers meister Knopfler, eingetroffen: „Dortiges Telegramm vom 29. nach Generalkommando Stlaßbutig tigen Veranlassung weitergegeben, » durch Anwendung der allgemeinen ! b e i t s e i n st e l I u n g. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. zu Bett, der Kreisdirektor weilte in Straßburg. Wegen der in der Presse angedeu-' teten Verfehlungen des Leutnants v. Forsts n e r im Manöver ist Untersuchung eingeleitet/ In Radeburg ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrocheu. Dresden, den 28. November 1913. Ministerium des Innern. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Ttrsch- heim, Kuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund n. s. w. gendes Prote st telegram m abzufchicken: „Gestern abend sind ungefähr 30 ruhige Bürger von Militärpatrouillen ohne Gvund gewaltsam fest genommen und abgeführt worden. Alle, mit Ausnahme eines Landrichters, haben trotz Einspruchs der Zivilbevölkerung die Nacht in den Kellern der Kaserne verbringen müssen und sind erst heute mittag dem Ziviltzichter vorgeführt worden, der sofort ihre Freilassung angeoBmet hat. Der Zaberner Gemeinderat in besonderer Sitzung gibt einstimmig seiner Entrüstung Ausdruck über das fortgesetzte, jeder Rechtsordnung Hohn sprechende und offensichtlich provokatorische Vor gehen des Obersten von Reuter. Er bittet dringend, sofort die nötigen Maßregeln zu er greifen, um der Zaberner Bürgerschaft den Schütz angedeihen zu lassen, auf den sie recht lichen Anspruch hat " Hierauf sind beim Gemeinderat von Za- bern folgende Antworten des Reichskanzlers und des Kriegsministers, adressiert an den Bürger welche mit den Worten schließt: „Die Verfam-!im Finanzausschuß über die Wirkung der melten sprechen aus, daß sie entschlossen sind,!Amnestie aus Anlaß der Thronbesteigung wur- sich gegen die Militärdiktatur in den insgesamt über 61000 Strafen er- Uus dem Muslsnde. Wirren in Nordchina Aus dem Norden Chinas kommen beun- ruhigende Meldungen über das zunehmende Räuberunwese n, wobei es sich übrigens nicht in erster Linie um Mongolen handeln soll. Der Deutsche Hofmann, der Leiter des deutsch-chinesischen Gestüts zwei Tagereisen nörd lich Kalgan, ist a b g e s ch n i t t e n. Im Hin blick auf die kürzlich durch dieselbe Bande er- folgte Ermordung des Engländers Grant und auf Grund eigener Kenntnis des in Betracht kommenden Gebietes muß ein energisches Vor. gehen Deutschlands dringend empfohlen werden- Mexikos Finanznöte. Präsident Huerta hat die Direktoren der Bank von London und Mexiko und der Nationalbank zu sich rufen lassen und hat ihnen auseinandergesetzt, daß ihre finanzielle Hilfe nötig sei, um die Verpflichtungen der Staatseisenbahnen ani 1. Dezember erfüllen zu können. Die Deputierten kämm er stimmte dem Berichte der Kommission der Kammer zu, der eine Ausgabe einer inneren Obligationsanleihe von 20 Millionen Pesos gUtheißl, die schon vom Kongresse unter der Präsidentschaft Made ros genehmigt, aber niemals realisiert worden war. Gewisse ausländische Regierungen sollen bereit sein, die Zahlung von Entschädigungen in solchen Obligationen anzunehmen. Private Mel düngen aus Tampico besagen, daß die Stadt ernstlich von den Rebellen be droht wird, die die Eisenbahn 10 Meilen nördlich der Stadt unterbrochen haben. Die Direktoren der Filialen der Bank von London und Mexiko und der Nationalbank in Tampico sind angewiesen worden, ihre Geschäftsräume zu schließen und die Archive