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01-Ausgabe Erzgebirgischer Volksfreund : 22.05.1944
- Titel
- 01-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1944-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-19440522016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1944052201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1944052201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-05
- Tag 1944-05-22
-
Monat
1944-05
-
Jahr
1944
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— Di« spanisch« Kartoffelernte, mit deren Einbringung bereits begonnen wurde, verspricht ein ausgezeichnetes Er gebnis. —- Bel el««» Prozeß in Reweastl« gegen die Anstifter des Lehrlingsstreiks in den Schiffswerfen des Tyne wurde im Laufe der Zeugenvernehmung festgestelli, daß sich an diesem Streik 15 000 Lehrlinge beteiligten. O / — Sonderzug „Sorgenfrei". Eine rheinisch-pfälzische Di vision hat im Abschnitt südlich der Beresina eine Ortschaft als Erholungsdorf für Grabenkämpfer eingerichtet. Es umfaßt einen Sportplatz und 10 Häuser, in denen schmucke Unter- künfte, Lese- und Schreibräume, ein Speisesaal mit Bühne, eine Sauna und ein Kinoraum untergebracht sind. Das Dorf ' liegt sechs Kilometer hinter der HKL. und empfängt seine Be sucher jeweils für drei Tage. In einem anderen Abschnitt der Ostfront wurde im Auftrage des Oberbefehlshabers einer Armee ein Sonderzug als „Erholungsheim auf Schienen" seiner Bestimmung übergeben. Der Zug führt den Namen „Sorgenfrei" und steht verdienten Grabenkämpfern zur Der- fügung. Dieselbe Armee hat im Bereich eines weitverzweigten Stromes einen Schiffsverkehr eingerichtet, der die Urlauber Uber viele Kilometer hinweg zum Fronturlauberzug bringt. Der Dampfer, der für diese Zwecke verwandt wird, erhielt den Namen „Torpedo Heimat". IungmSdel finge« rmd tanze« im Male«. So eifrig di« Jungmäd«! beim Basteln und Sammeln oder bei anderen ihnen gestellten Aufgaben sind, so begeistert sind sie auch beim Singen, Musizieren und Tanzen. Da» zeigten sie im Standort Aue ihren Eltern und Gästen am Sonnabend, dem Vorabend de» Muttertage», im Bürger gartensaal. IM.-Hauptgruppenführerin Lilo Löscher begrüßte die in so großer Zahl Erschienenen und sie hatte recht: Wir dürfen stolz und-froh sein, daß unsere Iungmädel trotz der Schwere der Zeit noch so singen und tanzen können. Und wir alle waren mit ihnen froh, als die junge Schar so munter mit dem Liede „Alle Vögel sind schon da" singend und spielend durch den Saal gezogen kam, den mit farbigen Bändern ge schmückten Maibaum vorantragend. Grünende Birken und bunte Maiblumensträuße umsäumten die Bühne, auf der nun unter der Leitung von Mädelscharführerln Erika Günther ein liebliches Singen und Musizieren rund um den Frühling begn^ü. Wie wurde das Herz so weit beim Lauschen auf die frischen, klaren Stimmen und das fein zusammenklingende Spiel der Instrumente. Dazwischen erfreuten die Mädel mit lustigen Tänzen. „Das Allerschönste seh« Ihr zuletzt" stand verheißungsvoll von dem Märchenspiel „Die Gänsehirttn am Brunnen" auf der Einladung. Ls war auch wirklich etwas ganz besonders Schönes. Die Mädel erweckten Bewunderung, wiesle so einfach und echt ihre Rollen spielten. Wie rührend gestaltete Griseldis Neubauer die kleine, gute Prinzessin, die verbannt wird und als Gänsehirttn der Frau Hulla, der Schicksalsfrau — Suse Rebentrost verstand es vortrefflich, diese Gestalt zu mimen — treu und brav dient. Wie hochmütig waren Christa Dämmig und Margit Knütter