Volltext Seite (XML)
namentlich daran, den Zusa m n» e n h a » g zwischen Kirche und Volk Wiederher zustelten. Die Rechte hat aber das Ihre heule dazu getan, diesen Zusammenhang wieder zu verkleinern. Wenn hier immer zum Frieden der bürgerlichen Parteien geredet wird, so muß gesagt werden, daß dieser Friede bei solchen heute zutage getretenen Anschauungen völlig aus geschlossen ist. (Zwilchenruf des Abg. B ö h m: Das Kriegsbeil?) Der Minister ist auf die wesentliche und grundsätzliche Frage, welcher theologischen Richtung denn eigentlich die Her ren der theologischen Fakultät in Leipzig an gehört haben, überhaupt nicht eingegangen. Wir nehmen die ganz»e Frage viel zu ernst und ge wissenhaft, um uns damit zufriedengeben zu kön nen. Abg. LPbler (natl.) betonte, es sei der Wunsch unserer Geistlichkeit gewesen, daß auf de» Lehrstuhl jemand berufen werde, der die prak tische Theologie aus praktischer Tätigkeit kennt. Damit schließt die Erörterung, nachdem der Präsident bereits mit einer Vertagung gedroht hatte, gegen 3 Uhr nachmittags. Nächste Sitzung Donnerstag vormittag 11 Uhr. Aus dem Reiche. 105er in Zaber«. Das für Zabern bestimmte Wachtkotm- mando wird vom Kgl. Sächs. I n f. - R e g t. Nr. 105 in Straßburg gestellt. Aus Grund einer Jnsormalion von amtlicher Stelle wird mitgeteilt, daß die Beziehungen des Wacht- kommandos unter Hauptmann Römmler zu der Zivilbevölkerung die denkbar besten sind; Nachrich ten, daß der Hauptmann durch spöttische Zuruse aus der Straße beleidigt worden sei, seien ten denziöse Erfindungen. Die Kohlensteuer in Sachsen Altenburg angenommen. Nach eingehender Einzelberatung! verab schiedete der Altenburger Landtag den Gesetz entwurf über die Erhebung einer Abgabe vom Kohlenbergbau. Wahrend der Regierungsentwurs ursprünglich 5 Pfg. für die geförderte Tonne vorsah, gelangte das Gesetz in der von der Landschaft abgeänderten Fas sung von Pfg. für die Tonne zur Annahme, und zwar mit einem Stimmenverhältnis von 17 zu 15. Während die ländlichen Abgeordneten geschlossen für die Vorlage stimmten, sah diese in der Mehrzahl der Vertreter der Städte ihre Gegner. Das russische Fletsch zu teuer. Aus Berlin, 17. Dezember, wirp berich tet: Die gemischte Deputation zur Beratung von Maßnahmen gegen die Lebensmittelteuerung beschloß in einer Sitzung unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Wermuth, mit Rücksicht aus den derzeitigen hohen Preisstand von der Fort setzung der Einsuhr russischen Fleisches abzuste hen und den Verkauf Anfang nächsten Mo nats e i n z n st e l l e n. Die Aafwanvsentschavigungen der Familien mehrerer zum Militärdienst herangezogcner Söhne. Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bekannt gibt, werden zurzeit die A usfüh - r u n g s v o r s ch r i s t e n ausgearbeitet betref fend die Aufwandsentschädigungen an solche Familien, wovon bereits drei Söhne ihrer ge setzlichen zwei- oder dreijährigen Dienstpflicht als Unteroffizier oder Gemeiner genügt haben oder genügen. Augenblicklich könne daher über die zahlreichen Anträge hierzu noch nicht entschieden werden. Die Beträge sollen nachträglich in H a l b j a h r s r e n t e n, und zwar die ersten Halbjahrsraten von 12 0 Mark Anfang April 1914 gezahlt werden. Nus dem Nuslaade. Der 50. Geburtstag deS Erzherzogs Franz Ferdinand. Heute vollendet der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand sein 5 0. Lebensjahr, und Ende Januar wird ein Vierteljahrhundert verflossen sein, seit dem er zum Thronfolger berufen wurde. Die offiziöse „Militärische Rundschau" widmet den» Thronfolger aus diesem Anlaß folgende Worte: Die Armee kann den Tag nicht besser seiern, als daß sie ihrem