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WGeiMilMl WU Anzeiger Hohenstein Grnstchal, Oberlnngmitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Ta- und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1 bb durch die Post Mk. l yz frei in'S HauS. Ansernte nehme« außer der Expedition amk di« AuStetger «st dem Lande entgegen, auch befördern die Anooncro- Sxpeditionen solche zu Origivalpreifen. Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Mrchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, HMmMnd u. s. w TlrrrtsZlcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu hohenstein-Lrnstthal. Organ aller Oenreinöe-Verwaltungen der einliegenden Ortschaften. Nr. 49. Mittwoch, den S7. Februar 19V7. 57. Jahrgang. Freibank: Tmiinsliiii, Ltckgf von geWm Riiilfttisch, Wö. D Pjg Die sozialdemokratischem Mund bestätigt zu finden: am des that im englischen Unterhause wiedereinmal '/die Hauptlage des LandheereS und der Marine auf > den Plan gerufen. Der Konservative Hunt, hatte die Anfrage gestellt, welche Reserven außer den 14 Linienschiffen der Kanalvorlage mit Rücksicht auf die demnächst von DeutschlanderreichteStärke seiner aktiven Schlachtflotte von 16 bezw. 18 Linienschif fen zur sofortigen Verstärkung der Flotte in den heimi schen Gewässern im Bedarfsfälle bereit gehalten würden. Admiralitätssekretär Robertson erklärte hierzu, daß er es zunächst nicht billigen könne, wenn eine bestimmte fremde Macht als mut maßlicher Gegner Großbritanniens hin- gestellt werde, daß er in der Sache selbst aber die Annahme, daß die Flotte in den heimischen Ge wässern einen plötzlichen Angriff nicht gewachsen sei, als unrichtig bezeichnen müsse. Kriegsminister Haldane legte sodann das Heeresbudget vor und besprach in eingehender Weise seine Reorgani» sationsvorschläge. Haldane erklärte, daß das gegen wärtig: System der militärischen Organisation nicht auf rationeller Grundlage beruhe und daß bisher keine gründlich ausgebildete Streitmacht ins Feld gestellt werden könne, die viel stärker sei als 3 Di visionen. Sein Vorschlag gehe dahin, die Streitkräfte in zwei Kategorien zu teilen und zwar in eine Feld- und eine Territorial- oder Heimarmee. Die Feld armee sei so zu organisieren, daß sie jederzeit mobil- machungsbereit sei. Die Territorialarmee sei zwar auch im Kriegsfälle zu mobilisieren, aber in erster Linie zu dem Zwecke einer kriegsmäßigen Ausbil- vung von sechsmonatiger Dauer. Holdame führte weiter aus, die Regierung hoffe binnen kurzem eine Feldarmee von 4 Kavalleriebrigaden und 6 Infanterie divisionen mobil machen und auf dem Kriegsfüße erhalten zu können. Gr besprach dann die Neu organisation der Artillerie und erklärte, er hoffe, aus den bestehenden Hilfsrruppen eine wohlorganisierte Territorialarmee von 14 Infanteriedivisionen und 14 Kavalleriebrigaden in ei: er Stärke von zusam men 300 000 Offizieren und Mannschaften bilden zu können. Haldane fuhr fort, die Stärke der Ter ritorialarmee werde von dem guten Willen und dem Patriotismus der Nation selbst abhängen. Die nach einen Plan organisierte reguläre Feldarmee verde 160000 Mann stark lein. Gr besprach dann Verschiedenheit stützte der Monarch die Hoffnung auf eine künftige ersprießliche Politik des Zentrums. Die weltpolitische Lage berührte der Kaiser ebenfalls. Er zeichnete in großen Umrissen die Konstellation der Mächte, wie sie nach den Ereignissen im fernen Osten und durch diese sich ergeben habe. Das Fazit seiner Betrachtungen zog er in einem für die Er haltung des Friedens höchst günstigen Sinne. Auch die Entwicklung unserer Kolonien wurde von ihm erörtert. Auch an Bemerkungen persönlicher Art ließ cS der Kaiser nicht fehlen. Den Präsidenten Grafen Udo Stolberg-Wernigerode begrüßte der Monarch als alten Bekannten Dem