als die beiden bösen, stolzen Prinzessinnen! Zu nennen sind noch der König (Käte Geutner verstellte sich trefflich), der Prinz und die Gespielinnen. Alle' haben ihre Sache fein gemacht. Wie immer im Märchen siegte auch hier das Gute — die kleine Prinzessin — über das Böse — die beiden stolzen Schwestern. Frau Hulla hatte ihre Fäden, Freude und Leid fein gesponnen. Ein schmucker Prinz führte die Prinzessin wieder heim zu ihrem Vater, der inzwischen sein Unrecht eingesehen hatte. Mit herz lichem Beifall dankte Groß und Klein für die schönen Stunden, die soviel Freude schenkten und die leider ach so schnell ver gingen. Hoffentlich laden die Iungmädel recht bald wieder einmal zu solch einem Elternabend ein. Diesen hatte, das sei noch erwähnt, die Führerinnenanwärterschaft des Iungmädel- ringes Aue ausgestaltet. Gr. * Dl« Postleitzahl wird in Zukunft auch in den Post stempeln erscheinen. Es be darf jedoch unter den gegen wärtigen Verhältnissen einer längeren Anlaufzeit, ehe die vielen Stempel geändert wer den können. Die Postleitzahl befindet sich links vor dem Ortsnamen und ist kreisförmig umrandet. Scherl-Bilderd.-M. * „Das Silberne Herz", der erzgebirgische Haus- und Heimatkalender (Verlag E. F. Kellers Wwe., Stollberg), ist jetzt für 1944 erschienen. Trotz der Verspätung wird er freudige Aufnahme finden, hat doch der Gestalter, Lehrer Fritz Thost, Schneeberg (z. Z. Kriegsberichter), hier wieder ein rechtes Haus, buch geschaffen. Nach dem politischen Rückblick unter dem Leit, wort „Das Jahr der Bewährung" und dem „Erzgebtraischen Jahr", zu dessen Gestaltung einige Berichte aus unserem „Volks, freund^ beigetragen haben, folgt eine Fülle des Frohen, und Besinnlichen aus der Feder der bedeutendsten Freunde und Künder der Erzgebirgsheimat. Kanut Schäfer, K. A. Findeisen, Erich Härtel, F. E. Krauß, Walter Fröbe, Max Wenzel seien genannt. Lieder und Gedichte stehen dazwischen, sauber und schön ist der vielfältige Bildschmuck. Der Kalender soll vor allem unseren Soldaten ein Gruß der Heimat sein. Er ist 72 Seiten stark und wiegt, was für die Feldpost wichtig ist, knapp 100 Gramm. * Auf einem Reichsappell der schaffenden Ingend sprach der erste Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwer tern der Infanterie, Oberstleutnant Bärenfänger, heute Mon tag früh im Anschluß an den Nachrichtendienst über alle Sender. * Die Landschaftsgärtnerei ist eine Bcrufsaufgabe, die Kenntnisse im Garten- und Tiefbau erfordert. Um für den Beruf des Landschaftsgärtnermeisters Nachwuchs heranzubil den, hat der Reichsnährstand die Ausbildung von Lehrlingen geregelt. Die Lehrausbildung dauert drei Jahre, die Gehilfen fortbildung mindestens sechs Jahre. * Unerlaubte Tauschgeschäfte. Jede Raucherkarte gilt nur für den, auf dessen Namen sie ausgestellt ist. Nutzt jemand seine Karte nicht oder nicht voll aus, so darf er sie nicht einem anderen überlassen und sich von diesem dafür eine andere Karte — beispielsweise eine Lebensmittelkarte oder Kleider- karte — geben lassen. Solche Tauschgeschäfte werden bestraft. Gachfenmelfterschaste« im SerSteturne« ag überreichte Ortsgruppenleiter Hammer, Mutterehrenkreuz. Kreisschulungs. Tschft. r NSDAP, zum Muttertal * Di« «rst«u LA.-B«rgabz«ich«« verlieb Stab»ch«f Schep- mann Männern der GA.