Generalinspekteur das Gelob nis ablegt, jenen altösterreichischen Soldatengeijt zu bewahren, der sie unter Radetzki und Erz herzog Albrecht zu herrlichen Siegen geführt hat und dessen Hort nach unserem Kaiser der Erzherzogthronfolger iß. Die deutsche Militärmisston. Die Petersburger „Nowoje Wremja' äußert fich in einem längeren Artikel über die M i ß- erfolge der russischen D : p l o m a tie in der Türkei. Das Blatt erklärt, daß die Entsendung der deutschen Militärmission gleichbedeutend sei mit der Besitzergrei fung Deutschlands vom Bosporus und Thrakiens zum Nachteil von Ruß land und England. Das Matt fvffdett in ener gischem Tone England auf, in Konstjantinopel niit scharfen Maßnahmen vorzugehen, und ge meinsam mit Frankreich einen starken Druck auf die Pforte auszuüben. Kardinal Rampolla 1. Im Alter von 70 Jahren ist, wie wir ge stern mitteilten, der römische Kardinal Mari ano R a m p o l l ch ganz plötzflich gestorben. Er war vor einigen Tagen von der Teilnahme an einer religiösen Feierlichkeit leihend zurück gekommen. Das Leiden verschlimmerte sich rasch und kurz nach Mitternacht hauchte der berühmte Kurienkardinal sein Leben aus, ehe noch selbst die ihm Nächststeheuden sich über die ganze Güöße der Gefahr klar geworden waren. Mariano Rampolla, in Polizzi auf Sizi lien am 17. August 1843 geboren, kam sehr jung nach Rom. Nach dem Tode des Kardinals Ja cobini, des Staatssekretärs Leos des Dreizehn- ten, wurde er im März 1887 Kardinal und aus Spanien zurückgerufen, um erster Minister des Pontisex zu werden. Hochgebildet, ein Mann von feinster Geisteskultur, ein hervorragender Geschichtsforscher, schrieb er verschiedene archä ologische Werke und gelehrte Dissertationen. Mit hervorragendem politischen Verständnis begabt, vermochte ec bedeutende diplomatische Fähig keiten in den Dienst der Kirche zu stellen und an der Durchführung des leoninischen Pro gramms an hervorragendster Stelle mitzuwir- lem Zu Deutsch l and hatte er trotz seiner Abneigung gegen die germanische Kultur und gegen den Dreibund korrekte Beziehungen zu un terhalten verstanden. Kaiser Wilhelm, der drei mal in Rom weilte und dem Papste Leo dem Dreizehnten seine Verehrung bezeigte, verlieh Rampolla den hohen Orden vom Schwarzen Adler. Italiens Politik. In seinem Exposee über die italienische Poli tik äußerte sich Marquis San Giuliano über Italiens Beziehungen zu Oesterreich und sagte, daß es nicht anginge, aus jeden» einzel nen Zwischenfall mit den verbündeten Staaten eine große Streitfrage zu entwickeln. Er schil derte die Wiüksamkeit des Grafen Berchtold und des österreichischen Boüschafters am Quirinal. der er Anerkennung zollte, und erMvle, daß er den Besuch des Grafen Berchtold in Wien er widern werde. In der Erwähnung des Drei bundes streifte Giuliano die Beziehungen zu Deutschland, die er als herzlich bezeich nete. Dann ging Giuliano auf die Balkanan- gelegenhett über. Hierbei erklärte er, daß der territoriale Statusquo und das gegenwojrtige Gleichgewicht der Großmächte im Mittelmeer das Ziel seiner Politik sei, jedoch müsse die Türkei unberührt stark und sicher erhallen werden. In der darauf folgenden Rede Giulia-, nos war ans den Aus u?Mngen nicht klar zu erkennen, ob sich die weiter vorgebpachten Ge sichtspunkte zu Vorlagen eines Gesetzentwurfes verdichten werden, so daß sich hierüber ein Streit der Meinungen erhob, kaum daß Mu- liano geende» hatte. Der Streit bemächtigte sich besonders der Frage, ob die Aussicht eines Kom petenzkonfliktes zwischen Kirche »pd Staat eine Art prophylaktischer Gesetzesvorlage zejtigen könnte, was einige den Worten Giulianos ent nehmen wollten. Die Teilung der