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Nr. 7. Pulsnitzer Tageblatt. —» Freitag, den 9. Januar 1931. Seite 4. HMeM-Vereia für Pulsnitz allias. Mitglieder - Versammlung am Sonnabend, den 10. Januar, abds. 8 Uhr in Ohorn, Gasthof Weitz am Sonntag, den 11. Januar, nachm. 3 Uhr in Obersteino, Gasthof Graf am Dienstag, den 13. Januar, abds. 8 Uhr in Oberlichtenau, Gasth.L chreier Referat: l. Ueber Kündigung und Rückzahlung der Auf- wertungshypotheken seitens der Sparkassen und Privatgläubiger. II. Bereinigung der Grundbücher (Fnslablaus der EimrarjUngcn vom Eigentümer, Hypothek oder Grundschuldj. Der Gesamtvorftanv Siabtrw Biereichell, Bors. Lonnsdenck, 10. unck Lonntse cken 11. jsnurr Künstler - Konrert. — k^ütren gratis. Ls lacket kreunckliclist ein OHO Keul, rum SeMeller, krieüersüorl Lonllsbenä, 10.3snusr Hierzu lallst kreunglickst «in Oswin Lisusrt Lonntag, ll. H.llsouar von abeull» 7 llkr an fsinsr „Vergißmeinnicht" Mröersteina Nächsten Sonntag öffentl. Ballmusik Aliu. lllliM-llMlU Identelm btorxeo Soovadevll.ll. 10 jan abenlls '/, 9 vdr vektiininluuz Im Vereioslolial. Der Qesrmt- vorstavU Tüchlioem redegewandten Herr» bietet sich hoher Verdienst 10—1b RM. pro Tag, durch der- Berkauf eine« tägl. Gebrauchs- artikels. Offerten unter Ä S. an die Tageblatt Geschäftsstelle. Lvsrai 12- suk Lsro-Viisrs! Vom 10—24. Mnusr suk alle eigenen Lsbrllcste unck unseren vorrÜANcken Kaktee ctoppslts NsdsNmsrksn, slss 124! ^usxescklossen sinck Ducker una einige iVlarlcen-^rlilcel Larling L kaebrtrok, SismarcilpIstrlS ^m 10. unck 11. jsnusr im Ober^astdok l-icktenber^ Sroka SsLirks- Ilsnine!ien-üu88eIIung verbuncken mit Verlosung. Eintritt 0 40 Kä4, Erwerbs lose 0 20 UK4, Kincker 0.10 Om rLiilreicken kesuck bittet ckie Leitung. üolel i.6ilMLnn, Ksmenr Lonutag, llen 11. Osnunr 1931 8kN8SllON8-Ks8t8piel ävs vvsltbsräbmlsn Orcdsster-Irio blistscli-blarko KM „ru ün linün" MM 80kEä.v 7 Okr. 8 aal gut geheirt Gedenket der huvgernden und I frierenden Vögel! 8tr«ukutter, dleisenriuge unck LotterkLnsoli«» empiieült Oreubig Unreine8 Ve8ielit ?!cke1, Mitesser ^veräen 'unter Lnrnntie äurek VkHö8 2.75°'"°'' «egen Lominarproosan iLtärks 8j brois 2.73 A4obreo-Vroger!e L. Herberg 1 Last-Schlitten verkauft od. vertauscht gegen Lebens - mittel Pulsnitz, M S. 49 k was lnckustrie, Oe- werbe unck lckanckel benötigt — ^us- kükrunA scknell, gut unck auck preiswert »»»?»«» klsgsn verdorben 7 Dann essen 8ie rum Kakkee unck Dee cken äukerst leickt vercksulicden unck belcömmliclien tckultsck- Dwiebsck. Lr kilkt Iknen. Sie Finanzlage der Landesversicherungsanstalt Sachsen. Erhebliche Verschlechterung im Vorjahre. Der letzte Tätigkeitsbericht (Januar bis Oktober 1930) der Landesversicherungsanstalt zeigt sehr deutlich, wie grundlegend sich die Verhältnisse bei den wichtigsten Ver- sichcrungsträgern geändert haben. Durch die gesetzgebe rischen Eingriffe der letzten Zeit ist die Möglichkeit des Grundstückserwerbs und der Errichtung und Erweiterung von Gebäuden aus Versicherungsmitteln stark einge schränkt worden. Gleichzeitig ist nach der ersten Notver ordnung an die Deutsche Neichspost für die Rentenaus zahlung und den Markenverkauf eine Vergütung zu zah len, die bisher vom Reich getragen wurde und von der auf Sachsen allein etwa 1,7 Millionen Mark entfallen. Die aus den Zöllen für die Invalidenversicherung bis her bereitgestellten Mittel sind für das Reichsgebiet auf 20 Millionen gekürzt worden, die auch nicht zur vollen Auszahlung gelangen, so daß es der Landesversicherungs anstalt erst nach vielen Bemühungen gelungen ist, für