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Menschen behandeln! keinen andern nach und war glücklich, als es ihm plötzlich einen uner! und war tagelang krank. Bei der Hin. Der k^teiclerluxus cler l^evsntinerin. sprossen sind, zum Beispiel wo der Vater richtung des Königs und der Königin befehligte dieser Santerre die National garden. — Professor Hamberger, der !SI >21 _ L Unter Levantinennnen versteht man Traume, teils auf Hellsehen oder Tele- Damen, die einer gemischten Ehe ent- pathie zuruckführen. ,s " " ' ----- - - am 5. August 1888 in München starb, hatte stets das Gefühl, er würde einmal überfahren; tatsächlich geriet er bei einer Parade unter die Räder eines Wagens und wurde schwer verletzt. Woher solche Vorahnungen kommen, bat noch niemand ergründen können. Du Prel will sie teils auf die Rück wirkung prophetischer, halbvergessener dem ihr gänzlich unbekannten Bier<llo^> s" wohlfeil, wie brauer Santerre begegnete, fühlte sie Mallhmenarbeit. Em ein Deutscher, Engländer usw., die Mutter eine Griechin oder die Mutter eine Europäerin und der Vater ein Grieche war. Solche Mischehen finden sich recht häufig. Der Aufwand, den diese Familien treiben, steht oft nicht in Einklang mit den verfügbaren Mitteln, obgleich man berücksichtigen muh, daß Eleganz und solide Arbeit der Kleider selten beieinander anzutreffen sind. Viele Kleider sind nur für das Auge berechnet, doch muh man es den Damen lassen, sie verstehen es, sich in schicker Weise zu kleiden und ihre körperlichen Vorzüge in raffiniertester Weise zur Geltung zu durften. Ein Bischof gab feinem Arzt ein Jahresgehalt von 860 Frank und verbot ihm dafür auf das strengste, irgendeiner andern Person des Sprengels ärztlichen Beistand zu leisten. Nach und nach erst besserte fich die wirtschaftliche Lage der armen Arzte. Der „Sonnen könig" (Louis XIV.) zahlte im Jahre 1687 fast anderthalb Millionen für die Operation einer Fistel. Der erste Hof chirurg Francois Felix, der die Operation vornahm, bekam nicht weniger als 520 000 Frank, während sein Assistent Besseres sich mit 100 000 Frank be gnügen muhte. Der erste Leibarzt d'Aguin erhielt für ein Rezept, das er verschrieben hatte, 350 000 Frank; der Arzt Fagon, der dem König die ver schriebene Medizin eingegeben hatte, konnte 200 000 Frank nach Hause tragen. bringen. Man hat aber oft Gelegenheit, zu hören, wie fich die Türkinnen über Damen lustig machen, die in eng an liegenden Toiletten daherschreiten und die Körperformen zur Schau tragen. Die modernisierte türkische Damentrocht ist höchst dezenter Art. Die Art und Weise, wie eine elegante Türkin ihren Überwurf an der Frisur befestigt und den Schleier zu tragen pflegt, macht jeden falls einen besseren Eindruck als die abenteuerlichen Hutformen vieler Euro päerinnen und Levantinerinnen. Aus geprägter tritt die Sehnsucht nach Emanzipation bei den Frauen der Dönmehs zutage, die eine freisinnigere, fortschrittlichere Erziehung genoffenhaben. (Dönmehs sind zum Islam übergetretene Israeliten, die von den Adepten Sabetai Sewis, des falschen Messias, herrühren, der 1629 in Smyrna geboren wurde.) Die Dönmehfrau, an Schönheit und Ebenmäßigkeit der Gestalt der Osmanin oft überlegen, zeigt viel Interesse für die neuen Moden. Sie trägt Schmuck Für diese ärztlichen Bemühungen forderte und erhielt er dann nicht mehr als 85 Frank. Außer den Ärzten für die Allgemeinheit gab es auch Arzte, die im Dienst eines Mächtigen oder Neicken standen und ohne dessen Erlaubnis SckiHssl einer SckneiUerrecknung. Als König Friedrich Wilhelm III. einmal das damals noch zum preußischen Staate gehörige Ländchen Neuenburg in der Schweiz besuchte, kam er unver mutet zu einer Schnetderrechnung. Ein Ortsvorsteher batte sich zum würdigen Empfange des Königs nicht allein durch eine zu haltende Rede, sondern auch durch einen neuen Anzug vorbereitet. Der König kam. aber statt zu halten, fuhr der Wagen desselben weiter. Der biedere Ortsvorsicher wollte aber seine Rede nicht umsonst angesertigt haben. Flugs rannte er dem Wagen des Königs HIrrkrvürUigr plackt über Sienen. Es gibt Menschen, welche eine un erklärliche Macht über Bienenvölker be sitzen, die ihnen auf Ruf, Wink und Zeichen gehorchen. So versammelte Graf Bredow einst einen Kreis von Gästen auf seinem Landsitze, damit sie Zeugen seien von den Künsten seines Bienenoaters Wildmann. Der Gras ließ drei Bienenvölker in ihren Körben herbeibringen. Wildmann nahm in eine Hand einen Bienenkorb, in die andere Hand seinen Hut, und alsbald verließen auf einen Wink von ihm die Bienen Harmonien. Trotzdem ist in dieser schlichten