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kkWUAAWsM I «erlag: C.M. Gärtner, «ne, Sachsen Aahrg. 87 Rr. 1S1 j Mittwoch, de« 7. S««i 1844 j Auf Moskaus Befehl. Unter der Ueberschrift „Die Sowjetoffensive im Westen" veröffentlicht der „Völk. Beobachter" einen Aussatz des stellv. Pressechefs der Reichsregierung, Sündermann, dem wir Folgen des entnehmen: „In den Morgenstunden des 6. Juni ist gleichzeitig eine militärische Entscheidung begonnen und eine politische Ent wicklung mit dem Siege Moskaus abgeschlossen worden. Als die angloamerikanischen Truppen sich zum Angriff gegen den Kon tinent aufmachten, hat die Sowjetpolitik einen außergewöhn lichen Erfolg errungen — sie hat eine Armada zweier großer Staaten für ihre Zwecke in Bewegung gesetzt. Schon im August 1941 schrieb die britische „Sunday Times": „Selbst wenn die Invasion den Engländern Zehntausende von Toten und Ver letzten kosten würde — so bemerkt man in Moskau — dürfte eine derartige Offensive trotzdem nicht unterlassen werden." Dieser Satz enthält alles, was heute noch zu sagen ist. Was man damals in Moskau „bemerkte", führen die Churchill und Roosevelt nunmehr nach langem Zögern, aber wortgetreu aus. Es ist wahrlich eine Sowjetoffensive, die wir im Westen er leben. Das gilt nicht nur für die Beweggründe, sondern auch für die Ziele der Operation, die der amerikanische Invasions general Eisenhower eingeleitet hat. Wenn er den Krieg nach Frankreich hineinträgt, so tut er es mit de Gaulle im Rücken, dem Manne, „der in Algier sich bereits als Intimus des Bolschewismus erwiesen hat". Ein bolschewistisches Frankreich und ein den Sowjethorden preisgegebenes Europa, das sind die wahren Parolen, für die die angloamerikanischen Soldaten ihre blutige Aufgabe begonnen haben. Die deutsche Auffassung, daß der europäische Lebenskampf, der um die Rettung des Kontinents vor der bolschewistischen Niedertrampelung geht, im Westen genau so entschlossen geführt werden muß wie im Osten, erweist sich heute als richtig und vorausschauend. Deutsch land und Europa sind durch die Ereignisse nicht überrascht worden. Daß es eine Sowjetoffensive ist, die die Engländer und Nordamerikaner unternehmen, mag manchem einfachen angloamerikanischen Soldaten heute noch nicht so klar sein wie den Völkern Europas. Aber — das dürfen wir heute sagen — es wird bei ihnen ein blutiges Erwachen geben, das sich heute schon ankündigt und das die Churchill und Roosevelt und ihre, ganze Judengesellschaft, die zwei Reiche in das Fahrwasser des Bolschewismus gesteuert haben, hinwegfegen und eine neue, gereinigte Welt zum Aufstieg bringen wird. Heute ist das Ohr der Nation den feindlichen Parolen verschlossen. Wir sind bereit! Wenn der Feind kommt, so werden unsere Soldaten ihm eine Lektion erteilen. Wir haben allen Grund, festen Mutes der Zukunft entgegenzusehen. Das ist nicht nur in den' Tatsachen selbst begründet, sondern auch in den Unwägbar keiten, die in einer so umfassenden, weltweiten Auseinander setzung eine maßgebende Rolle spielen. Gewiß sehnt auch das deutsche Volk das Ende dieses Krieges herbei, aber es ist jedem Deutschen klar, daß er nicht auf unsere Kosten, sondern nur mit unserem Sieg enden darf." In einer vom Bombenterror schwer getroffenen Gauhaupt stadt sprach Reichsminister Dr. Goebbels in einer Massenkund gebung. Er forderte das deutsche Volk auf, in den entschei denden Wochen und Monaten die gleiche hohe Kriegsmoral zu beweisen, die sich bisher so hervorragend bewährt habe. Jeder mann wisse, daß ein Volk für ein großes und edles Ziel auch schwere und manchmal unerträglich scheinende Opfer bringen müsse. Ein tapferes und entschlossenes Volk werde den Sieg und damit endgültig seine Freiheit und sein Lebensrecht er kämpfen. Die Schlacht um Europa hat begonnen. Erbitterte Kampfe -wische« Le Havre ««- Cherbourg. