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Ttrntsblatt. Nr. 296- Zweites Blatt. Sonntag, den 21. Dezember 1913. scheidend gebessert werden, wenn man nur die namentlich gegen die Südwinde geschlitzt. um den sernung vom Lande genug scheu Ereignisse und der Geldverhältnisse wegen Nachdem nun aber die 0 über hinaus zählt jedoch das Italienische nicht daß diese einfache und klare Linie gebaut werde die den Transport außerordentlich verteuert. Die sei hier wiesen, anderer Staaten scheint, fensiadt Kuirsdampfern dort das Anlegen zu gestatten. So ist der Weg, den das Boot vom Dampfer zum Lande zurüüzulegen hat, nicht allzuweit Die BllWadbahn hat bereits ausführliche Pläne zum Ausbau des Hafens von Alexandrette ous- arbeiten lassen, leider aber ist dann der politi- andersartigen Auge entgegenstrahlt: in diesem Kinde wurde nordisches Blut lebendig, dies Kinderauge weist Jahrhunderte zurück auf eine Zeit, wo ein Kreuzzugsritter zu einem morgen ländischen Mädchen Liebe empfand. der geworden, alle Stumpfheit hat er verloren gehört. Zwar sind auch jetzt noch große Exftort- und wie drohend steht jetzt ein Rot hinter der Häuser vorhanden, aber die italienische Sprache umso nachdrücklicher auf Suedie hinge- als man in Deutschland die Absichten" Nationen — vor allem der Vereinigten — auf diesen Hafen nicht zu kennen Suedie ist das alte Seleucia, die Ha- Und jetzt beginnt die Stunde der Moskitos. In Schwärmen stürzen sie sich in das gut ver schlossene Zimmer, durch Ritzen, die man kaum bemerkt. Unheimlich sind diese winzigen, sur renden, schwirrenden Tiere, die eilfertig das Malariagist übertragen. Selbst das dicht um die Betten gezogene Moskitonetz schützt nicht sicher vor ihren Stichen; denn irgendwo ist doch immer eine etwas weitere Masche, durch die sie hinduvckschlüpfen. In Alexandrette halten die Moskitos sogar am Tage nicht ganz Ruhe. Ich sehe im Hause meines Wirtes am nächsten Tage in vielen Ecken die kleinen geflügelten Gistträ ger herumsaufen. Die Fremdenkolonie in Alexan drette gleicht denn auch im Sommer einem Lazarett. Es gibt ja stets Menschen, die kraft einer geheimnisvollen Anlage von den Stichen verschont bleiben, die meisten aber sind ihnen, ausgesetzt — und wie bald ist unter den xielen Stichen der Stich einer mit Malaria infizierten Mücke. Regelmäßiger Gebrauch von Chinin tut viel, tut aber in diesem furchtbaren Klima doch nicht genug, von den Gefahren des starken Freilich ist der Häfen in dem Zustande, in dem er sich augenblicklich befindet, nicht sehr brauch-, bar; es müssen erhebliche Baggerungen vorge- nommen und es müssen Molen und Lade plätze gebaut werden. Jetzt besteht nur ein kur zer Pier, der nicht viel helfen kann. Immer hin hat doch das Wasser schon in geringer Ent- äoffnunz der französischen —Homs—Aleppo gründlich Hal Alexandrette einen - - pohandels sottgenommen. ht über Beirut, das ja mverbindung über Homs Der Hauptausfuhrarttkel letzt aus lebenden Scha- ägen Herden von Aleppo ! nach Alexandrette treibt mit meinem Gastgeber im riesenhaften Speise zimmer des Hauses. Wir sprechen — das ist ja hier bei der Unterhaltung mit Deutschen das bevorzugte Thema — über das 'Land und seine Zukunft und die Arbeiten Deutschlands. Vor dem Fenster des Speisezimmers wogt das Meer, über das ein immer dunklerer Himmel sich breitet. Bagdadbahn muß sehr sorgfältig tarifieren, um diesen Umweg wieder auszugleichen und Alexandrette aufs neue zum eigentlichen Hafen Aleppos zu machen. Hier handelt es sich um einen starken Kampf Deutschlands gegen Frankrei eh. Die Franzosen rechnen damit, alten Burg, die die L-chlangenbutg heißt. Es ist mir, als ob in dem Not eine Faust austauchte, eine braune arabische mit schweren graublauen Adern. Langsam erlischt das wütende Rot und vom Meer her weht leichte Luft, die kühl ist und Ruhe in sich birgt. Und