Volltext Seite (XML)
Zuversicht. General Eisenhower hat bei der Invasion mit keinen neu artigen taktischen und strategischen Methoden aufgewartet, er klärte der bekannte englische Militärschriftsteller Liddell Hart. Er habe über Gebühr zu den Kampfmethoden des ersten Welt- krieges seine Zuflucht genommen und sich zu sehr auf die Vorschlaghammertaktik der schweren Luftbombardements und des Angriffs im begrenzten Abschnitt verlassen. Die Alliier ten seien zwar nun endlich nach Eaen vorgedrungen, aber sie hätten in dem über vierwöchigen Kampf wenig Boden er obern können und ihre Erfolge mit einem hohen Blutzoll be zahlen müssen. Wir müssen, so schreibt unsere Berliner Schriftleitung dazu, nach wie vor das große Kriegsgeschehen durch die Brille der strategischen Gesamtplanung betrachten. Wir müssen im Westen unbedingt gegen den feindlichen Ansturm stark sein, woraus sich die Notwendigkeit ergibt, uns im Osten auf defensive Maßnahmen zu beschränken. Dabei dürfen wir die Zuversicht haben, daß unsere Führung alles vorgesehen hat, um schließlich den Endsieg ap unsere Fahnen zu heften, obwohl kein Zweifel daran bestehen kann, daß die Bolsche wisten alle Anstrengungen machen, unsere Front aufzureißen und zum Einsturz zu bringen. Dieses Ziel haben sie schon bei ihren früheren äußerst verlustreichen Offensiven verfolgt. Sie haben es bisher nicht erreicht, und der deutsche Soldat wird auch dieses Mal wirklich durchgreifende Erfolge des Geg ners zu verhindern wissen. Es ist für unsere Soldaten, die in dem Geist erzogen sind, im Angriff die beste Verteidigung zu sehen, gewiß nicht leicht, Gebiete, die sie mit ihrem Blute erkämpft haben und in denen ihre gefallenen Kameraden ruhen, wieder aufzugeben. Aber der deutsche Ostkämpfer weiß, daß das letzte Wort über das militärische Geschehen im Osten noch nicht gesprochen worden ist. Sein Vertrauen zur Führung läßt ihn mit Zuversicht den kommenden Ereignissen entgegensehen. In Italien ist der deutschen Front im Augenblick die gleiche Aufgabe gestellt wie unseren Armeen im Osten, näm- sich dem Feind einen Verteidigungswall entgegenzustellen, an dem er sich die Zähne ausbrechen soll. Betroffen meint die „Daily Mail", Alexander stehe vor einem neuen Eassino, und fügt hinzu, daß die Truppen dieses kritischen Generals „herzzerbrechenden Meilen* gegenüberständen. Die Deutschen verschanzten sich erneut in den Bergen und würden von einem Artilleriegürtel bis zu den schwersten Kaliber gedeckt. " , Das blutige Abenteuer der Invasion, in das sich die Angloamerikaner auf Wunsch Moskaus stürzen mußten, wird ebensowenig wie der Ansturm in Italien und das Vordrängen der Bolschewisten im Mittelabschnitt der Ostfront die Gegner »um Ziele bringen. Deutschland und Europa werden sich auch diesen Gefahren gegenüber im Vertrauen auf die deutsche Führung bewähren. Gegenangriff südwestlich Lae« gewinnt an Bode«. Starker sowjetischer Druck im Mittelablchnitt -er Ostfront. Terrorangriff aus München OtOV.-L-rlckt von DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 12. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Schlacht in der Normandie hat sich noch auf weitere Abschnitte ausgedehnt, da» Artilleriefeuer noch gesteigert. Oestlich der Orne warfen unsere Truppen den b-i Lolombelles eingebrochenen Feind auf seine Ausgangs- stellungen zurück. Südwestlich Eaen gewann unser Gegen angriff weiter an Boden. Um Eterville wird erbittert gekämpft. Südlich und südwestlich Tilly brachen starke feindliche Angriffe unter hohen Verlusten zusammen. Auch im Ab- schnitt nordöstlich und nördlich S t. L o scheiterten die auf brettern Front vorgetragenen feindlichen Durchbruchsnersuche. In einigen Einbruchsstellen wird noch gekämpft. Westlich Airel warfen deutsche Panzertruppen den Feind nach Norden zurück. Zwischen Bire und Saintenq, nordwest lich Le Plessis und im Abschnitt La -aye du Puits dauern die erbitterten Abwehrkämpfe an, ohne daß es dem Gegner bisher gelang, wesentliche Erfolge zu erzielen. Im französischen Raum , wurden wiederum 66 Terror risten im Kampf niedergemacht. Schweres V1-Vergeltungsfe«er liegt weiterhin auf dem Großraum von London. In Italien setzte der Gegner seine starken Angriffe von der