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02-Ausgabe Erzgebirgischer Volksfreund : 26.04.1944
- Titel
- 02-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1944-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-19440426028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1944042602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1944042602
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-04
- Tag 1944-04-26
-
Monat
1944-04
-
Jahr
1944
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Der deutsche Soldat i " DRV. Kriegibertchter Kurt Gasper (PK). Blank Früh- Ungssonn« tastet langsam mit Dren goldenen Armen über da» grüne Land. Die weißen Segel der kleinen Boote auf dem Albaner See -u Füßen des Monte Laos blühen sich im leisen Wind. Bunte Blütenflocken wirbeln durch die Luft und in den sterbenden Bergstädtchen am Abhang der Albaner Berge ist vorübergehend einmal Ruhe eingekehrt. Die feind lich, Artillerie läßt von den Ruinen ab und versucht, unseren Nachschub auf den Hauptverkehrsadern zu stören. Der sagen- bafte Dianaberg der Alten ylitdem einst so lebensfrohen und idyllisch gelegenen Bellet« al» Symbol eigensinnigen Aus harrens in der gone der Verwüstung und Zerstörung reckt sich trotzig in den gelben Dunst der Campagna und überblickt das mit den blutenden Malen de» Materialkrieges gezeich nete Land. Die kürzlich noch verschlammten Wege und Stege sind zum großen Teil wieder ausgetrocknet, an den Hängen der tiefeingeschnittenen Schluchten blühen ungezählte Doren des Frühlings, und im Agro warten schmückte Bauernhäus- chen auf die fleißigen Hände der Landarbeiter. Sie bleiben in diesem Jahre aus) weil die Furie der erbarmungslosen Schlacht den gesegneten Boden mit Stahl und Eisen auf- wllhlt, und einstmal blühende Gärten sind Totenäcker gewor- den. Wenn im Augenblick auch keine größeren Kampfhand lungen den Blick der Welt auf den Landekopf von Net tuno richten und der Lärm des Kampfe» zwischen Weinhügeln und unter dem Silberdach der Olivenhaine er stickt, so wird hier dennoch um jeden Meter Boden hart ge rungen. Am Tage ist Bewegung ein Wagnis, und erst im Schutze der Nacht nehmen unsere Späh- und Stoßtrupps den behutsam vortastenden oder lauernden Gegner an. Dor wenigen Wochen setzte der Feind seine Stoßbrigaden noch gegen die Via Appia an und versuchte, uns diesen Lebensnerv abzuschnüren. Inzwischen sind die Angloameri- kaner weit von ihrem Ziele abgedrängt worden. Damals wurden zahlreiche Orte in Schutt und Asche gelegt und dabei auch manche Kulturwerte der Vernichtung preisgegeben. Einer späteren Zeit muß es überlassen bleiben, das ganze verheerende Ausmaß der angloamerikanischen Kulturbarbarei zu überprüfen; heute aber schon verdient festgehalten zu wer den, daß es deutsche Soldaten waren, die in den Tagen des feindlichen Angriffs sich unersetzlicher Kulturwerte annahmen, sie vor weiteren Bombenschäden und plündernder Bevölke rung in Sicherheit brachten und jetzt dem rechtmäßigen Be sitzer wieder zuführten. In Lassino bargen Deutsche eine der größten Bibliotheken der Welt, und am Landekopf von Net- tuno konnten wiederum deutsche Soldaten eine Kulturtat von Dedeumng vollbringen. . Angehörige eines Kommandos entdeckten in dem durch Bombentreffer fast völlig zerstörten Palazzo Linetti in Vel- lsta eine Bibliothek von drei- bis viertausend Bänden, die sich bei näherer und gewissenhafter Untersuchung als eine in Jahrhunderten zusammengetragene Düchersammlung großen Stils von beträchtlichem Wert erwies. Sie umfaßt vor allem lateinische, italienische, französische und englische Klassiker, vielbändige Geschichtswerke und naturkundliche Ver öffentlichungen in verschiedenen Sprachen, daneben Liebhaber- drucke. Prachtwerke historischen und landschaftlichen Inhalts; schließlich eine Urkunde aus dem 16. Jahrhundert. Da die Bibliothek auch buchtechnisch einen unersetzlichen