die Maschine stampft und fern winkt das Meer. Es ist mir, als ob ich deutschen Wäldern gar nicht so fern bin und Abendglockenklang über deutschen Fel dern. Es ist mir, als ob das alles nahege rückt wäre, als ob eine feste Brücke von die sem jetzt nachtdunklen Land zum Herzen Deutschlands sich schlüge. Dies ist mehr als eine Vision, dies ist beinahe Wirklichkeit, denn diese Bahn, aus der ich jetzt fahre, dieses Etwas, das in sausender Bewegung ist, läßt dies Land nicht mehr in ferner Verschollenheit. Diese deutsche Bahn bindet dies Land an die deutsche Heimat. Und ein sicherer Glaube steigt in mir auf: wenn ein solches Band besteht, kann dies Land nicht mehr im wilden Trotz deutsche Pio niere von sich weisen. Noch ist das Land in Ab wehr, noch hat es mir die Antwort auf meine Sümpfe beseitigen wollte, die rings um den Ort hemmliegen und die Stechmücken erzeugen.. Man hat beim Bau des schönen Bahn hofs einige gerade dort liegende Sümpfe stocken, gelegt, selbstverständlich aber konnte das für die Bahn nur eine Nebenarbeit sein. , Wollen wir aus Alexandrette wirklich etwas Großes machen, soll es wirklich der beherr schende Hasen des östlichen Mittelmeerbeckens werden, so müssen wir Entsumpfung im gro ßen Umfange betreiben. Der Hafen von Alexandrette ist ausgezeich net. Er bietet bequemen Platz für eine ganze Flotte und ist gegen gefährliche Winde — verfrachtet. Würde nun die Hauptlinie der Bagdadbahn über Alcrandrette gehen und von dort direkt über den Beilanpaß nach Aleppo, so wäre es schließlich noch ziemlich leicht, für Alexandrette dos verlorene Terrain wieder zu gewinnen. Aus prntegischen Gründen aber hat die ottomanische Negierung es nicht zugegeben, nnv diesen gelang es in kurzer Zeit, den gan zen Handel an sich zu reißen. Das ist nicht wunderbar, wenn man bedenkt, daß hinter Ale- randretie sofort die Berge ansteigen, daß mit hin der Weg ins Innere keinen natürlichen Aus gang hat, während Seleucia an oer Mündung des Orontes, des größten Flusses Syriens, liegt. Das Orontetal bildet den natürlichen Zu gang zu dem weiten Hinterland. Es wäre nun zwar nicht erwünscht, daß wir außer Alexan drette auch noch Suedie ausbauten, zumal der Hasen Suedies nicht so geschützt ist wie der von Alexandrette. Würden wir zwei Häfen in so unmittelbarer Nähe haben, so würde der eine dem andern Konkurrenz machen und keiner von beiden würde etwas Größeres einbringen. Wir müssen jedoch die Hand aus Suedie legen, da mit es keiner anderen Macht möglich ist, sich hier festzusetzen. Die Tage vergehen mir in Alexandrette mit > Fahrten in den wilden Amanus hinein und Fahrten mit dem Motorboot hin und her durch den Golf, der bei den Türken Golf von Isken derun heißt. Alexandrette wird von ihnen Iskenderun genannt. Dazwischen Besuche, auch beim deutschen Konsul,! einem Italiener, dem Inhaber des größten Exporthauses in Alexan drette. So gut er das Land kennt, und so vor trefflich er Deutschland vertritt — es wäre doch zu wünschen, daß bald ein Berufs ton s u ff nach Alexandrette käme. Dann geht es mit einem russischen Dampfer fort — nach Mersina. Leider ist in diesen Tagen nur ein Russe zur Abfahrt vorhanden, leider, denn ich traue nicht sehr der Reinlichkeit auf rus sischen Schiffen. Im allgemeinen hat man grö- Here Auswahl an Dampfern: in Alexandrette legt der Oesterreichische Lloyd an, ferner die Khedivial Mail Sieamship Company, eine eng lische Gesellschaft, dann die Compagnie Messa- gevies Maritimes, und schließlich die russische Handels- und Dampsschiffahrtsgesellschaft in Odessa, deren Prunkschisf ich benutzen muß. Ein Prunkschiff wirklich, wie ich mir gedacht hatte: in meiner Kabine führen riesige Kakerlaken Tänze aus mit Scharen von Wanzen. Ich flüchte ins Freie — auf Deck und Verbrings die Nacht unter funkelnden Sternen. Am andern Morgen bin ich in