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 6. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der vergangenen Nacht hat der Feind seinen seit langem vorbereiteten und von uns erwarteten Angriff auf Westeuropa begonnen. Lingeleitet durch schwere Luftangriffe auf unsere Küsten befestigungen, setzte er an mehreren Stellen der nordfranzö sischen Küste zwischen Le Havre und Cherbourg Luftlandetruppen ab und landete gleichzeitig, unterstützt durch starke Seestreitkräfte, auch von See her. In den ange griffenen Küstenstreisen sind erbitterte Kämpfe im Gange. I» Italien führte der Gegner aus Rom heraus mehrere vergebliche Vorstöße gegen unsere Sicherungen westlich und nördlich der Stadt. Oestlich delc Stadt brachen die mit zusammengefaßten Kräften «ährend des ganzen Tages geführten feindlichen Angriffe bei und westlich Tivoli nach erbittertem Ringen zusammen. Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe schossen über dem oberitalienischen Raum acht feindliche Flugzeuge ab. Im Osten kämpften sich die deutsch-rumänischen Trup pen, wirksam unterstützt durch starke deutsch-rumänische Fliegerverbände, nordwestlich Jassy gegen zähen feindlichen Widerstand in harten Kämpfen weiter vor und wiesen wieder- holte Gegenangriffe der Bolschewisten ab. 39 feindliche Flug zeuge wurden in Lustkämpfen vernichtet. Von der übrigen Ostfront wird nur örtliche Gefechtstätig- keit aus dem Kampfraum von Witebsk gemeldet. In Kroatien haben Truppen des Heeres und der Waffen-U unter dem Oberbefehl des Generalobersten Rendulic, unterstützt durch starke Kampf, und Schlacht- fliegerverbände, das Zentrum der Bandentruppen Titos überfallen und nach tagelangen schweren Kämp fen zerschlagen. Der Feind verlor nach vorläufigen Meldungen 6249 Mann. Außerdem wurden zahlreiche Waffen aller Art und viele Versorgungseinrichtungen erbeutet. I« diesen Kämpfen haben sich die 7. U Gebirgsdivision „Prinz Eugen" unter Führung des ^-Oberführers Kumm und das O-Fallschirmjägerbataillon 300 unter Führung des ^-Hauptsturmsührers Rypka hervorragend bewährt. Einige feindliche Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf Osnabrück. Zwei Flugzeuge wurden abge schossen. (Wiederholt. da In einem Teil der qestrtaen Auflage nichi enthalten.» Schwerste Feindverluste. Berlin, 6. Juni. An der nordfranzösischen Küste dauern die schweren Kämpfe mit den angloamerikanischen Landungs truppen an. Die auf der normannischen Halbinsel bis hin unter nach Larentan gelandeten feindlichen Einheiten hatten schwerste Verluste. Die zwischen Earentan und Bajeux ge- landeten angloamerikanischen Fallschirmjägereinheiten, die Luftlandetruppen und die über See herangebrachten Verbände wurde« nach sehr schweren Kämpfen zurückge- warfen. Im Gebiet der Ornemündung sind die Landung«- truppen vorläufig abgeriegelt. Im Schutz ihrer schweren Schiffsartillerie ziehen sie hier weitere Truppen nach. Im Raum südlich Le Havre wurden starke Teile der feindlichen Luftlandetruppen vernichtet. Neue Aktionen der Briten und Nordamerikaner sind zweifellos noch zu erwarten, aber zur Zeit noch nicht erkennbar. Die Verluste der Inva sionstruppen wachsen stündlich. Die Kämpfe sind außerordentlich schwer, da die gelandeten britischen und nord amerikanischen Truppen sich auf das zäheste verteidigen und alle» daransehen, um die einmal erreichten Positionen z« be haupten. Besonderes Mißgeschick hatten die feindlichen Truppen im Bereich der Seinemündung. Hier gingen zwei Batail lone Luftlandetruppen, und zwar Engländer und Kanadier, nieder. Ein Teil von ihnen hatte sich verflogen und fiel den deutschen Truppen schon bei der Landung in die Hände. Die einzelnen Lastensegler wurden sofort überwältigt. Die ersten Gefangenen in diesem Kampfabschnitt konnten vor dem Gefechtsstand der Division gemacht werden, vor dem