Wert dar stellt, hielt es das deutsche.Oberkommando für rich^ sie um gehend sicherzustellen. Mit Unterstützung anderer deutscher Dienststellen wurde sie nach Rom gebracht und der Besitzerin, Prinzessin Linetti, zugestellt. ' Während in SUditalien berüchtigte Kulturkommissionen - au« Washington und London das gequälte Land berqisen und systematisch der wichtigsten kulturellen Zeugnisse einer glanz vollen Vergangenheit berauben, sieht der deutsche Soldat einen besonderen Ehrgeiz darin, auch unter oftmals schwie rigen Umständen kulturelle Werte vor der Vernichtung zu schützen und sie den rechtmäßigen Besitzern wieder zuzuführen. An dieser Tatsache kann niemand vorbeigehen. Wichtiger noch aber erscheint uns die Gewißheit, aus Trümmern wert volle Schätze geborgen und sie als Dokument unseres Kampfes im Dienste der europäischen Kultur gerettet zu haben. I „Stärker als die Feuerwalze." Unter der Ueberschrift „Hundert Tage hin und her im Kampf um Lassino" schreibt die „Schweizer illustrierte Zei tung" zu einem Bildbericht: „Ein Vierteljahr drängen sich die Angelsachsen im verschanzten Lager in Latium, ohne daß sie sich Luft machen können. Ein halbes Jahr sitzen die Trup pen Alexanders auf der schmälsten Stelle der Halbinsel. Engländer und Nordamerikaner, Kanadier und Franzosen, Neuseeländer, Inder und Marokkaner haben sich nacheinander im Becken von Lassino an den Seiten der „Henkershöhe" herumgeschlagen. Man kommt mit der Armee nicht weiter «n Durchlaß auf der „Straße Nr. 6", wenn die Deutschen an den Hängen des Klosterberges sitzen. An elf Tagen in der zweiten Hälfte des März waren die Angreifer zu acht gegen einen Deutschen. Man hat einen Materialaufwand ge trieben am Boden und in der Luft, wie ihn die Kriegs geschichte vorher nicht kannte. Die wievielte Schlacht um Lassino mag es gewesen sein? Jedenfalls ist überhaupt noch nie mit einer solchen Feuerkraft auf einen so kleinen Fleck Erde eingewirkt worden. Aber dann hat sich erwiesen: der hart erzogene deutsche Soldat blieb stärker als die Feuer walze, und er hält, wenn der andere sich vornehmlich auf Material und Maschine verläßt. Es ist klar, die 8. und die 8. Armee haben es nicht geschafft, General Clark und die Amerikaner im besonderen nicht. Man weiß nun, daß Aus bildung und Führung vor. Masse und Technik stehen." Der rumänische Wehrmachtbericht vou gestern meldet: Der von Panzern unterstützte Angriff der Sowjets auf den Brückenkopf Sewastopol wurde abgewiesen. Der Feind verlor 27 Panzer. Am unteren Dnjestr trat der Feind nach heftiger Artillerievorbereitung, unterstützt von zahlreichen Flugzeugen, auf breiter Front zum Angriff an. Südlich Tig- hina und südlich Dubossari sind heftige/ Kämpfe im Gange. Nordwestlich Jassy warf ein Gegenangriff unserer Truppen den Feind in seine Ausgangsstellungen zurück Die deutsch- rumänische Luftwaffe war besonders rege Sie schoß 10 feind liche Flugzeuge ab und zerstörte zahlreiche Brücken. Au» dem ungarischen Heeresbericht. Im Heeresbericht des ungarischen Generalstabschefs am 28. April heißt er: Die südlich vom Pruth vorortngenden ^ Honvedtruppen haben kleinere sowjetische Kampfeinheiten r» Dienste der Kultur. zerschlagen und neuö wichtig« G«blet»abschnitk erobert. Nörd lich vom Pruth wurden von stark» sowjetischen Panzerver bänden unterstützte feindliche Gna,nangriffe unter hohen blutigen Verlusten für den Feind zurückgeschlagen. Dabei wurden 38 schwere feindliche Panzer vernichtet. Im Raum von Kowel hat eine ungarische Kampfgruppe an der Zerschlagung einer angeschlagenen feindlichen Kampfgruppe teilgenommen. Dabei wurden zahlreiche Gefangene und reiche Beute einge bracht. - 5000. Flug einer Rahaufklärungsstaffel. Eine im Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzte deutsche Nahäufklärerstaffel unternahm vor wenigen Tagen ihren 8000. Flug gegen den Feind. In Polen, Frankreich, über dem Kanal