Volltext Seite (XML)
s Tlrntsblcrtt Fünftes Blatt. Nr. 290. Sonntag, dm 14. Dezember 1913 Musik ausgehört hatte, kam sie zu ihrem Stuhl Mann schlug die Augen auf und sah G ff Sie mir! Vergeben für sind Sie sicher keinen srug V deutlich genug, daß er ihr gut war. Und ge t Mädchen lachte Das er sich die Kissen zurücklehnte und Watts dann Stimmung der da übrigens ge- er plötz Mädchen, da er sich so energisch geweigert hatte, sich da er- Abend, den wir zusammen verbringen dürfen. ist doch nicht mög sagte sie js frische Gesicht unter dem weihen Haar machte Ach — er hat Eurer Durchlaucht von mir 2 Und da hab' ich geantwortet: „Dank der Nach frage, ja, Gott sei Dank. Also das freut Prinzetzchen? Und da denkt akss) gehen. Und da bin ich denn. bös und wollten nichts von ihm wissen, daß ich .Gewiß, jetzt weiß er es. Und nun hat er es nur gleich heraussage, — er schickt mich her, schickt. Ich soll Sie entführen! mich verwundert an mit Ihren lieben Guckerln? Entführen? ,Ja, well er jetzt nit von Schwarzenfels vor k sagte die Dame, und wartet. Meta es richtig Frau inter- ohne letzte Adlernase." unwillkürlich: zusammen sind und Ernstsein gibts noch Hum Erinnern auch keine man war über und über rot vom Tanzen Haar, das sich gelockert, spielte um ihre wenn auch nur lassen konnte." vor Erregung böse auf bemerkte, morgen?" wiederholte das sich ein wenig ausrichtete, morgen! Wer weiß, was begann ist der Ihre Frau Tante wartet." sie recht gehört, was er ge- aufgestanden und forigegan- hilfesuchend um. Das Deck und zu klang ein von halb- runer vitz. kailer". Drans- ir aucb >er, aerstr. 4. hier auf, viel Schö- nichts. Deckes hatte man dreiunddreißig. Wil- dreiunddreißig Jahre Augen, braunes Haar Släser, ratze 20. und rief aus: „Verzeihen Sie mir, daß ich mich, einen Augenblick so gehen Das Mädchen zitterte zurück. Der sie an. Sie und ihr Schläfen. storlums 8 1808 wo. und Sie sich ihn daß wie'n Steckbrief," sagte sie. der Mann lachte ebenfalls, als Nacht im übrigen. Und noch ehe sagt hatte, war er gen. Sie sah sich war leer. Nur ab ! Und noch weniger, wenn sich diese ganz grundlos wiederholte. Als er an Bord kam, mochte gewesen sein, daß er sich für keine Kapitän Clarke sein! — rade ankommt!" Der Mann lächelte liebenswürdiges Lächeln, ihre List so vollkommen. uralter Mann. Und doch Tag älter als dreißig." „Vergangenen Monat Helm Harold Fehrmann, alt, groß, schlank, graue und braunen Schnurrbart. „Prinzeß Sibylle? Das lich", sagte sie aufgeregt. „Doch, Prinzetzchen, so Und nun fitzt sie im Salon Das klingt ja Und wieder in esfierte, aber setzt? Hätte er jetzt dasselbe eben so sicher behaupten können? Er kehrte zurück und schnitt damit ihre Re flexionen ab. Da sie aber vom Nachmittag her, „Ei, wer hat mich denn schon bei Ihnen angeschwärzt, Prinzetzchen?" Prinzeß Lolo hatte, ihr gegenüber Platz „Ah — lassen wir alle Zeremonie beiseite, Prinzetzchen Lolo. ff" " Prinzeß Lolo wurde sejhr rot, aber in ihren Augen zuckte schon der Uebermut. Sie fühlte, zeßchen nach Schwarzenfels holen. Sie sollen mein Gast sein." Prinzeß Lolo war einigermaßen bestürzt. Was konnte dieser Besuch zu bedeuten haben? der Tatsache, daß wir beide nebeneinander sitzen. Zum wahrhaftig Zeit genug und noch . ." Das Mädchen erwiderte Am anderen Ende des ein amüsiertes, aber Durchschaute er doch trug den schlichten Faltenrock und eine Leinem Handbewegung, in einen Sessel niederließ, sagte bluse, wie immer im Hause. Aber umkleiden sie lächelnd: dies, und lich ab. „Und indem sic .Ach, daß man mit heiler Haut durchs Zollamt kommt und . ." Das Mädchen machte eine ungeduldige Bewegung: „Können Sie denn nie ernst sein? Selbst in so 'nem Augenblick nicht?" Der Mann neigte sich zu ihr herüber: „Ich mag nun mal heute abend nicht ernst sein. Ich will vergessen! Alles vergessen! Alles, außer Prinzeß Lolo eilte ins Haus. Sie sah prü-. Liebes und Gutes von Eurer Durchlaucht gehört."