ägäische« Inseln. Nach dem Vorschlag, den Sir Edward Grey jetzt den europäischen Mächte» unterbrei tet hat, sollen die von Griechenland, besetzten ägäischen Inseln größtenteils im Eigentum des Königreiches verbleiben, während die von Ita lien okkupierten Inseln der Türkei herausgegebe», werden sollen. Die britische Zirkrt- larnote über Albanien und die ägäischen In seln umfaßt zehn Paragraphen, die unter drei Rubriken fallen: 1. Epirus und die Frist, innerhalb de ren die Griechen die an Albanien fallenden Ge biete zu räumen habe»; 2. die ägäische» Inseln, die von Griechenland okkupiert find; 3. die von Italien okkupierten Inseln. Was die ägäische» Inseln betrifft, die von Griechenland okkupiert sind, so weist die Note darauf hin, daß die Konzessionen, die von Grie chenland mit Bezug auf Epirus verlangt wur den, durch eine Kompensation i» den ägäische» Inseln ausgeglichen werden sollte»; es wird eine Garantie dafür verlangt, daß Griechenland auf den Inseln keine Befestigungen und keine Flot- lenstationen aufführen soll, und ferner eine Ga rantie gegen Konterbande von der gegenüherlie- genden Küste. Mit Ausnahme von Jmbros und Tenedos sollen alle diese Inseln in griechischen» Besitz bleiben. Mit Bezug aus die ägäischen In seln, die von Italien okkupiert sind, wird oorge- schlagen, daß sie der Türkei zurückgegeben wer de» sollen, wenn der Friedensvertrag von Lau sanne ausgeführt ist; die Inseln sollen dann eine gewisse Selbstcegferung unter den» Sultan erhalten. Die Demarkierung der griechisch-albani schen Grenze bleibt der internationalen Kommis sion überlasset». Die Räumung durch die Grie chen soll Mitte Januar vollendet sein. Nach Empftmg des englischen Vermittlungs vorschlages ist die deutsche Regierung in einen Meinungsaustausch mit ihren beiden Bundesgenossei» eingetreteii, dessen Resultat dem- nächst bekanntgegeben werden wird. Der Bürgerkrieg in Mexiko. Aus Mexiko wind gemeldet, daß Rebel len die V o r st ä d t e der Hauptstadt Mexiko an greifen. Essinden hef tige Kämpfe statt Die Geschäfte verwei gern die Annahme der Staatsbai,knoten. Huerta kündigt an, er werde befehle», daß die Scheine zum Vollwert angenommen werden müßten. Handel und Gewerbe. DaammoUe. Orrmn», 17 Dezember. Upland middling loko 65'/« Ps, ökuhtg. Liverpool, 17 Dezember TageSumsatz 80l)0 Ballen. Lieferungen stetig. Dezember 6.85, Dezember-Januar 6,83, ZebuarMär» 6,84 April-Mat 6,85, Juni Juli 6,8l, August- September 6 66 Dorli», 17 Dezember. produktenbSrse. Wetzen De- »emb« IS1 25 Mat 197,5V, Juli 199,25 Roggen Dezember 159,25, Mat 1 2,75, Juli —,— Hafer Dezember —, Mat 157 25, Juli —. MaiS amertkan. mixed Dezember —Mat —. Rüböl Dezember —.—, Mat —,—. ZahlungSetnstellungen: Kausmanu Oskar Ar thur Baudrtch in Falkenstein. Sttckereifabrtkant Hermann Karl Bauerfeind in Plauen. Handelsgesellschaft C. L. Schneider G. m. d. H. in Hammerbrücke bei Falkenstein. Bäcker Emil Ernst Boigt in Aue Spitzenfabrikant Hersch Radoschttzki in Plauen. — A u s g e h o d e n: Bäckermeister Oskar Brunisch in Ostr tz. Kaufmann» Isidor Hlma elwett in Crimmitschau. Schuh- und Pantoffelsabrikant Paul Richard Winter in Crim mitschau Wan-erer-Werte, Chemnitz. Der AussichtSrat der Wandererwerke, Vorm. Winklhofer u- Jaenicke ieschlosi, der am 21. Januar stattfindenden General- v rsammlung bei reichlichen Abschreibungen d'e Beiteilung einer Dividende von 24 Prozent (t. B. 27 Prozent) vorzuschlagen. Marktpreise. Lhemnitz, 17. Dezember 1913. pro 5V Kilo Setzen, sremte Sorten 10 M. 75 Pf. bi» I I M. 10 Ps - sächsisch« 8 - 35 - - 8 80 - Koggen, 7 - 8V - . 8 . »0 - « 8 - Preuß. 8 - 15 - . 8 - 3V . <^2 GebirgSroggen. säch.besch. 