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02-Ausgabe Erzgebirgischer Volksfreund : 14.06.1944
- Titel
- 02-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1944-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-19440614025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1944061402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1944061402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-06
- Tag 1944-06-14
-
Monat
1944-06
-
Jahr
1944
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zäh ge. m«» an UfMsftUt «Mpfen z«tt «och ^to jetzt Bereiter »nahms- tten die schen St. abgesetzt > Trupps rten das kein ein- and. meldet: er Feind ugzeugen «den ab- lm Laufe Im west- kräfte in men und ehr schoß flugzeuge fest: Das ist nicht Unsere tet gegen- ivch hatte ur offen- feindliche und ei» eritbuelle gsmarine Näherung LranSpor- chtsbericht Abwehr- ; sich vom jsraumcs, en und rgefaßtem ibenhages uzer, vier 'andungs- Zerstörer )r gutlie- »ladungen Abdrehen, a Luftan- >en Feind er Besal- »rcous, en eing«- stete, die sich in die Ebenso räfte und ;en Nach- ctern und boote. tersen, ichenlnub. und steht chnellboot- : 20 Lan- Krru-er, kt, sowie schiff tor- ussert, im : die Uni- anziehen. »riane« ker feind- Gewässern Stützpunkte uch Flug- Einheiten md brach, -rer Seite man wird ngking zu aner, den gegen Ja- , daß das egs richte, rn büßten bosnisch- Nische ff- anden sich sche Bom- t. >ber über m Waliig- in Ogers- »gerichtet. Aeber de» LrSmment. Frau von Hofmann, dto auch in unserem Kreis wohl, bekannt« Gauftauenschaftoleiterin von Köln-Aachen» schreibt: E» ist tn d«n frühen Movaenstunden nklch einem schweren Terroranariff. In der fahlen Dämmerung wirkt alle» doppelt asspensterhaft: Di« Lust ist grau und schwer von Staub und Qualm. Ein «inziaer, tiefer Atemzug müßte Erlösung sein. Hier und dort da« Krachen unb Borsten von Zeitzündern, hoch gehenden Blindgängern unb stürzenden Häusern. Unb dann ole Gesichter der Menschen: den Ausdruck kennt man nun schon vielen früheren Malen: diese Überwachen Augen, di« zu- sammengepreßten, schmalen Lippen, da» Fortschleppen der ge retteten klein«» Ding« und di« furchtbare Emsigkeit b«» Su chen, nach den liebsten Menschen und nach dem verlorenen Gut im ersten fahlen Licht der Früh«. S» will nicht Tag wer- den nach solcher Nacht, die jäh und grausig ein« wunderbar«, ehrwürdig«, alte Stadt uNd ihr« schuldlosen Menschen Überfiel. Riesig« Krater haben di«-Erde aufgewühlt. Mr müssen einen Ausweg finden, um von Westen her Menschen zu holen zur Hilse und ersten Labung für die Erschöpften. Wir steuern unseren kleinen Wagen von Straß« zu Straße, an Brand, Rauch, Trümmern und Grausen vorbei, und tnuner wkeder ist der Weg versperrt.- Run versuchen wir einen ganz großen Bogen um die Stadt, wir sind übernächtig und todmüde. End lich gewinnen wir ein« Höh« und können ein wenig freier atmen. Da liegt wett zu unseren Füßen di« Stadt. . . Wie ein furchtbarer, riesiger rötlich-grauer Pilz liegt eine giftige Staub- und Rauchwolke fast unbeweglich über ihr, die wie in fernen Feuernebeln gürtet. Böse schimmert am Horizont schwach «ine groß« Sonnenscheibe. Vorüberziehender Qualm läßt sie un heimlich lebendig erscheinen. Wir halten, «inen Augenblick nur, nehmen die Brillen ab und atmen hier oben die «in wenig reiner« Luft. Vor uns sperrt ein Riesenkrater di« Weiterfahrt. Neben un» bi« Reste eines Bauernhöfe», der Dachstuhl am Boden, di« Gebäude durcheinandergerüttelt. Weiter recht», der groß« Baumgarten: viele Bäum« geknickt, der Boden mit gro- ßen Steinbrocken dicht besät. Don link» her kommt