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Der Führer selbst hat autzer leichten Berbrennnnge« «nd Prellungen keine Ber- letznngen erlitten. Gr hat ««verzügttch daranf seine Arbeit wieder ausgenommen «nd — wie vorgesehen — de« D«ee zu einer längeren Anssprache empfangen. Kurze Zeit «ach dem Anfchlag traf der Reichsmarschall beim Führer ei«. Völliger Zusammenbruch des Komplotts. DNB. Berlin, 21. Juli. Wie das Deutsche Nachrichtenbüro erfährt, ist das Komplott der verbrecherische« Offiziers- elique völlig zusammengebroche«. Die Rädelsführer haben sich nach dem Scheitern ihres Anschlages zum Teil selbst entleibt, zum Teil wurden sie von Bataillonen des Heeres füsiliert. Unter den Erschossenen befindet sich auch der Attentäter Oberst Gras v. Stauffenberg. Zu Zwischenfällen ist es nirgends gekommen. Die übrigen durch ihr Verhalten an dem Verbrechen Schuldigen werden zur Verantwortung gezogen werde«. Am Abgrund vorbei. DNB. Führerhauptquartier, 21. Juli. Der Führer hielt heute nacht im deutschen Rundfunk folgende Ansprache an das deutsche Volk: Deutsche Volksgenosse« u«d Volks- genossin«en! Ich weiß nicht, zum wievielten Male nunmehr ein Attentat ans mich geplant und zur Ausführung gekommen ist. Wenn ich heute zu Ihnen spreche, dann geschieht es aber besonders aus zwei Gründen: 1. damit Sie meine Stimme hören »nd wissen, daß ich selbst unverletzt und gesund bin; 2. damit Sie aber auch das Nähere erfahren über ein Verbrechen, das in der deutschen Geschichte seinesgleichen sucht. Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zu gleich verbrecherischer, dummer Offiziere hat ein Komplott ge schmiedet, um mich zu beseitigen und zugleich mit mir den Stab der deutschen Wehrmachtführung auszurotten. Die Bombe, die von dem Oberst Graf v. Stausfenberg gelegt wurde, krepierte zwei Meter an meiner rechten Seite« Sie hat eine Reihe mir treuer Mitarbeiter sehr schwer verletzt, einer ist gestorben. Ich selbst bin völlig unverletzt bis aus ganz kleine Hautabschür fungen, Prellungen oder Verbrennungen. Ich fasse das als eine Bestätigung des Auftrags der Vorsehung auf, mein Lebensziel weiter zu verfolgen, so wie ich es bisher getan habe. Denn ich darf es vor der ganzen Nation feierlich gestehen, daß ich seit dem Tage, an dem ich in die Wilhelmstraße einzog, nur einen einzigen Gedanken hatte: nach bestem Wissen und Ge wissen meine Pflicht zu erfüllen, und daß ich, seit mir klar wurde, daß der Krieg ein unausweichlicher war und nicht mehr aufgeschoben werden konnte, eigentlich nur Sorge und Arbeit kannte und in zahllosen Tagen und durchwachten Nächten nur für mein Volk lebte. Es hat sich in einer Stunde, in der die deutschen Armeen in schwerstem Ringen stehen, ähnlich wie in Italien nun auch in Deutschland eine ganz kleine Grnppe gesunden, die «nn glaubte, wie im Jahre 1918 den Dolchstoß in den Rücken führen zu können. Sie hat sich diesmal aber schwer getäuscht. Die Behauptung dieser Usurpatoren, daß ich nicht mehr lebe, wird jetzt in diesem Angenblickwkderlegt, da ich z« euch, meine Neven Volksgenossen, spreche. Der Kreis, den diese Usurpatoren dar stellen, ist ein denkbar kleiner. Gr hat mit der deutschen Wehr- macht iinv vor allem auch mit dem deutschen Heer nichts zu tun. Es ist ein ganz kleiner Klüngel verbrecherischer Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden. Ich befehle daher in diesem Augenblick: 1. daß keine Zivil stelle irgendeinen Befehl entgegenzunehmen hat von einer Dienststelle, die sich diese Usurpatoren anmaßen; 2. daß keine Militärstelle, kein Führer einer Truppe, kein Soldat irgend einem Befehl dieser Usurpatoren zu gehorchen hat, daß im Gegenteil jeder verpflichtet ist, den Uebermittler oder den Geber eines solchen Befehls entweder sofort zu verhaften oder bei Widerstand augenblicklich niederzumachen. Ich habe, um endgültig Ordnung zu schaffen, zum Be fehlshaber des Heimathe»es den Reichsminister des Innern er nannt. Ich habe in den Generalstab Generaloberst Guderian berufen, um den durch Krankheit zur Zeit ausgefallenen Gene ralstabschef zu ersetzen, «nd einen zweiten bewährten Führer der Ostfront zu seinem Gehilfen bestimmt. In allen anderen Dienststellen des Reiches ändert sich nichts. Ich bin der Ueberzengung, daß