nach Progreso zu schaffen. Die Filiale der Bank von London und Mexiko in Monterey ist bereits seit einigen Tagen geschlossen. sandte ^"9, der Vorfälle^ in Zabern Geheimer^ Regie- r st ü tz t. Las MMlgÜe asm Lage. Der Kronprinz von Sachsen weilte am Sonnabend zum Zwecke der Rekrutenver. eidigung in Chemnitz. In Altranstädt bei Lützen wurde gestern eine Gedächtnisfeier zum Todes tage des KönigsKarl des Zwölften von Schweden abgehalten. Auf der Schichauwerst in Danzig ist der große Kifeuzer „Ersatz Kaiserin Auguste" glücklich vom Stapel gelaufen. Gräfin Pück- ler lauste das Schiff auf den Namen „Lützow". Erklärungen gegen die Vermögens zuwach s st e u e r werden in der nächsten Zeit von den Finanzministern verschiedener Bundes- M WAkMkMM MklWM feierte ihr gujäyrigcs Bestehen. Die drei Kompagnien der Pflichtfeuerwehr zu Oberlungwitz können in diesem Jahre auf ihr sechzigjähriges Bestehen zurückblicken. Dies gab Anlaß, am gestrigen Abend eine trefflich arrangierte F e st f e i e r im Saale des Gast hofs „Zum Lamm" abzuhalten. Der Saal war der Feier entsprechend geschmückt. Auf dem mit Tannenreisig gezierten. Podium grüßte das Bild des hohen Protektors der Feuerwehren, S. Mas. des Königs, und das des Turnvaters Jahn, zwischen denen ein Transparent mit der bedeu tungsvollen „60" prangte. An den Seiten waren das Banner der Freiwilligen Feuerwehr und die alte, schicksalsgeprüfte zerrissene Fahne der Turnerseuerwehr aufgestellt. Letztere, dem Ver eine im sturmbcwegten Jahre 1818 geschenkt, hat 2 MU .Elsaß-Lothringen, wennihr nicht bald lassen, darunter Geldstrafen in einerGe- Kretvantt: Rvyrs RtUvfletftv, Pso. 4V Psg. !ein Ziel gesetzt wird, mit allen Mitteln ! Wehr zu setzen, erforderlichenfalls telegr.whisch einen Protest gegen die militäri-a.s daß nur der Kriegsminister auf seiner scheu Maßnahmen an den Reichskanzler, den Außerdem wurden in Zabern 12 Gen-.steht. Man müßte jede französische Regie- Statthalter, den Kriegsminister und das Reichs- SMammengezo^ einem auf An- . auspfeifen, die, ohne die Beleidigungen tagspräsidwm. . des Kbeisdirektors dorthin entsandten Po-s^r ftanzch schen oder Fremdenlegionsfah-w asts- Dn Schn-llzu« R-M-Nc-P-I NlAtt -u sich l-m-ls i'ichwoch stieß mit einem Güterzug zusammen, ^„cbterbalten werden kann zeigte, französische Offiziere wegen Aeußerstngen w°d°i fi-b-n Pm-nm «Et und - Z-b.-n letzt wurden. - >zu tadeln, die nicht nach dem Geschmack Deutsch- . jlands wären." Der erwähnte Berliner Korre- beschloß an den ^K a i s e r den StaM gesteht bei diesen, Anlaß zu!, daß zu d Fi wiederholten Malen antideutsche Aeutzerungen den Rerch-kanzler und den KMegsMiNister fol-^M^r Ofsiziere vertrauliche diplomarische Aus dem Keichk. Erhöhung der Eingangszöllc für baum wollene Garne. Bei der sächsischen Regierung liegen Anträge von beteiligter Seite vor, die eine Erhöhung der Eingangszölle sür baumwol lene Garne verlangen. Da die befragten Han delskammern, je nachdem sie Spinnerei- oder Webereibezirke vertreten, sich für oder gegen den Antrag erklärt haben, so hat die sächsische Re gierung Stellung zu der Frage noch nicht ge nommen. Jedoch verlautet, daß jetzt der -Bund der Industriellen eine Kommission eingesetzt halt, die aus Spinnern ugd Webern besteht, welche sich in eingehender Weise mit der Angelegenheit befassen und der Reichsregierung bezügliche Vor schläge unterbreiten wird. Fällt der Bundesratsbcschlust über die ^Jesuiten? Der Gemeinderat