und an zahlreichen Kampfabschnitten des Osten» hat die Staffel ihre Flüge durchgeführt und wichtige Auf klärungsergebnisse mitgebracht. Für die Leistungen dieser Staffel spricht die Verleihung von einem Ritterkreuz, 24 deut- schen Kreuzen in Gold und 22 Frontflugspangen in Gold. ,Ihr sollt die Schande de» Verrates auslöschen." Ueber die Besichtigung einer der neu ausgestellten italie nischen! Divisionen, die unter deutscher Anleitung nach den neuesten Erfahrungen ausgebildet und mit den besten Waffen ausgerüstet wurden, durch den Duce wird noch mitgeteilt: Der Duce befand sich in der Begleitung des Marschall» Gra ziani und wurde von Generalfeldmarschall Keitel empfangen. „Es ist eine Ehre für euch", rief Mussolini seinen Soldaten zu, „auf diesem Truppenübungsplatz ausgebildet zu werden. Es ist die gleiche harte Schule, aus der jene deutschen Armeen kommen, dir nun schon fünf Jahre lang gegen jede Uebermacht siegreich und unerschüttert kämpfen. Ihr sollt die Schande des 8. September auslöschen, die nur durch Kampf- und Blut wieder gutgemacht werden kann. Ich bin sicher, daß es für euch ein Festtag sein wird, wenn ihr gegen die Feinde Italiens jenseits des Garigliano kämpfen werdet." Der Duce wohnte dann mehreren Gefechtsübungen bei und unterrichtete sich eingehend über Ausbildungsstand und Schlagkraft der neuen Verbände. Er wurde dabei von seinen Soldaten immer Moskau drängt von «euem. In der sowjetischen Zeitschrift „Woina y Rabotschij Klaß" übt ein sowjetischer Konteradmiral in einem Artikel über den Italienfeldzug scharfe Kritik an den angloamerikanischen Ver bündeten. In einem anderen Artikel der Zeitschrift wird gesagt, es sei nun schon übermäßig viel Zeit verstrichen seit dem Tage, an dem die Welt von den alliierten Plänen er- fahren habe, Deutschland vom Osten, Süden und Westen her anzugreifen. Von Osten her habe es an Schlägen nicht ge fehlt, wohl aber im Süden und vor allem im Westen. Es ist dies ein neuer dringender Ruf nach der zweiten Front im Westen. Stalin kann nicht länger auf sie warten. Gr braucht sie in diesem Augenblick dringender denn je, nachdem seine Vorstöße nicht den strategischen Durchbruch zur Folge gehabt, seinen Heeren aber unerhörte Verluste verursacht haben. Kurz« Meldungen. In Algier werden Sowjetflaggen in großen Mengen und in allen Größen verkauft, wie aus Genf berichtet wird. Die kommunistische Presse sowie die Zeitschrift „France Ud- SSR." preisen diese-Fahnen dem Publikum an. Auch kleine „Sowjetsymbole" (Hammer und Sichel) sind überall zu er halten. Muselmanische Kommunisten tragen als Erkennung-,- zeichen einen schwarzen Turban. Zu den Wohnverhältnissen der englischen Landarbeiter, die noch elender sind als diejenigen in den städtischen Armen vierteln, erklärte der Präsident der britischen Landarbeiter- Gewerkschaft u. a.: „Der Plan, 3000 Landarbeiterhäuser zu bauen, ist an bürokratischer Kurzsichtigkeit gescheitert; es ist fraglich, ob überhaupt 300 fertig werden. Danach können wir uns ausrechnen, was nach dem Kriege an Wohnungen gebaut werden wird. Wir werden mit Bauen wahrschein lich anfangen, zvenn schon der nächste Krieg beginnt". Die englische Regierung hatte ursprünglich'für 1043 den Bau von 30 000 Landarbeiterhäusern angekündigt, wovon aber nur zwei (I) besichtigungsfertig geworden sind. Nachdem es den USA. gelungen ist, die Regierungen verschiedener südamerikanischer Staaten zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit der Sowjetunion zu ge- winnen beginnt es dort von Sowjetagenten zu wimmeln, die die diplomatische Immunität für sich in Anspruch nehmen. Zu dem kleinen Kolumbien hat der Sowjetgesandte einen Stab von 34 Personen mitgebracht. Amerikanische Zeitungen schreiben schon von „Ausbildungsstellen für Agenten". Indisch-japanische Streitkräfte haben am 20. April west- lich Kochima eine wichtige Höhenstellung eingenommen, wo- mit die