wir mit dem Austreten dieser ganz kleinen Verräter- und Verschwörerelique nun end lich auch im Rücken der Heimat die Atmosphäre schaffen, die die Kämpfer der Front brauchen, denn es ist unmöglich, daß vorn Hunderttausende und Millionen braver Männer ihr Letztes hingeben, während zu Hause ein ganz kleiner Klüngel ehrgeiziger, erbärmlicher Kreaturen diese Haltung dauernd zu hintertreiben versucht. Diesmal wird nun so abgerechnet, wie wir das als Nationalsozialiste« gewöhnt sind. Ich bin überzeugt, daß jeder anständige Offizier, jeder tapfere Soldat in dieser Stunde da» begreifen wird. Mit aller Kraft... Während der Ansturm der Feinde im Westen, Osten und Süden die ganze äußere und innere Kraft der Wehrmacht und der Heimat bis zum äußersten in Anspruch nimmt, sollte durch ein Staatsverbrechen größten Ausmaßes der Mann beseitigt werden, der seit über einem Jahrzehnt politisch und seit fünf Jahren auch militärisch die Geschicke des Reiches lenkt. Die Verschwörer haben sich dazu eines Mittels bedient, wie es in der Neuzeit bei dem Attentat in Sarajevo, das den Weltkrieg auslöste, zur Anwendung gekommen war. Deutsche Offiziere auf gleicher Stufe mit serbischen Banditen — diese Tatsache allein schon hätte genügt, das ganze deutsche Volk mit Abscheu zu erfüllen. Der Gedanke aber, daß sich der Anschlag gegen das Oberhaupt des sich im schwersten Ringen befindlichen Reiches gerichtet hat, gegen den Mann, der, worauf er in seiner Ansprache nach dem Attentat mit Stolz hinweist, nur Sorge und Arbeit kannte und in zahllosen Tagen und durchwachten Nächten nur für das deutsche Volk lebte, läßt den ganzen Um- fang des beabsichtigten Verbrechens ermessen. Der Führer faßt, wie er wenige Stunden nach dem An schlag dem deutschen Volke erklärte, seine wunderbare Erret tung als eine Bestätigung des Auftrags der Vorsehung auf, sein Lebensziel weiter zu verfolgen, nämlich nach bestem Wissen und Gewissen seine Pflicht dem deutschen Volke gegenüber wie bisher erfüllen« Damit hat er selbst einen persönlichen Schlußstrich unter den Anschlag gezogen, wie er groß zügiger nicht gedacht werden kann. Volk und Wehrmacht aber gegenüber hat er es als selbstverständliche Pflicht übernommen, den Nährböden -es Verbrechens ein für allemal zu zerstören und mit den schärfsten Mitteln die Gefahr, die der Plan im Gefolge haben könnte, von Volk und Reich abzuwenden. Auch lässige und gleichgültige Volksgenossen werden in diesen Stunden innegeworden sein, welche unsagbaren Folgen eingetreten wären, wenn das Verbrechen gegen die Person des Führers gelungen wäre. Das ganze deutsche Volk aber wird nunmehr, bis ins Innerste aufgerüttelt, weiter alle Kraft zu sammennehmen, um den Entscheidungskampf zum siegreichen Ende zu fuhren. E. V. Welche« Schicksal Deutschland getroffen hätte, wenn der Anschlag heute gelungen sein würde, das vermögen die wenig sten sich vielleicht auszudenken. Ich selbst danke der Vorsehnng und meinem Schöpfer nicht deshalb, daß er mich erhalten hat — mein Leben ist nur Sorge «nd ist nur Arbeit für mein Volk —, sonder« ich danke ihm nur deshalb, daß er mir die Möglichkeit gab, diese Sorgen weiter tragen zu dürfen und in meiner Ar beit weiter fortzufahre«, so g«t ich das vor meinem Gewissen verantworten kann. Es hat jeder Deutsche, ganz gleich, wer er sein mag, die Pflicht, diesen Elementen rücksichtslos entgegenzutreten, sie ent weder sofort zn verhaften oder, wenn sie irgendwie Widerstand leisten sollten, ohne weiteres niederznmachen. Die Befehle an sämtliche Truppen sind ergangen. Sie werden blind ausgeführt entsprechend dem Gehorsam, den das deutsch« Heer kennt. Ich darf besonders Sie, meine alten Kampfgefährten, noch einmal freudig begrüßen, daß es mir wieder vergönnt war, einem Schicksal zu entgehen, das nicht für mich Schreckliches in sich barg, sondern das den Schrecken für das deutsche Volk ge bracht hätte. Ich ersehe daraus auch einen Fingerzeig der Bor- sehung, daß ich mein Werk weiter fortführen muß «nd daher weiter fortführen werde. Der neue OKW^Bericht liegt bei Drucklegung «och sicht vor. Admiral Heye überreicht dem Matrosenobgfr. Walter Gerhold, der mit dem Ein-Mann-Torpedo einen Kreuzer versenkte, das Ritterkreuz. — '7^ '^"''erichter Böltz, Sch.