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„Ach, Unsinn! Aber eine Unverschämtheit ist e- schon von der Person, wie sie ihn von Anfang an durch ihre affektierte Bescheidenheit und Zurückhaltung heoausgefordert hat. Wenn sie nicht in seiner Gegenwart immer dis Blüm chen Rührmichnichtan gespielt und sich geradezu demonstrativ in die enüegensten Winkel zurück gezogen hätte, würde er sie sicherlich schon längst nicht mehr beachten. Diese Mädchen wissen eben nie, was sie ihrer untergeordneten Stellung fcWdig sind." „Ja. Wir haben mit den Gesellschafterin, nen meiner Mama auch schon üble Erfahrun gen gemacht. — Uebrigens, warium tanzt er denn gar nicht — Dein Norweger?" „Er kann nicht. Als er Besuch machte, um sich für die Einladung zu bedanken, hat er es rund heraus erklärt. Er war, wie er sagt, seit Beendigung seiner Studienzeit immer auf einem ganz einsam gelegenen Werk beschäftigt. Da hat ihm die Gelegenheit gefehlt, es zu erlernen." „Na, eifersüchtig braucht ev heute wenig stens nicht zu sein. Denn mit Eurer Gouver nante hat ja, soviel ich gesehen habe, bis jetzt niemand getanzt." „Das wäre auch noch schöner. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte sie sich überhaupt nicht unter den Gästen zeigen dürfen. Aber Papa hat mitunter noch so patriarchalische An schauungen aus dem vorletzten Jahrhundert." Der Freundin kommt plötzlich eine glorreiche Idee. Sie hat sich schon lange über die bewun dernden Blicke geärgert, die nicht nur der Nor weger, sondern auch ein Leutnant, für den sie sich besonders interessiert, zu dem schönen rot blonden Mädchen Hinüberwerfen. Und sie fühlt ein Herzensbedürfnis, sich an dem Gegenstand ihres Unmuts zu rächen. „Du, Hella — beim nächsten Tanz ist doch Damenwahl. Da könnte man sich eigentlich ei nen kleinen Spaß mit den Beiden machen. Hör mal, wie ich mir das denke." Und sie tuscheln noch ein Weilchen mitein ander, bis das Orchester mit dem Vorspiel be ginnt. Dann geht Fräulein Hella mit ihrem freundlichsten Gesicht auf das junge Mädchen in dem Rosa-Fähnchen zu. „Fräulein Hartwig, Mama läßt Sie ersu chen, beim nächsten Tanz, wo die Damen die Herren zu engagieren haben, Herrn Bergson aus- zusordern. Ich würde es selbst tun, wenn ich nicht andere Verpflichtungen hätte. Und als ein besonderer Freund unseres Hauses darf er 'kei nesfalls als Mauerblümchen übrig bleiben." Die Erzieherin ist bleich geworden vor Schrecken. „Ach nein, Fräulein Wiggers, das kann un möglich Ihr Ernst sein. Bitte, verlangen Sie das nicht von mir. Es ist ganz unmöglich." Fräulein Hella wirft den Kops in den Nacken und setzt ihre hochmütigste Miene aus. ^Jch soll also Mama berichten, daß Sie sich weigern, ihren Wunsch zu erfüllen?" „Aber, mein Gott — ich — ich kann doch nicht — der Herr ist mir ja so gut wie ganz fremd." „Man kann alles, wozu man den guten Wil len hat. Damit, daß Sie ihn zum Tanz aus- sordevn, machen Sie ihm doch noch keinen Hei- ratSantrag. Sie legen der Sache ja eine Wich tigkeit bei, daß man auf allerlei sonderbare Ver mutungen kommen könnte." Da preßte die Gouvernante die Lippen zu sammen und fleht auf. „Wenn es der Wunsch Ihrer Frau Mutter ist, werde ich gehorchen/' Björn Bergson ahnt nichts von dem, was ihm bevorsteht. Die scherzhafte Sitte der „Da menwahl" ist ihm vollständig unbekannt. Und er hat bisher dem Tanze zugesehen wie einem Schauspiel, für das er nie in seinem Leben das richtige Verständnis gewinnen wird. Die Leute tanzen hier ja auch ganz anders wie in seiner nordischen Heimat. Sie machen Schritte und Bewegungen, die ihm zum Teil recht hübsch, ost aber auch