-(vruppe Alpenlano. raden mit einer Blumen- und Buchspende. Grünhain, 22. Mai. Am Sonnabend wurde hier die Ajtistin der weitbekannten erzgebirgischen Stnggruppe „Stapff und Pimplmaad", Emmy Pimpl, mit dem Lehrer Alfred Günther aus Niederdorf, dem Leiter der Singgruppe „Nieder dorfer Haadlerchen", getraut. In ungezählten Veranstaltungen hat die Gruppe in der Heimat, in den Lazaretten, draußen bei den Soldaten und im Rundfunk das Lob des Erzgebirges ge- sungen. Frau Emmy Günther bleibt dieser Arbeit, der sie seit 10 Jahren verbunden ist, auch weiterhin treu. Die Hochzeits- feier wurde in Fürstenbrunn, dem Treffpunkt der Freunde der Volkstumsarbeit, begangen. Radiumbyd Oberschlema, 22. Mai. In der Feierstunde der Kr«l» Au«. SG Lauter—r«utonla Bockau 7:1 (2:0). Sm Tschammerpolalspiel schlug am Sonnabend der Krtlrmeister SS Lauter auf eigenem Plag Teutonia Bockau überlegen au» dem Felde.. Da, für Sonntag vorgesehen« Pokalspiel gegen SG Zwickau II fiel aus, da di« Westsachsen nicht antraten. TuSS Reustiidtel—SV Schneeberg 8:1 (1:0). Das Schneeberger Orts treffen bracht« diesmal einen Neustädtler Sieg. Beide Mannschaften lie ferten sich da, erwartete temperamentoolle Treffen, in dem di« Platzl«ute sich bis zur Paus« die Führung erkämpften und ihren Borsprung im Ber- lauf d«r zweiten Spielhälft« auf 2:0 «rhäht«n. Rach rin«m Grg«ntr«ff«r der Schneeberger stellt« di« TuSD mit «in«m dritt«n Tor ihr«n Sirg sicher. Sugeudspi«!«. TuSS Neustädtel Sgd.—Schneeberg Sgd. 8:1; Siche Zschorlau Sgd.—Tu« Aue Sgd. 7:0 (8:8); FS. Löhnig Sgd.—TuR Aue Sgd. 9:2 (8.-1). . . - - — Schlußansprache durch Saufachwart Seifert fand di« In allen Teilen gut gelungene Veranstaltung ihren Abschluß. Gerätesiebenkampf, allg. Klasse: i. Schmidt, TV. Freital-Nied«rh»slich, und Voigt, Tv. Falkenstein i. B-, I« 128,8 Punkt«. Bi«rkampf, Alt«r»kl. 1: 1. Bechmann, Tv. Taucha, 7V P. Alter,«. 2: 1. Förster, Tv. Dennheritz, 7» P. Frauen, Serätevierkampf: i. Ellen Beyer, Tschft. Süd-Ost Leipzig, 71 P. Sahrg. 1S1S und älter: 1. Ssolde Frälian, Lehrerturn, und SD Dresden, 78,8 P. Die gw1sche»r««de -ar »Deutsche«"'. DSC-Vienna Wien 3:2, Eckenzahl 12:1. Die Wiener gingen in der 8. Minute durch Decker in Führung. 3n der 82. Minute fiel das Aus gleichstor durch Köpping. Nach der Pause konnten sich die Dresdner durch zwei Tore von Helmut Schön eine S:1-fführung herausholen. Dem Links- außen der Diener, HoNeschowsky, gelang es, da» Ergebni» auf 8:2 zu ver- kürzen. — Di« drei übrigen Spiele der Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft hatten folgende Ergebnisse: KSS Saarbrücken—1. FT Nürn- berg 1:8, LSB Hamburg—KSS Duisburg 3:8 (2:0), -SB Groß-Born— Hertha-BSL 8:2 (2:1). «nfpieg „r SanNaffe: PoNzei-EG-MS« Borna 1:2. 01 Dre»den —Teutonia Netzschkau 7:1 (4:0). Bau« 188 Zwickau «ebletimeifier. Sm Endspiel um di« Sebietsmeisterschaft der Bannauswablmann- schäften unterlag im Dresdner „Ostragehege'' der Bann 100 Dresden mit 8:4 (2:2) dem Ban» 188 Zwickau, d«r sich damit den Titel holt«. Au«, 22. Mai. Bet gutem Wetter singt d«r Chor ber Lehrerinnenbildungsanstalt unter Leitung von Lehrer Albert Hänig morgen um 19 Uhr im Stadtgarten. Schneeberg, 22. Mai. Dem Gefreiten Felix Rössel, Grund- straß« 9, wurde im Osten da» Krieg»vevdienstkr«uz 2. Kl. mit Schwertern verlieben. Lößnitz, 22. Mai. Die Feierstunde zur Ehrung der Mütter wurde im Gefolgschaftsraum der Fa. M. A. Rothe in würdiger Form begangen. Ortsgrupvenleiter Nobis konnte nach einer Würdigung der deutschen Mutter im Auftrage de» Führers drei Ehrenkreuze überreichen. Lößnitz, 22. Mai. Gestern, am 21. Mat, konnte der Pro- kurist Johannes Voigt, Auer Str. 108 H, auf eine 25jährige Zugehörigkeit zur Firma Wilhelm Dietz, Metallwarenfabrik, zurückblicken. Er