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zum Hausherrn trat und seine Hand auf dessen Margot, ihr ohne ein weiteres WM den Rücken' L-udwig hatte ihn immer den Kohlkopf genannt. Arm legte. Mit einem Auffchvei ließ die junge Frau das streichelte diese gute, starke Manneshand sanft das; und so blieb ihr Leben einsam ten in langen, dunklen Ueberziehern heut vor dem möblierten Zim- zurückkehren sollte, in dem kein sie brennen würde. Die Ueber- sie mußte sich krampfhaft aus di^s besinnen, ihr der Gatte beim Abschied gesagt. Natür- es lag ein Versehen vor. Man hatte auf Bank einen Fehlbetrag entdeckt und ihn, verantwortlichen Chef des RessMs, infolge- kommen gemacht, linder." und als sagte er: es lustig zu in dem großen,, den goldenen Pfeilerspiegeln sie ein erschrockenes Gesicht „O, es sind nur die Dors-, dies nach Geschenken, sagen, als alte Haus dem sie sich und was lich, der den reißen. Wie in einem Trlaum gesessen und dem Kinderspiel heimisch und traulich war ihr erschienen, wie etwas Liebes, unbewußt stets gesehnt. sie kein Genüge und freudlos. Ihr graute mer, in das sie Christbaum für ihren Scheitel und er sprach ihr in heiterem, Tone Mut zu. Er forderte sie aus, mit ihm in den Weihnachtssaal zu seinen Freunden zu „Im Namen des Gesetzes, Sie sind ver- nicht ohne Garantien und zu Ludwig ha'e sie haftet. Ich darf wohl voraussetzen, daß Sie nicht das allergeringste Vertrauen. Heftige Aw- mir ohne Widerstand sofort folgen, um Aus- klagen und Vorwürfe waren gefolgt, sie wurde sehen zu vermeiden," sagte der eine, indem er so beleidigend in ihrer Aufgeregtheit, daß sie. anstrengung der arbeitsreichen Weihnachtswochen, hatte sie verhindert, sich selbst mich nur die kleinste Weihnachtsfreude zu machen. Langsam und zögernd stieg sie die drei Treppen zu ihrer Wohnung in der stillen Straße eines Vororts empor. Ach, wenn doch ein Wunder geschähe! dachte Endlich gingen die Kinder mit beladen und sie konnte nicht nein Die Kerzen verflackerten gemach. Langsam stieg man zum Windbruchhaus bergan. Und als dort das Licht brannte und die Gläser klangen, lugte der Königshirsch herein und Allvater ließ ihn fühlen: „Die Liebe ist das Größte hinieden!" dessen verhaften lassen. Es war eine große Summe — aber er würde alles aufklären, er hätte ja in nächster Zeit das Defizit gedeckt. Sie solle sofort zu Tante Klara fahren — sie solle und müsse einstweilen das Geld hergeben, seine Ehre und eventuell sein Leben hänge da von ab. Seiner Freiheit beraubt, könne er keine Schnitte tun, die Sache zu ordnen. Zum Schluß hatte er sie heftig geküßt und ermähnt, tapfer zu sein. Ganz betäubt raffte sie sich auf und bestellte sofort ein Auto. Sie nahm sich nicht Zeit, sich umzukleiden, sondern warf einen Abendmantel über ihre Helle Toilette und knüpfte einen schwarzen Spitzenlchal um den Kopf. Nach wenigen Sekunden flog sie im Kraftwagen durch die festlich belebten, strahlen den Straßen. Sie wußte, daß sie Tante Klara stören würde, die an diesem Abend ste's einen kleinen, auserlesenen Zirkel bei sich versammelte, aber — Not bricht Eisen. Sie hoffte noch vor den Gästen einzutreffen, doch sie sand die ge- heimrätliche Wohnung schon im Festesglanz. Die beiden verwitweten Exzellenzen, em Paar junge, ausländische Mtachees und einige vor nehme Damen, die in Pensionen lebten, seien anwesend, erzMte der Diener. Und eben sang man drinnen zweistimmig: „Die Liebe kam von Himmelshöh'n In unftre dunkle Erdennacht —" Das klang tröstlich — ach ja, heut am Christabend mutzte wohl jedes Herz offen sein, wo die Not anklopfte und Tante Klara war solch eine fromme Frau! Nach einer halben Stunde stand sie wie be- tömbt wieder draußen auf der Straße. Ein