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sie seufzens. Ihr Herz war so voll Heimweh und Sehnen und das Bild des weißen Saales von Klützow wollte gar nicht von ihr weichen. Müde schloß sie ihre Tür auf und blieb stau nend aus der Schwelle stehen. Da wat ja das Wunder! Lichterglanz blendete sie so, daß sie zuerst alles nur wie durch einen goldnen Nebel sah — den Christbaum mitten im Zimmer und eine Männevgestatt, die neben ihm auftauchte. Das ganze häßliche Mietszimmer war voll Weih nachtsdust und Weihnachtszauber. ,Margot", sagte eine tiefe, warime Stimme, „ich bin gekommen, Weihnachten mit Dir zu feiern. Darf ich hier bleiben? Seit zwei Jah ren habe ich Dich gesucht und endlich gelang es mir, Deine Spur und Dich zu finden." Sie konnte nicht sprechen, aber er las in ihren Augen und zog sie an seinHetz. Und an diesem seligen Christabend wurde das alte Wunder wieder neu von der Liebe, die das Licht bringt in die Finsternis und Friede und Freude aus Erden. M knMM Sei Vinlelgemilier. Von Prof. Dr. K. F. Jordan-Berlin. , Das Wintergewitter am Sonntag n^.. hat aufs neue den Beweis erbracht, daß die Tätigkeit der Wäüme, die an heißen Sommer tagen die Entstehung von Gewittern bewirkt, in der winterlichen Jahreszeit durch heftige Be wegung der Atmosphäre ersetzt wird. Herrschte doch am Sonntag ein starker Wind, der sich zum Sturm steigerte. Ich habe seilt Jahrzehn ten häufig Wintergewitter beobachtet und sie jedesmal entweder im Zusammenhänge mit Schneestllrmen oder mit Hagelwettern auftreten sehen. Was haben nun im Sommer die Wärme und im Winter die heftige Bewegung der im letzteren Falle von Wasser im festen Zustande erfüllten Luft gemeinsam, wodurch sie zur Er zeugung atmosphärischer Elektrizität, die ja das Wesentliche bei dem Gewitter ausmacht, befähigt sind? Es ist nichts anderes als die Reibung, die das Wasser — sei es als Wasserdampf, sei es in Gestalt von Wassertropfen ober auch in fester Form (Schnee, Graupeln, Hagel) — an der Lust, aber auch an der Erdoberfläche und den darauf befindlichen Gegenständen, sowie end lich am Staube erfährt. Diese Reibung ver schiedenartiger Körper erzeugt Elektrizität, mit der die Wasserteilchen geladen werden und die sich in den Anhäufungen der letzteren — den Wolken — besonders konzentriert, so daß es zu Entladungen kommt, die unter Blitz und Knall, dem Donner, stattsinden. Im Sommer, wo infolge der Wärme ge waltige Mengen Wasserdampf in die Luft auf ¬ steigen und sich zunächst senkrecht nach oben, dann aber auch in seitlicher Ausbreitung durch die an und für sich trockene Lust drängen, kommt es eben wegen der großen Zahl der als Elektrizitätsträger auftretenden Wasserdampfteil chen zur Bildung bedeutender Elestrizitätsmen- gen, die dann in den Wolken große Spannung gewinnen. Anders in der kalten Jahreszeit, die der Entwicklung von Wasserdampf aus den Gewässern der Erde weit weniger förderlich ist, wenn auch der vorhandene Wasserdamps bei der niedrigeren Temperatur eher seine Sättigungs menge erreicht und so als Feuchtigkeit (Dunst, Nebel, Tau, Wolken, Niederschläge jeglicher Art) erscheint Hier würde die bei ruhiger Atmosphäre entstehende Elektrizität zur Mkdung hoher Spannungen nicht ausreichen. Anders ist es aber, wenn bei Wind oder Sturm eine ge steigerte Reibung stattfindet, die noch dadurch er höht wird, daß das Wasser in fester Form -- als Schnee oder Hagel — au stritt. Dann wer den gleichfalls größere Mengen und damit zu sammenhängend erheblichere Spannungen der atmosphärischen Eleftrizitäts erzeugt, und es entsteht ein Gewitter. Ich habe diese, neuer dings