langsam und lahm ein Pferd, ganz grau von Staub: seine Mähne, sein Fell, sein« Ohren dicht und struppig. M« «in sagenhafte» Urzeitfier, riesig klettert «» in oen Trummern einher mit Hangendem Hals und ganz fremden Augen. Wi« wir ihm nachsehen und gleichzeitig einen Weg zur Wettersahrt suchen, kommt au» dem Wirrwarr der Trümmer leicht und schillernd in seiner ganzen Pracht unb Schönheit ein Pfau. Zierlich wie je trägt er sein« fein« Federkron«, ukd un- berithrt glänzt sein prächtiges Federkleid. Wir blicken ihm nach, und da sehen wir, was wie ein Wunder ist: in Staub und Trummern find im Baumgarten vor Stunden wohl die ersten Blüten aufgegangen, unb makellos schimmert ihr Weiß und leuchtet hell über allen Untergang. Das ist mehr al» Trost ... das wird in Sekunden trotzigste Gewißheit: Gewaltig, über allen Terror hoch erhaben steht un berührt das Gesetz des Lebens. Wi« jene Bäume Blüten treiben müssen, weil Hre Zeit d<iW, so müssen deutsch« Men schen leben, weil der Stamm lebt und treibt und wächst. Man mag ihn niederschmettern, einer steht wieder auf, und nie wird es m^lich sein, ihn auszurotten. Denn über aller teuflischer Gewähr steht da» ungestüm« Leben-Woll«n dessen, der im Recht ist. Für un» aber liegt Wer allen harten Arbeitstagen, di« nun kommen, etwas von dem reinen Glanz und zarten Dust dieser Blüten im zerzausten Baumgarten aus der Höhe über einer zerstörten Stadt. * Grüße aus dem Osten senden durch die Heimatzeitung allen Lrzgebirgern der Obgefr. Hans Ziegler aus Fürsten brunn bei Schwarzenberg und der Gefr. Konrad Muth aus Schwarzenberg-Sachsenfeld. * Bannsportfest der Hitler-Jugend. Die Hitler-Jugend de» Bannes Aue (207) führt ihr diesjähriges Bannsportsest in Leichtathletik und Schwimmen am 18. und 25. Juni durch. Am 18. Juni kämpfen die Mannschaften um Zulassung zu dem Inspektionsentscheio in Plauen, früh 9 Uhr im Auer Sta dion. Gleichzeitig treten als Einzelkämpfer die Jungen und Mädel für den leichtathletischen Fünfkampf, für Hoch- und Stabhochsprung an. Um 14 Uhr finden im Stadtbad zu Schwarzenberg die Bannmeisterschaften im Schwimmen statt. Am 25. Juni, dem Hauptkampftag, treten vormittag« die Ein zelkämpfer für Lauf, Sprung und Wurf an, am Nachmittag werden die Jungen und Mädel im Stadion Ausschnitte aus ihrer Sportarbeit zeigen. Darüber wird noch genau berichtet. * PrLfungserleichterungen für Kriegsteilnehmer. Für Kriegsteilnehmer und ihnen gleichgestellte Studierend« sowie sür Kriegsversehrte ist die Ablegung der Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen durch einen neuen Erlaß des Retchserziehungsminister» wesentlich erleichtert worden. Sie brauchen die wissenschaftliche Prüfung statt, wir bisher vor- geschrieben, in drei Fächern, nur in zwei Fächern, einem Grundfach und einem Deifach, abzul«gen- Ebenso wird den Bewerb««» für da» künstlerische Lehramt an höheren Schulen (Kunst- »d« MufikerziHu«) die Verpflichtung erlassen, die Lehrbefähigung auch für ein Nicht künstlerische» «eifach zu erwerben. Bereit» zu Beginn de» Krieg«» wurde di» wissen schaftlich« Prüfung für Kriegsteilnehmer vereinfacht, und vor kurzem wurde auch die Verteilung Ler Prüfung, die nach der bestehenden Prüfungsordnung binnen eine, Woch« abgelegt wetben soll, auf zwei weiter ausetnanderliegende Termine gestattet. Nunmehr ist den studierenden Kriegsteilnehmern und künftigen Heimkehrern die Möglichkeit geboten, ihr Stu- dium ohne Vernachlässigung der notwendigen Gründlichkeit in möglichst kurzer Frist abzuschließen. Weitere Maßnahmen zur Förderung des Nachwuchses für das Lehramt an höheren Schulen unb im besonderen d«r Kriegsteilnehmer werden vorbereitet. * Da» Deutsche Rote Kreuz kann trotz seine» mannig- fachen Kriegsdienst«» an Soldaten und Bombengeschädigten auch noch die sogenannte Friedenstätigkeit, die allerdings auch kriegswichtig ist, fortfttzen. Da» gilt vor allem für di» Er- richtung von Unfallhilfsstellen. Gerade im Krieg« bei hem krlegsbedingten Aerztemangel ist die Unfallhilfe für die Zi- vtlbevölkerung, besonders auf dem Lande, noch bedeutsamer als im Frieden. Vom April 1939 bis Ende 1943 haben DRK.