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WeHÄ-AlWer AMI Amtsblatt für W Nlligl. Amtszttichl M Stil AMrat z« Hshechiil-kriiWli!. Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch. heim, Kuhschnappel, Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditioneu solche zu Originalpreisen. WIM AM »WM A«M Ml O M Mm Wl MMde W«. Nr. 291. Dienstag, 16. Dezember 1913. 63. Jahrg, Nachtrag zu den Satzungen des Bürgerheims König Albert Stift zu Hohenstein Ernstthal vom 11. April 1911. 8 8 Absatz 1 erhält anstelle der bisherigen die folgende Fassung: Das Einkaussgeld ist vor der Aufnahme zu entrichten; es beträgt s.) für eine Person im Alter von 60—65 Jahren 1600 M., b.) für eine Person im Alter von 65 — 70 Jahren 1200 M , c.) für eine Person im Alter von über 70 Jahren 800 M. Bei Minderbemittelten kann der Stadtrat nach Anhörung des Ausschusses eine Ermäßigung der Einkaufssumme eintreten lassen. Hohenstein-Ernstthal, am 20. November 1913. Der Stadtrat. Die Stadtverordneten. (O. L.) Dr. Patz, Bürgermeister. (O. 3) E. Lohse, Vorsteher. We. VI. Nachtrag zur Krankenhausordnung für die Stadt Hohenstein-Ernstthal vom 26. September 1899. In 8 9 Absatz 2 hat es unter b) statt „3 Stadtverordneten" fortan zu lauten: „4 Stadtverordneten". Hohenstein-Ernstthal, am 20. November 1913. Der Stadtrat. Die Stadtverordneten. (O. S.) Dr. Patz, Bürgermeister. (O. 3.) E. Lvhs e, Vorsteher. Teil der Abonnenten dieser Zeitungen zum „Ber liner Tageblatt" übergehen würde. Der Vertreter der „Vossischen Zeitung" wies noch darauf hin, und dies wurde durch Justiz rat Mosse zugegeben, daß an 2500 Leser der „Vossischen Zeitung" Aufforderung vom Ver lage Mosse erging, das „Berliner Tageblatt" zu abonnieren. Das Blatt mit Beilagen wurde ihnen zugesandt. Nach eingehender Beratung verkündete der Vorsitzende das Urteil. Die beiden einstweiligen Verfügungen wurden b e st ä t i g t. Der Wert des Streitgegenstandes wird ans 20 000 Mark festgesetzt. Die Firma Rudolf Mosse trägt die Kosten des Verfahrens. Solche unlauteren Manöver, wie sie Rudolf Mosse aniwandte, stehen im deut schen Zeitungswesen drrrchaus nicht vereinzelt da. Wir kennen Fälle, wo einer Zeitung von der Konkurrenz sogar die Z e i t u n g s t r ä- ger abspenstig zu Machen versucht wurde, natürlich, um außer dem Träger auch die Abonnenten zu erhalten. Es blieb aber beim Versuche. Las Wichtigste vom Lage. Das Kaiserpaar traf heute vormittag zum Besuche des bayrischen Königshauses in München ein. Der deutsche Kronprinz ist auf seinen Wunsch von seiner Stellung als Kom mandeur des 1. Leibhufaren-Regiments Nr. 1 in Langfuhr enthoben und in den General- st a b der Armee versetzt worden. Die deutsche M i li t ä ym is f i o n unter Generalleutnant Liman v. Sanders ist am Sonntag in K o n st a n t i n o P e l eingetroffen und in herzlichster Weise empfangen wotden. Der König von Griechenland hat zum Zei chen der Angliederung Kretas an Griechenland auf dem Fort Firka unter dem Jubel der Bevölkerung die griechische Flagge ge hißt. Die mexikanischen Bundesttüppen haben die Stadt Torreon, einen wichtigen Eisenbahn knotenpunkt, nach heftigem Kampfe zurück erobert. Aus dem Kelche. Kaiserbesuch iu München. Heute Montag vormittag soll das Kai ser p a a r mit großem Gefolge in Bayerns Hauptstadt eintresfen. Die „Bayrische Staats- zeituug" widmet dem Kaiserpaar einen hoch- offiziösen Begrüßungsartikel, in dem Hervorge hoben wird, daß der Besuch offiziellen