! send an sich herab. Eigentlich war sie gar nicht! Prinrek Sibvlle Kunden war er auch noch nicht, daß wußte sie. Hatte, sie ihn dock; im Beginne der Reise neckend gefragt, ob die goldene Berlocke an seiner Uhr- ketts das Bild seiner Braut enthielte. Auf ihre scherzhaft hingcworfene Frage halte er sehr ernst geantwortet: „Nein, Gottseidank nicht. Gottsei dank hat keine Frau ein Recht auf mich und ich kein Interesse für eine." Warum so tragisch? Sie verstand das nicht. serbelt, rr zus. pp. ger. Verpack, chnahme. llen Der Kapitän, in tadellosem Abendanzug, blieb vor ihrem Stuhl stehen und sagte über rascht: „Ah, hier lind Sie. Ich habe schon das ganze Schiff nach Ihnen abgesucht. — Diesen kommenden Tanz haben Sie mir versprochen, Sie erinnern sich?" Sie erhob sich und ging, aber sobald die die Schulter geklopft und mich mit den schwar zen Augen angelacht und gesagt: „Es ist recht, lieber Bielke, rufen Sie mir Ihre Durchlaucht." Wahrhaftig, „lieber Bielke" hat sie gesagt. Ich möchte doch wissen, woher mich die durchlauch tigste Prinzessin gleich kannten. Das ist doch seltsam, Prinzeßchen, sehr seltsam. Ja — und lisll kt s. ! 44. SS« chen und! cke. orstempel, I mstempel, z mstempel, Üstempel, mstempel, iefert in s illig er", rachf, S- konnte sie sich natürlich nicht erst. Im Hausflur! saß Frau Broschinger auf derl weitzlackierten! Holzbank. Meta kam herbei und meldete Prin zeß Lolo nochmals den Besuch. Frau Bro schinger erhob sich eiligst und machte einen Knix, als sie hörte, daß Meta die junge, schlichte Dame mit „Durchlaucht" anredete. . wußte natürlich gar nicht mit so vornehmem Be- j such umzugehen, und es war nur gut, daß ich > da war. Ich sagte gleich: „Eure Durchlaucht wol- i len gefälligst gütigst hier in den Salon treten s und Platz nehmen, ich werde Ihre Durchlaucht, < Prinzeß Lolo, sofort benachrichtigen, Ihre Durch laucht ergehen sich eben im Park." — Ja, so habe t ich gesagt, und da haben mich Durchlaucht aus! ist." Prinzeß Lolo sah bestürzt in das Gesicht ihres Besuches. er jetzt plötzlich. „Glauben Sie, daß unser Han deln und unser Schicksal Hunderte und tausende von Jahren, lange vor unserer Geburt vovaus- bestimmt sind, oder glauben Sie an ein blindes Fatum, an den allmächtigen Zjufall, der all unsere Handlungen regiert, oder . . .?" „Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein," unter brach ihn plötzlich ein Steward, höflich zu dem jungen Mädchen sprechend. „Ihre Tante bittet Sie, Sie möchten umgehend in die Kabine kom men, denn Sie müßten morgen so sehr früh aufstehen." Das Mädchen erwiderte ungeduldig: „Gut. Sagen Sie ihr, ich käme gleich," dann wandte sie sich wieder dem Manne an ihrer Seite zu: „Und was anderes?" Aber der war wieder in seine gleichgültige Stimmung zurückgefallen: „Oh, nichts. Nichts. Ich wollte nur sagen, wenn Sie an einen Gott glauben, dann beten Sie gelegentlich für mich und ... im übrigen vergeben Sie mir. Gute zu tanzen begonnen und abgerissene Klänge der Musik drangen zu ihr herüber. „Es wird getanzt," sagte sie und hoffte da bei im stillen, er möchte tanzen wollen und sie dazu auffordern. „Möchten Sie nicht auch hingehen?" frug er. „Wenn, dann warte ich hier auf Sie. Wenn Sie genug haben, wäre es fehv lieb von Ihnen, wenn Sie zu mir zurück kämen." „Tanzen Sie denn nicht?" „Nicht mehr. Meine