u. a. von Ferd. Meisel in seinem be deutsamen Buche „Wandlungen des Weltbildes und des Wissens von der Erde" anerkannte Theorie des Ursprungs der Gewitter und der ahmotphärischen Elektrizität überhaupt zuerst im Jahre 1880 ausgesprochen und dann in den folgenden Jahren in der Meteorologischen Zeit schrift und anderwärts ausführlicher begründet. Wenn Sohnke die Gewitterelektrizität aus die Reibung von Eiswolken an Wasserwolken zu- rückfllhren wollte, da fast immer über einer dunklen Gewitterwolke ein sogenannter Cirrus schleier sichtbar ist, der aus Eiskristallen besteht, so fällt er damit aus der sonstigen Erfahrung heraus, da gleichartige Körper (wie Wasser und Eis) durch Rei ung aneinander nicht elektrisch werden. Der erwähnte Cirrusschleier erklärt sich vielmehr so, daß die in senkrechter Richtung sich auftürmenden Gewitterwolken bis in jenes Gebiet der Atmosphäre hinausreichen, wo die Temperatur unter 0 Grad liegt und daher ein Gefrieren des aussteigenden Wasserdampfes er folgt, so daß also der CirrUsschleier ein Er zeugnis der Gewitterwolke ist, bezw. mit ihr gemeinsam sich bildet und sich mit ihr fortbe wegt. Wie soll überhaupt eine Meldung so lockerer Gebilde, wie es die Wolken sind, an einander stattsinden können? MlMk in MM. In der „Köln. Ztg." plaudert jemand: Als ich vor zwei Monaten in Valona landete, be trat ich zum erstenmal im Leben albanischen Boden und, mit den Sitten und Bräuchen des Landes gänzlich unbekannt, ebenso wenig an die bunten Trachten und Farben des Orients gewöhnt, wußte ich kaum das viele Neue, das auf mich einstürmte, auszunehmen. Bot mir also die Stadt außerovdenstich viel Interessantes, so war sie doch so dumpf und schmutzig, daß ich jeden Augenblick nutzte, ihr zu entfliehen. Am liebsten ging ich zum Hafen hinab. Freilich hieß es dann zwei Kilometer aus sonnenüberglllhtev, staubiger Straße gehen, aber dann sah ich vor mir die blauen Wogen des Meeres, sah die Insel Saseno, die der Bai vorgelagert ist, aus dem Meer steigen und genoß die Kühlung, die ein leichter Wind vom Meer brachte. So war ich eines Mittags wieder zum Hafen gegangen und schritt nun aus dem schönen Badestrande entlang, zur Rechten das Meer, zur Linken Weideland mit wenigen Oli ven bestanden, überragt von den Bergen, welche die Bai umsäumen, und von deren einem stolz und drohend ein rechtes Felsennest herabschaut, Kanina. Da tönte Gewehüseuer an mein Ohr. Was in aller Welt mochte das sein? Ismail Kemals Rekruten haste ich anderswo Soldaten spielen sehen. Am Strand vor mir schien es zu sein. So eilte ich weiter, vorbei an einigen Lehmhütten bis dort, wo Oliven wald sich von den Höhen bis dicht zum Strände zog. Als ich zur Stelle des Gefechts kam, war es gerade zu Ende; zwei Mann lagen tot am Boden, vier waren verwundet. Zwei Bauern familien hatten das Gefecht geliefert; die eine stammte aus Kanina, die andere aus jenen Lehmhütten, an denen ich vorübergekommen war. Fünfzig Jahre schon währt der Kampf der beiden Familien, und auch der, den ich mit an sah, hat ihn nicht geendet, denn, vor den Toten stehend, schwuren die aus Valona von neuen« Rache. Daß die aus Kanina keinen Toten zu beklagen hatten, lag an ihrer guten Stellung. In den Oliven verborgen, hatten sie denen aus Valona aufgelauert, die am offenen Strand waren, ohne irgendwie Schutz und Deckung zu haben. Aber das nächste Mal wird es umgekehrt gehen, dann werden diese aus der Lauer liegen. So geht es von Geschlecht zu Geschlecht, und ungezählt sind die Opfer des ersten Frevels. Das ist das erstemal gewesen, daß ich Opfer der Blutrache gesehen habe, später habe