-Helfer und -Helferinnen Über 17 X Mill, mal Erste Hilfe geleistet. 545 000 Angehörige großer Organisationen er hielten in dieser Zeit i» über 25 000 Lehrgängen die DNK.- Kurzausbildung. * Schuljugend bekämpft de« Kartoffelkäfer. Auch in die- sem Jahr« sollen di« Schulen weitgehend für den Suchdienst im Kampf gegen den Kartoffelkäfer eingesetzt werden. * Statt Fletschschmalz wieder andere Fette. Die Lebens mittelrattonen dev^ gegenwärtig laufenden 63. Zuteilung»- Periode gelten mit folgenden Ausnahmen auch im kommenden 64. Zuteilungsabschnitt vom 26. Juni bis 23. Juli: Statt 100 Gramm Fleischschmalz erhalten die Dersorgungsberechtig- ten über 14 Jahre sowie die Inhaber der Reichsfettkarten SD 3 und SD 5 100 Gramm Margarine mehr, während die Versorgungsberechttgten bis zu 14 Jahren sowie die Inhaber der Reichsfettkarten SV 2, SD 4 und SD 6 eine um 100 g erhöhte Butterration bekommen. Bei Inhabern der Reichs- fettkarte SB 1 erfolgt der Ausgleich durch Erhöhung der Mar garineration um 40 g und der Speiseölration um 50 a. Aus ländisch« givilarbeiter erhalten wie vor der Fleischschmalz, zuteilung al« Fettration 550 g Butter und 325 g Marga- rin«. Die Schlachtfettzulagen werden wieder auf die volle Höhe von 250 g für Schwerarbeiter und von 1000 g für Schwerstarbeiter festgesetzt. Die unveränderte Nährmittel ration wird in voller Höhe tn Getreidenährmitteln verteilt. Getreideselbstversorger müssen beachten, daß die Reichsmahl karten am 25. Juni ablaufen. Dom 26. Juni bis 23. Juli werden Mahlkarten mit nur einem Mahlabschnitt ausgegeben. * Der Laubfrosch tst giftig. Auch unser harmloser Laub- frösch gehört zu den „Gifttieren", denn seine Haut sondert einen Stoff ab, der auf andere Tiere schädlich wirkt. Schon Brehm führt die Erscheinung, daß Laubfrösche, wenn sie in Gläsern oder Kästen in größeren Mengen verschickt werden, fast immer rasch zugrun^ gehen, auf die gegenseitige Ein wirkung des Hautgiftes zurück. Der Menschs sollte, wenn er einen Laubfrosch angefaßt hat, immer vorsichtig sein und nicht mit der gleichen Hand unmittelbar hernach Augen oder Mund berühren. Wirklich gefährlich kann das Froschgift werden, wenn es tn die Blutbahn eines Menschen gelangt. Schon äußerlich reizt es die Schleimhäute. Man sollte da her besonders auch Kinder zur Vorsicht beim Umgehen mit Laubfröschen mahnen. . ' Rundfunk am Donnerstag. 7.30—7.45: „Los vom Naturalismus". 11.30—11.40: Der Frauenspiegel. 14.15— 15: Allerlei von zwei bis drei. 15—16: Orchester-, Ehor- und Solistenmusik. 16—17: Musikalische Skizzen und tänzerische Klänge. 17.16—17.50: Ausgewählte Unterhaltungsmusik. 17.50—18: Die Erzählung des Zeitspiegels. 18—18.30: „Ein schöne» Lied zur Abendstund". 20.15—21: Aus den Opern „Cavalleria Rusticana", „Der Jakobiner", „Carmen" und „Der Troubadour". 