Tanzzeit ist vorüber," evviderte er. „Was Sie daherreden. Wenn man Sie so sprechen hört, sollte man glauben, Sie seien ein photographieren zu lassen, noch war, tat sie, als ob sie es nicht er sich neben ihr niederlietz. Er aber übersah das und irgend eine Einleitung: „Heute denken? Warum sollte ich ihm böse sein? — vielleicht meint er, weil er mir noch Botschaft geschickt hat. Aber deshalb ist doch nicht gleich böse." Prinzeß Sibylle beugte sich plötzlich und faßte ihre Hände. Feste in eignen wird," erwiderte er mit derselben weg werfenden Gleichgültigkeit, die ihm so ost eigen war, und fügte dann rasch hinzu: „Morgen heißt's, sich um das Gepäck kümmern und um das Trinkgeld für den Steward, und zu sehen, iedener len. morgen . . ." Hier brach '1 s 's gel« MIM, unter Ga» r.-Preisen edingung. MM, innstr. 11 >U IM! i Silbsr- sene Ware, § Böse? Ach nein — wie kann er so etwas fort kann, und wett er gar so große Sehnsucht Ach hat, da hat er mich gebeten, ich soll das Prin- WM ASS MW. Roman von H. Courths-Mahler. Ay Nachoruck verbotcu.) Prinzeß Lolo sah betroffen auf. Prinzeß Sibylle faßte plötzlich mit beiden Händen den goldlockigen Mädchenkops und küßte Prinzeßchen herzhaft auf den Mund. „Nichts für ungut, Prinzetzchen — aber eben haben's zu lieb ausgesehen und dann — rum ja — was ich doch sagen wollte — also gewis sermaßen bin ich hier, um sür den Baron um die Braut zu werben. Ja — er hat sich in den Kopf gesetzt, daß das Prinzetzchen seine liebe kleine Frau werden soll. Ein bisserl kühn ist das schon von ihm — ich meine, nach der Testa- mentsgeschichte. Und ein bisserl Angst hat er halt gehabt, daß Sie meinen Neffen, den Prin zen Joachim von Schwarzenfels, heiraten wer den — wegen der Erbschaft natürlich." Prinzeß Lolo sah mtt ihren lieben, ehrlichen Augen in die fröhlich funkelnden der hohen Frau. „Er hätte keine Angst zu haben brauchen." „Na — er scheint mir doch ein bisserl arg eifersüchtig gewesen zu sein — auf den Prinzen Joachim." Prinzeß Lolo lachte leise in sich hinein und ihr Gesichtchen glühte. „Er braucht aus niemand — auf gar nie mand eifersüchtig zu sein. Nun weiß er doch hoffentlich, daß ich aus Prinz Joachims Hand verzichtet habe?" Wieder küßte Prinzeß Sibylle die Ahnungs lose. „Ach mein Gott — Durchlaucht sind so gii- tig. Aber ich weiß doch nicht — so ohne wei teres wird das doch nicht gehen." „Und warum nit?" Prinzeß Lolo rang mit ihrer Verlegenheit. Dann sah sie aber entschlossen und mit ihrem offenen ehrlichen Ausdruck zu ihr hinüber. „Durchlaucht müssen bedenken — ich bin so gar nicht vorbereitet. Ganz offen — ich besitz« nicht die Ausstattung, wie sie wohl nötig wäre, dann hat die Durchlaucht noch gefragt, ob Ihre Durchlaucht, Prinzeß Renate, schon abgereift find. Blick das Prinzeßchen gemustert. Er nahm ihre Hand und hielt sie in der seinigen. „Kind, Kind," sagte er, „warum bist Du nicht eher — oder später in mein Leben getreten," und fügte ganz leise hinzu: „Denn später, das wäre auch egal gewesen." „Was ist es denn, was Sie mir immer ver bergen?" ries das Mädchen leidenschaftlich aus. Ganz benommen von den Worten des Mannes, hinter denen sie mtt Recht ein schwerwiegendes Geheimnis vermuten durfte. „Um Gotteswillen!" rief sie von neuem aus. „Sagen Sie mir doch, was Sie mir immer verheimlichen." Anstatt ihr zu antworten, zog er fiesester an sich heran und frug: „Darf ich Sie einmal, ein einziges Mal küssen?" Aber ehe sie noch zü antworten vermochte, stieß er sie hart zurück hin: „Wenn irgend einer kommt, der Sie zum Tanzen haben will, dann mache ich die Augen zu und schlafe, bis Sie zurückkommen." „Ich mache nur