von «Zabern r- r- n r r . lelegrmchisch einen Protest gegen die militari- rungsrat^Pautt^als.U^ttr^ schen Maßnahmen an den Reichskanzler, den° "" ! Unterzeichner aufgeklärt werden, nehmen viele . . . u cm--,- , , idie ErWmng zurück, und andere kehren sogar den der stch gewergert habe, werterzugchen. Mulhausen (Elsaß), 1. Dez. In der „acht^lich zur Kirche zurück. Daß sich Amlsgerichtsräte unter den Festge- Neuen Markthalle fand eine Protestversammlung. nommenen befanden, ist nicht bekannt. Der s gegen die Vorfälle in Zabern statt. Es wurde - B ü r! g e r m e i st e r von Zabern lag krank j einstimmig eine Resolution angenommen,> Pflicht obliegt, Gesctzwcdri /k 7, r c n -l"ldorung des Beschlusses des Bundesrats über unbedingt zu verhindern Krregsa^ des ^zesuttengesetzes herbeizufuh- minister v. Falken hapn." ' 1^"- Diese Bestrebungen bewegen stch in der „Ich habe Ihr Telegramm erstatten und- die unbesckwankte Ordenstat,gkert den dem Kaiserlichen. Statthalter mitgeieilr. FatlsA'^äelnen ,Zehnten zu gestatten und uur m be- die eingeleitete strenge Unlersuckmng Gesetzvid SW Niederlassungen das bestehende Ver- rigkeiten ergibt, wird A bhilse g e s w a f. -'^ ar-frechtzuerhalten. Es verlautet, daß der fen werden. Reichskanzler v. B e Ist m a n nß^uudesrai in bezug auf den Auchebungsantpag Hollweg" ides Reichstags rn der im nächsten Jahre er- Dem Reichstage ist folgende A ,, .^inenden Uebersicht über Beschlüsse des Bun- frage der elsaß lothringischen Abgeordneten!?^^ "us Entschließungen des Reichstages aui Dr. Hegy, Thumann-Gehweiler und Windeck, !"''en vorjahngen Beschluß Hinweisen wird Es geräumt. Mehrere Leute weigerten sich, weiter- zugeqangen: Ist dem Herrn Reichskanzler be aber starke Einflüsse am Werke, dre ^zesui- zrigehen, und wurden f e st g e n o m m e u. kannt, daß in Zabern ini Elsaß am F^stg^Aswstage im Bundesrat ,n absehbarer Zett neuer- Nachöem die Hauptsttaße und der Schlossplatz den 28. November, Offiziere vom 99. Jnsan-.^ aufzurollen. geräumt waren, rückte die Wache wieder ein. stevieregiment ohne von der Polizeibehörde reF Die Berliner Ktrchcnaustrittsbewegung. Es wurden noch mehrfach P a t r o u i l l e n guiriert worden zu sein, einen Zug Soldaten Beim Amtsgericht Berlin-Mitte sind an ausgesandt, um die Hauptstraße^ sreizuhalten mit aufgepflanztem Bajonett und mit geladenem einem Tage 10 50 Kirchena ustritt s- und den /Offizieren die nach Hause gehen Gewehr gegen das Publikum auf den Straßen crkIävungen abgegeben worden, so daß wollten, die Möglichkeit zu geben, Leute, d.e Vorgehen ließen l Welche schleunigen Maß-stg^t yxz xjuen Beamten nunmehr drei diese Er- ctwa wieder hinter ihnen herfchreien sollten, nahmen gedenkt der Herr Reichskanzler zu ergrei-- klärungen beantworten und bearbeiten müssen, sofort feftzunehmen. ganzen nuirden 26 fen, um Uebergriffen des Militärs vorzubeugen, Ueber die Folgen der Erklärungen scheinen sich Gegen 9 Uhr abends welche die Gefahr blutiger Ereignisse herauf- viele Leitte nicht klar zu sein. Sobald die Der „Dgl. Rdsch." zufolge sind neuer- : we B e st r e b u n g e n im Gange, eine zur samthöhe von 217 000 Mark. v"ch Freiherr v. Hertlina gegen vorläufige A r-j weitere Rüstungen. In der letzten Sitzung der Bayrischen Kam- -mer der Abgeordneten sprach sich der Minister- - Präsident Freiherr v. Hertling in auffal- Zabern. Wenngleich sich auch die maßgebenden Stel ten in Zabern nach Kräften bemühten, die auf