eisi ger Wind stäubte ihr scharfkörnigen Schnee in das glühende Gesicht. Tante Klara hatte sie Hermann sie gebeten, noch ein wenig zu blei ben Sie hatten noch zusammen unter dem Tannenbaum gesessen, an dem ein Lichtchen nach dem anderen knisternd erlosch und Hermann war an den Flügel gegangen, um leise, traum haft leffe zu spielen das alte, süße Lied von der stillen heiligen Nacht. Es folgten nun Bilder von so düsterer, schwarzer Färbung, daß die junge Frau schau dernd die Augen vor ihnen verschloß. Ludwig hatte in den Weihnachtstagen seinem Leben em Ende gemacht, denn seine Verfehlungen waren so gr'oß, daß seine Karriere für immer zerstört blieb. Sie war heimatlos in die Welt hinaus geflohen, denn sie konnte weder das Gnaden brot von seiten der Familie annehmen, das ihr mit taufend Demütigungen geboten wurde, noch die großmütige Unterstützung Hermanns. Lie ber hätte sie gehungert. Endlich nach schweren Kämpfen und Entbehrungen war es ihr gelun gen, Arbeit und Brot zu finden und dis Welt stadt hielt sie verborgen. Doch in dem Kreis von Arbeitskollegen, in dem sie nun lebte, fand eintraten, glatt abgewiesen. Sie gäbe ihr gutes Geld wandte. Und als sie unten die Haustür schloß,, I Jetzt griff sie nach seiner Hand und wollte sie sangen sie droben „Kommt, o kommt, ihr , küssen, aber er wehrte erschrocken ab. Und dann, hatte sie damals, zugeschaut. So Ja, da ging weißen Saal mit und den alten Kristallkronleulchtern! Ein mäch tiger Tannenbaum ragte zur Decke und eine, lachende, jauchzende Kindevschar schlang einen Ringelreihen, während ein grauköpfiger Diener als Plumpsack herUmhüpfte. Es war'das schönste, und lieblichste Bild, was ihr der Zauberspiegel der nassen schimmernden Fensterscheiben heute, zeigte und sie konnte sich gar nicht davon los- Sie hatte dann einen kurzen, heftigen Kamps mit sich selbst gekämpft und dein Chaus-, feur befohlen: „Fahren Sie nach Klützow, auf den Herrenhof." Und dahin jagte das Gefährt durch endlose Straßen, bis Häuser und Mauern schwanden und die winterliche Ebene auftauchte unter dem feierlichen stillen Sternenhimmel. Mit zusammengebissenen Lippen und wild- schlagendem Herzen saß sie in die Wagenecke gedrückt, die Hände ineinandergekrampst. Es war das Schwerste, was sie für den Gatten wagte, sie wollte den Mann, der sie geliebt und den sie uin des Anderen willen verschmähte,, um Hilfe anrufen. Die Verzweiflung trieb sie dazu. Jetzt hielt der Wagen vor einem großen, dunklen Haus und im Finstern sah sie die Um risse des Portals auftauchen. Eine altvaterische Diele nahm sie auf und ihr war seltsam zu Mut gewesen, als sie den Fuß über die Schwelle fetzte, über die sie einst hätte als Herrin ein- ziehen können. Und dann stand sie in einem Zimmer mit altmodischem Hausrat, der tiefes Behagen verbreitete, dem Mann gegenüber, den ihres Gatten glänzende Persönlichkeit einst tief in den Schatten gestellt. Noch ebenso schlicht und anspruchslos wie damals trat er ihr ent-, gegen, doch heute sah sie eine stille Hoheit in seinem Wesen. Er stützte sie, die laut auhweinto, und ohne, eine Frage führte er sie zum Ofenfeuer, nahm ihr die warmen Hüllen ab und bestellte dem Diener Glühwein und ließ einige Erfrischungen, für sie bringen. Halb ohnmächtig lag sie in dem tiefen Sessel in hhrem Hellen Kleid mit den seidenen Schuhen,, doch es kam eine große Ruhe über sie und ein, Gefühl des Geborgenseins. Nachdem sie sich ein, wenig gestärkt, konnte sie ihm alles sagen, ohne. Rückhalt. Und sie sah an der sorgenvollen. Miene Hermann Schlickes, daß er an LaMvigs Schuld glaubte. Da hatte sie beide Hände ausgestreckt und, säst von Sinnen gerusen: „Hilf mir — ich er trinke! Rette uns!" — Er nahm diese flehenden