Charakter tmge und daher der Staats sekretär v. Jagow sich in der Begleitung be finde. Das bayrische Volk sehe dem Besuch mit um so größerer Freude entgegen, als es auch die Kaiserin, das Vorbild aller Fraucn- tugenden, willkommen heißen dürfe. Vom Kaiser wird u. a. gesagt: „Das Wesen starken und treuen Mannestums, wie es im Kaiser sich ver körpert, sichert ihm die Herzen und Geister und hat auch Tage des Widerstreites der Meinungen siegreich überstanden. Es ist daher herzliche und aufrichtige Verehrung, die, wie überall im gro ßen deutschen Vaterlande, auch bei uns in Bayern den kaiserlichen Herrn begrüßt. In stil ler Genugtuung über den Glanz und die Ehre, Vie unter des Kaisers Führung der deutschen Nation geworden ist, grüßen ihn die Alten, grüßen ihn besonders warm die kampferprobten Männer, die wackeren alten Offiziere und Soldaten, die erfahren haben, was es heißt, das Leben für das Vaterland einzusetzen. In freudiger Begeisterung jubelt dem Kaiser die Jugend zu, heißt ihn der reffe Mann willkommen. Sie alle fühlen, was die unerschütterliche Geschlossenheit bedeutet, in der die deutschen Fürsten und Völker verbunden sind Das ganze deutsche Volk weiß, daß diese natio nale Geschlossenheit, wie die Persönlichkeit des Kaisers sie versinnbildlicht, stark genug ist, um allen Störern zum Trotz den Frieden unter den Böllern aufrecht zu erhalten." Eine katholische Schulzeitnng. Eine katholische Schulzeitung sür Sachsen will der katholische Lehren verband im Königreiche Sachsen schaffen, um, wie es in einem Werbeschreiben an die Verbandsmitglie der und Freunde der katholischen Erziehung heißt, „eine Waffe zur Lehr und Wehr" zu haben. Zur Verwirklichung dieser Angelegenheit ist in Dresden bereits ein Ausschuß an der Arbeit. Eine Klage wegen unlautern Wettbewerbs zwischen zwei großen Berliner Blattern. Vor der 17. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Berlin 1 stand am Freitag Termin zur mündlichen Verhandlung in Sachen des Verlags der „Vossischen Zeitung" gegen den Verlag des „Berliner Tage blatts" an. Es handelte sich um die gegen den Verlag des „Berliner Tageblatts" erhobene Beschuldigung des unlauteren Wettbewerbs durch Anweisung der Botenfrauen des „Berliner Tage blatts", sich die Adressen von Abo n- nenten der „Vossischen Zeitung" zu verschaf fen und diese an die Vertviebszentrale des „Ber liner Tageblatts" weiterzugeben. Dem Verlag der „Vossischen Zeitung" war durch einen Brief des Vereins „Berliner Zei tungsspediteure" und durch Klagen aus Abon nentenkreisen zur Kenntnis gekommen, daß die Botenfrauen, die die „Vofsische Zeitung" aus tragen, von den Botenfrauen des „Berliner Tageblatts" um die Adressen der Abonnenten der „Vossischen Zeitung" angesprochen würden, und daß den letzteren dann Abonnementsein ladungen auf das „Berliner Tageblatt" zuge schickt würden. Daraus erwirkte die „VoMche Zeitung" zwei einstweilige Verfügungen, vom 13. und 17. November 1913, in denen dem Verlag Mosse bei einer Strafe von 1500 Mark für edcn Fall der Zuwiderhandlung untersagt wurde, sich die Adressen der Abonnenten der „Vossischen Zeitung" durch Nachfrage bei Zei tungsspediteuren, Austrägern und Austrägerin nen der „Vossischen Zeitung" zu beschaffen, oder sie zu bestimmen, ibm die Adressen mttzuteilen. Justizrat Pinner, als Vertreter der „Vossischen, Zeitung", erklärte, 150 Botenfrauen des „Ber liner Tageblatts' hätten die eidesstattliche Ver sicherung abgegeben, daß man ihnen