sie um herirrten. Es waren alles sehr junge Kerle, die über das rasche Ende ihrer Unternehmung bitter enttäuscht waren. „Das ist der Anfang und das Ende unseres Marsches auf Berlin", sagte einer von ihnen. Die zwei im Bereich dieser Division gelandeten Bataillone wurden größtenteils an Ort und Stelle aufgerieben. Der Rest, rund 100 Mann, wurde in Gefangen schaft abgeführt. Torpedoboote führten den ersten Abwehrschlag. In Berlin wird weiter bekanntgegeben: Kurz nach Mit ternacht wurden bei Trou ville, bei Caen und an der Nordostküste der normannischen Halbinsel zahlreiche Fall schirmspringer und Lastensegler beobachtet. Gleichzeitig erfolgten heftige Luftangriffe auf die wichtigsten KUstenplätze zwischen Cherbourg und Le Havre sowie im Abschnitt Calais —Dünkirchen. Die sofort alarmierte KUstenverteidigung nahm die Fallschirm jäger schon beim Landen unter Feuer und rieb in Gegen stößen starke Teile der sich laufend noch ustziter verstärkenden Luftlandetruppen auf. Andere. Gruppen wurden durch hoch gehende Minen vernichtet. Während dieser für den Gegner äußerst verlustreichen Kämpfe schoben sich zahlreiche Landungsboote an die Küste zwischenOrne- und V i r e - M ü n d u n g. Beim Hellwerden wurde ein starker Flottenverband im Seegebiet westlich Le Havre erkannt. An den beiden Flügeln durch Schlachtschiffe, Kreuzer und Zer störer geschützt, sammelten sich im Innern der Seine-Bucht zahlreiche Landungsfahrzeuge aller Art und Größe. Deutsche Torpedoboote griffen diese Schiffsansamm- lungen entschlossen an. Bei ihrer Annäberung versuchten die feindlichen Streitkräfte, sich durch Einnebeln der Sicht zu entziehen. Fliegerstaffeln halfen ihnen dabei und legten im Tiefflug dicke Nebelbänke rings um die Schiffe. Dennoch schosse»» unsere Boote ihre Torpedos und ihre gesamte Artil- leriemunition mitten zwischen die dichtgedrängt liegenden Fahrzeuge und erzielten schwere Treffer. Dann kehrten sie zur Munitionsergänzung vollzählig zu ihrem Stützpunkt zurück. An anderen Stellen der Seine-Bucht stellten Vor postenboote den Gegner ebenfalls erfolgreich zum Kampf. I m Sperrfeuer der Küstenbatterien sanken weitere Fahrzeuge, darunter ein größeres Kriegsschiff. Die feindliche Schiffsartillerie erwiderte das Feuer und beschoß mit Spreng-, Rauch- und Nebelgranaten die Vertei digungswerke. Die Granaten blieben ebenso wie die fortge setzt über den Bunkern abgeladenen Bomben ohne Wirkung. Inzwischen ging der Kampf gegen die im Raume von Caen abgesetzten britischen Luftlandetruppen und gegen die bei Cärentan abgesetzten nordamerikanischen Verbände weiter. Zahlreiche Gefangene fielen dabei in diesen erste»» Stunden bereits in unsere Hand. Zur Ablenkung der Abwehr warfen britische Flugzeuge östlich der Orne lebensgroße, mit Spreng ladungen versehene Puppen ab. Das Täuschungs manöver wurde rechtzeitig erkannt, lieber die Kampfzone hinweg flogen ununterbrochen feindliche Fluggeschwader ein und bombardierten die Küstenwerke sowie die Bahn- und Straßenknotenpunkte im Raum zwischen Le Havre und Cher bourg. Aber ebenso pausenlos rollten die Salven der Bat ¬ terien unseres Atlantikwalls und der Geschütze der Eingreifdivisionen. Schon bald nach Beginn des Unter nehmens war zu erkennen, daß die Briten und Nordameri kaner ihren Hauptstoß zunächst gegen die Räume Caen, Carentan und Cherbourg richteten. Unter dem Schuß mas sierter Bombenwürfe und dem schwere»» Feuer der Schiffs artillerie führte der Feinde seinen an der Seine-Mündung sowie am Ostrande der normannischen Halbinsel aus der Luft und von See her gelandeten Kräften laufend Verstär- (Fortsetzung auf der nächsten Seite.) lass! iVigkt Souiogn äd. 0U5Sci_0 öm Sona Lner! sine-ö. m Sorne«-///« l.k ltkVN Noblen Susann SlSrieux risnt kVoSom»/ Ion» 0 » M «0 « «v /i-cs/ns oog Portsmouth SKIS von — kwge^es /e/neu// Verkam «"MS