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ßulsmh er Fayeblatl Beilage zu Nr. 103 Dienstag, 5. Mai 1931 83. Jahrgang 7UKNkU - 5P0K7 « Splkl. Jugend-Abend des „Bezirkes am Schwedenstein" am 30. April in Menzels Gasthof Pulsnitz M. S. Rund 200 Jungens und Mädels mit , ihren Führern in großer Erwar tung, gemeinsame Lieder, gern gesungene Kanons, Begrüßung Bortrag, Hauskapelle, Ziehharmonika, Film, Dolkstänze für allgemeine Beteiligung und Abschiedsworte, das war der vielseitige Inhalt eines hübschen Jugend-Abends, der sich noch weit hübscher ausgenommen haben würde, wenn schöne Waldungen, wie um Berlin-Charlottenburg, wo sich die Deutsche Turnschule befindet, den Rahmen dazu gegeben hätten. Dort spielte nämlich der prächtige Film „Frohe Menschen". Kurz, oft zu kurz, aber alles erfassend, läuft all das über die Leinwand, was deutsches Turnen an praktischen Formen, ledes Herz erhebend, bietet, und wirkte so begeisternd, daß eine sofortige Wiederholung stattfinden muhte. Mit der für sorglichen Wärme eines Jugendführers hatte eingangs Bezirks- Vertreter Ziegenbalg. Ohorn, begrüßt und hingewiesen auf das gemeinsame Treffen der Jugend des 3., 4. und 5. Bezirks am 23. August in Rammenau (Fichtedenkmal!) mit anschließen der Wanderung über den Hochstein nach der Luchsenburg. 2. Gaujugendwart Engler, Obersteina, sprach zur Jugend über »Unser Wollen": Diejenigen finden in der DT. das Rechte, welche Willens sind, den Weg der Mäßigkeit zu gehen. Weg weisend für unsere Jugendarbeit sind die bekannten Spandauer Beschlüsse. Unser Ziel: ein freies, starkes, glückliches Bolk! Möge die Jugend in voller Befriedigung den Saal verlassen haben! Wer für diese Form guter Unterhaltung kein Herz hat, der wird die Arbeit der DT. nie verstehen und sich in ihr nie wohl fühlen. Ergebnisse vom DID.-Iugendtag in Pulsnitz: Großröhrs dorf 1. Jugend gegen Burkau 1. Jugend 4:0: Kamenz 2. Ju gend gegen 08 Bischofswerda 2. Jugend 1 :0; Kamenz 1. Ju gend gegen 08 Bischofswerda 1. Jugend 4:1: DsD. Kamenz l. Herren gegen Pulsnitz-Großröhrsdorf komb. 1 :0. Arbeiter-Turn- und Sportverein Pulsnitz. Handball Ergebnis vom Sonntag: Pulsnitz 1. gegen Radeberg 2. 6:4, — Beide Mannschaften lieferten anläßlich des Sport- Tag ein gutes Werbe - Spiel. Beim Platzbesitzer galt der Spruch: Elf Freunde müht ihr sein, um den Sieg zu erringen. Die gesamte Mannschast war als gut zu bezeichnen, besonders der Sturm war auf allen Posten gut besetzt. Er befleißigte sich eines schönen flotten Kombinationsspieles. An einen Sieg der Hiesigen hatte man nicht geglaubt. Dis zur Halbzeit erreichte Pulsnitz ein 3 :2. Der Sturm lieh es auch nicht an der nötigen Schuhkraft fehlen. Der Mittelstürmer und der Halblinke verrieten dabei eine besondere Entschlossenheit. Die Vorteile, die Pulsnitz erzielte, brachten Radeberg immer mehr aus dem Gleichgewicht, so dah der Schiri nichts mehr recht machen konnte. Der Schiedsrichter (Großröhrsdorf) leitete hnmer korrekt. Fuhball Ergebnisse vom Sonntag: Pulsnitz 1. gegen Zitzschewig 1. 9:0: Pulsnitz 2. gegen Kamenz 4. 