nichts aus tanzen," er widerte sie, „und sitze hier auch viel zu bequem, um mich zu rühren. Es müßte denn gerade Im f)afen. Von Maud v. Co u ring. (Nachdruck verboten.) Sie lehnte sich in die Kissen ihres Stuhles zurück und seufzte. Sie konnte ihn nicht der- stehen. Morgen für Morgen hatten sie neben ander an Deck gesessen und es hatte doch so ge schienen, als ob er sie gerne gemocht htttte. Bis zu dem Augenblick, da ihr Bekannter mit dem Kodak gekommen war und sie zusammen hatte photographieren wollen, hatten sie sich sehr gut zusammen amüsiert. Ja, sie hatte es sogar sehr grob von ihm gesunden, daß er es so kurzer Hand abgeschlagen, seine Einwilligung dazu zu geben. Wenn sie damit einverstanden war, wgrlum sollte er es dann nicht auch sein? Warum mochte er das wohl getan haben? Manchmal war er so zart und entgegenkom mend zu ihr und dann wieder so kalt und ab stoßend. Elf Tage waren sie nun schon zusammen und das vom frühen Morgen bis zur finkenden Nacht, denn das Wetter war fo schlecht, daß sie ihre Stühle kaum verlassen konnten. Und morgen würde die Reise zu Ende sein! Sie seufzte von neuem. Die Reise, der sie mtt soviel Angst und Schrecken entgegengesehen und die tatsächlich so rasch verflogen war. Wenn er sie wirklich liebte, warum sagte er es ihr denn nicht? Gezeigt hatte er es doch _ _ . „ , Nun wurde Prinzeß Lolo noch röter und Eure Durchlaucht verzeihen gütigst, daß ich war- ihre Augen strahlten auf. cer: „Lank der Nacy- »Ein goldiges Geschöpfchen — ich kann's an mit gegenseitigem großen Wohlgefallens Und da hat die hohe dem Joachim nicht verdenken, daß er sie liebt". sagte dann tonlos: „Aber, warum sagen mir es denn nicht?" „Glauben Sie an Vorbestimmung?" !N 6U ns 1 Mk —- — - —1— —,—, u» Ich freue mich doch so sehr, ich soll fragen, ob ihm Prinzeßchen Lolo bös mich schnell mit einem Auftrag zu Ihnen ge- Prinzeß Sibylle hier in Weißenburg — in denn das Prinzeßchen zu sehen. Gelt, nun schauen's - - . . bescheidenen Prinzessinnenschlößchen? Sie raffte sich auf und sagte: aus nnch verlassen, antwortete Bielke, und fing! „Eure Durchleucht werden trotzdem nichts „Wie — noch nit einmal eine Botschaft hat schon jetzt an, auf den Fußspitzen zu balanzieren, > Rares an mir zu sehen haben. Aber ich freue, er Ihnen geschickt, seit er hier fort ist — nit damit er die alte Dame nicht zu unsanft aus mich sehr, daß mir Eure Durchlaucht die Ehre einmal ein Briefchen?" fragte die alte Prinzeß, chrem Schlummer weckte. ! Ihres Besuches geben. Ich habe schon so viel und ihre Augen fragten noch viel eifriger. Prinzeß Lolo eilte ins Haus. Sie fah prü-. Liebes und Gutes von Eurer!Durchlaucht gehört."! Prinzeß Lolo schüttelte den Kopf. send an sich herab. Eigentlich war sie gar nicht! Prinzeß Sibylle machte ein humorvolles Ge- „Nein — bis heute noch nicht — er wird vorbereitet, so hohen Besuch zu empfangen. Sie sicht, und indem sie sich, aus Lolos einladend« wohl keine Zeit gehabt haben." Mit geheucheltem Erstaunen wandte sie sich ihm zu und frug: „Was? Sie hier? Ich dachte, Sie wären noch ganz außer sich über den Un sinn,den wir heute nachmittag angestellt haben, daß Sie nichts mehr mit einem von uns zu tun haben wollten. Und doch werden die Bilder ausgezeichnet sein. Famos. Kapitän Clarke und ich dicht nebeneinander." Wie sie es gewünscht, so kam es, er run zelte die Stirn. Er Hatzte diesen unverschämten, blasierten Kapitän und hatte das auch mehr wie einmal deutlich genug zur Schau getragen, trotzdem er widerte er vollkommen beherrscht: „Natürlich wird das Bild gut geworden sein, denn Sie sind doch drauf." Das Mädchen sank wieder in die