dringende Aufgaben für das Rechnungsjahr 1931 eine Million Mark zugesichert zu erhalten. Zugleich wird ein Ausfall von Beiträgen von 15 Millionen veranschlagt, hieran tragen die Verstärkung der Arbeits losigkeit und die Verringerung der regulären Beitrags leistungen schuld. Demgegenüber ist die Rentenlast auf 100 Millionen Mark im Jahre 1931 gestiegen. Es mußten daher oie bedeutend verringerten Überschüsse von nur drei Millionen Mark sehr vorsichtig angelegt werden und die Mittelbcwilligung für den Wohnungsbau fast gänzlich eingestellt werden. Trotzdem wurde die Heilfürsorge un beschränkt aufrechterhalten und teilweise in größerem Umfange als im Vorjahre durchgeführt. Es steht fest, daß die finanzielle Lage bei der Landesversicherungsanstalt Sachsen sich ganz erheblich v e r s ch l e ch te r t bat. Lieferungsgeschäfte mit Rußland Erhöhung der Ausfallgarantie des sächsischen Staates. . Dem Landtag ist soeben eine Regierungsvorlage zu gegangen, durch die der Landtag gebeten wird, zu be schließen, daß die Höchstsumme der staatlichen Garantie für Lieferungsgeschäfte mit Rußland, die infolge des Landtagsbcschlusses vom 4. März 1930 zwanzig Millionen Mark beträgt, auf 25 Millionen Mark festgesetzt wird. In der Begründung wird darauf hingewiesen, daß zurzeit für weitere Bürgschaftsleistungen des sächsischen Staates nur noch ein Betrag von rund 750 000 Mark verfügbar ist. Da aber sächsische Firmen mit Rußland über den Ab schluß weiterer Lieferungsgeschäfte mit einem Gesamtkauf preis von zehn Millionen Mark verhandeln, die für den Fall ihres Zustandekommens der Interministerielle Aus schuß mit der Reichs- und Ländergarantie versehen will, aber nicht damit gerechnet werden kann, daß in nächster Zeit größere Beträge der sächsischen Garantiesumme von zwanzig Millionen Mark frei werden, muß Diese erhöht werden, wenn der sächsische Staat sich an der Mitgaran tierung von Lieferungsgeschäften nach Rußland weiter be- tetltgen will. Obwohl.Verluste aus der Garantieüber nahme bisher dem sächsischen Staate nicht erwachsen sind» verkennt die Regierung keineswegs die Bedenken, die einer abermaligen Erhöhung des Garantiehöchstbetrages, namentlich auch im Hinblick auf die gespannte Finanzlage des Staates, entgegenstehen. Gleichwohl glaubt die Re gierung, angesichts der schwierigen Wirtschaftslage und der erschreckend großen Arbeitslosigkeit es nicht verant worten zu können, die Anträge der beteiligten Wirt schaftskreise auf eine weitere Erhöhung der Garantie summe unberücksichtigt zu lassen, zumal da der Wegfall der Garantie die Russengeschäfte wesentlich erschweren oder unmöglich machen und der Fortfall dieser Geschäfte die heimische Industrie empfindlich schädigen würde. Gegen die Verdopplung der Gemeindebiersteuer. Starker Rückgang des Bierverbrauchs. Der Sächsische Braubund, der Sächsische Gastwirts verband, der Landesverband der Saalinhaber Sachsens, der Landesverband Sächsischer Lebensmittelhändler, der Verband der Faßbiergroßhändler Sachsens, der Bezirks verband Sachsens des Reichsverbandes Deutscher Bier verleger und der Verband Sächsischer Getränke-Jndu- strieller haben an das Ministerium des Innern, die Ge meindekammer für den Freistaat Sachsen und die Kreis hauptmannschaften eine Eingabe gerichtet, in der es u. a. heißt: Mit berechtigter Sorge wenden sich die unterzeich neten Körperschaften an die Beschlußbehörden, in deren Hand die letzte Entscheidung darüber ruht, ob die schon jetzt untragbare Gemeindebiersteuer noch einmal erhöht werden kann. Es wird dann in der Eingabe darauf hin gewiesen, daß