wurde vom Betriebsführer durch eine Ehren-. urkunde sowie eine Geld- und Blumenspende geehrt. Der Be- triebsobmann überbrachte die Glückwünsche der Arbeitskame- * * Zwickau. Die Städtische Oberschule für Mädchen, die ihr 25jähriges Bestehen beging, wird künftig den Namen „Clara-Schumann-Schule" tragen. * Chemnitz. Vor dem Landgericht hatte sich die 1917 in Neukirchen geborene Helene M« Goldhahn geb. Eismann zu verantworten, die in ihrem Ehescheidungsprozeß beschworen hatte, keine ehewibrigen Beziehungen zu einem Manne unter- halten zu haben. Durch Vernehmung be» Mannes wurde er- wiesen, daß sie einen Meineid geleistet hatte. Sie wurde zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus verurteilt. Die bürger- lichen Ehrenrechte wurden ihr auf zwei Jahre aberkannt, auch wurde sie für dauernd eidesunfähig erklärt. * * Freiberg. Die älteste Einwohnerin der Stadt, die Steigerswitwe Bertha Erler, feierte ihren 100. Geburtstag. Sie besorgt noch ihre Hauswirtschaft und holt sich sogar die Kohlen selbst. ** Großenhain. In Peritz stürzt« ein eineinhalbjährige« Mädchen, dessen Großmutter bei der Wäsch« beschäftigt war, beim Spiel im Garten in einen Wasserbehälter und ertrank. Winkler drei Frauen das! , „ , leiter Steinbach sprach über die großen Leistungen der deut- schen Frauen und Mütter und über den Dank des ganzen Volkes. Die Feier war umrahmt durch Gedichte, Sprüche und Lieder. Der musikalische Teil lag bei Pg. Ludewig in bewährten Händen. An der Feier nahm die ganze Volksgemeinschaft teil, außerdem zahlreiche Kurgäste und die Insassen des Reserve lazaretts. Der Kursaal war mit Grün und Blumen geschmückt. Zschorlau, 22. Mai. Der Gefr. Heinz Lenzendorf, Adolf- Hitler-Str. 192, wurde im Osten mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern ausgezeichnet. Antonsthal, 22. Mai. Der Obergefr. Alois Bretschneider, Nr. 152 B, wurde im Osten mit dem Kriegsvevdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern ausgezeichnet. Markersbach, 22. Mai. Die DAF.-Ortswaltung veran- staltete im Kaiserhof zwei bunte Abende, ausgeführt von der Akkordeongruppe der Nironawerke Schwarzenberg-Neuwelt. Die Spielgruppe unter Führung des Herrn Schuller bot zunächst erzaebiraische Musik und Gesänge, dann eine humoristische, musikalische Gerichtsverhandlung. Der dritte Teil hieß „Wie es euch gefällt". Die Darbietungen wurden mit reichem Bei- fall belohnt. Der Kr « l» A u «, der auch bei diesen Wettkämpfen stark vertreten war, weist folgend« Sieger auf: Männer, M-ist«rschaft»zehnkampf: 8. Weiß, Tschft. Au«, 187,4 P. Siebenkampf, all,. Kl.: 11. E-lditz, Tschft. Au», 10« P.; 12. Uhlmann, ATB Au«, 108 P.; 18. Sll«rt, Tschft. Aue, 98 P. «ierkampf (41—80 S.): 8. Schettler, ATB Aue, 69,8 P.; 12. Paul Mehlhorn, ATB Au», «2,8 P.; 17. Albert Mehlhorn. ATB Aue, SO P. Bierkampf über 8V 3.: 8. Georgi, Tv. Zschorlau, 72,8 P.; 8. Weigel, ATB Au«, 70,5 P.; 8. Arnold, «TB Au«, SS P.; 11. Thiß, T«. Zschorlau, SS,5; lS. Roth, Tv. Zschorlau, SO,8 P. Frau«», Vierkampf: 10. Scharschmidt, Tv. Lößnitz, «8,8 P.; 18. Pfaff, Tv. Lößnitz, «1 P.; 17. Vl«yer, Tv. Löß- nitz, so P.; 20. Graf, Tschft. Au«, 88H P.; 21. Au«r»wald, Tv. Lößnitz, . 