sehr sonderbar vorkommen. Die Geheimnisse des Tango, des Machiche und des Two-Step sind ihm ein siebenmal versiegeltes Buch. „Himmel!" denkt er nur. „Wenn ich das hätte lernen müssen!" Und er lächelt bei der Vorstellung, wie seine langen Glieder, die beim Skilauf freilich gelenkig genug sind, sich wohl bei solchen Lernversuchen angestellt haben würden. Nun suchen seine blauen Nordlandsaugen wieder das reizende, rotblonde Mädchenköpschen, das ihm hundertmal berückender scheint als alle die geputzte Frauenschönheit um ihn her. Er ist geradezu betrübt, als er es nicht mehr an Lem bisherigen Platze findet; im nächsten Augen blick aber durchfährt es ihn wie ein elektrischer Schlag. Denn da steht sie unmittelbar vor ihm, die schlanke junge Erzieherin, mit der er bet ihren bisherigen Begegnungen selten mehr als ein paar belanglose Worte gewechselt hat, ob wohl er seit Wochen kaum noch an etwas ande res denkt als an sie. Es ist kein Zweifel, daß sie irgend ein An liegen an ihn hat, denn sie ist mit gesenktem Haupte stehen geblieben, und nicht nur ihr Ge sicht, sondern auch iyr Nacken ist wie mit Blut übepgossen. Aber sie spvicht nicht, und auch er findet in seiner Verwirrung nicht die, rechten Worte, sie nach ihrem Begehr zu fragen. Wie hilfesuchend irrt sein Mick umher, und da wird ihm wie durch höhere Eingebung die Bedeutung der ' smmmen Bitte osfenbar. Diesmal sind es die Damen, die sich ihre Tänzer wählen, das er kennt er an all den Beispielen rings umher. Aber er gewahrt auch noch etwas anderes. Er sieht eine Gruppe junger Damen, die sich ganz in seiner Nähe aufgestellt hat, sieht vier oder fünf Augenpaare, die erwartungsvoll auf ihn! und die Gouvernante gerichtet sind, sieht spöt tisch verzogene Lippen und glaubt hinter vor gehaltenen Fächern höhnisches Kichern zu hören. Wenn er jetzt der Wahrheit gemäß erklärt, daß er nicht tanzen kann, wenn das rotblonde Mädchen sich beschämt als eine Abgewiesene zu rückziehen muß — unter den lauernden Blicken der Spötterinnen — —! Nein! sagt eine Stimme in Björn Bergson. Er macht der Gouvernante eine tiefe Vorbeugung und legt, ohne ein Wort zu sprechen, seinen Arm um ihre Taille. Dann sängt er an, aufs Geratewohl nach dem Rhythmus der Musik die Füße zu setzen. Es ist ja ganz gleichgültig, wie und was er tanzt. Wenn er nur tanzt. Und sonderbar — nach der ersten beklemmenden Mi nute hat er bereits vergessen, daß er hier vor so und soviel Menschen eine Kunst ausübt, die er nicht versteht. Er hat es vergessen über dem wundervoll beglückenden Empfinden, das ihn durchströmt, seitdem er die weiche Mädchengestalt in seinem Arm fühlt, seitdem er den raschen' Schlag ihres Herzens spürt und den seinen Duft ihrer herrlichen Haarsülle atmet. An das Tan zen denkt er überhaupt nicht. Es ist ihm, als würde er von der Musik getragen wie von sanf ten Meereswellen. Nach einer Weile aber hebt die Gouver nante den Kopf und sieht ihn an. „Was für ein Tanz ist denn das, HstL Bergson?" fragte sie schüchtern. „Ich kenne ihn gar nicht." Kaiser Menelik N. von Abessinien Kaiser Sidj Jeassu, ver Enkel ««««ttk». ' Zum Lobe Kaiser Meneliks ll. von Abessinien. „Ich auch nicht", sagte er. „Ich »ckß nur, daß er sehr schön ist. Wir wollen doch »m de« Himmels willen nicht schon aushören?" „Nein", erwiderte sie leise, und ihm ist, als ob sie sich fester an ihn schmiegte. Er hat keine Ahnung, ob sie es ist, die ihn führt oder ob er sich ihrer Führung überläßt. Ntur ihr bezau bernder Liebreiz ist es, der all sein Denken in Anspruch nimmt. Er ist wie in einem Rausch, und wie ein Berauschter beugt er sich »in wonig herab