21—22: Solistenkonzert mit Georg Kulen kampff (Violinkonzert Nr. 7 von Mozart). D S.: 17.15— 18.30: Schöne Musik zum späten Nachmittag: Schumann, Schubert, R. Strauß u. a. 20.15—22: „Bunte Palette". * Aue, 14. Juni. Am 10. d. M. gegen 22 Uhr wurde auf der Bahnhofstraß« einer Frau ein rotkarierter Regenschirm (Knirps) gestohlen. Verdächtig ist ein Mann tm Alter von 28—30 Jahren, 1,68 Mir. groß, ovales Gesicht, dunkles Haar, bekleidet mit dunkelblauen Anzug und Hellen Mantel. — Ge- stöhlen wurden ferner in d«r Nacht zum 8. Junt unter er schwerenden Umständen aus einem Bauerngut in Alberoda ein Paar schwarze hohe Schnürschuhe, Größe 43, und ein dunkelblaues Arbeitsjackett. Angaben erbittet in beiden Fäl len di« Kriminalpolizei, Goethesttaße 1. Der Se1-ftschttd-erelchssShrer. Bei einem größer«« Luftangriff reichen ost di« dem ört lichen Lustschutzieiter -ur Verfügung stehende« Kräfte, wi« Polizei, Feuerwehr usw., nicht au». Sie müssen deshalb im- mer dort angesetzt werden, wo sie di« wichtigst« Aufgabe zu er füllen-haben. E» muß daher auch einmal in K«»f genommen werben, daß «tn «tnzeln«» Hau» abbvennt, wenn dafür «tn Krankenhaus oder «tn besonders btcht bewohnte» viertel ge- rettet werden kann. Die Bevölkerung muß sich also weit- gehend selbst schützen, indem sie vor allem erst einmal so viel Sand und Wasser wie möglich berettstellt. Ferner sind die ein- meinen Städte tn Selbstschutzbereiche «ingeteilt. Die Führer dieser Bereiche sind vom örtlichen Luftschutzleiter beauftragt, üe haben bis zum Eintreffen von Polizei, Feuerwehr usw. die Verantwortung dafür, baß in gemeinsamer Hilfe bedroh- ten Volksgenossen Unterstützung zuteil wird. Der Selbstschutz- beretchsführer kann also Hausbewohner au» nicht bettoffenen Wohnstätten anweisen, den Brand beim Nachbam mitzu löschen. Wer diesen Anordnungen nickt folgt, wird bestraft. Außerdem steht dem Selbstschutzbereichsführer ein Selbstschutz- trupp zur Verfügung, gewissermaßen al» Stoßtrupp an br- sonder» gefährdeten Stellen. Der Selbstschutzbereichsführer ist für seinen Bereich der Beauftragte des örtlichen Luftschutz, leiters. Er kann auch die Räumung eines Hauses befehlen, wenn dieses durch die Selbstschutzkräft« nicht mehr zu hal ten ist. Die Selbstschutzbereichsführer müssen Ihren Bereich genau kennen. Sie müssen jedes einzelne Haps prüfen, ob es ordnungsgemäß verdunkelt ist, ob genügend Sand und Wasser vorhanden, ob der Boden entrümpelt ist usw. Leider werden ihnen hier ost noch Schwierigkeiten gemacht. Leder Volksgenosse sollte den Selbstschutzbereichsführern ihre Auf- gäbe erleichtern und auf ihre Anordnungen und Anregungen verständnisvoll eingehen. Schneeberg, 14. Juni. Der Obergefreite Herbert Schön- selber, Sohn des Schwerkriegsbeschädigten Paul Schönfelder, Stadtteil Neustädtel, Markt 134, erhielt im Osten das EK. 2. Schneeberg, 14. Juni. Uffz. Wemer Böhm, Sohn des Steuerh. Rudolph Böhm, Gymnasialste. 8, wurde bet einer Flakeinheit im Osten mit dem EK. 2. Kl. ausgezeichnet. Schwarzenberg, 14. Juni. Hauptwachtmstr. Karl Schnei der, Bermsgrüner Str. 2, erhielt im Osten das Kriegsver dienstkreuz 1. Kl. mit Schwertern. - Lößnitz, 14. Junt. Uffz. Karl Möckel wurde Im Osten mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern ausgezeichnet. Radinmbad Sberschlema, 14. Junt. Gestern fand im Reserve-Lazarett ein Erzgebiraischer Nachmittag statt, der von dem altbekannten Erzgebirgssänger Etapff und den Pimpl- maad bestritten wurde. Ueber ein« Stunde lang erklangen erzgebirgische Weisen. Dazwischen sprach Stapff verbindende Verse. Im zweiten Teil zeigte er wunderschöne Farblichtbil- der. Den Lazarett-Insassen wird dieser Nachmittag «in« blei bende Erinnerung sein. Bockau, 14. Juni. Obergefr. Walter Teumer, Schnee berger Str. 50, wurde im Osten mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Markersbach, 14. Juni. Dem Obergefr. Kurt Pötzsch, Ortsteil