6 - 25 - - 7 25 - Zß Roggen sremder 8 - 80 - - 8 80 Lerste, Brau-, fremde 8 - 75 - - 10 I» - - - sächsische 8 - — . , 8 75 . - Futler» 6 90 - - 7 LV . LS Hafer, sächsischer 7 - 50 - . 7 80 . - - beregnet 6 « — , - S 75 - o g - preußischer 7 - 80 . - 8 IO - 3 <- - ausländischer « —— , , — « « AL Erbsen, Koch- IO . 50 . . 11 . 25 . - r: - Mahl- u. Futter- 9 » — » - 9 . LV - Heu, neu 3 . 2V - - 3 80 - ZL - gebündelt 3 - 80 - - 4 20 Stroh, Flegeldrusch 2 - lv - . 2 . 30 - - Maschtnendrusch Langstroh I - 40 - . I . 70 - Stroh, Mafchinendrusch - » Krummsiroh l » — » - I . 3V . Kartoffeln, inländische - auSländych« 2 - 7ö . . 3 - — - Butter, 1 Kilo 9 - 70 . 2 - 9V - heißl Nachdruck verbottu). 34s ick) kau» es doch Ta»»» Prinz Joachim?" aus und bedaueruswerte Prinz Jo- Prinzeßchen! mW doch Du bist, meine Lolo wie wundervoll das mußt ihn dennoch hei- an. und Plaudern, Du den»» uoch im ie sah ihn beklommen an und schüttelte den Er sah ihr tief in die A»»gen. in ihre Tei» Glück?" Nun ja doch nicht Ileines nicht weißt Er zögerte eine Weile mit der Antwort. „Warum? Ach, vielleicht wollte ich wisse», es ging nun an ein Erzählen Lachen und Kosen. Als er sie in seine Arme zog, umfaßte sie Kopf mit beide» Händen, »nd anstrahlend, sagte sie: Sie schüttelte de» Kopf. „Nein — diese Probe brauchtest Du uicht — kanntest »»ich doch." seine Lip- Prinzeß Lolo stand noch immer in träu merisches Sinnen verloren am Fenster, als Prinz Joachim eintrat. Langsam wandte sie sich um. Und dam» stand sie wie gebannt und schaute ih» verwirrt und erglühend an. „Nein, o nein, wer Du auch bist — ich hab' Dich lieb. Ach — und nun verstehe ich alles, was mir so wunderbar und »»faßlich erschien, sogar den Namen?" Er blitzte sie lustig an. „Tja — sogar dm Namen!" „Ach — wie sonderbar. Nmi soll ich eine» Joachim zum Maune bekommen." das mag ich nicht höre»», das tut mir weh." Da »ahn» er sic ganz zart und sacht in seine Arme und küßte ihre traurigen Augen. „Kleine Lolo — merkst mer nichts?" pm sandei» sich im ersten, langen Kuß. Lange standen sie eng umschlungen nicht kenne?" Er küßte entzück! ihre Schelmeuaugen. sagte er, sie forschend betrachtend: „Ich heiße Joachim." „Du — Du bist Er nickte. „Ja, ja — der weiße Kleid zu Deinem Goldhaar stimmt." Lie sah ihi» mit schimmernden Augen Er streckte sehnsuchtsvoll die Arme sagte bittend: „Prinzetzchen — »»eine Lolo!" Da flog sie stumm und zitternd Arnie. Er preßte sie fest au sich, und j ob Du de» Baron lieb genug hattest, um aus ihre Hand aui seinen den Prinzen samt der großen Erbschaft zu vcr. ! zichten." Er stellte fich entrüstet. „Du — das kitt' ich mir aus — immersott ' „Liebling — weni» Du den Baron Schle- gell liebst — dann liebst Tu auch Prinz Jo achim, und wenn Du Baron Schlegells Frau werden willst, dann mußt Du auch die des Prin zen Joachim sein. Schau — diesen Kuß, den i „Nun sage mir doch endlich — wie mein Glück?" Er sah sie erstaunt an. wieder einmal plötzlich seinen ihn übermütig! Kopf. Sie atmete lief auf. „Aber wie ist das nur möglich?" Er zog sie am Ohrläppchen. „Wie war es denn möglich, daß ein gewis- übertnMges Pttnzeßchen den Baron Schle düpierte?" Sie lachte, wurde aber gleich wieder ernst. „Aber warum Haft Du mir das nicht »nit ¬ rate»." Sie legte erschrocken Mund. gibt Dir der Baron Schlegell" — er küßte sie — „und diesen, den gibt Dir der Prinz Joachim." Und er küßte sie wieder. Sie sah ihn staunend an. „Nicht solche Scherze, Joachim — laß »ms, doch jetzt nicht an Prinz Joachim denken." das Schicksal. Es hilft Dir gar nichts, daß geteilt, ehe ich meine Erklärung abgab? Du Dich geweigert Haft, Prinz Joachims Ge , mahlin zu werden. Du mußt ihn dennoch hei- sörmlich „Bäron