geregten Gemüter in Elsaß-Lothringen zu be ruhigen, so gelang es doch bis Sonnabend nicht, an Ort und Stelle günstigere Bedingun gen für die Wiederkehr geordneter Verhältnisse zu schaffen, und es scheint nach dem, was dort während der letzten Tage wieder passierte, daß man dort in der bisherigen Art und Weise nicht zjum Ziele kommen wird, wenn es auch erfreu lich ist, daß gerade der gestrige Sonntag mit seinem großen Verkehr keinerlei neue Ausschrei tungen gebracht hat. Von zuständiger militärischer Stelle wird über die Vorgänge, die sich am Freitag abend rn Zabern abgespielt haben, folgendes mitge- tellt: „Als nach Beendigung der Turnstunde, die m der städtischen Turnhalle stattfand, die Ofsi ziere sich nach Hause begaben, wurde von Zivi listen hinter ihnen her geschrien. Die Offiziere ließen die Leute durch Patrouillen festnehmen. Bei dieser Festnahme sammelte sich eine grö ßere Menge an, die den Offizieren folgte und schrie. Da kein Sicherheitsbeamter anwesend war, trat die Wache ins Gewehr und rückte auf den Schlossplatz vor der Kaserne. Mit Trom melwirbel wurde bekanntgegeben, daß die Straße sofort zu r ä u m e n sei, andernfalls werde von der Schußwaffe Gebrauch ge macht werden. Die Menge lief auseinander, nur vier bis fünf Schreier blieben an einem Laden stehen und wurden sestgenommen. Da sich inzwischen weitere Leute zu sammeln ver suchten, wurde die Hauptstraße vor dem Schloß- platz durch die Wache vollständig vom Volke Während die große Mehrzahl der Pariser Elender Weise gegen die weiteren militärischen Blätter sich beflissen zeigt, die Vorgänge in Rüstungen, die etwa von der Regierung beabsich- der W?che und Patrouillen^ möglichst leidenschaftslos zu besprechen, tigt sein sollten, aus. Bei der Beratung des W ed^rbentAW^ aus dem SM^ "m aus die für Frankreich so wichtigen deutsch- . Etats des Auswärtigen fragte ferner der Soz. Verhandlungen in der kleinasiati- Segitz an, ob es richtig sei, daß Bayern bei «p Achen Angelegenheit nicht störend einzuwirken, Beratung der letzten Militärvorlage sich beson- ! Namrstch fehlt es auch diesmal nicht an. ,,E ch o d e Paris" sich durch Baders eifrig betätigte und sogar auf eine andere a*r vVe s ?c^^E'i'n x e l b /i t e^n über diese s 6) i m p f u n g e n hervor, die selbst in die-. Regierung' eingewirkt habe, die ursprünglich gegen m ".er Axni Blatt durch ihre M a tz l o s i g k e i t auf- die Mllitärvorlage war, so daß diese dann Vorgänge Zn erz hlen wissen die aber samt-.^^ seiner Berliner Depesche heisst es «schweren Herzens unter dem Drucke Bayerns Wer können uns.^ von Lemnam v. Forstner: „Die der Vorlage zustimnue. Frhr. v. Hertling ant- M ihrer Wiedergabe eines vereinzelten Unverständigen worrete: „Davon kann keine Rede sein, aber ich Dmge mit bewnderer Vorsicht belstmdclt wer en ,^^en an sich von geringer Bedeutung für uns stehe nicht an, heute an dieser Stelle Nachdruck- mi^ew Es bleibt einstweilen nur der W^sch. ^ A « zögert, diesen lich zu erklären und zu betonen, daß jetzt in staaten abaeaeben werden. nach schleunigster amtlicher Aufklavimg des Dor--«,«. o . In Berlüi fand gestern ein von den christ- gefallenen. r l i ch - n a t i o ,va l e u Arbeiter ver- ° v o c a t eu r bettachten und annehmen, daß die bäpden veranstalteter Arb«eiter-Kon- seine Ausschreitungen statt g re ß statt. m ,O für las MU AmtszMt uni ien Slaitrat zu Hchnsltin-krnW!. Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften.