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Nr. 103 Pulsnitzer Tageblatt. — Dienstag, den 5. Mai 1931. Seite 4 loooiv «rkislten rinskrvie, uvküiiäbsre lilguogsäsrlelille rur ^blösuog voll Kvpotkekea uack 8su von Hsu- »ero usv. äurcd 6eu groksa LisMuugskuuä ttsim-I-anr> Lio iiöuuku I.sllä erksllell uoä oill Ligsii- deiw bosilroll. Ms, — vii-ä ldoea um kli! I - . v o o k, äs» 6. 6. kl., sbsaäs 8 Odr im Ksstsu- rsllt Ltsäl O r « s 6 o n srklsrt voräoa. 8?«e>Iung»kuneß - I»snrl Ler.-Oir. Orsscksil n., Oppelstr. 32. lei. 33 267 Vi e r b o I «i t » r g e » u c b I! iVIuNs^tbg I ^rs^tisoti ctsnscsn, Stolls solisokso! I vis gröfits ^uswsfil, clis bilügstsn I ss'rsiss lio^so 3is im iVIocislisus IVI s s ^6 u ci 6 ti b 6 »°g k^ulsioit^, Zeftloflstrssts Lucks l-scisn kür Textilwaren in Zuter Qescliäktslaee. Okketten unter L. 5 an 6ie IgLeblatt-Oescliaktsstelle Mitt»och, de« s Mai 1S31, vormittags 11 Uhr sollen in Pulsnitz, Restaurant zum Bürgergarten meist bietend gegen Barzahlung öffentlich versteigert werden: 2 Schreibpulte, 1 Schreibmaschine, I Garnitur bunte Bett wäsche, 1 Sofa, 1 Nähmaschine, I Taschenuhr, 4 Wand uhren, 1 Warenschrank, 1 Ladentafel mit Glasaufsatz, 1 Büfett. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Oollllerstsg, llscbmittsgs II W-Iübau», ^dmsrscd ^/,3 vkr Horrlldsusplsti. Lei kksgon 8 Okr bckütrsoksii». MeliMkMltllMlI smpsisfilt klcksr«! »Henrel Luto-<isl«ss»dsitslesuk 6/23 ?8 I.imousir>v, ill ts8sllosem 2ustsn8o, mit sümt- licbsv ^.usrüstullgoll, k°r«>s kikl 1800,— 8/32 ?8 okkollsr W»gsn, 6-8itLSr, orst 10000 km gs- k.örsii. kür ?Ioi»ckor und dorgl. sekr gut geeigllst, brois «kl 1700,— T^llkrsgoll Sll H. ^ittrscb, ^aSL«or/8a. lelskon 407 kiM», Ullsl!!! Vitssiieii wäsckt / spannt / appretiert auk „neu" Kedr. 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Äre »n§ «n/«8§ü'e/r unseres erwiesenen ^lu/merLsamLeften sa- §en wir unserer verehrten ^sunÄ- se/rs/l, /reunÄen unÄ Gönnern unseren atter/rer^iiehsten SanL (senirai - Drogerie Mr Äre unserer ^ermrMunA in so rere^em Ukasse ÄarAebraekten KLeLwSnseire unÄ 6ese/ren^e saAen wir hierÄureL unseren Irerrireirsten DanL ^srss/sr F>att §eö. 6u/rr Oberiiehtenau LrieÄersÄor/ Rundfunk Rundfunk-Programm Leipzig (28S.S). Zwischensender: Dresden (319). Elelchbleibendes Werltagr-Progkamm. 10. 15.40 und 17.55: Nirtjchastsnachnchten (So. nur 10 und 15.45). » 10.05: Wetter, L^rkehr. » ca. 10.10: Tagesprogramm. S 10.15: Was die Zeitung bringt. » 11: Werbenachrichten. » 11.45: Wetter, WaHerständ^ S 12: Schallplatten. S 12V5: Nauener Zeit. » ca. 13: Wettet P.rsie, Börse, Echallplatten. » 17^0: Wetter, Zeit. » ca. Ll, Nachrichten. » ca. 22 bis 22.30: Zeit, Nachrichten, Wette». Mittwoch, 6. Mai. I0L0: Margarete Beyer: Was macht man aus FrühjahrskrSuternr 14.00: Gewerbelehrer Werner Leicht len: Bastelstunde für Erwerbs lose. 14.30: Jugendfunk. 1. Der Nigger von Scharhörn. 2. Ms Zu* schauer beim grössten Fußballspiel der Welt. 16.00: H. W. Priwin: Der Völkerbund des Rundfunks. 16.30: Bläser und Streicher. Leipziger Sinfonieorchester. 18.00: Geheimrat Prof. Dr. E. Menke-Elückert: Das deutsch« Ans« landsschulwesen in Europa. 18.30: Zum 75. Geburtstag vo» Sigmund Freud. 19.00: Privatdozent Dr. Thalheim: Moderne Siedlungspläne. 19.30: Christian Morgenstern-Feier, tzum 60. Geburtstag). Mitw.r O. Lassner tBariton), Hedwig Zeitz (Sprecherin). Krämer-Quar tett, Leipzig. 20.30: Wir stellen vor: Dr. K. Wollf: Der Zerstreute. 21.10: Alte Tänze. Leipziger Rundfunkorchester. anschl. Tanzmusik des Emdö-Jazzorchesters. R«ndf«nk-Programm Deutsche Welle (1635). Deutsche Welle. Eleichblelbendes Werktags-Programm. 5.40: Zeit. Wetter für den Landwirt. O 6.30: Gymnastik. » 10.35, 13.30: Nachrichten. O 12.00: Wetter für den Landwirt. « 12.05: Schall* platten bzw. Schulfunk. « 12.55: Nauener Zeit. » 14.00: Schall- platten. » 15.30: Wetter. Börse. « ca. 21.00: Wetter, Nachrichten. Deutsche Welle: Mittwoch, 6. Mal. 9.00: Schulfunk: Was wissen wir vom Vogelzug? 