58 P.; 24. Met«r, TuR Aurrhammer, 6«,5 P.; 29. Schüller, TuR Auer- , 84 P.; 80. Sühnel, Tschft. Aue, 53,8 P. Aeltere: 8. Oehler, Aue, «2 Punkte. Sn Hohenstein-Ernstthal fand«» g«st«r» di» G»r«t»m»ist»rschafte» i» d«r festlich geschmückten Pfaffenberg-Turnhall« statt. Der arbeit»reiche Tag wurde durch de» stellv. Gaufachivart Felix Kurth und Sportgauführer Göhler mit Ansprachen eröffnet. Die immer, beanspruchte» der Meister- schaftezehnkampf bei den Männern und de« Sechskampf bei den Frauen da» größt» 3nt«r«sse. B«i drn MSnn«r» si»gt« ein»» d» besten Nach- wuch»turner, Helmut Richter vom Turnverein Lhemnitz-Altendorf mit 188,« Punkten vor Tunger, Tv. Ellefeld (187,8). Bei de» Turnerinnen siegte erwartungsgemäß di« früh«r« D«utsch« Mristtrin Eharlott« Walth«r, Tschft. Bolkswohl Leipzig, mit 11SH Punkt«» knapp vor Ursula Vagtl, 1887 L«ipzig, di« 118 Punkte erreicht«. B«ide Turnerin»«» hatten in ihren scch« Uebungen I« dreimal di« begehrt« „20" aufzuw«is«n. 2» folgten . Hilde Dietze-Böttcher, Tv. Leipzig-Schleußig (112,5), Ursula Linke, ATB Dresden (111), Ssolde Wackernagel, Tschft. Bolkswohl Leipzig (108,8) und Gertrud Schichtholz, Tv. Leipzig-Möckern (99H). Mit der Siegerehrung > « ""d Einer auf die Bedeutung dieser Meisterschaftskämpfe hinweisenden — Gin« Eissperr« entstand infolge des Eisganges auf dem Torneälv in Nordschweden. Schwedische Flugzeuge war fen Bomben ab, um die Sperre zu sprengen. — Die neue Flagge ber italienischen Sozialrepnblik be steht aus der bisherigen Trikolore mit den vertikal nebenein- ander gegliederten Feldern grün-weiß-rot. Das Savoyer Kreuz in der Mitte der Flagge fällt, weg. An der Spitze der Fahnen- stange befindet sich das Zeichen des Liktorenbündels des Faseio. Die Krieasflagge zeigt in der Mitte einen schwarzen Adler mit ausgebreiteten Flügeln, der auf einem Liktorenbundel steht. Gin Wiedersehen. Das Spiel aus dem verstimmten Klavier kam dem blond- schopfigen Landser mit der Brille irgendwie bekannt vor. Kaum hatte er sein Koppel abgeschnallt, so war auch schon Madame Simone, die Chefin dieses verwinkelten Estaminets an der 'bretonisechn Küste, an den neuen Gast herangetreten. „Monsieur, wir aboän einen Kühnslär am Piano!" „Woll, woll", brummte der grübelnd lauschende Soldat. Aber dann formte er seine spöttisch gekräuselten Lippen zu einem Pfiff. Und stehe da: kaum hatte sich das Zeichen wieder holt, da verstummte die Musik. Ein untersetzter Mann in Feld- grau hastete auf den Tisch zu, an dem der Landser gerade zu einem Schluck Rotwein ansetzte. „Senior!" brüllte der Kleine und hieb dem Sitzenden seine Rechte auf die Schulter. „Na, Fips, du brauchst doch nicht so anzugeben, weil wir uns aus- gerechnet hier wiedersehen. So 'n Kintopp-Spieler erkennt man auf tausend Meilen durch gattz Frankreich!" Das Wiedersehen hatte in der Tat einen ureigenen Reiz. Denn die beiden Kameraden waren einander gut zwei Jahr zehnte fern gewesen. In den Hungerjahren hatten sie als Werkstudenten in der reizenden süddeutschen Universitätsstadt um das liebe Brot gekämpft. Ein Studentenkino, „Alhambra" genannt, eiste muffige, von verstaubten Portieren umrahmte Bude, suchte damals Musiker. Da wagten sie den Schritt vor die stumme Leinwand... „Mensch, Fips, das waren noch Zeiten, als wir zwei Phil- harmoniker Stummfilmmusik machten! Seitdem verfüge ich über eine Routine, die geradezu schauerlich ist. Denn alles spiel ich aus dem Handgelenk wie damals..." „...als du brötchenfressenderweise von nachmittag» vier bis mitternachts die schauerliche Drahtkommode traktiertest, du Mustk-Großist!", bemerkte der blonde Kamerad mit den langen führenden philharmonischen Orchester gebracht. Aber auch sein Ernst schien im Glanze dieser krausen Iugenderinnerun- sein Ernst schien im Glanze dieser krausen Iugenderinnerun- gen jäh aufzutauen. Er bestellte bei