gesagt habe, es sei von oben die Anweisung ergan gen, die Botenfrauen der „Vossischen Zeitung" um die Adressen der Abonnenten zu befragen. Einzelne erklärten, daß man ihnen mit Ent lassung gedroht habe, wenn sie keine. Adressen beschaffen würden. Der Verlag des „Berliner Tageblatts" wußte, daß die „VoMche Zeitung" auf den Verlag Ullstein übergehen, würde. Er glaubte, die Zwischenzeit benutzen zu können, um d e r „V o s s i s ch e n Zei tung" die Abonnenten wegzunehmen. Daß er dieses Verfahren auf den „Reichsboten" und die „Kreuzzeitung" ausdehnte, könne nutz humoristisch aufgefaßt werden, denn er konnte, doch unmöglich glauben, daß ein beträchtlicher Aus dem Auslände. Die Lohnbewegung in den österreichischen Buchdrnckereien. In dem Setzerftreik haben bisher 16 Druckereien in Prag und 23 tschechische Pro vinzdruckereien die Kündigung des Setzer personals zurückgezogen und den von der Gehilfenschaft geforderten Normaltarif an genommen. Auch die Setzer und Drucker des Pilsener Bezirks haben beschlossen, mit vierzehn tägiger Frist zu kündigen. Die passive Resistenz der Buchdrucker in Aussig dauert fort. In den vier Aussiger Druckereien wird bereits ge - st r e i k t. Die Zeitungen veranstalten gemein same Ausgaben. Eine Kundgebung der englischen Frauen rechtlerinnen vor dem Königspaar Als der König und die Königin einer Opernvorstellung im Londoner Coventgarden beilrfohnten, veranstalteten mehrere Fvauenpecht- lerinnen eine Kundgebung. Sie standen in einer Loge gegenüber der königlichen Loge auf und entfalteten ein Banner mit der Aufschrift: „Frauen werden in Eurer Majestät Ge fängnissen gefoltert." Dann richte ten sie einige Bemerkungen an den König, die sich auf die Wiederverhastung der Frau Pank hurst bezogen. Aber bevor sie noch viel hatten sprechen können, äußerte das Publikum laut seine Mißbilligung und überschrie die Frauen rechtlerinnen. Der König lächelte, als er sah, wie die Frauen sich bemühten, sich Gehör zu verschaffen. Ter Zwischenfall dauerte nur eine Minute. Die Frauen wurden dann rafch durch Beamte der Oper aus dem Haufe gewiesen. Ankunft der deutschen Militärmisfion in Konstantinopel. Die deutsche M i l i t ä r m i s s i o n sür die Türkei, Generalleutnant Liman v. San ders nebst Offizieren, ist am Sonntag vor mittag mit dem Konventionalzuge in Konstan tinopel eingetroffen und von türkischer Seite of fiziell begrüßt worden. Der Empfang trug einen um so h e r z l i ch e r e n C h a r a kter, als der türkische Kriegsminister, Izzet Pascha, mit General Liman v. Sanders von Deutschland her bekannt ist. Um 2 Uhr nachmittags erfolgte die Vorstellung des Generals beim Großwesir auf der Pforte. Alle türkischen Offiziere, die mit der Mission in Berührung gekommen sind, ha ben sich in der freundlichsten Weise über General Liman geäußert, dessen welitmännifche Formen und gewinnenden Verkehrston sie hervorheben. Die Angliederung Kretas an Griechenland. Am Sonntag vormittag hat der König der Hellenen unter dem Jubel der Bevölkerung in eigener Person die griechische Fahne auf dem Fort Firka bei Kandis gehißt. ^Dem feierlichen Akte, bei dein 101 Kanonen schüsse abgeseuert wurden, wohnten die Konsuln der fremden Mächte bei. Der König, Minister präsident Venizelos und das Kammerpräsidium werden heute nach Athen zurückkehren. Die mexikanischen Rebellen zurückgeschlagen Der Sturm der mexikanischen Rebellen auf die Hafenstadt Tampico ist ohne Er folg geblieben. Ob sie srettich