Sauberungsoperationen gegen eingeschlossene feind liche Resttruppen erfolgreich abgeschlossen wurden. Andere feindliche Einheiten mußten sich zurückziehen und setzten die umliegenden Wälder in Brand. Gin Stück Soldate«geschichte. Genau neunzig Jahre find vergangen, seit durch Kabi- nettsorder der Truppenzahlmeister in der preußischen Armee eingeführt und von dort später in die deutsche Wehrmacht übernommen wurde. Er hat sich aus dem Ouartiermeister der Landsknechtsheere entwickelt. Dieser Ouartiermeister zog mit den Fourieren der Fähnlein dem Landsknecht-Regiment vor- aus, um das Lager abzustecken oder die Quartiere vorzube reiten. Daneben hatte er noch Adjutantenaufgaben beim Oberst zu erfüllen. Er bekam das gleiche Gehalt wie ein Hauptmann, dem er also wohl im Range gletchstand. Der Regiments-Quartiermetster war in der Regel ein erfahrener und geschickter Kriegsmann, der nebenher häufig noch ein Fähnlein führte. So erhielt z. B. der spätere brandenbur gische General von Schlaberndorf al» Anerkennung für die in der Schlacht bei Fehrbellin und bei der Eroberung von Wolgast bewiesene Tapferkeit außer einer Kompanie di« Regiments-Ouartiermeisterstelle. Als mit Einführung des stehenden Heeres in der ersten Hälfte de« 18. Jahrhunderts D« Strettste-er irr Suglanü. Di« London« Press« beschäftigt sich ausführlich mit den Streik» im Land«. Darnach mußten Truppen herangezogen werden, um in London den Betrieb der wichtigsten Omnibus- linien aufrechtzuerhalkn und in Manchester die Gaswerk zu sichern. Nach „Daily Telegraph" hat da» Kriegskablnett Sondersitzungen abgeyalten und dem Arbeitsmtnister Devin Sondervollmachten verliehen. Er darf, so heißt es, in Zukunft bei Streik» nach eigenem Ermessen Truppen heranziehen und auf die Arbeiter der zivilen Verteidigungsorganisation zurück- greifen. Nach „Daily Mail" ist Manchester ohne Gas. Darme Mahlzeiten gebe es fast gar nicht mehr. In einer Streikver sammlung hatten sechs Redner auf ein Mal zu sprechen ver- sucht und einer habe den anderen niedergeschrien. Es sei aber beschlossen worden, den Streik fortzusetzen. Einer der Redner habe erklärt, die Gewerkschaften hätten dis Arbeiter verraten. Die Streikenden seien Uber den Einsatz von Truppen empört und betrachteten - sie als Streikbrecher. Das Kriegskabinett treffe mit diesem Streik ein neuer Schlag, nachdem es sich gerade erst von den Nöten und Sorgen des Bergarbeiter, und Lehrlingsstreiks erholt habe. Dasselbe Blatt schreibt: „Das Ausmaß der Arbeiterunruhen in England hat in jüngster Zeit beträchtlich zugenommen. Im Hinblick auf den totalen Krieg Und dies« Streik, entsetzlich. Die Leute in England sind durch ole Redereien über den Beginn der Invasion in einen Zustand geraten, in dem nicht erfüllte Erwartungen ihre Herzen krank machen. Sie empfinden es als Verhöhnung, wenn man von ihnen noch größere Kraftanstrengungen verlangt. Mit so krkegsmüden Menschen haben die heimatlosen und gewissen losen feindlichen Agenten sowie die Unruhestifter aus Der- anlagung ein leichtes Spiel. Es ist sehr einfach, den Leuten etnzureden, baß alles bald vorüber sei, daß die großen Unter- nehmen viel Fett in diesem Kriege ansetzten und daß es bei alledem ohnehin gleichgültig sei, was der einzelne Arbeiter jetzt noch leistet." „Manchester Guardian" stellt fest, der Streik der Gasarbester sei ein Schlag gegen die Rüstungsindustrie England». „Daily Expreß" bemerkt, das Bild tausender müder Arbeiter, die stundenlang an den Haltestellen in London Schlange stünden, ohne zu wissen, ob sie überhaupt noch nach Hause kämen, sei keineswegs erbaulich. Die Zeitschrift „Sphere" stellt fest, England sei auf den letzten Platz der vier großen Verbündeten zurückgefallen. Statt Arbeit verzeichne die Chro nik Mr Februar. März und April Streiks in der Heimat und ermüdendes Geschwätz in den Parlamenten. Nach „Daily Expreß" treibt eine Krupve Anarchisten