10.10: Schulfunk: Die Besteigung des Jongsong Peak (7459 m) aus der internatidnalen Himalaya-Erpedition 1930. 15.00: Kinderstunde: Märchen und Geschichten. 15.45: Frauenstunde: Ein Junggesellenhaushalt. 16.00: Min.-Rat Dr. v. Rottenburg: Neuere Entwicklung und Probleme der technischen Hochschulen. 16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert. 17.30: Dichtung und Komposition: Lothar Windsperger. Mitw.r Hetty Windsperger, Dr. H. Michaelis. 18.00: F. Uhlenbrock: Was sind und was wollen die Berussgenok senschaften? 18.30: Prof. Dr. O. Hoetzsch: Die großen Mächte der Gegenwart. 19.00: Dr. A. Richhardt: Aus der Beamtenrechtssprechung des Jahres 1930. 19.20: Eeorgy von Kamecke: Gertrude Bell, die ungekrönte Köni gin von Arabien. 19.40: Min.-Rat Goslar: Was der Staatsbürger wissen sollte. 20.00: Hotel Adlon: Unterhaltungsmusik der Kapelle Emil Roosz. 20.40: S. Neuert: Vom Rundfunk. 21.10: Orchesterkongert. Werke von Beethoven, Kodaly, Brahm». Berliner Funkorchester. Danach: Tanzmusik. Kapelle Gerhard Hoffmann. kreis I Alaric / Zoebeo ersekieneo v^8 VR.LV8I.LR L LO CMS RLKLI^ interessant — reie Lnrnrer/ »^8 v Landeswetterwartc Dresden. Meist schwache Winde au« veränderlicher Richtung, am Tage starke Erwärmung, allmählich Bewölkungsrückgang, anfang« noch Neigung zu gewirterartigen S örungen. Hierzu 1 Bellte rvnl viel Wurde genügt der Spanier seiner Staatsbürger- Pflicht. Im Sonntagsanzug stehen die Wähler vor den Wahllokalen, die unvermeidliche Zigarette im Mund. Alles ist vorbildlich ruhig. Die Polizei gibt dem Bild eher eine heitere Note; die schmucke Uniform dient vortrefflich zur Dekoration der Männergruppen. Freundlich grüßen die polizeilichen Caballeros zu Pferde die im Auto vorbei- fahvenden Fremden, und sie geben es lächelnd zu, daß man sie photographiert. Dasselbe Bild in den Dörfern und Städtchen der Insel, in Arucas, Teror und Telde. Aber es lastet Hochspannung in der Luft, man weiß, daß es bei diesen Wahlen in Spanien um die Staatsform geht. Doch immer wieder schieben sich die landschaftlichen Wunder der Canarischen Inseln vor jeden anderen Eindruck. Immer wieder überrascht die Vegetation durch ihre unglaubliche Fülle. Bei den Dergleichen mit der Heimat siegt freilich die Liebe zum deutschen Wald, zum Frühling, der hier in heißer Sonne brennend zu Ende geht und der daheim, sieghaft und schön, den Kreislauf allen Lebens erneut und erneuernd beginnt. Kurz vor der Abfahrt nach der Heimat erleben wir in Santa Cruz auf Teneriffa einen Sturm, wie er hier seit Menschengedenken nicht vorkam. Stürme über de« glücklichen Inseln in doppelter Beziehung! Der Regen, kostbarstes Gut auf Teneriffa, prasselt in Sturzbächen her nieder, daß Menschen und Tiere auf der Mole sich unter Zeltbahnen flüchten; Ankerketten reißen los, und von zwei ins Meer abgetriebenen Fischern muß einer sein Leben lassen. Am nächsten Tag — wir dampfen schon der Heimat entgegen — sind die Stürme über den glücklichen Inseln vorüber. Kurz und sachlich verkünden die Telegramme m» schwarzen Brett des Schiffes, daß sämtliche Häfen der Insel Madeira für ein- und ausfahrende Schiffe geschloffen sind und daß, als Folge des Wahlergebnisses, Spanien aufgeyört hat, Königreich zu sein. Das gibt unserer Reise beinahe historische Bedeutung: die Passagiere des Dampfers „Oro- tava" waren die letzten deutschen Besucher, die den spanischen Boden der Inseln betreten haben, als Spanien noch König reich war. Damen durch die Hauptstraße, ihr Interesse gilt ganz anderen Dingen. Die Schaufensterauslagen der Konfektionsgeschäfte finden ihren Beifall gerade so wie bei unseren Frauen da heim. Immerhin, man spitzt die Ohren und erfährt aus der Unterhaltung