2:2: Pulsnitz Jugend gegen Radeberg Jugend 3:1. — Wieder einmal mehr muhte der Gegner die Ueberlegenheit der Dlaugelben anerkennen. und konnetn auch diese einen in dieser Höhe völlig verdienten Sieg erringen. Sofort nach Anstho entwickelte sich ein flotter Kamps und dauert es nicht lange, kann der Mittelstürmer den ersten Erfolg buchen. Jetzt schon zeigte sich eine Ueber- legenheit der Hiesigen, und hat es der Gegner in erster Linie dem Schuhpech der Blaugelben zu verdanken, dah bis, zur Halbzeit nur noch 3 Tore (Halbrechts 2, Halblinks 1) erzielt wurden. Rach der Pause wurde der Gastgeber immer weiter zurückgedrängt, und spielte sich der Kampf immer in seiner Hälste ab, dadurch kamen die Hiesigen zu weiteren 5 Er folgen, woran der Halblinke mit 3, Mittelstürmer und Halb rechte mit je 1 beteiligt waren. — Als Aeberraschung kann man das Ergebnis der Jugend betrachten, konnten diese doch über die spielstarke Jugend von Radeberg einen klaren Sieg erringen. P. CH. Sport der sächsischen Turnerschaft. Turngau Leipziger Schlachtfeld. Handball: Plaketten- turnter in Grimma: Vorspiel: TV. 47 Grimma gegen Kauf. TV. Halle S:4: ATV. 45 Leipzig gegen TV. Böhlitz-Ehrenberg 2:6. Endspiel: Böhlitz-Ehrenberg gegen Grimma 7:4. Trostspiel: ATV. Leipzig gegen Halle 10 TB. Möckern gegen TuSpV. 1858 Ost 4:10, TSV. Eutritzsch gegen ATV. Connewitz 3:2, ATV. Mockau gegen ATV. Wahren 7:3, ATV. Schönefeld gegen SC. Marathon-Westend 10:4, Militär TSV. 27 gegen ATSV. Gohlis 7:4, Jahn Zeitz gegen TV. Groitzsch 5:5. -Fußball: TSV. Eutritzsch gegen TSV. 67 Leipzig 1:2, TV. Gautzsch gegen TSV. GerichSyain 0:1, Militär TSV. 27 gegen ATSV. Gohlis 2:0, TSV. Lindenthal gegen TSV. Eintracht 8:1, TV. Otzsch gegen TV. Groß-Kletnzösten 4:0, ATV. Paunsdorf gegen VsB. Leipzig 0:1, Olympia-Germ, gegen TB. Holzhausen 0:0. Turngau Mittrlelbe Dresden. Handball: TG. Jahn Hei denau gegen Jahn Pirna 4:2, Klotzsche gegen Pulsnitz MS. 2:1, Plauen gegen Trachenberge 3:1, Reu- und Äntonstadt Ti. gegen Dr.-Planen Tt. 2:6, Radeburg Ti. gegen Jahn Cotta Ti 4:0. — Fuhball: Brockwitz gegen ATB. Dresden 1:1, Copitz gegen Weißer Hirsch 0:0, Hermsdorf gegen Guts Muths 4:3. GrotzröhrSdorf: Handball: Großröhrsdorf M. gegen Berlin-Lichterfelde M. 14:7, Jahn Radeberg gegen Großröhrs dorf 2. 10:3, Oberlichtenau gegen Königsbrück 3:6, Kamenz geq. Obergurig 8:1. — Fußball: Goldbach gegen Rammenau 7:5, Bad Schandau gegen Dresden-Stetzsch Nes. 2:2. Turngau Sächsische Oberlansitz. Handball: ATV. 1848 Görlttz gegen ALB. Zittau 5:4, Eibau gegen Leutersdorf 6:6, Oberfriedersdors gegen Großschönau Nes. 4:2, Eibau Nes. geg. Humor Neugersdorf 5:6, Oberfriedersdors Res. gegen Set)- Hennersdorf Res. 1:4, Spttzkunnersdorf Res. gegen Warnsdorf DSC. 9:2, Jahn Zittau Res. gegen Jahn Eibau 6:5, Kirschau gegen Steinigtwolmsdorf 5:0. Turngau Chemnitzer Industriegebiet. Handball: TV. Limbach gegen TV. Zwickau-Marienthal 9:7, TV. Stollberg gegen TV. Pleißa 7:3, TV. Burkhardtsdorf gegen DT. TV. Chemnitz-Rottluss 16:9. Tbd. Friesen Hohenstein gegen TV. zu Chemnitz 8:7, TV. Vater Jahn Penig gegen Tbd. Glauchau —, TV. Stollberg gegen TV. Hermsdorf 14:7, TV. Plaue gegen TV. Falkenau 3:6, TV. Hartmannsdorf gegen TV. Einsiedel — Fußball: DT. TV. Armin Chemnitz gegen TV. Chtz.