Westküste bis in den Raum von Poggibonsi fort. Er wurde »unter hohen blutigen Verlusten äbgewiesen. Der Schwerpunkt der Kämpfe lag gestern beiderseits des Tiber, im Abschnitt südlich Lita di Castelle. Nach trommelfener- arttgem Artilleriefeuer gelang es dem Gegner in verlustreichen Kämpfen, unsere Front um einig« Kilometer «ach Norden zurückzudrücken. Oestlich de» Tiber brachten Gegenangriffe unserer Truppen da» feindlich« Vorgehen zum Stehen. An der Adriaküste setzte der Feind sein« Angriffe gestern nach- mittag nicht fort. Im Süden der Ostfront herrscht« gestern nur örtliche Kampftätigkeit. Ungarische Truppe« führte« im Kar- patenvorland ein Angriffsunternehmen erfolgreich durch. Im gesamten Mittelabschnitt von der Szezara bis Polozk hielt der starke feindliche Druck an. Unsere Divi sionen setzten sich im südlichen Teil dieser Front unter an dauernden schwere« Kämpfen weiter nach Westen ab. Im Raum von Baranowitsche hat sich die schlesische 28. Iägerdivi- sion unter Führung de» Generalmajor» v. giehlbera in Angriff und Abwehr hervorragend bewährt. Oestlich Oltta wurden die vorstoßenden Sowjet» von unseren Panzerdivi sionen im Gegenangriff aufgefangen. Die Verteidiger von Wilna zerschlugen im Destteil der Stadt wiederholte Angriffe der Bolschewisten und schoflen zahl- reiche feindliche Panztt ab. Im Raum -wischen lltena ««d Polozk brache« stark« Angriffe der Bolschewisten in noch anhaltende« schwere« Kämpfen verlustteich zusammen. Auch südlich Noworschew sind noch erbitterte Kämpfe im Gange. Schlachtfliegeraeschwader griffen besonder» südwestlich Wilna und südwestlich Dünaburg wirksam in die Erdkämpfe ein und fügten dem Feind in Tiefangriffen hohe Verluste an Men schen und Material zu. Ein starker nordamerikauischer Bomberverband führte gestern im Schutze dichter Bewölkung einen Terrorangriff gegen München. Durch Flakartillerie wurde« 27 feindliche Flug zeuge, darunter 24 viermotorig« Bomber, vernichtet. In der Nacht warfen einzelne britische Flugzeuge Bombe« auf rheinisch-westfälisches Gebiet. (Wiederholt, da In einem Lell der gestrigen Auflage nicht enthalten.) Das Eichenlaub für zwei Marineoffiziere Der Führer verlieh das Eichenlaub an die Korvetten kapitäne Hoffmann, Chef einer Torpedobootsflvttille, und Palmgreen, Chef einer Minensuchflottille, als 523. und 524. Soldaten der Wehrmacht. Heinrich Hoffmann, der erst nor fünf Wochen für seine hervorragenden Verdienste bei der Bekämpfung der Invasionsflotte mit dem Ritterkreuz aus gezeichnet wurde, hat mit seiner Flottille auch weiterhin außergewöhnliche Leistungen vollbracht. Karl Palmgreen er warb sich als Chef des Stabes beim italienischen Küsten befehlshaber Neapel wesentliche Verdienste um den Nachschub nach Tunis. Er führte ferner die Zerstörung des Hafens von Neapel durch und übernahm später die Führung einer Minen suchflottille. Nach Beginn,der Invasion stand er Nacht für Nacht mit seinem Verband im Brennpunkt des Seekriegs geschehens an der Küste der Normandie. Fast drei Jahre auf See vor dem Feind. Das Ritterkreuz erhielt Obltn. (Ing.) König, 1909 m Hanau geboren. Auf einem Hilfskreuzer stand er 655 Tage vor dem Feind und' als U-Boot-Mann 348 Tage. Im letzten Herbst rettete er sein U-Boot, als er in einem durch zahlreiche Flieger überwachten Seegebiet einen gefähr- lichen Brand im Maschinenraum unter Lebensgefahr löschte. — Ferner wurde mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Oberst Gustav-Adolf v. No st iz-Wallwitz, Komm, eines ost preußischen Panzer-Art.-Regt., 1898 in Dresden geboren. . Protest gegen den Sowjetterror. Generalgouverneur Reichsminister Dr. Frank hat in Krokau vor den Mitgliedern der Regierung, den Gouverneuren der Distrikte und Offizieren der Wehrmacht leidenschaftlichen Protest gegen den Terror der Sowjets erhoben. Was die Be- völkerung in dem von den Sowjets besetzten Gebietsstreifen des Generalgouvernements an unmenschlichen Torturen zu erleiden habe, stelle ein besonderes Kapitel dar. Es sei ihr Beitrag für den Siez des europäischen Gedankens. * Der Staudamm Europa». Die rumänische Zeitung „Ordinez" stellt fest: „Tausende von beispielhaften Waffentaten verbürgen im Verein mit einer ' überlegenen Strategie die Festigkeit