ersten Vize präsidenten, Professor Paasche, gegenüber brachte er das Gespräch auf dessen Sohn, den Oberleutnant z.S. Paasche. Er beglückwünschte den Vater zur Ver lobung seines Sohnes und zeigte sich genau über den Vortrag unterrichtet, den in Wort und Bild der junge Offizier in der Kolonial-Gesekschaft kürzlich gehalten hat. Den zweiten Vizepräsidenten, Stadt- ältesten Kaempf, hatte der Kaiser mit den Worten begrüßt, daß er sich freue, den Vertreter des ersten Berliner Reichstagswahlkreise?, in welchem er selbst ja wohne, willkommen heißen zu können. Er sei aber auch überzeugt, daß die wahlberechtigten Mit bewohner des Schlohbezirks ihre Schuldigkeit getan, habeu, um ihm, Herrn Kaempf, zum Siege zu ver- i helfen. Nach der Audienz wurde das Präsidium von der Kaiserin empfangen. Der Sonntag wesentlich neue Argumente, die er vorbringt,' aber Politik gewidmet, sondern auch die Wege erwogen es interressiert, alte bürgerliche Darlegungen aus worden lind, die die Anbahnung eines HcndelSver- . / >/ W e. blicken, daß ihm die Verschiedenheit zwischen d" regierungsfreundlichen Haltung des Episkopats un^ der Zentrumspartei nicht entgangen sei. Auf dies? wird Montag, den 11. März 1SV7 abgehalten. Stättegeld wird nicht erhoben. Der „ganz ansgemachte Demagoge" Geyer. Dem sozialdemokratischen ReichStagSabgeordneten Geyer, dem Vertreter von Leipzig-Land, der seiner zeit über den Buchdruckeitarif spottete, erteilt jetzt der „Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer" folgende Lektion: scheint demnach auch einen kleinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis zu machen. Die Hoffnungen auf baldige« Abschluß eines Handelsvertrages mit Nordamerika werden im osfiz'üsen Auftrage arg herabgestimmt. Die „Köln. Zig." schreibt : In einem Teile der Presse findet sich die Nachricht, daß der w ir t s ch a ft- liche Ausschuß zur Vorbereitung von Handels- Verträgen in der nächsten Zeit im Reichsamt des Innern zusammentrete, um sich mit der Beratung eines HandelsoertageS zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten von Amerika zu be fassen. Der Ursprung und die Absicht dieser Meldung ist nicht klar. Vermutlich liegt nur eine nachträg liche Kombination vor in den Verhandlungen, die vor einiger Zeit über diesen Gegenstand zwischen Beauftragten Amerikas und Vertretern der deutschen verbündeten Regierungen hier stattfanden. Man kann sich wohl denken, daß diese dreimonatiigen Gtadtrat Hoheusteiu-Erustthal, am 25. Februar 1907. vr. Polster, Bürgermeister. dem deutschen Handel und der deutschen Jndustri erwünscht ist Es scheint aber j e n s eitS beS Ozeans nicht beabsichtigt zu werden, schon bald den Kongreß der Vereinigten Staaten mit diesen Handels- oertragsoerhandlungen zu beschäftigen. Da drüben die Sachlage noch sowenig geklärt ist, so wird auch zur Einberufung des deutschen wirt- schaftlichen Ausschusses ein genügender Anlaß noch nicht gegeben sein. Schutz gegen den Abonnentenfnng. Der Verein SchleSwig-Holsteinischer Zeitungsverleger hat gemäß einem Beschluß seiner Hauptversammlung beim Vorstande des Ver eins Deutscher Zeitungsverleger den Antrag gestellt, bei den gesetzgebenden Körperschaften dahin vorstellig zu werden, daß gesetzliche Bestimmungen gegen jede Versicherung von Abonnenten durch Zeitungen erlassen werden. — Man kann dem Verein nur dankbar sein, daß endlich einmal diese Frage der Zeitungs-Konkurrenz angeschnitten worden ist. Die Versicherung der Abonnenten, die in vielen Fällen eine illusorische und meist von den schwierigsten Bedingungen abhängig ist, stellt sich als Abonnentenfang schlimm st er und verderblichster Art dar. schwierigen Kampf nicht nur um die Er haltung und Erweiterung seiner A b- satz Märkte, sondern auch um die Sicherung und Verbilligung seinerRohstoffbezü