Mittweida Nr. 71, wurde das EK. 2 verliehen. O " Rodewisch. Ein dreieinhalbjährige» Kind, das kurze Zeit unbeaufsichtigt im Zimmer war, stieg auf das Fenster brett und stürzte hinaus. Es erlitt lebensgefährliche Der- letzungen. Oelsnitz i. D.. Auf dem mit Wasser gefüllten Zeulen- dorfer Steinbruchbecken vertrieben sich vier Jungen mit einem Floß die Zeit. Alle vier stürzten oabet tn das ziemlich tieft Wasser. Einem Jungen aus Leipzig gelang es, zwei kleinere Spielgefährten zu retten. Der kaufmännische Lehrling Man fred M. aus Hartmannsgrün ertrank. " Erimmitscha«. Ein« Einwohnerin wurde wegen Kin desmißhandlung zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatte ihren Stiefsohn in roher Weise geschlagen, obwohl sie bereits einige Zeit vorher aus dem selben Grunde bestraft worden war. * Waldheim. Neben seinem Bombenterror sucht der Feind gelegentlich auch durch Abwurf von nachgemachten Lebensmittelmarken unsere Moral zu erschüttern und un sere geregelte Versorgung zu gefährden. Wer darum solche abgeworfenen Marken benutzt, anstatt sie der nächsten Behörde abzuliefern, hilft dem Feind. Die 50jährige Helene Kop pisch geb. Roth hatte von abgeworfenen Fleischmarken, die ihr Stiefsohn bei einer Suchaktion aufgehoben hatte, mehrere Pfund Würstchen gekauft und dadurch auch ihre erzieherischen, Pflichten gegen da» Kind vernachlässigt, dem sie durch Selbst zucht ein gutes Beispiel hätte geben müssen. Das Sonder gericht Chemnitz verurteilte die Angeklagte als Dolksschädling zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus und zwei Jahren Verlust der Ehrenrechte. Akgeunerdorf als Banditenhorst. ff Di« lautlos« Stille der Nacht wird plötzlich durch mehrere peitschende Gewehrschüsse unterbrochen, schreibt Krieg», berichter Andrea» Vog«I (PK.). Leuchtrakettn gehen hoch und stellen die aus Lehm und Stroh gebauten Esendshütten de» Zigeunerdorfes in ein fable», gespenstische» Licht. Niemand weiß, ob das übliche „Halt! Wer da?" nur einigen verdächtigen Gestalten gegolten hat, die sich im Zigeunerdorf herumgetrieben haben, oder ob ein Angriff der Banden, di« mittag» aus bet Stadt vertrieben wurden, zu erwarten ist. Auf alle Fälle haben aber die Gewehrschüsse die Reiterschwadron der bosnisch, herjegowinischen ff-Freiwilligen^Sebirgsdivision alarmiert, und tn brausendem Galopp geht e» hinaus bis zur Postenkette. Schnell tst die ganze „Mahala" umzingelt und von den nach folgenden Schützen durchsucht worden. Verdächtige, die ihre „Zuständigkeit" im Zigeunerdorf nicht nachweisen können, wer ben abgeführt und starke Sicherungen ausgestellt. Dann be ruhigt sich das aufgescheuchte Dorf, das wi« ein'großer Haufen von Lehm und Stroh am Rande des bosnischen Städtchens liegt. Das Heulen der Frauen und das Geschrei der Kinder legt sich, und die Nacht verläuft ruhig. Im Morgengrauen wird di« Postenkette durch drei kampf starke Spähtrupps abg«löst. Der Tag muß abgewartrt werden, um eine genauere Durchsuchung der Ansiedlung nach verdäch tigen Gestalten zu ermöglichen. Am warmen Schein der Früh- lingssonne sitzen die Wetber vor den Hütten, lausen und säugen ihre kleinen Kinder, während die Halbwüchsigen, splitternackt oder tn wenige schmutzige Lumpen gehüllt, im Dreck spielen oder vor den ff-Grenadieren, di« Haus für Haus abstreifen, feurig« Tänz« improvisieren, um damit «tn Stück Brot oder eine Zigarette zu erbetteln. Wer ihre Harmlosigkeit ist allzu betont, um echt zu wirken. Die Männer lassen sich nicht tSu- schen. Sie. kennen die komödiantische Begabung der Zigeuner, Vieser geübten Hehler und- Betrüger, deren männliche