Mersina. Frage geweigert. Das Brausen aber der Loko motive hat mir die Antwort gegeben. In Topra Kaleh werde ich von dem deust schen Ingenieur, der dort mit Frau und Kind wohnt, aufs freundlichste ausgenommen. Es ist ein lustiger Bayer, der nach Lisch mit einem zufällig anwesenden Ingenieur von der Alexan- dretter Baustrecke eine fröhliche Trinktasel im provisiert. Spät lege ich mich zm Ruhe, aber ich darf mir dafür auch die Lokomotive, die mich am andern Morgen erwartet, so spät ich will, bestellen. Wie schön ist es doch, sich nach keinem Fahrplan richten zu müssen und doch mit der Eisenbahn zu fahren! Allerdings gehört eine Fahrt auf der Lokomotive nicht zu den äußer sten Bequemlichkeiten des Lebens. Lokomotiv führer und Heizer haben ihren bestimmten Platz, uttd wer sonst noch hmzukommt,. weiß nicht recht, wohin er sich stellen soll. Doch man fühlt sich auf der Lokomotive noch ganz anders verbun den mit der Kraft als im jagenden Auto. Im Auto läßt die Leichtigkeit des Vorwärtskom- Etwa auf halbem Wege, zwischen Topra.. Kaleh und Alexandrette stößt die Bahn, die bis her im Binnenlande gelaufen ist, ans Meer.. Bis dahin war die Bahnstrecke fertig; nun mußte ich meine Lokomotive verlassen und ein von meinem vorsorglichen Gastgeber, dem bayrischen Ingenieur, bestellter Landauer nahm mich auf. Jetzt folgte eine herzliche Fährt am Meere ent lang. Links der Amanus, ein Ausläufer des Taulrus, beinahe bis an die See herantretend, tief zerfurcht dujrch geheimnisvolle, vom Meer ins Innere führende Täler. Am Meere viele Ortschaften, still versunken in unendliche Haine von Orangen. Und schließlich die See im glän zenden Mittagsfchimmer, nur in zwei Farben, blautzpün und gold, erstrahlend. Dies ist das Land der Orangen, sie haben Wärme und Meer lust wie in Sizilien und Südfpanien, und immer wird die Wärme durch die Meerlust ge mildert. Das ist ihr eigentliches Klima, und so wird denn diese heute so versteckte Küste bald zu einem Hattptausfuhrtzebiet der Orangen wer den. Man ladet sie direkt in kleine Segelschiffe, die sie nach den größeren kleinch'iatifchen oder syrischen Häfen bringen, wo sie umgeladen und meist nach Rußland transportiert werden. Bei Pajas findet sich das Schönste der Fahrt: ein großer, verfallener türkischer Han,, ein Mittelding von Kaserne, Festung und Kara- offene Gewölbe laufen, Kreuzgängen ähnlich,'politische Lage sich zu bessern beginnt und auch und Moscheen mit verwinkelten Balustraden.!der Gelomarkt eine Besserung erhoffen läßt. Ein seltsam phantastischer Eindruck! Ueber eine wird doch wohl der dringend notwendige Hafen- Zugbrücke gehe ich zu einer Art Fort, dessen! mu bald ausgenommen werden. Mauern ins Meer hineinragen. Und dann gehe ich,! Alexandrette muß sich beeilen, sonst kom- überall photographierend, wieder zurück und! men ihm andere Häfen, auf die Deutschland komme in ausgemauerte Höhlen, Sid von un- keinen Einfluß hat, zuvor. Tripolis in zähligen Fledermäusen bevölkert sind. Wilde! Syrien ist in letzter Zeit immer mehr zum Aus- Hunde streifen herum, und über das ganze Msthafen für die wichtigste Stadt Nordsyriens: graue Gemäuer rankt sich üppiges Grün. . ffAleppo geworden. Seit altersher gingen Am Nachmittag bin ich in A l e x a n-^ die Waren von Aleppo, das mindestens 200 000 d r e t t e. Wieder genieße ich die Gaftsreund-j Einwohner zählt, über den Beilanpaß nach schäft eines Jngenieusrs, diesmal des ausführen-! Alexandrette, ebenso kamen die für Aleppo und den Oberingenieurs der Alexandretter Linie. Er das nördliche Euphratland bis hinauf nach Ur wohnt dicht am Meere in einem weitläufigen! fa bestimmten Güter über Alexandrette. Das Wird dies srvrv-j qenuegmxea Vegemung o:e;er zeugen. AUly gevgeu ^eu nisation, wenn sie einmal in stärkerem Maße zu M e r s i n a, das ich später kennen lernen sollte. Ein anderer Tc