des Staudammes, den Deutschland über die europäischen Kriegsschauplätze hinweg er- richtet hat und gegen den vie feindlichen Angriffswellen immer deftiger anrennen." Trotz mancher Risse halte dieser Stau- mmm stand. Von allen Seiten her von einem starken Gegner belagert, setze sich die Festung Europa mit aller Kraft zur Wehr, aber sie wahre sich gleichzeitig di« Möglichkeit, von sich aus auf den Hegner loszuschlagen. „Noch wett vom Rhein entfernt.' Caen sei ein teuer errungener Sieg gewesen, erklärt der Kriegsberichterstatter der „News Chronicle". Ob die Verluste nicht den Gewinn überstiegen, darüber sei man sich im alliierten Lager überhaupt noch nicht klar. Die Deutschen hätten nach fünfwöchigem geschicktem Festhalten an Caen sich ebenso geschickt zurückgezogen. Auf der anderen Seite der durch Caen fließenden Orne würde es weitere erbitterte Kämpfe geben. Die Alliierten gingen mit ihrer Artillerie geradezu verschwenderisch um, aber der unerhört starke Be schuß habe nichts Entsprechendes eingebracht. Die Deutschen verständen es, sich derart einzugraben, daß das Artilleriefeuer sie kaum Verluste koste. Alle möglichen Stufen der Ueber- treibung hätten die Alliierten in ihrer Kriegführung schon durchgemacht. So sei von ihnen der Wert der Luftwaffe, Aufbahrung des ermordeten französischen Staatssekretärs Geschütz auf Selbstfahrlafette der Division Henriot vor dem Stadthmis von Paris. Scherl-Bilderd.-M. „Feldherrnhalle". PK-Kriegsb. Herrmann. dann der der Tanks überschätzt worden, und jetzt habe es den Anschein, als überbewerte man den Artilleriebeschuß. — In einem amerikanischen Bericht heißt es: „Die letzten Er folge der englisch-amerikanischen Truppen wurden wahrhaftig nicht leicht errungen. Die Gesamtzahl der Toten und Der- wundsten ist zwar noch nicht bekanntgegeben worden, die Liste wird aber sehr lang sein. Die Deutschen kämpfen ver- bissen und fanatisch." In einem anderen USA.-Bericht wird vor einer Ueberschätzung der Erfolge gewarnt, denn die Normandie sei noch weit vom Rhein entfernt. Der Militärkritiker Liddel Hart ist mit dem Tempo der anglo amerikanischen Operationen in der Normandie außerordent- lich unzufrieden. Endlich, so schreibt er, sei man nun in Caen eingedrungen. Auch di« Amerikaner kämen am Fuß der Lotentinhalbinsel nur sehr langsam voran. Sie müßten noch sehr viel Boden gewinnen, bevor sie durch die feindlichen Stellungen durchbrechen könnten. — Bei den Kämpfen um den Flugplatz Carpiquet, den die Engländer seit mehr als vier Wochen mit schwersten Wassen und zahlreicher Infanterie an- griffen, wurden äuch französische Kanadier eingesetzt. Das Regiment d« la Ehaudiere, das die Angriffsspitze bildete, büßte trotz des voraufgegangenen Trommelfeuers beim ersten Angriff 20 v. H. seiner Mannschaft an Toten ein. Die bei diesen Kämpfen eingebrachten kanadischen Gefangenen hielten mit ihrer Meinung über England nicht zurück. Wie sie be- richten, kam es bei den Zwangsrekrutierungen in Kanada zu regelrechten Revolten, die blutig niedergeschlagen wurden. Hundert« von französischen Kanadiern, die sich weigerten, als Opfer Englands zu verbluten, schmachten jetzt in Konzentra, tionslagern. Roosevelt erklärte gestern: „Die fürchterlichste Phase des unvergleichlichen Kampfes, in den wir verwickelt sind, steht uns noch bevor, und die Alliierten müssen sich auf große Leiden und enorme Verluste gefaßt machen." Italienisch« Famili«« werden in die Sowjetunion gebracht. Ein Abkommen des Kommunisten Ercoli als Vertreter der Bonomi-Regieruna mit dem Sowjetbeauftragten Wyschinski steht vor, daß weitere 250 000 italienisch« Familien nach der Sowjetunion transportiert werden. Wie ein schwedischer Journalist aus Rom berichtet, wird, dort die Stimmung immer verzweifelttr. Die Italiener riefen: Keine Arbeit, kein Brot, laßt uns auswandernl Die kommunistische Partei wachse ständig an Zahl, desgleichen die linksradikale sogen. Aktions partei, während die Regierungspartei, die sogen. Dcmocrazia de Lavore, ständig an Einfluß verliere. Der Sprecher der japanischen Regierung erklärte, statt Waffen erhalte Tschiangkaischek von den USA. Papiergeld, wodurch Tschungking militärisch und wirtschaftlich in immer größere Not gelange.