Kissen zu rück. Es gab Augenblicke, da Hatzte sie ihn förmlich, und einer von ihnen war der, wenn er so kalt und wegwerfend über alles redete. „Ja," erwiderte sie darum, das Wort unter streichend, „. . . und Kapitän Clar.e." Der Mann legte seine Hand auf ihre Stuhl lehne und sagte: „Glauben Sie vielleicht, daß ich heute abend hierher gekommen bin, um über diesen Lasten von Kapitän mit Ihnen zu reden,? Haben Sie eine Ahnung davon, was es heißt, einige Tage im Paradies verbracht zu haben und zu wissen, daß morgen die Tore uttweigett- lich und für immer geschlossen sein werden? Sicher wissen Sie nicht, was das heißt, und ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, daß Sie es nie erfahren mögen." Das Mädchen antwortete nicht. War der Augenblick endlich gekommen, da er ihr seine Liebe zu gestehen wagte? Nervös spielte sie mit der Quaste der schweren Decke, in die sie sich gehüllt. Sie war eine Frau und daher da zu verurteilt, den Augenblick abzuwarten, da der andere sich erklärte, mochte ihr Inneres noch, so heiß erglühen. Wieder sprach der Mann: „Für mich war von dem ersten Augenblick an, da ich Sie hier kennen gelernt habe, das Paradies hier auf dem Schiff. Das Paradies eines Toren, wie ich gerne zugeben will, aber immerhin ein Para-, genommen, und noch immer sehr rot, halblaut: „Baron Schlegell hielt sich kürzlich um im Park zu malen. Er hat mir Prinzeß nickte der alten Frau freundlich zu,!nes von Eurer Durchlaucht erzählt." hing ihren alten, verbeulten Stvohhut an den j In Prinzeß Sibylles Augen zuckte es auf. Garderobeständer und strich sich vor dem Spiegel, Prinzeß Lolo sprach ihr gegenüber von einem schnell^ ordend über das Haar. Dann betrat sie Baron Schlegell. Das bestätigte ihren heimlichen den Salon, dessen Tür Mett: öffnete. f Verdacht. Prinzeßchen wußte sicher nicht, daß Zögernd und mit klopfendem Herzen blieb Baron Schlegell mit Prinz Joachim identisch Prinzeßchen. einen Moment aus der Schwelle war. Also hatte sie seinen Bries nicht bekommen, stehen. Die heitere Anmut der alten Dame, das Sie konnte nur schwer ihre Freude verbergen, frische Gesicht unter dem weißen Haar machte „So, so — der Baron Schlegell. Ja, sehen auf sie, wie auf jeden, der dieser seltsamen Frau Sie, Prinzeßchen, — der ist es auch grad', der gegenübertrat, einen tiefen Eindruck. Mit einer mir von Ihnen so viel Liebes erzählt hat." höflichen Verbeugung trat sie grüßend näher. Sie raffte sich auf und sagte: Aber ich haü's nit mehr aushalten rönnen vor „Bielke, gehen Sie hinüber und wecken Sie Neulgier, ich mutzte mir das Prinzetzchen an- Fräulein von Birkhuhn, aber sanft und behüt- schauen, das einen gar schmucken Prinzen und sam, daß sie nicht erschrickt. Und sie soll gleich eine grotzmächtige Erbschaft ausgefchlagen hat. nachkommen und sich bereit halten, daß ich sie! So etwas Rares sieht man nit alle Tage." rufen lasse. Ich gehe schon hinein, damit Ihre P ' - "T " ' ", Durchlaucht nicht so lange warten muß." Augen zuckte schon der Uebermut. Sie fühlte, „Schon recht, Prinzeßchen können sich ganz Prinzeß Sibylle war Art von ihrer Art. auf mich verlassen", antwortete Bielke, und fing! „Eure Durchlaucht werden trotzdem nichts Frau gelacht und mir gewinkt, ich soll man dachte sie wohlgefällig. Dann trat sie rasch auf der Baron Schlegell törichterweise, Sie seien ihm Prinzeßchen zu und faßte ihre Hände. ten ließ — ich ahnte nicht — ich bitte sehr — „s , .. ich bin ein sinnig überrascht durch die hohe Ehre." gesprochen? Wie mich das sreut", stieß sie l>er- Prinzetz Sibylle hatte mit einem strahlenden vor. § Einen Moment sahen sich die beiden Frauen