Schlegell" nennen. Du wohl gar nicht, daß ich Deinen Vornamen noch sahen einander ftumm und selig in die Augen. Endlich fand aber Prinz Joachim die Sprache wieder, und, Prinzetzchen weit von sich haltend, betrachtete er sie voll Entzücken. „Ist das wirklich »nein armes kleines Prin zetzchen noch, diese vornehme Dame? Wie schön „Tja", sagte er wieder mit einem Spitzbu ses benlächeln. „Es ist alles Bestimmung, kleine, gell süße Lolo. Niemand kann seinen» Schicksal ent gehen. Und Dir wird es noch Übel mitspielen' „Wenn Du wüßtest, wie ich mich nach Dir gesehitt habe", stieß er leidenschaftlich hervor, und ritz sie wieder an fich, „wenn Du wüßtest, was es mich gekostet hat, von Dir zu gehe»», ohne Dich init tausend Fesseln an mich zu binden!" Sie schmiegte sich zitternd an ihn. „Ich war gebunden an Dich — unlösbar fest", sagte sie leise. Er küßte sie wieder und wieder. Und dann zog er sie neben sich auf den Diwan nieder. „Wie geht es daheim, Liebling? Was macht Birkhühnchen? Und Bielke? Habe»» sie Dich fortgelassen?" Nun fand sie ihre Munterkeit wieder. Und alles mit diesen» Prinzen Joachim gemein haben, heiraten wollte. Ach — Du törichtes, WM Ws VerMl. Roma» von H. C o u r t h s - M a h l e r. Er küßte sie innig. sollst Du an ihn denken. Wirst ja doch seine „Ja, mein Liebling — ich kannte Dich und Frau — da hilft Dir gar nichts. Und er läßt glaubte an Dich. Und wie das alles kam, er- nicht von Dir — so ein herrliches, goldiges zähle ich Dir später einmal. Da war ein häß- Prmzetzchen kriegt er nicht alle Tage." ! ttcher Zufall, der »ms fast unser Glück gekoster „Schweig — o schweig — das ist häßlich — hätte. Wir wollen jetzt nicht mehr daran den ken, sondern nur daran, daß wir uns lieben und uns bald, sehr bald sür immer angehören i wollen. Jetzt schlägst Du doch die Hand des Prinzen Joachim nicht »»ehr aus?" Sie warf sich an seine Brust. Sie schlug die Hände zusammen. „Joachim? Mei» Gott — mußt Du denn achim, den die böse, kleine Lolo durchaus Tante Sibylles Liebe und Güte, Seiner Hoheit gütige Freundlichkeit und das freundliche Egt gegenkommen des Erbprinzenpaares. Sie 'haben es alle gewußt." „So ist es, und Tante Sibylle hat mir ge holfen, das widerspenstige Prinzehche» einzu- fangem" Sie lachte glückselig auf. „Ach — Liebster — was wird nun Birk- 'yühnchen für Augen machen. Sie wollte mich so gen, bereden, ich sollte den Baron Schlegell lau fe»» lassen und de» Prinze» heirate»." Lachend küßte er sie wieder. „Du — dein Birkhühnchen depeschieren »vir heute noch: Prinz Joachim und Prinzeß Lolo empfehlen sich als Verlobte." Lvlo wehrte erschrocken ab. „Um Himmels »villen —; das bringt sie in ihrem armen Kopf nicht zusammen. Wir müsse» wenigstens dazusetzen: : „Prinz Joachim alias Baron Schregell." Sonst wird sie mir krank vor Aufregung." Leider verging den Liebenden diese Stunde des Alleinseins nur zu schnell. Prinzeß Sibylle ließ sie zum Tee hecükerbitten. Da gab es dann »roch eine sehr erregte Szene. Prinzeß Sibylle wurde wirklich fast erdrückt vor Dankbarkeit und Liebe von dem jungen, glücklichen Paar. Prinz Joachim mußte schon um sieben Uhr »nieder nach Fal'enhausen zurück. Vorher wollte er noch Seine Hoheit um eine kurze Uuterre- dung bitten, daniii seine Verlobung mit Lolo offiziell wurde. Ehe er sich von den beidei» Da men verabschiedete, mußten sie ihm versprechen, am nächsten Tage nach Falkenhausei» hinauszu- tommen. „Ich mutz Dir doch beweisen, daß die Bu che»» im Falkenhausener Park noch schöner sind, als die in Weißenburg", sagte er lächelird. Ein paar kurze Augenblicke ließ Prinzeß Sisylle die Liebenden »och allein. Dann muß ten sie sich aber trennen. — — — Schluß folgt.)