und flüstert: „Sagen Sie mir, wie Sie heißon — mit Ihrem Vornamen, meine ich." „Maria", haucht sie zurück. Da proht ec sie ungestüm an sich. „Ich habe Dich lieb, Maria! — Meine süße kleine Maria — ich 'habe Dich lieb." Sie bebt und zittert, aber sie reißt sich nicht los, und sie merken es gar nicht, daß sie nur noch ganz allein tanzen, daß alles still steht, um ihnen zuzuschauen. Erst als die Musik ver stummt, halten sie inne. Da kommt man von allen Seiten aus sie zu mit lebhaften Fragen: „Was für ein neuer Tanz war da«? Ein norwegischer Nationaltanz? — Einfach grloßaik- tig! Sie müssen ihn noch einmal tanzen, Herr Bergson?" Verwirrt erst, dann mit einem strahlenden Lächeln blickt Björn Bergson im Kreis« uMer. Und indem er den Arm der erglüHendon Win zerin fest in den seinigen preßt, erwidert »r fröhlich: „Bei uns in Norweger, nennt mm, ihn den Verlobungstanz; aber man tanzt ihn nur «in- mal im Leben." MMl öMW-WMI. Ratha«s, Zimmer Nr. S. Als gefunden sind folgende Gegenstände abgr. geben wordm: mehrere Portemonnaies mit Inhalt, eine große Anzahl Schlüssel, 1 silberner Damenfingerring, 1 Geldstück, I Paar Kinberhandschuhe, 1 goldtter Klemmer, 2 Kassenscheine, 1 schwarze Plüschboa, 1 Revolver, 1 schwarze Damenhandtasche, 1 schwarzer Handkoffer, 1 blaue Arbeiterjacke, 1 stlberneSH alSband mit Anhängsel, 1 goldene Halskette mit Anhängsel, 1 blaue KtnderMütze, 2 Brillen mit Etui, I Sliellorgnon, I goldtteS Anhängsel, 1 schwarzer Damenregenschirm, l eiserne Spannkeile, 1 Umschlagetuch, 1 schwarzer, Herrenregcnschtrm, t SpSNnkette, 1 Damenregenschirm. Fundsachen^ find unverzüglich im Rathause - Zimmer Nr. 9^—-anzumelden Mus IVI« el Ml Will! Eine heitere Geschichte von Paul Bliß. (Nachdruck verboten.) Herr Waldemar Wagner tat einen recht tie fen, vom Herzen kommenden Seufzer. „Gottlob! Nun war auch dies Weihnachts- sest wieder vorbei!" Herr Waldemar war Junggeselle, und er haßte die Feste im allgemeinen, weil sie eine Störung bedeuteten für seine ihm liebgewordenen Gewohnheiten; er haßte aber Weihnachten im besonderen, nicht nur weil es ihn störte, son dern weil es auch noch obendrein Geld kostete; denn er hatte zwei Nichten, seine Patenkinder, denen er, wohl oder übel, schon ein paar Auf merksamkeiten zum Feste erweisen mußte. Und für Geldausgaben, — soweit es nicht für ihn selbst war, — hatte der alte Herr wenig Mei nung. Aber nicht nur die Pflicht zum Schenken berührte ihn unangenehm, mehr noch die vielen Einladungen, denen er an den Wechnachtsfest, tagen ausgesetzt war. Und wieder seufzte er tief auf. Ach, diese Einladungen! Welcher normale Magen war denn zu solchen Festgenüssen heute noch stark genug!? Durch einen Berg von Pfef ferkuchen, Marzipan und Zuckerzeug mutzte man sich durchassen! Und dann diese Mittags- und gar Abend-Mahlzeiten! Dieser ewige „Karpfen polnisch", diese endlosen Hasenrücken und sar- zierten Putenbraten, und dann der unumgäng liche „Plumpudding"! — O Gott, o Gott! Wel cher Mensch sollte Las alles nacheinanoer denn heute noch verbauen?! Heute, in unserer schnell lebigen Zeit, wo alle Menschen nervöse Magen- wänöe haben! Unmöglich war das ja! Wieder ein tiefer, tiefer Seufzer. Nein, für ihn war solche Einladung nur ein Schrecknis. Und wo er es konnte, da drückte er sich davon! So hatte er denn auch am diesjährigen Heiligabend, als er sein Geschäft geschlossen hatte, sich bald nachher in die Bahn gesetzt und war allen Einladungen aus dem Wege gegangen. Kein Mensch wußte, wo er plötzlich geblie ben war, seine alte Wirtschafterin hatte er in struiert; aber aus die konnte er sich verlassen, die