Hände und hielt sie fest, sehr fest — nur während der Dauer einer Minute. Dann saß er ihr wieder gegen über und sprach beruhigend zu ihr. Er würde, sofort morgen in die Stadt fahren und mit sei ner Bürgschaft für ihren Gatten eintreten und dann würde sich herausstellen, was geschehen müsse. Nicht ein Wort der Anklage oder des Vorwurfs gegen Ludwig. Sie hatte leise geschluchzt — ach, sie sah so schmerzhaft deutlich in jenem tief demütigen den Augenblick den gebeugten Mann und das erblaßte Gesicht vor sich, als sie ihn übermütig, fast ungezogen, abgewiesen ohne alles Mitleid. As «Ile WM. Von Marie Stahl. (Nachdruck verboten.) Die Glocken verkündeten der großen Stadt mit tiefen;, feierlichem Summen und Hellem, freudigem Klingen den AnbrUch der Christnacht. Nach fieberhafter Tätigkeit schlossen endlich die Geschäfte zu später Stunde und Scharen müder, abgearbeiteter Menschen hasteten den Orten zu, wo sie den Weihnachtsabend zu feiern gedachten. Als eine der letzten verließ langsam und ohne jede Eile eine junge Frau das große Warenhaus in der verkehrsreichsten Straße, in dem sie als Verkäuferin im Wäschedepot ange stellt war Es war nichts von Weihnachtsfreude und frohev Erwartung in ihren Zügen, als sie, in eine Ecke des Straßenbahnwagens ge drückt, den weiten Weg nach einem Vorort hin ausfuhr. Und wie sie abgespannt bis zut Er schöpfung auf die beschlagenen Fenster starrte, in denen der Lichterglanz der Straßen sunkelte und blitzte, wurde das Scheibenglas zu einer Laterna magica, die ihr Bilder der Vergangen heit vorspiegelte, so daß sie alles um sich her vergaß und nichts mehr sah von dem Gedränge im Wagen. Da war ein elegantes, trauliches Heim, ein mit allem Komfort moderner Technik aus gestattetes Nestchen, das bis in jeden Winkel nach Weihnachtszauber duftete. Ein junges Ehe paar steckte Weihnachtslichtchen an den Christ- ba-um, die blonde Frau in ihrem zart getönten, malerisch gerafften Abendkleid bot ein liebliches Bild, wie sie mit hoch erhobenen Armen, von denen die Aermel weit zurückfielen, silberne und goldene Fäden von Zweig zu Zweig spann. Sie plauderte und lachte unaufhörlich mit der Miene des verwöhnten Glückskindes, als es plötzlich draußen klingelte, seltsam hart und schrill, wie ein gebieterischer Befehl um Einlaß. „Wer klingelt denn da so toll? Hoffentlich ein Bote mit einer hübschen Ueberraschung für uns," sagte die junge Frau noch immer lachend, doch das Wort erstarb ihr auf den Lippen, als die Tür ohne Anmeldung herrisch aufgemacht wurde und zwei große kraftvolle Männergestal- zersplitterte, als sie das fahl werdende schuldver zerrte Gesicht ihres Gatten sah. Großer Gott, waren es wirklich erst zwei Jahre her, daß dies geschah, dachte die Ein same im Straßenbahnwagen, es ist, als läge ein Jahrhundert dazwischen. Es war damals alles wie ein wüster, ganz unwahrscheinlicher Traum. Nach wenigen Minuten war sie allein gewesen in dem geschmückten Weihnachtszimmer Kästchen mit den bunten Glaskugeln fal- Schwerbeladenen, her zum ew'gen Liebesguell." len, das sie eben in die Hand genommen, so daß sein zerbrechlicher Inhalt klirrend in Atome Grohe Auswahl in Kleiderstoffen, Plüsch-Gedecken, Gardinen, Klöppeleien, Wasche, Schürzen, Röcken, Schalen, ErstlingS-AuSstattung, Bettfedern usw. bei GM- II. MsllllMII eine wirklich große Auswahl in ^HOennKis .-7 . suchen, die finden Sie bei nur Ecke Dresdener- und vreiteslraße. DM" Bitte meine drei Schaufenster zu beachten. "ME Hulda Mitlacher, Oberlungwitz Maschemangeln ssmbiMOblM, MliMlMeii, neueste Systeme, liefen unter Ga rantie zu billigsten Fabr.-Preisev bei günstig. Zahlungs-Bedingung Will Mele. 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