endgültig zu rückgeschlagen sind oder noch in der Lage sind, ihren Sturm zu wiederholen, geht aus den bis herigen Nachrichten nicht hervor. Vorsichtig ab- gefaßt ist folgendes Telegramm aus Mexiko, 13. Dez.: Gestem haben weitere heftige Kämpfe bei Tampico stjattgesunden. Die Bundes tr u p p e n sind anscheinend im Bor te ji I- Außer Torreon sind auch Gomez Ra- lacio und Ciudad Lerde von den Regierungs- truppen besetzt. Die Rebellen sind im Rückzug nach Durango begriffen. Wie aus Berlin berichtet wird, ist nach amtlicher Meldung aus Mexiko bei der Be setzung von Chihuahua durch Aufständische und von Torreon durch Bundestruppen deut sches Leben oder deutsches Eigentum nicht geschädigt worden. MslellW in MliWM. Der hiesige, zurzeit 50 Mitglieder zählende Tier- u. Geflügelzüchter verein „Carola" hat in dieser Woche seine alljähr liche Ausstellung veranstaltet. Es war die 18. seit seinem Bestehen und zeugte davon, daß die Mitglieder auf der schon bisher erfolgreich betriebenen Bahn der Züchtung wertvoller Ge flügelrassen und Kaninchen weitere Fortschritte gemacht haben. Dank der rastlosen Arbeit der Ausstellungsleitung, an deren Spitze des Ver eins erster Vorsteher, Herr Shcümpfdmckereibe- sötzer Karl Steiner steht, war die Aus stellung reich beschickt. Es hatten sich etwa 117 Aussteller aus 29 Orten eingefunden. Darunter befanden sich ziemlich entfernte Orte wie Miche lau in Oberfranken, Marienbernheim in Unter franken, Caputh bei Potsdam, Gröbfchütz bei Obftmühle, Rathendorf bei Marsdorf. Aus der näheren Umgebung waren am besten vertreten Gersdorf mit 14 Ausstellern, Mittel bach mit 9, H o h e n st e i n - E p n st thal mit 8, Wüstenbrand und Reichen- brand mit je 6 Ausstellern. Dann folgten Rußdorf, Hermsdorf, Callenberg bei Walden burg, Grüna, Erlbach-Kirchberg, Lugau, Nie derlungwitz, Hüttengrund, Oberfrohna, Leukers dorf, Reichenbach, Bernsdorf, Oelsnitz i. E.„ Neukiirchen, Obertirfchheim, Klaffenbach. Ober lungwitz selbst hatte 32 Aussteller entsandt. Die größte Aufmerksamkeit wendete sich na türlich der Prämiierung zu. Dabei ist eine sehr empfehlenswerte Einrichtung bei der Wertung der Kaninchen hervorzuheben. Dort war an jedem Käfig eine Kaute angehestet mit den Angaben der einzelnen gewerteten Punkte, unterschrieben von Preisrichtern. Dadurch wur de eine eingehende, lehrreiche Vergleichung er möglicht. Auch dem Nichtfachmann wurde da durch das Interesse geweckt und dem Züchter selbst wurden wertvolle Winke gegeben. Bereits am Sonnabend haben die Preis richter, Hehr A. Friedel -Altmittweida fürs Hühner und Grotzgeflügel, Herr E. Uhl mann -Gersdorf für Tauben und Herr Otto Uhlig -Lugau für Kaninchen, ihres schweren. Amtes gewaltet, denn auch hier gilt das Wort:. Allen Menschen recht getan, ist eine Mrnst, die niemand kann. Daß außerordentlich gutes Ma terial ausgestellt war, zeigt die gjroße Anzahl der verliehenen Preise. Es kamen im ganzen — soweit sichs übersehen ließ — 340 Preise zur Verteilung und zwar 46 1., 63 2. und 93 3. Preise, dazu 128 lobende Anerkennungen. Sie, verteilten sich auf die einzelnen Gpuppen wie folgt : I. II. III. IV. Preise Hühner 17 29 66 65 auf 92 Nrn. Großgeflügel 2 4 6 7 „ 11 „ Tauben 23 24 16 44 „ 120 „ Kaninchen 4 6 15 12 „ 57 „ Die Prämien bestanden in Geldpreisen und zwar erhielt die I. II. III. Prämie bei Hühnern 4 00 Mk. 2,70 Mk. 1,40 Mk. Großgeflügel 5,55 „ 3,70 „ 1,85 „ Tauben 3,45 „ 2,30 „ 1,15 „ Kaninchen 5,00 „ 3,50 „ 1,75 „