verriet ihn bestimmt nicht. Und während nun die lieben Verwandten sich den Kopf zerbrachen, weshalb das liebe On- kelchen nicht kam, und wo er wohl nur wieder stecken könnte, war er nach dem Harz gefahren, spazierte auf dem Brocken und in Schierke um her, und wandelte glückselig in den schönen, träum,füllen Wäldern des lieblichen Ilsenburg umher. Das war seine Weihnachtsfreude gewesen, und es hatte ihm eine Erholung ohnegleichen ge bracht, sodaß ihn die Menge Geldausgaben wirk lich nicht gereute. Aber nun war alles vorbei, nun ging es wieder in den Alltag hinein, in den Alltag mit seineni ewigen Einerlei, das Herrn Waldemar lieb geworden war, well es ihn nicht in seinen Angewohnheiten störte; und deshalb freute er sich still und wahr, daß nun auch dies Weihuachts- fest hinter ihm lag. Sausend jagte der Zug durch die Ebene da hin. Im Fluge raste er vorüber an stillen Bau erngehöften, an bunten kleinen Dörfern, deren Häuserchen wie Spielzeug aussahen, — vorüber an stillen Weihern und an langen Ackerfeldern, aus denen die Wintersaat grünte, — weiter, wei ter, in sausender Eile. Und Herr Waldemar sah und sah sinnend hinein in die bunten Bilder, die da an seinen Blicken vorüberzogen. Mit einemmale mutzte er lächeln, füll und herzhaft, ja, er mutzte sogar an sich halten, um nicht ganz laut loszulachen. Er dachte jetzt nämlich an die Gesichter der beiden Nichten, als sie sein diesjähriges Weih nachtsgeschenk in Empfang genommen hatten. Gar zu gerne hätte er die Gesichter in dem Au genblick gesehen! — Aber schon besser, daß er nicht dabei gewesen war, denn allzu groß war die Freude in diesem Jahre sicher nicht gewesen. Wunder auch! — Er lachte vergnügt in sich hinein. — Sollte er vielleicht in diesen schlech ten Zeiten noch viel Geld für solche Pflicht-Ge schenke ausgeben?! — Teufel auch! Dazu war die Zeit wirklich zu ernst! Da hatte er denn ganz einfach in seinem eigenen Laden genaue Umschau gehalten nach ein paar geeigneten Gegenständen für die beiden lieben Nichten. Und natürlich hatte sich auch bald etwas Passendes gefunden. Zwei reizende sei dene Kopf-Schals waren es. Ganz modern wa ren sie ja nicht mehr, und ein wenig Farbe hatte das Schaufenster ihnen auch schon ausge zogen. Aber — als Geschenk, — Spatz! ewig gut waren sw dafür. Diese beiden Ladenhüter hatte Herr Walde mar fein säuberlich zusammengelegt. Die Preis zettel ließ er daran stecken. Und um den Wert der Geschenke noch zu erhöhen, hatte er den ur sprünglichen Preis von zehn Mark fein säuber lich ausradiert und statt dessen fünfzehn Mark hingeschrieben. Ja, ja! Wie er sich freute über diese Idee! Erstens war er billig zu zwei Präsenten ge ¬ kommen, und dann brauchte er sich in seinem Geschäft nicht mehr jeden Tag über diese bei den Dinger zu ärgern, die er so ost schon ver geblich zum Kauf angepriesen hatte! Ja, daran dachte er jetzt, als er so still in sich hineinlachte. Gar zu gern hätte er die beiden langen Ge sichter der lieben Nichten gesehen! Am dritten Feiertag stütz betrat Herr Wal demar wie gewöhnlich seinen Laden um neun Uhr. Die Verkäuferin und der.Hausdiener hatten schon alles sauber und nett gemacht, auch durch wärmt war der Raum schon, sodag der Ches schmunzelnd und gut gelauttl umherging und sehr viel mit seinen beiden Angestellten sprach. „Na, Fräulein Müller, — Festtage gut ver lebt, ja? Kein verdorbener Magen, wie? — Und Weihnachtsmann recht fleissig gewesen, ja?" Das Fräulein nickte heiter: „Danke, Herr Wagner, alles in bester Ordnung; bin ;ehr zu frieden gewesen." „So! Na, das freut mich ja! — Aber froh sind Sie doch auch, daß die