ge.. Wir haben einen jährlichen Bevölkerungszuwachs von rund 900 000 Köpfen. Die Landwirtschaft ist nichr in der Lage, diesen Zuwachs ernähren zu können, er muß in der Hauptsache dem gewerb lichen AlbeitSmmkt zugesühil werden. Die gewerb liche Eizeugung Deutschlands wird wachsen und muß wachsen, stärker als in jedem andern für uns in Frage kommenden Industrieland. Für die steigende Erzeugung muß aber auch Absatz, möglichst günstiger Ablaß gesucht und gesunden werden, eS muß weiter auf eine ausgiebige Rohstoff versorgung Bedacht genommen werden." Auch darin pflichtet Caloer der staatlichen und bürgerlichen Kolonialpolitik bei, daß einige Kulturen in unseren Kolonien Erfolg versprechen, z. B. Baum wolle, daß auch die Bodenschätze „nicht ganz gering" zu veranschlagen sind und daß man viel Geld in l das Geschäft stecken müsse, um Erträge zu erzielen, l Aber er legt doch immer noch Wert darauf, den > soziald mokrat'schen Gedankengang nicht ganz zu verlassen: Kolonialpoiitik muß sein, weil nur so der deutsche Kapitalismus zur vollen Entwicklung kommen kann, und nur über den vollentwickelten Kapitalismus führt der Weg zum Sozialismus. Dir Lage in Kußkand. Der Professor an der Universität in Warschau und Vorsteher des Verbandes der wahrhaft russischen Leute, Dawydow, ist überfallen, jedoch durch die auf ihn gerichteten Revolverschüsse nicht verletzt worden. Reichstages empfangen. Ulber den Verlauf der Audienz, welche 1^ Stunden dauerte, will ein Ber liner Lokalblatt folgende Einzelheiten erfahren haben, deren Richtigkeit dahingestellt bleibe: Aus den Worten des Kaisers klang immer aufs neue die freudige Genugtuung durch, daß durch die jüngsten Reichs- tagSwahlen dem nationalen Gedanken der Sieg beschieden gewesen sei. Auch die Wirkung dieses Sieges gegenüber dem Ausland betonte der Monarch. Das Ausland müsse den Ausfall der letzten Wahlen nach der Stimmung bewerten, die in nationalen Dingen die Mehrheit des deutschen Vol kes beherrsche, und eine solche Wahrnehmung könne nichts ander- als eine rückwirkende Kraft äuSüben auf die Stellung der anderen Mächte Deutschland gegenüber. Dabei nahm der Kaiser Gelegenheit, über das allgemeine Wahlrecht zu sprechen, und er gelangte zu dem Schluß, „daß dieses so vielfach an gefeindete Wahlrecht sich durchaus bewährt habe". Mit besonderer Lebhaftigkeit beschäftigte sich der Monarch mit dem Ausfall der Wahlen im Königreich Sachsen. Er sprach über sie in dem Sinne der Telegramme, die er und König Friedrich August voller Genugtuung über daS end- giltige sächsische Wahlergebnis miteinander auSge- tauscht hatten. Aber gleich nach der Hauptwahl so erzählte der K iser, habe er mit dem König, als dieser zum 27. Januar nach Berlin gekommen war, über die Wahlen in Sachsen sich ausgesprochen, und da sei es ihm interessant gewesen, zu bemerken, wie gut sich der König über die Persönlichkeiten der Ab geordneten bezw. der Kandidaten unterrichtet gezeigt habe. Eines sei jedenfalls fcstgestellt und festzu halten als das lehrreiche Ergebnis der letzten Wahlen, und dieses eine sei die Tatsache, daß der Anprall der Sozialdemokratie zerschelle, sobald die bürgerlichen Parteien sich zusammenschließen. — Bezüglich des Zentrum« ließ der Kaiser durch- Ze«trumSorganifa1ton tn Bayer«. Wie entschlossen das Zentrum ist, seiner verehr- lichcn Wählerschaft die ihr zugedachteFortbildung beizubringen, da§ erhellt aus einem soeben erfolgten Beschluß de§ Kartells der katholischen Vereine in München, die zur Verbreitung der klerikalen Presse, in diesem Falle also des „Bayerischen Kuriers" und deS „Münchner TagblatteS", beschlossen haben, das Abonnement auf eines dieser Blätter füi jedes neu eintretende Mitglied zur Pflicht zu machen und den Nachweis darüber zu verlangen. Paßt vor trefflich