ihm kommen sollte, abschütteln, wie es die Kreuz- hat deutlich ein italienisches Gepräge. Bis vor . ebenfalls direkte züge von sich abgeschüttelt hat? Wird auch kurzer Zeit hatten die Italiener im Süden Ana-! nach Aleppo ' daß, wer den Hafen Aleppos in der Tasche hat, auch Aleppo selbst seiner Interessen sphäre zuzählen kann. Auf die Tauer wird es sich auch nicht vermeiden lassen, daß die Bag- dadbqhn die direkte Verbindung Alexandrette — Aleppo über den Beilanpaß herfjellt. . Aleppo und seine Umgegend ist aber nur ein Teil des Landes, für dgs Alexandrette als Hafen in Betracht kommen soll und zwar nur ein sehr kleiner Teil. Alexandrette ist um 330 von Alexander d. Gr. gegründet, um als Aus-^, gangspunkt der Karawanenwege Mesopotamiens zu dienen, und dies ist der größte Zweck, den. es auch jetzt wieder erfüllen soll. Das ist ja. sicher: die Waren aus dem Süden Mesopota miens können nicht den Weg über Alexandrette nach Europa suchen, sondern müssen über den Persischen Golf geleitet werden. Die Strecke nach Alexandrette ist zu lang und eine noch so weitherzige Tarispolitik der Bagdadbahn könnte die Länge des Weges nicht wettmachen. Die Frage ist nux, ob auch die Waren von Bagdad, also aus Mittelmesopotamien, künf tig besser, d. h. schneller und billiger, nach dem Persischen Golf oder nach Alexandrette ge hen. Es liegt auf der Hand, wie wertvoll es vor allem für leichtverderbliche Mare wäre, wenn der weite Weg: erst von Bagdad nach Basra, dann um ganz Arabien herum und durch den Suezkanch, gespart werden könnte. Es würden dann auch, was sehr wesentlich ist, die hohen Suez-Kanal-Äebühren wegfallen. Gerade diese Belastung der Güter durch die Kanalgebühren macht es wahrscheinlich, das Hinterland von Alexandrette bis Bagdad aus dehnen zu können. So würde also die Waren ausfuhr des bei weitem größeres Teiles von Mesopotamien unter deutscher Kontrolle stehen. Nord-Mesopotamien ist selbstverständ liches Hinterland von Alexandrette Freilich muß eine Voraussetzung hierbei gegeben sein: die Bagdadbahn darf keine Kon kurrenzlinie durch eine Bahn von Mesopotamien nach einem Hafen Syriens erhalten. Die Fran- zofen streben nach einer j Eisenbahnlinie von Bagdad nach Homs durch die syrische Wüste, und von Homs besteht ja bereits Bahnverbin dung nach Tripolis in Syrien und nach Beirut. Auch der Hafen Suedie südlich von Alexaw- drette käme als Ausfuhrhafen in Bettacht. Es ist aus dem Verkehr nahezu ausgeschaltet. Sie ist ja im ganzen Mittelmeer die allgemeine Schiffersprache und wird es auch bleiben, da die aus allen Ländern zusammengewürfelten See leute einer einigenden Sprache bedürfen. Dar- jHaus, das italienischen Charakter trägt. Ueber-i hat sich feit der L Haupt fällt die italienische Bauart vieler Häuser-Bahnlinie Tripolis- der Stadt stark in die Augen, ein Rest der alten jgeändert. Tripolis Land auch die deutsche Kolo- genuesischen Besiedlung dieser Küsten. Auch großen Teil des Ai wanserei, der unmittelbar am Meere liegt. In s", " I "ff i der riesigen Anlage gibt es Höfe, um Sie halb-!nichts mehr geichehen des alten Antiochia. Die Seleukiden, Vie Nachfolger Alexanders d. Gr., wählten statt Alexandrette Seleucia als mesopotamischen Hafen dann die unbarmherzige Sonne des Südens toliens noch viel zu sagen. Italienische Fir- Alexandrettes besieht über nordische Eindringlinge Sieger bleiben? men beherrschten den Markt, und es wurde viel fen, die man m rn Schweigend liegt das Land ohne Antwort auf italienisch gesprochen. Dies hat seit dem ita-süber den Bcila-.maß diese Frage. Der Nachmittagshimmel ist glühen- lienisch-tllrkischen Krieg mit einem Schlage auf- und sie von hier nach Alexandrien in Aegypten mehr. Noch durchgreifender allerdings ist das Sie hat befürchtet, daß man dann die Bahn- Verschwinden des Italienischen in Konstantino- strecke vom Meer aus beschießen könne. So pel. Wie ich aus einem in den fünfziger Iah- mutz die Hauptstrecke der Bahn den unwegsamen ren erschienenen sranzlösischen Werk über die Amanus mühsam durchqueren — es mutz hier Türkei entnehme, gab es damals in Konstant!