der Biervcrbrauch katastrophal zurückgegangen sei, und gebeten, jede weitere Neubelastung des Bier verbrauchs in Sachsen zu verhindern, die notwendigen Mittel zuerst durch allgemeine direkte Steuern aufzubrin- gcn und die Gemeinden zu verpflichten, für den durch die Übersteuerung des Bierverbrauchs angerichteten Schaden im gleichen Umfange aufzukommen, wie es von Reichs wegen in ähnlichen Fällen geschieht. „Sachsen braucht Arbeit." Zur Tagung des Verbandes Sächsischer Industrieller. Der Verband Sächsischer Industrieller beruft zum 23. Januar eine außerordentliche Versammlung nach Chemnitz ein, die unter der Devise stehen soll: „Sachsen braucht Arbeit". Der Tagung, an der sich prominente Führer der sächsischen Wirtschaft beteiligen werden, wird mit großem Interesse entgegengesehen. Der Vorsitzende des Verbandes, Direktor Wittke, bringt in seinem Auf ruf u. a. zum Ausdruck, das Sachsen als das am dich testen besiedelte, ganz der verarbeitenden Industrie hin gegebene, von alters her auf Ausfuhr angewiesene Land, ganz anders und weit mehr unter den außen- und inner politischen Folgen des Zusammenbruchs leidet als an dere Industriegebiete. Aus dem Gerichtssaal Gemeine Erpressungen an einem Ehefarzt Dresden, 8. Jan. Die Arbeiterin Fuchs in Pirnas mußte sich anläßlich einer Verletzung einer Röntgendurchleuch tung unterziehen, wobei der Chefarzt des Stadtkrankenhauses das Mädchen küßte. Sie erzählte das ihrem Freunde, dem erwerbslosen Bauarbeiter Johannes Böhme, der die Kennt nis dieser Entgleisung ausnützte und an den Arzt herantrat. Dieser bat ihn, die Sache nicht an die große Glocke zu hängen, er werde sich erkenntlich zeigen. Nach und nach schröpfte Böhme den Arzt um 1700 RM, die er, als dann ein Strafverfahren wegen Erpressung gegen ihn anhängig wurde, versuchte als Darlehen zu frisieren. Böhme ist wegen Unterschlagung vorbestraft und mußte jetzt vor dem 1. Ge meinsamen Schöffengericht Dresden erscheinen. Während der als Zeuge geladene Arzt den Angeklagten nach Möglichkeit zu schonen suchte, belastete die Zeugin Fuchs ihren früheren Geliebten, den sie als Ausbeuter bezeichnete. Wiederholt habe Böhme gesagt: „Den treibe ich noch bis 2000 RM hinaus. Ich brauche nicht mehr zu arbeiten, man muß sich nur kümmern." Dann brüstete er sich in Pirnaer Schenken und Läden mit seinem Geheimnis, das er sich hatte so nobel bezahlen lassen, so daß noch andere unlautere Personen als Mitwisser an den Arzt herantraten. Der Staatsanwalt als Ankläger führte aus, daß der Arzt seine Entgleisung habe schwer büßen müssen und beantragte als Strafe für den Er- Presser Böhme acht Monate Gefängnis, auf welche das Ge richt zukam. Kirche«-Rachrichte» Achtenbers 1. Sonntag nach dem Erscheinnngsfest, den 11. Jan., 9 Uhr Predigtgottesdienst. */,11 Uhr KtndergotteSdienst. Getauft: 1. Gerhard Werner, Sohn des SteinarbriterS Emil Max Klare in Lichterberg und seiner Ehefrau Rosa Helene, geb. Pollack. 2. Ella Ruth, Tochter des Maurers Alfred Kurt Hübler in Lichtenberg und seiner Ehefrau Lina Ella, geb. Anders Aufgeboten: Walther Georg Brückner, Bäcker in Pulsnitz M S., und Meta Erna Gäbler, Weberin in Lichtenberg. Grotznannvorf Sonntag, den 11. Januar, 10 Uhr Kindergottesdtenst für die Lämmergruppe. 2 Uhr Predigtgottesdicnst. 1 Uhr Unterredung mit den Konfirmierten der letzten 3 Jahrgänge. Sammlung für die Heiden« Mission. — Donnerstag, 1b. Jan., 8 Uhr, Bibelstunde im Pfarrhaus. Oberlichtenau Sonntag, den 11. Jan., 9 Uhr Gottesdienst. Reichenbach Sonntag, den 11. Jan., 9 Uhr Predigtgottesdienst. Haltet und lest das PakaiSerTageblan!