- Furtb 2:2, TV. Oberwürlcknitz gegen Tickst. Altckemnitz 2:2, TV. Jühnsdorf gegen TV. Plaue 2:3, TV. Berbisdorf gegen Tkl. Iahnsdorf 3:2, TV. Auerbach gegen VfB. Geyer Res. 3:5, TV. Reichenbrand gegen TV. Oberlungwitz 1:5, TV. Limbach gegen ATV. Limbach 6:2, TV. Braunsdorf gegen TV. Jahn Mtlelfrohna 12:0. - S ch l a g b a l l: TV. Taura gegen TV. 1860 Burgstädt 29:26, TV. zu Chemnitz gegen TV. Wittgens- dors Friesen 19:49, TV. Wittgensdors gegen TV. 1860 Burg städt 48:27. Turngau Osterzgebirge. Handball: TV. Pockau gegen Polizei-TV. Chemnitz 7:14, TV. Öderan gegen SV. Ägir Chem nitz 9:7, ATV. Marienberg gegen TB. Frciberg-Loßn tz 4:4, TV. Weißenborn gegen TV. Borstendorf 4:7. — Fußball: SC Öderan gegen TV. Großschirma 6:0, TV. Freiberg-^riede- bura gegen TV. Brand-Erbisdors 1:2, TV. Langenau gegen TV. Chemnitz-Hilbersdorf 1:4. Turngan Westerzgebirge. Handball: Vierer-Spiel in Sachsenfeld: TV. Beierfeld gegen TV. Chemnitz-Gablenz 9:4, TG Plauen gegen TV. Sachsenfeld 6:1, Beierfeld gea. Sachsen feld 11:9, Gablenz gegen Plauen 10:4, TV. Jahn Aue gegen TV Zschorlau 4:6, ATV. Aue gegen TV. Germania Werda« 4-11. TV. Zschorlau gegen TV. Friesen Werdau 3:7, TV. Wol kenstein gegen ATV Annaberg 8:2, TV. Hartenstein gegen Milka« 9:4. ATV. Tbalheim gegen TV. Frankenberg 8:6, TV Griinstädtel gegen TV. Lauter 3:8, TV. Raschau gegen TV Neustädtel 3:4, TB. Bernsbach Ti. gegen TV. Beierfeld Ti 0:0 Radsport. Auftakt für Deutschland-Rundfahrt. Bei herrlichem Wetter ging in Rüsselsheim der Auftakt zur Deutschland-Rundfahrt vor sich. Wohl 5000 Zuschauer hatten sich auf der Opelbahn ein- gefunden, als man die sechs Mannschaften unter den Klängen ihrer Nationalhymne vorstelltc. Im ersten Treffen siegten die Deutschen vor den Belgiern und Franzosen. Dann fertigte die Schweiz die gemischte Mannschaft und die Italiener ab. Zur allgemeinen Ueberraschung blieben die Schweizer vor der gemischten Mann schaft im Gesamtklassement siegreich. Poensgen — Billardweltmeister 1931. Im internationalen Billardturnier, das in Gens ausgetragen wurde, hat der Deutsche Poensgen den Weltmeistertitel für 1931 errungen Poensgen schlug Moons-Belgien in 14 Spielen mit 400 : 324. Leichtathletische Meisterschaften der mitteldeutschen und sudetcndeutschcn Hochschulen. Einweihung des neuen Bad-Elster-Stadions. Am 31. Mai wird die Einweihung des in Bad Elster gebauten Stadions stattfinden. In Anlehnung an eine alte Tradition der mitteldeutschen Hochschulen, zu Pfingsten ein sportliches Treffen zu veranstalten, haben diese beschlossen, ihre Frühlingswettkämpfe gelegentlich dieser Einweihung ab zuhalten. Es werden sich aus allen mitteldeutschen Hochschulen, einschließlich der sudetendeutschen Hochschulen Kämpfer in Bad Elster einsinden, deren Namen in sportlichen Kreisen an erster Stelle genannt werden. So haben die sudetendeutschen Hoch- schulen ihre Vertreter auf der Weltolympiade genannt. — Aus Leipzig kommen die deutschen Meister Allwardt tim Hür- dculaufeu), Weimann (der deutsche Nekordmann im Speer werfen), die Olympiameister Mügge tim Zehnkampf), Sching- nitz tim Boxen). Aus den Reihen der mitteldeutschen Meister auf dem Gebiete der Leichtathletik werden Tietjen «Stabhoch sprung), Neubert tHammerwcrscn) .Wunderlich tFünfkampf) teilncymen. Die Teilnahme der beiden deutschen Meister unn Olympiakämpfer Sievert und Storz steht in Aussicht. Muin Oop/rigkt 1930 d; Karl Köhler L Lo^ Berlw-Zehiendorf. 