in den Fabriken un gehindert umstürzlerische Agitation. Sie hätte «ine eigene Zei tung, die die Arbeiter gegen Churchill und Bevin aufwiegelten. „Financial News" stellt fest, die ganze Atmosphäre in der Arbeitsfraae sei von Grund auf vergiftet. Die Lage sei schwie rig, fa tragisch. die Verwaltungsangelegenheiten wuchsen, war der Regiments- Quartiermeister so stark an den Schreibtisch gebunden, daß Offiziere für diesen Posten schwer zu gewinnen waren. Man nahm daher häufig junge Leute, die Iura studiert hatten. In den Armeen Friedrichs des Großen war der Regiments- Quartiermeister ein Truppenbeamter mit juristischer Vorbil- bildung, der 3000 Taler Kaution stellen mußte. Zu seinen Hauptaufgaben gehörte die Verwaltung der Regimentskasse und der Abschluß von Lieferungsoerträgen für Kleidung und Verpflegung. Sein Amt galt als Sprungbrett für höhere Etaatsposten. So würde der ehemalige Regiments-Quartier- meister Michaelis später Generalpostmeister. Der spätere Be griff des Zahlmeisters fand sich bei den Landsknechtsheeren schon im „Psennigmeister", der allerdings nur die Kriegskasse zu führen hatte. Zur Zeit Friedrichs des Großen wirkte der „Kriegszahlmeister" Köppen an entscheidender Stelle bei der heute noch bewunderten Finanzierung des Siebenjährigen Krieges mit. Er hatte als Rendant der Generalkriegskasse die Münzangelegenheiten übernommen. Nach 1806 wurden wieder Offiziere Träger der Truppenverwaltung, bis vor neunzig Jahren der Truppenzahlmeister eingeführt wurde, und zwar als Militärbeamter mit Offiziersrang. Nach dem ersten Welt krieg wurden die Speziallaufbahnen: Intendantur, Zahl meister, Militärmagazin-Garnisonverwaltung, Lazarett, und Montierungsdepot sowie Militärbekleidungsdienst "zu einer Einheitslaufbahn zusammengefaßt, wodurch ein einheitliches Beamtenkorps der Heeresverwaltung entstand. Mit der gegen- wärtigen Bildung des Verwaltungsdienstes im Truppen sonderdienst hat eine lange, der Staats- und Wehrverfassung gleichlaufende Entwicklung ihren Abschluß gefunden. Der raae»sprpch. Immer ruf ich Vaterland und FveHeit! Dieser Ruf muß bleiben, wenn lange unserer Gräber Sand und unsern Staub die Winde treiben. Ernst Moritz Arndt. " Der Reichsentscheid lm Krkegsberufswettkampf der Grupp« Textil wurde in Reichenbach ausgetragen. Die theo retischen und praktischen Prüfungen wurden in der Textil- ingenieurschule durchgeführt, die zugleich Sitz der Führungs- stelle und zentralen Wettkampfleitung für den gesamten Be rufswettkampf Textil war. Bei der Eröffnungskundgebung, konnte Oberbannführer Hauff-Plauen im Auftrage des Ge-' bietsführers Wettkampfteilnehmer aus den verschiedensten Gauen des Reiches begrüßen. Kreisobmann ^Schneider-Plauen würdigte die Bedeutung des Kriegsberufswettkampfes und rief alle Wettkampfteilnehmer zu Kameradschaft, Disziplin und höchstem Einsatz auf. ? - Wieder Bodenbenutzungserhebung. Nach einem Erlaß des Reichsernährungsministers wird Ende Mai in der üb lichen Weise im ganzen Reich eine Bodenbenutzungserhebung durchgeftihrt. Sie dient der Ermittlung der Ernteflächen und bildet damit eine unentbehrliche Grundlage für die kriegs wirtschaftlichen Ernährungsplanungen. * Die Gültigkeit der Urlauberkarte», die mit grünem Druck auf gelbem Papier hergestellt sind, war bis zum 30. 4. verlängert worden. Wie der Reichsernährungsminister mit teilt, können sie auch über den 30. April hinaus zum Waren einkauf verwendet werden. Neue Urlauberkarten sind in Vorbereitung. Das gleiche gilt für die Reise- und Gast stättenmarken. * Nährmlttelkarten aufbewahren! Don den Ernährung», ämtern ^Schwarzenberg und Aue werden wir gebeten mitzu- teilen, daß die Nährmittelkarte der laufenden Zuteilungs- veriode 61 noch für eine Sonderzuteilung benötigt wird und infolgedessen aufzubewahren ist. Näheres wird in den näch sten Tagen bekanntgegeben.
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