der Männer, daß es wieder einmal kriselt in Portugal. Madeira darf da nicht zurückstehen, denn was dem Mutterlands recht ist, ist der viel schöneren Insel mit Funchal, als einer der größten Städte Portugals, schon allemal billig gewesen. Militärautos flitzen durch die Straßen, man erwartet jeden Augenblick das Eintreffen eines englischen Kriegsschiffes, das ausgewiesene englische Staatsbürger schützen soll. Auch das ist im Grunde ge nommen nichts Außergewöhnliches; mehr gelangweilt als aufgeregt blickt ein Portugiese aus seiner Zeitungslektüre auf, ob nicht schon die Rauchfahne des englischen Kreuzers als warnender Zeigefinger am Horizont sichtbar wird. Merkwürdig groß dünkt einen auch der Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Kennenlernen der Insel Gran Canaria. Ein Hafenleben von ungeheurer und doch wohlgeordneter Lebendigkeit im Puerto de la Luz, dem Einfallstor der Insel von ständig wachsender Bedeutung. Tag und Nacht klirren die Ketten der Ladebäume unseres Schiffes, um aus seinem Innern Zement und Eisen, die wichtigsten „Aufbaustoffe", die Gran Eanaria braucht, ans Tageslicht zu fördern. Eine endlose Reihe von Lastautos, hoch beladen mit Tomaten- und Bananenkisten, wartet seit Stunden darauf, die Ladung an uns abzugeben. Aber auch der Spanier hat Zeit. Die Chauffeure, sonst von erstaun licher Fixigkeit, schlafen am Steuer den Schlaf des Ge rechten, es müßte wirklich etwas Besonderes geschehen, um sie aus der Ruhe zu bringen. Das Besondere ist da, als wir Las Palmas das zweite» mal anlaufen. Ein Sonntag ist im Hafenbetrieb sonst kein Ruhetag, doch heute wird, nach langjähriger Pause, in ganz Spanien, also auch auf den spanischen Inseln gewählt. Kein Ladebaum klirrt, und die riesige Mole, die Puerto de la Luz mit Las Palmas verbindet und auf der Autos und Maultierwagen dicht an dicht nur schrittweise vorwärts kommen,, macht den friedlichen Eindruck einer Promenade. Blüien, schöne Krauen und Revolution, vriginalreisebericht für unsere Zeitung. Don Alfred Iuhre. Das Paradies «uter südlicher Sonne. — Man spielt Revo lution in Madeira. — Hafenleben auf „Gran Canaria". — Wahlsonntag in Las Palmas. — Stürme auf Teneriffa. An Bord D. „Orotava", Ende April. Es war bestimmt nicht die bis zur Ungeduld gesteigerte Erwartung, die uns Madeira wunderbarer und farben prächtiger erscheinen ließ, als es di« begabteste Phantasie sich auszumalen vermochte. Man mag die Landschaft des Meeres lieben, selbst dem Kanal und der Biskaya reichliches Lob spenden, denn die ewig wechselnde Bilderfolge von Wellentälern und Wasserbergen, deren Schaumkämme regen bogenfarben im Wind versprühen, ist nicht ohne Spannung, und in der Einmaligkeit der Vorgänge dieses Naturfilms ohnegleichen liegt etwas Bestechendes. Aber auch der See festeste wird schließlich froh sein, nach fünf Tagen und sechs Rächten wieder Land unter den Füßen zu spüren. Und wenn es ein Land ist, wie Madeira, dieses Paradies unter südlicher Sonne, dieser Inbegriff von Licht und Farben, diese berauschende Fülle von Blüten und Früchten zugleich, dann ist man auf dieser glücklichen Insel ein glücklicher Sohn der j Mutter Erde. In dieser ersten Freude mag freilich manches übersehe« ' werden, was bei nüchterner Betrachtung auffallen muß. Irgend etwas erscheint nicht ganz geheuer in Funchal, der Hafen- und Hauptstadt Madeiras. Die Männer stehen auf den Straßen in Gruppen zusammen, debattieren heftig über scheinbar sehr wichtige Vorgänge, andere weniger auf geregt, trinken ihren Kaffee im Freien oder lesen die Zeitung, denn was ein echter Portugiese ist, der versteht die Zeit mit Grazie totzuschlagen. Trotzdem liegt über dem Stadtbild eine gewisse Nervosität, die aber doch schon wieder -o weit nicht reicht, daß sie auch den weiblichen Teil der Be völkerung erfassen könnte. Unbekümmert promenieren die