Volkskunst nichts Eintöniges; ihre Frische und Natürlichkeit bewahrt sie vor Einförmigkeit. Grauer derber Nessel ist das übliche Material, und dicke den Korb und hingen sich an seinen Hut, womit er bewies, daß er imstande sei, den Honig und das Wachs aus dem Korbe zu nehmen, ohne auch nur eine einzige Biene töten zu müssen. Darauf machte Äildmann ein Kunststück mit den drei Bienenvölkern zugleich. Nach- dein der eine Schwarm sich an seinen Kopf, der andere auf die Brust und der dritte sich an einen seiner Arme gesetzt hatte, ging er in das Gemach der Haus herrin, die wegen Unpäßlichkeit den Vorführungen nicht beiwohnen konnte. Die Körbe, aus denen die Bienen herausgekommen waren, wurden ihm von einem Diener nachgetragen, und nacheinander spazierten die Völker auf Befehl Wildmanns wieder in ihre Körbe zurück. Humor des Auslandes. Zerstreut. „Mein Mann schreibt mir von der Reise, aber er hat vergessen, mir seine Adresse mitzuteilen!" — „Schreibe ihm doch, daß er sie dir schicken soll!" (La Risette). Der Grund. „Nun, Sie sind auch der freiwilligen Feuerwehr unsres Städt chens beigetreten?" — Allerdings! Ich hoffe auf diese Weise Gelegenheit zu finden, die Hypothek auf meinem Grund stück endlich mal zu löschen. (Pick me up). „Sie lieben mich holen, Gnädige, wo fehlt's denn?" — „Ach. lieber Doktor, ich leide schrecklich an — an — Wie heißt doch die Krankheit, an welcher im vorigen Jahre meine Freundin litt, welche Sie dann nach Trouville schickten?" (Le Rire). auf der Gasse, zeigt einen kleinen Aus schnitt des Halses, trägt lange Hand schuhe, durchbrochene Strümpfe, und wenn sie auf Reisen geht, nimmt sie bald nach dem Verlaffen des türkischen Bodens eine gründliche Metamorphose ihrer Gewandung vor. Man kann sie dann nur schwer von ihren abend ländischen Schwestern unterscheiden es sei denn an dem eigenen Schnitt des Gesichtes, den groben, glänzenden Kulgsrilcb« Stickereien. Das Kapitel „Volkskunst" ist uns längst geläufig geworden. In zahlreichen Ausstellungen wird es uns vorgeführt, und die Kenntnisse völkischer Eigenart können einem weiteren Kreise kaum an schaulicher gemacht, durch nichts besser vermittelt werden als durch Darbietung der jeweiligen Volkskunst. Verhältnis, mäßig nah, in den Balkanländern, tun sich dem Forscher reiche Fundgruben für die so reizvoll wechselnde Volkskunst auf. Die malerischen Trachten, in die die Bewohner des Landes sich dort noch! hüllen, entzücken das schönheitsfrohe Auge. Am meisten vertraut ist uns schon lange die bulgarische Stickerei, und die Farbenzusammenstellung auf grauer Leinwand heißt sogar Bulgarenstickerei. Waschechte Farben in kunstlosen und stilistisch anmutig wirkenden Ornamenten treten uns entgegen. Jedes Motiv anders und doch eine Einheit darstellend in den immer wiederkehrenden Farben- 8rrt«t>onor»r» in krOberen Iskrkuncierten. Im 16., im 17. und auch noch im 18. Jahrhundert wurden die Ärzte sehr schlecht bezahlt. Als Albrecht Dürer im Jahre 1521 in Antwerpen erkrankte, ließ er den berühmtesten Arzt Flanderns, den Meister Jacgues, rufen: trotzdem hatte er für den Besuch nur 5 Frank zu zahlen. Ein Edelmann aus der Auvergne ließ, als er einmal schwer krank wurde, aus der Nachbarstadt einen weit be kannten Arzt kommen; der Doktor blieb neun Tas: auf dem Edelsitz und kurierte während dieser Zeit den Patienten. Wunderliche Geschichten Vorsknungen. Die Vorahnung, das Gefühl von Nessel MüasuvULe Material, und ome irgendeinem drohenden Unglück, gehört! Baumwolle fuhrt den Stiel- und Platt- zu den eigenartigsten Erscheinungen im ^ch au->. Kunstlo und unregelmabig Reiche der Mystik und ist durch zahlreiche wirkt auch die S ickere so, als le nur historische Tatsachen beglaubigt. Als ! aus den A^am,temdruck^ Rucks!cht ge- Maria Antoinette im Parke von Trianon nommen. Eine fleißige Handarbeit und gelang, das Konzept der Rede, wie er — " wmt kaum meinte, in den Wagen zu wersen. Wie segnete, fühlte sie wcaiwmenaroeit. Mn bedürfnisloses erstaunte er aber, als er am nächsten cklärlichen Schauer Bolk schickt das Produkt seines Fleißes Tage nach Neuenburg gerufen und ihm —, --^hinaus auf den Weltmarkt; schone dort der volle Betrag seiner Schneider- Stickereien, die in bescheidener und vor- reckmung aus Befehl des Königs aus- nehmer Häuslichkeit ledwedem Möbel, i gezahlt wurde. In der Eile batte der iedem Stil sich anzupassen vermögen, > gute Mann statt der Rede die Schneider- kue m seltener Weise Handfertigkeit und ! rechnung aus der Rocktasche gezogen instinktives Kunstempfinden in sich ver- und dem König in den Wagen ge- einen. worfen. Wk.lWis löchirs