Ange- hörig« jetzt nicht zu sehen sind. Sie sind mit d«n Banditen geflohen, und die Greis« und Jungen treiben sich bettelnd in der Stadt herum, aus der sie abends zurückkehren. Niemand weiß bann mehr, wieviel Banditen sich unter ihnen befinden, die aus dem versumpften Wald, in den sie sich zurückgezogen hatten, hier untertauchen wollen. So sind hier nur Weiber und Kinder zu sehen, die sich trotz aller gespielten Teilnahms losigkeit keine Phase der Vorgänge entgehen lassen. Die Durchsuchung verläuft reibungslo». In den verlausten und v«rdreckt«n Lehmhütten wird nicht» Verdächtige» mehr ge- fiurden. Wer da fällt der Blick der Männer auf drei abseits liegende Hütten, di« im Schlamm des versumpften Gebietes zu versinken scheinen. Ein ff-Unterscharführer begibt sich mit vier Männern zu den Katen, um auch sie zu durchsuchen. In der ersten Hütte wird nicht» gefunden, aber in der zweiten er. scheint den Männern ein großer Stroyhaufen in der Ecke eines Raumes verdächtig. Zwar sind über ihn zwei zerschlissene Decken gebreitet die ihm den Anschein geben, al« dien« er zur Lagerstatt der Zigeünerktnder, aber — hat sich nicht gerade etwa» tn dem Haufen bewegt? Der mit dem Unterscharführer etngetteten« Grenadier stößt mit dem Gewehrkolben in den Strohhaufen, un- plötzlich wird dieser lebendig. Zwei finster« Gestalten erheben sich au» ihm, zweifellos Banditen, von denen einer Mattosenunisorm, der andere ein« stark abgetragen« Uniform der ehemalig«» jugoslawischen Armee trägt. An der Mütze beider prangt der Sowjetstern. Di« betden erheben ohne weiteres di« Hände, doch tn dem Augenblick, al» sie vom Unterscharführer aufgefor- bert «erden, die Hütte zu verlassen, macht der Matrose ein« ruckartig« Bewegung. Im gleichen Augenblick kracht ein Pistolenschuß, und der Unterscharführer bricht zusammen. Zwar hat der ff-Grenadier blitzschnell den zweiten Banditen nieder geschlagen, aber der feige Mörder ist mit einem langen Sprung au» der Hütte entkommen. Draußen wir- er bald gestellt, ge fesselt und abgeführt. Die Untersuchung ergibt, daß der Bandit an seinem Handgelenk eine Pistole -festgebunden trug, die er durch einen Ruck mit dem Arm abaefeuert hatte. Der Bandit wird abgeführt und zum Verhör gebracht, das außerordentlich aufschlußreiche Einzelheiten über di« „Hohe Schule" jener verbrecherischen Kampfführung ergibt, die dem Unterscharführer das Leben gekostet hatte. Danach hatte der Zuchthäusler Jopp Broz (Tito) den strengen Befehl erteilt, bi» zum letzten zu kämpft». Dreist erklärt der Bandit, daß er in der ihm zur Last gelegten verbrecherischen Kampfesführung reiche Erfahrung besitze. So seien ihm einmal «ährend feiner Matrosenzeit in Split englische Zeitungen zur Hand gekommen. Die englischen Methoden „to kill th« germano" seien von ihm und seinen Kumpanen durchvrobiert wovden und hätten ihre Ergänzung gefunden durch die hinterhältige Kampfesweise der bolschewistischen Banden hinter den deutschen Linien. Die am Handgelenk befestigte Mordwaffe, die erst in einer aussichtslos gewordenen Lage gebraucht werd«, sei eine Nachahmung der „Kamvstakti!" jener englischen Terrorflieger, die unter ihrer Kombinatton eine Pistole tragen, die nach dem rettenden Fall- chirmabsorung bei erhobenen Händen durch einen am Ring- inger befestigten Bindfaden auf den Verfolger abgefeuert wer- >en kann. Das ist die Gesinnung derer, die sich stolz Ihr „Murder Inc." aW den Rücken malen lassen, dt< gleiche Geisteshaltung von Washington bis Moskau, von der Themse bis zum Balkan. Verdunklung von 82.20 bi» 4.1S Uhr.
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