27) (Nachdruck verboten.) Peter Keller lachte schallend auf mit einem aufreizenden Beiton von Hohn und sagte: „Da können Sie sehen — die Frauen! Verwechseln Afrika mit Australien." „Es liegt ja schließlich auch ganz dichte bei", wars Hans da zwischen. Hans war heilfroh, daß Ruth, die sonst sehr hellhörig war, nicht auf die letzten Worte geachtet hatte. Sie hätte sicher dazwischengerufen, daß Liane keineswegs ein Irrtum unterlaufen fei, denn auch er habe ihr von Australien berichtet. Aber Ruth war mit etwas anderem beschäftigt, und Hans folgte der Rich tung ihrer interessierten Blicke. Ganz in der Nähe der Capanna ging ein gut gekleideter Herr vorbei, besten junges Gesicht in merkwürdigem Kontrast zu dem es umgebenden Vollbart stand. Er hatte Helle, frische Augen und sah direkt aus Liane hin. Dann traf ihn der Blick von Ruth, die im Augenblick zusammenzuckte und nach Lianes Arm griff und hastig flüsterte: „Liane. . . sieh doch, das ist doch . . Im selben Moment aber legte der vorübergehende Herr seinen Finger aus den Mund und sah Ruth drohend an. Es konnte dies eine ganz zusällige Bewegung sein, aber sie wirkte den noch so bestimmt, daß Ruth nur stotternd zu Liane sagte, die sich aufgerichtet hatte: „Liane, das ist doch — ja, du, das ist doch der nette Conte, dessen Palazzo wir neulich ansahen, weißt du?" Liane sah dem sich schnell entfernenden Herrn nach, zuckte die Schultern und meinte: „Glaubst du? Mir scheint dieser Herr größer zu fein. Aber es könnte schon sein, mir kommt diese Erscheinung auch ge kannt vor." „Von wem sprechen denn die Damen", fragte Peter Keller, der die Gabe hatte, alle Gespräche um sich herum zu hören, selbst wenn er angeregt plauderte. „Dori, der Herr, der eben um die Ecke biegt, ist ein vene zianischer Conte, der zufällig von einer langen Reife zurückkam, als wir uns sein Palazzo ansahen. Er war sehr liebenswürdig und führte uns selbst noch durch seine Bibliothek. Zweifelsohne wollte er uns begrüßen, aber weil wir nicht allein waren, ging er vorbei." „Soll sich um seine Venezianerinnen kümmern und nicht um unsere. . .!" „Brrr! — Hans Rainer, was für eine üble Laune Sie haben!" Ruth lachte Hans in das böse Gesicht. „So würde der Conte nie zu uns sein. Er war jedenfalls ein entzückender Mann, und es tut mir leid, daß er nicht hier blieb." „Soll ich ihn vielleicht holen?" Hans sprang auf und wollte schon davonrasen, aber Ruth winkte ängstlich ab. „Nicht doch, lasten Sie die Dummheiten. Was soll der Conte denn von uns denken!" „Wichtigkeit — so'n kleiner Conte! Was das schon ist. Und oonwegen — liebenswürdig kann ich auch sein." „Ach nein, was Sie nicht sagen." „Haben Sie das bisher noch nicht deine kt?" „Nein. Sie scheinen das glänzend vertuschen zu können. Ist aber wohl anstrengend, was?" Ruth sah ihn neckend an und freute sich über das wütende Gesicht von Hans. „Anstrengend, was heißt hier anstrengend — Sie kennen mich nur noch nicht. Eine russische Fürstin hat mal gesagt, ich sei der scharmanteste Mann, den sie kenne." „Na ja, Russinnen, die sind nicht eben verwöhnt. Die wis sen, was Kummer ist." „Ist noch gar nichts. Ein Japaner hat gesagt, er würde seinen Sohn zu mir in die Schule schicken, damit er von mir die