zu der Devise von der Freiheit, welche das Zentrum im Schilde führt. Der Wähler muß sich förmlich verpflichten dazu, sich der. Kopf mit Brettern vernag-ln zu lassen, soweit solches überhaupt noch vonnöten erscheint, denn die alteingesessenen Mitglieder der Zentrumsvereine haben sich ja vom Zwangsabonnement ausgeschlossen. Calwer verteidigt feine Kolo«talpolitik. „Genosse" Richard Calwer unternimmt eS angesichts der Zurückweisung, die ihm die „Wissen schaftler" vom „Vorw." erteilten, in der Märznum mer der „Sozial. MonatSh." noch einmal, sein Ein treten für die grundsätzliche Berechtigung der kolonialen Expansion Deutsch- Auf Blatt 134 des Handelsregisters für die Dörfer ist heute die Firma Arthur Erter in vverl««gwttz und als deren Inhaber der Drogist Ernst Arthur Erter daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Handel mit Drogen und Kolonialwaren. Hohenstein-Ernstthal, am 22. Februar 1907. Königliches Amtsgericht. Position: Auf der einen Seite steht das kolo- !niengksegnete England, das immer mehr dem Zille eines ReichSzollvsreins näher rückt, auf der andern steht die nordamerikanische Union, die nicht nur Südamerika als ihre Domäne be trachtet, sondern die un§ auch aus natürlichen, tech nischen und wiitschaftSgeschichtlichen Gründen in vulcr Beziehung überlegen und gefährlich ist. Japan und Rußland können wir zurzeit noch außerhalb unserer Kombinationen lassen. Mitten drin steht nun Deutschland, r§ kämpft einen äußerst «Aue dem Kelche. Katferaudienz de- Reichstags- prästdiums. Kaiser hat, wie schon gemeldet, mittags 12 Uhr das Präsidium Aus dem «Zustande. Die Angst vor de« bösen Deutsche« tragrs ermöglichen könnten, und die Punkte deS im einzelnen verschiedene Maßnahmen zur Eicher- „. . . Nun hat aber Deutschland auf dem amerikanischen Zolltarifs und der amerikanischen stellung der Wirksamkeit der Territorialarmee, welche Weltmarkt wahrhaftig keine l ei ch t e Zollabfertigung, deren Abänderung in erster Linie die Festungen besetzen und etwaige Einfälle zurück . , V rhondlungen nicht der Besprechung ganz allge- l and 8 zu begründen. ES sind auch diesmal nicht,^meiner Gesichtspunkte der beiderseitigen H mdels „Wer angesichts der vom Tabakarbeiterverbande fest gestellten Tatsachen es wagt, die Ergebnisse unserer Tarif revision, welche für die Gehilfen Lohnerhöhungen bis zu 5, 6, 7 und sogar 8 Mk. gebracht hat — Erhöhungen, die den Wochenlohn Tausender von Tabakarbeitern ausmachen! — Herunterzureißen, muß ein ganz ausgemachter Demagoge sein. Mit solchen „verzweifeltsten und zweifel haftesten" Mitteln zu arbeiten, ist das hervorstechendste Merkmal unserer Ultras, denen jede positive ge werkschaftliche Arbeit ein Dorn im Auge ist, und die in diesem Falle sich als außerordentlich prädestiniert für eine aufbauende gewerkschaftliche Tätig keit erweisen. Als Unternehmer bezahlte Fritz Geyer nach der vorliegenden Statistik seinen neun männlichen und drei weiblichen Arbeitern folgende Wochen- löhne: Für Formarbeit 8,50—11 Mk., für Roller 14 Mk., für Zurichter 6,50 Mk. Die Arbeitszeit im Betriebe der Firma Geyer u. Co. betrug täglich zehn Stunden. Der „ganz ausgemachte Demagoge" Geyer Knßtag. Der Glaube ist fast völlig abgekommen In unserm Volk, das nur nach Weltlust trachtet, Vergebens drum nach Lebenswasser schmachtet, DaS ihm in öder Wildnis möge frommen. Der Liebe rechter Sinn ist auch verschwommen. Mein Volk, wach aufl Der Sinn ist dir umnachtet. Du hast die GotteSlieb' gering geachtet; Drum hat dir Gott die LiebeStreu' genommen. Wie sollte da der Hoffnung Grün gedeihen! Verstummen muß der Sang der Seraphinen, Wo man deS Glaubens Tempel will entweihen, Verweh'n der Duft der LiebeSbalsaminen. Nur, wo sich Glaube, Lieb' und Hoffnung reihen, Da triumphiert die größte unter ihnen.