- der große Bakcheiunnel gebaut werden — und nopel noch vier Zeitungen in italienischer die Bahn T.p a Kaleh—Alexandrette ist Ne- Spüache, heute besteht keine einzige mehr. / benstrecke geworben. Die Folge ist, daß die An diesem Tage sehe ich nicht niehr viel Waren von Aleppo nach Alexandrette beinahe von Alexandrette, lerne aber leider schon eine einen Kreis beschreiben müssen, was natürlich stiner Haupteigentümlichkeiten kennen. Ich sitze " mens, die Empfindung einer mächtigen Gewalt i Chininverbrauchs für den Körper zu schweigen, nicht so wach werden, wie auf der ausschnaü-! Und doch kann das Klima in Alexandrette ent- benden Maschine. scheidend gebessert werden, wenn man nur die SWMe SM Sie me Mel. Von Dr. Adolf Grabowsky. Alexandrette. Vor einigen Wochen ist die Bahnstrecke To pra Kaleh-Alexandrette eröffnet worden. Damit ist der Hafen Alexandrette, der nach unserer Absicht einmal der erste Hpsen im öst lichen Mittelmeer werden soll, dupch eine Zweig linie an die Bagdad bahn angeschlofsen wovden, eine der wichtigsten Etappen im Bau der Bahn. Als ich vor wenigen Monaten nach Alexandrette fuhr, mutzte ich die Hälfte der Strecke Topra zu Wagen zurücklegen. Von Adana, der Hauptstadt Ciliciens, war ich mit der Bagdadbahn bis Topra Kaleh gefahren — durch unabsehbare Baumwollfelder, die, denkt man, unter einer lastenden Fiebersonne ver dorren müßten. Diese Gluthitze aber ist der Baumwolle zum Ausreisen gerade recht; sie braucht zwar in der ersten Zeit ihres Wachs tums etwas RegensÄsche, doch nachher mutz es heiß sein und kein Tropfen darf mehr fallen. Weil das Land Cilicien diese Forderungen der Baumwolle erfüllt, deshalb wird hier von Jahr zu Jahr der grünen Pflanze mehr Boden ein geräumt. Dazwischen sehe ich Mohnfelder, Fel der mit Weizen und weite Strecken, die mit Maulbeerbäumen bepflanzt sind. Einige Stunden geht das so fort. Ich sitze im bequemen Coupe und werde schläfrig von dem ewigen Anblick der gleichmäßigen, einför migen Ebene. Da tauchen wieder Bergzüge aus. Mit leeren Kuppen ziehen sie sich hin durch die flache Gegend. Eine linde Nachmit tagssonne spielt um die einsame Landschaft. Es ist ein wenig kühler geworden und ich denke daran, datz nicht weit im Süden das Meer in abendlicher Frische sich dehnt. Und dann gibt es plötzlich Merkwürdiges zu sehen: alte Bur gen mit zinnengekrönten Mauern, mit Türmen und Toren. Alte Burgen, denen man beim ersten Blick ansieht, datz sie nicht türkischen Ur sprungs sind. Ein Stück christlichen Mittelal ters im Morgenlande. Das Gedenken an die Kreuzzüge wird wach, an die Reiche der Kreuz züge, an die nordische Romantik unter süd licher Sonne. Und das Problem der Kreuz züge wird lebendig: wie es kommen konnte, datz ein Glaubensslärm durch die nordischen Länder tobt, also, datz Tausende und Aber tausende ins Unbekannte wanderten, datz selbst Kinder in Scharen von dieser Glcmbensinbrunst fortgerissen wurden. Wie haben sie sich wohl geschleppt, die schweren Reiter unter der bren nenden Sonne, die damals wie jetzt diese Länder überfunkelte. Und wenn sie vor Müdig- zufammenbrachen, kamen die Ungläubigen aus der Nacht hervor und hieben auf sie ein. Da bauten sie sich denn überall feste Schlösser, da mit sie einen Schutz in dieser Fremde hätten. Und um die Schlösser herum entstanden Fürsten tümer und Königreiche, wobei oft diese christ lichen Reiche untereinander wieder in harte Kämpfe gerieten. Jetzt zeugen von den Kreuz- zutzsrittern nur noch ein paar verfallene Mauern und Türme oder ein tiefer Blick, der uns mit ten in einer türkischen Kinderschar aus einem