fprichtwörtliche japanische Liebenswürdigkeit lernen sollte." „Hans, wenn du jetzt nicht aufhörst zu schwindeln, dann laste ich dich in den Kanal werfen." Sven packte Hans im Genick. „Wird der Kanal sich freuen. — O ha, was heißt hier über haupt Kanal — Kinder, es ist Lunchzeit! Ich wundere mich schon immer, was mir mein Magen zu erzählen hat, nun verstehe ich den Burschen. Los, Futter fasten!" Und ehe sie sich sträuben konnte, hatte er Ruth unter den Arm gefaßt und lief mit ihr hinter die Capannas nach der kleinen Taverne, die unter dem Hotel lag, wo für die Gäste, die sich nicht für den Speilesaal umkleiden wollten, der Lunch serviert wurde. „Nicht so schnell, Herr Rainer ... ich verliere meinen Pantoffel sonst!" Ruth mußte stehenbleiben und ihren niedlichen rosa Pantoffel wieder über den nackten Fuß streifen. Daß ihr Hans dabei auf das intensivste behilflich war und aus Versehen mit Absicht einen ganz kleinen Kuß auf die nackten Zehen brückte, ist wohl verständ lich. „Oh i . . was soll das?" „Ein Küßchen — ein ganz kleines Küßchen! Nicht der Rede wert! Gar nicht davon zu reden." Hans war von empörender Nonchalance, so daß Ruth sich in Positur stellte und ihm ent- gcgenschmetterte: „Herr Rainer — ich finde das sehr . . .!" „Blöd. Ich auch. Also lasten Sie das und nennen Sie mich endlich einfach Hans. Schlechtweg Hans. Wozu habe ich denn so einen hübschen kurzen Namen, wenn Sie ihn nicht benutzen?" „Sie sind . . ." „Lieb. Das weiß ich schon. Aber außerdem habe ich nun Hunger." „Ich finde . . ." „Das auch? Freut mich! Dann sind wir wieder einmal einer Meinung." „Ausreden lassen, zum Donner . . .!" „Pfui! Nicht fluchen! Darf eine Dame nicht." „Ein ekelhafter Kerl sind Sie. So . . . nun wissen Sie es." „Ist gar nichts Neues, haben mir schon viele Mädchen gesagt." Sooooo! Sie haben wohl schon viel herumgeflirlet?" „Auf dem Posten, den man mir überträgt, stelle ich immer voll und ganz meinen Mann. Und nun Lunch, dünkt mich." „Unausstehlicher Mensch." „Der Peter Keller? Ja, das finde ich auch. Stört uns hier unseren ganzen himmlischen Frieden. Resum^ — ich kann den Kerl nicht leiden!" „Und dabei nehmen Sie eine Einladung von ihm an?" „Erstens geht doch Frau Liane mit, zweitens geht mein Freund mit, drittens macht es mir Spaß, mal 'ne Iachtreise zu machen, viertens ist ja schönes Wetter und fünftens fahren Sie ja auch mit." „Also ich bin Nummer fünf?" „Hätte ich Sie als ersten Grund angeführt, wären Sie über meine Courtoisie auf der Stelle vor Schreck gestorben, und das wollte ich vermeiden. Ist das nicht nett von mir, Ruth!?!" „Ruth,?!" „Hm, da Sie mich doch jetzt Hans nennen, kann ich doch nicht gut gnädige Frau sagen, das wäre doch eine Disharmonie." „Ich gebe es auf — mit Ihnen kommt man doch nicht weiter." „Wenn ich nur mit Ihnen weiterkomme, das genügt." „Wie meinen Sie das?" „Ich meine — hoffentlich bleibt das Schiff nicht irgendwo stehen." Hans sah sie vor Freude funkelnd an, und sie konnte nicht anders, als mitzulachen, denn Empörung hatte der göttlichen Frechheit von Hans gegenüber doch keinen Wert. „Nun mal ernst gesprochen, ich finde diesen Peter Keller auch sehr unangenehm, und ich kann mir nicht erklären, daß eine Frau wie Liane, diesen Mann heiraten konnte."