ich noch manch eines gesehen, freilich anderer Art, und erst im Innern des Landes habe ich erkannt, wie viele Schicksale nur hierdurch be stimmt werden. So mancher geht außer Lan des, der Blutrache zu entfliehen; sie ist nicht die letzte Ursache der starken Landflucht, aber am schlimmsten sind wohl die daran, die nicht wagen, ihr Haus zu verlassen, sondern lieber ^sich jahrelang eingeschlossen halten, als sich der stets aus sie lauernden Büchse des Feindes aus zusetzen. Nicht gering ist ihre Zahl. Ich selbst habe solch einen Mann mit wachsbleichem Ant litz gesprochen, der seit vier Jahre seine Kukla, das landesübliche Häus, nicht verlassen hatte. Solch Haus ist eine kleine Festung, hat nach außen hin keine Fenster, sondern nur an einer Seite einen Vorbau mit Schießscharten. Dort saß der Unglückliche Tag fiir Tag und sah hin aus, ob ihm der Himmel vielleicht einen Be- suchen bringen werde. Welche Freude dann, endlich einmal mit einem Menschen von draußen sprechen zu können! Aber auch welcher Schmerz, wenn diese kurzen Minuten verronnen waren. Ich wevde den Unglücklichen nie vergessen. Manchmal kommt auch sür solchen armen Gefangenen der Angst ein Tag der Freiheit. Für den Gottesdienst an hohen Feiertagen oder für dringende Erntearbeiten wird bisiweilen mit Hilfe der Priester ein Waffenstillstand abge schlossen. Der wibd dann aber auch aufs ge wissenhafteste gehalten, wie denn aus das Wort des Mannes unbedingter Verlaß ist. Sonst aber gibt es kein Erbarmen. So kommt es, daß der Blutrache jährlich viele hundert Leute zum Opfer fallen. Am meisten verbreitet ist sie in den nördlichen Gebieten, bei den Mirditen, den Malissoren und unter den Leuten von Mati. So zählte man beispielsweise in einem Bairvk, d. h. einem aus mehreren Gemeinden bestehenden Bezirk, des Mivditengebietes 275 Fälle von Blutrache! Diese ungeheure Zahl ist wohl begreiflich, wenn man bedenkt, daß hierzulande jeder sein eigener Strafvollzieher ist, und daß jeder stets die Büchse zur. Hand hat. Die Herrschaft der Türken hat sich jederzeit auf die Städte be schränkt, das Innere des Landes in ihre Ge walt zu bekommen, ist ihnen trotz fünfhundert Jahre langer Kämpfe nie gelungen. So hat es auch in den Bergen nie eine Gerichtsbarkeit gegeben, und jeder sich selbst sein Recht verschaf fen müssen. Und er nahm es sich, indem er dem Gegner das Leben nahm, mochte nun eine Beleidigung zu rächen sein oder ein Viehraub, wie ihn mancher Bergstamm aus Not zum Gewerbe gemacht hat, oder mochte es sich gar um einen säumigen Schuldner handeln. Stets floß Blut, aber Blut, das wieder und wieder Blut heischte. Wenn irgendwo, gilt hier das Wort: „Das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie sort- zeugend Böses muß gebären." Will man das Uebel an der Wurzel fassen, so muß man die Leute lehren, auf Selbsthilfe Verzicht zu leisten, indem man ihnen eine tüchtige Gerichtsbarkeit gibt. Damit verschwindet der Grund zu neuer Blutrache. II. Uk. 4.50 <>.00 7.50 !).oo 10.50 12.50 15.00 I,. 200 WM IMn Msul Hmt ckie8e billigen ?rsise Ü6ll68 8M1< weil MM klMilMM Preis! Wert es Lkark Uarl: L Uark s lVIarlc dlark 8 Wert cs. 5,50 7,50 10,— 50 Uarlr Uarlc Alaric AsU. LvILWHLÄsr, EMV W lVIsrkIgSssvstsn. 17,75 22,50 26,00 30,00 35,00 45,00 50,00 11" 15 18 21 25°" R ZH' ^50 H00 ^50 HuO HOO ^00 ^00 Z er d- L § SL S s o 47s 77s E 1g 18 z ^llf ckiese billigen ?reise »aus 6elegevkeit8go8tcn WW- lSonntix von 11 bl« 8 LIdr xvNSovt. "HSU 8V0 Vntkirdek«, M, >Mk, KM, Mut, 1 95 295 395 bis 10 50 MW" 8<»not»rr v«»n 1t dl« « Udr xvRirnot. 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