Festtage nun glück lich vorbei sind, wie?" Wieder lächelte die Kleine neckisch: „Ach, daß ich darüber sehr froh wäre, könnce ich wirk lich nicht sagen. Ich hätte ganz gern noch ein paar solcher Festtage verlebt." — Das durfte nicht kommen! Mit kühlem Lächeln ging Herr Waldemar schnell weiter und rettete sich in sein kleines Kontor zurück. Und dort saß er nun und machte seiner plötzlich so schlecht gewordenen Laune Luft, in dem er wütend im Ofen herumfuhrwerkte. „O, diese Jugend! Diese moderne Jugend! Kein Mensch wollte mehr etwas tun! Nur zum Feste-Feiern hatte man Gedanken! Schreckliche Zeit war das!" Er ließ sich an seinem Schreibtisch nieder und dachte an seine eigene, arbeitsreiche Ju gend und Lehrzeit zurück. Plötzlich ging nebenan die Türglocke. Erstaunt sah Herr Waldemar aus. — So früh am dritten Festtag schon Käufer? Laufchend trat er an die Kontortür. „Aha", lächelte er, „ein Umtausch! ,nan merkt, daß man zwischen Weihnachten und Neu jahr ist!" Leicht seufzend wollte er wieder an seinen Platz zurückgehen, als sein Ohr das Wort „Kopf-Schal" aufftng! Da durchzuckte ihn ein plötzlicher Schreck- Und in leiser, banger Ahnung trat er in den Ladm. Dort stand eine Dame, die sagte mit selbst sicherer Gewißheit: „Meine Töchter hab«n zum Fast von ihren Freundinnen diese beiden K«pf- Schals bekommen. Wir haben dafür keine Ver wendung. Deshalb möchte ich dafür praktischere Sachen eintauschen." Herr' Waldemar mutzte sich am Stuhl fest sten, denn vor ihm ausgebreitet lagen die beiden Ladenhüter, die er seinen Nichten zu Weltmächten geschenkt hatte. — O, diese Leu- felsmädels! sie hatten die mißliebigen Geschenke gleich weiten verschenkt! — Und jetzt, jetzt konnte er sich drehen, wie er wollte, jetzt mutzte er die Dinger einfach wieder zurücknekynen! Daraus war er nicht gefaßt! Sein Gesicht wurde lang und länger, und ratlos sah er zu der Verkäuferin hin. Aber da wurde die Dame resoluter: „Gie besinnen sich noch, wie ich sehe.. Aber die Schals sind doch von Ihnen gekauft. Hier auf den Preiszetteln steht doch Ihre Firma gedruckt. Also Sie können doch nicht so unkulant sein, den Umtausch zu verweigern! In allen Ge schäften findet man doch heute dies Entgegen kommen!" Und da fand er sich lächelnd in die Situa tion zurück und erwiderte: „Aber gewiß, gnä dige Frau, tausche ich Ihnen die Schals um." „Nun gut", entgegnete die Dame, „dann werde ich also dafür Spitzen nehmen. Nach den Preiszetteln haben die Schals dreißig Mark ge kostet. Bitte, Fräulein, zeigen Sie mir echte Valencienner Spitzen." Herr Waldemar winkte nur, wie geistesab wesend, dann ging er zurück ins Kontor, — er sürchtete einen Anfall. Die Preiszettel! Diese unseligen Preiszettel! Weshalb hatte er sie nicht entfernt. Dann hätte die Dame doch nicht den Ursprung der Schals gekannt! Aber noch nicht genug daran! Nein, er mußte den Preis auf den Zetteln sogar noch um zehn Mark erhöhen! Und jetzt bekam er nicht nur sein« beiden Ladenhüter für zwanzig Mark zurück, jetzt mußte er bei diesem Umtausch noch zehn Mark drauflegen. Dreißig Mark zum Fenster hinausgeworsen! An dieses Fest würde er zeitlebens denken! Er schloß die Tür Hütter sich. Er wollte nichts mehr Höven und nichts mehr sehen v»n diesem Umtausch! So mutzt« es ihm gehen! So ein grüß sicher Reinfall! — Nein, darauf war e» nicht gefaßt gewesen! <1 < «rs 'M« j sonl jah von L A e der Aer Z u Bei kash Am stük k o getr B < l i i Dre des von S c h e Fri st o c> f me> übe i e (Rh zu und g i Dir Sy thel Bil a n Laß m i Ll ir ten zu wm wäl svn n e tiol tag nac Zw nicz Mo Sie Tu PH der best näe soll kau Rex > Es sich und