Madame Simone eine Flasche roten Kantinenwein», dazu gab es kostbare Austern. „Man muß das Wiedersehen doch begießen! Dann kamen die Erinnerungen... Wie man im Herbst de» Unheilsjahre» 1923 au» den Tücken der Inflation in die nüchterne Wirklichkeit der kostspieligen Festmark entronnen war. Die beiden Studenten, wie Fische auf dem Trocknen liegend, bewaffneten sich mit dicken Notenbänden und wagten sich in die Höhle des Löwen, nämlich zu jenem Kinobesitzer, im Hauptberuf Fuhrunternehmer, leider wegen Körperver letzung mehrfach vorbestraft! Al» die Frau des Fuhrunternehmer» di« beiden Musiker sah — sie äugt« gerade aus dem Kassenlug, während ihre reichlich zwei Zentner Lebendgewicht in der Klausur steckten —, wies il« auf die vier Bände „Sang und Klang", die Fips und Senior unter den Armen trugen, und meinte zu dem grämlich am Eingang lümmelnden Kinobesttzer: „Gell Gnsch- tävle, die Herre misse was kenne, wo se doch solch' diche Note habe!" Gustav verzichtete zum Glück auf eine Kunstprob« und zahlte den Ausgehungerten vier Mark pro Nase und Schicht. Die beiden Musikanten ahnten nicht, was es bedeutet, dreimal am Tage ein Stummftlm-Programm mit Musik aus- zustatten. „Herrschaften, haben wir damals gearbeitet, gelt, Senior! Niemand besorgt« uns Noten. Niemand sagte uns, welche Begleitmusik jeweils zum Film gehörte!" ächzte der Landser, der eben noch am bretonischen Kamin geklimpert hatte. „Ja, gearbeitet und gefuttert, du klavierpaukende» Un getüm!" lachte der Geiger. „Weißt du noch, wie ich Schumann» „Träumerei" säuselte, während auf der Leinwand ein Löwe einen nackten Negerknaben von hinten anknabberte? Spielst Fips dachte daran, wie er stets, bevor die Kinomusik be gann, eine ganze Batterie belegter Brötchest auf dem Klavier- sims aufreihte. Die holte er sich herunter, während er mit der freien Hand lustig weiter improvisierte. „Du bist wohl noch neidisch, weil du als Geiger keine Hand frei hattest und ich dir höchstens dann und wann einen Dissen in den Mund schieben konnte, wie?" neckte Fips den Langen. So spannen die Landser ihr Erinnerungsgarn. Aber als sich die Kneive allmählich füllte, mehrten sich die rauhen Rufe „Musik!" Und da fragte sogar Senior nach einer Geige. Sie wurde schließlich aufgetrieben. „Eine Amati ist es ja nicht. Doch warum sollen wir nicht mal wie einst im „Alhambra" zusammen spielen, Fips!" Schon präludierte der Pianist. Und stehe da, der Geiger, der Konzerte von Mozart bis Bruch mit Triumph gespielt, säuselte wie einst am Neckar „Was eine Frau im Frühling träumt", worauf Madame Simone feuchte Augen bekam. Als die Musikanten zum Zapfenstreich Schluß machten, meinte Fips zur Wirtin: „Madame, nu hängen Sie vor Ihren Laden noch das Schild „Bekannt gutes Orchester!", dann ist es wie damals." Natürlich konnte die Bretonin den Sinn dieser Worte nicht verstehen. „Ja, damals, als wir ein paar Wochen zur Zufriedenheit des Knochenbrechers nkustziert hatten, setzte er in die „Chronik" die schöne Anzeige, mit der uns die halbe Universität verspottet hat: „Bekannt gutes Orchester!" Aber Spaß hat es doch gemacht", schloß Fips beim Heimwärtsziehen seinen Sermon. Worauf ihm Senior duich die "Hornbrille zufunkelte und leise, zum Nachthimmel emporstarrend, ver- sichert«: „Wir wollen auch hier ein „Bekannt gute» Orchester!" bleiben!" Geigenfingern. Er hatte «» zum Konzertmeister eine» der I du eigentlich noch immer nach deinem System: dreschen mit Händen und Maul?"
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