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3960 PAPIER-ZEITUNG Nr. 100 der Begebung mit Wissen und Willen der sämmtlichen Betheiligten ausgeführt ist, und wenn ferner anzunehmen ist, dass die Wechselverpflichteten aus der Korrektur einen Zahlungseinwand nicht entnehmen werden, müssen derartige Wechsel in der Regel als nicht diskontfähig er achtet werden. Mit Rücksicht hierauf sind die Unterzeichneten übereingekommen, derartige Wechsel in der Regel weder zu diskontiren, noch für solche Wechsel ein Akzept zu leisten. Indem wir Ihnen hiervon ergebenst Kenntniss geben, ersuchen wir Sie, von der Verwendung derartig korrigirter Wechselformulare gefälligst Abstand nehmen zu wollen. Einfuhr von Lumpen nach Schweden Der Frankfurter Zeitung wird aus Stockholm vom 30. No vember geschrieben: Auf Antrag deutscher Ausfuhrhändler hatte der deutsche Gesandte in Stockholm vor etwa Jahresfrist bei der schwedischen Regierung beantragt, eine Erleichterung der durch die Verordnung vom 16. Sep tember 1898 festgesetzten ausserordentlich lästigen und kostspieligen Desinfektionsmaassregeln bei der Einfuhr von Lumpen eintreten zu lassen. Die von der Regierung befragten Behörden sprachen sich jedoch gegen jede Erleichterung der Einfuhr aus. Nachdem aber auch der schwedische Verein der Papierfabrikanten die Aufhebung der erwähnten Desinfektionsmaassregeln mit der Begründung beantragt hatte, dass die ausländischen Lumpen nicht entbehrt werden könnten, hat die Regierung jetzt eine neue Verordnung erlassen, welche auf eine Erleichterung der Einfuhr von Lumpen und ähnlichen Waaren genügend Rücksicht nimmt. In derselben ist Folgendes bestimmt: Wenn nicht besondere Hinderungsgründe obwalten, dürfen Lumpen von Deutschland, Norwegen, Dänemark, Russland oder England ein geführt werden; dieselben müssen stets in Ballen verpackt sein. Bei der Einfuhr ist durch Attest eines schwedischen Gesandten oder Kon suls oder durch ein von diesen Beamten beglaubigtes Attest eines ausländischen Beamten nachzuweisen, dass die Waare aus einem Orte herstammt, von welchem die Einfuhr gestattet ist. Kunstwolle (Shoddy) darf in Schweden nur eingeführt werden, wenn entweder ein Attest darüber vorgelegt wird, dass die Waare karbonisirt oder mit feuchter Wärme von 100° C. behandelt worden ist, oder wenn die Waare nach dem Rauhen gefärbt worden ist, oder endlich, wenn die Einfuhr von einem Orte geschieht, von welchem die Einfuhr von Lumpen gestattet ist, und wenn die in Bezug auf Lumpen vorge schriebenen Bedingungen erfüllt werden Auf nach Afrika! Herr A. Paschke in Tango will in Deutsch-Ost-Afrika eine »Papp- und Cellulose-Fabrik« errichten. Sehr billige Rohstoffe und Arbeitskräfte (Neger?) sollen vorhanden sein! Er ladet durch Anzeige in der Tagespresse zu Zeichnungen für das 'Unternehmen ein, die in beliebiger Höhe bis 600000 M. an genommen werden, und stellt 9 bis 12pCt. Verzinsung in Aus sicht. Wie er ohne geschulte Kräfte, Kohlen, Chemikalien und Hilfs-Industrie, weit ab vom Markt, ein solches Ergebniss er zielen will, ist sein Geheimniss! Papiermacher-Ausbildung in England Der Fachbildungs-Ausschuss des Vereins britischer Papier fabrikanten kam zur Ueberzeugung, dass nicht die Gründung neuer Fachschulen, sondern die Ausgestaltung der bestehenden angestrebt werden soll. Vor Allem seien bei der Prüfung der Schüler Fragen zu stellen, die mehr mit dem Fabrikbetrieb als mit theoretischen Wissenschaften Zusammenhängen. Dem Verein britischer Papierfabrikanten werden folgende Maassnahmen empfohlen: 1. Ein praktischer Papiermacher soll gewonnen werden, um zusammen mit den Fachschul-Leitern die Prüfungsfragen auszuwählen und die Prüfungs-Arbeiten der Schüler durch zusehen. 2. Der Verein gebe allen Schülern, die ihre Prüfung mit Auszeichnung bestehen, eine Belohuung von 1 Lstr., und den ersten 20 Schülern, die die Klasse »gut« erhalten, je 10 Schilling. 3. Die Papierfabrikanten sollen ihre Angestellten zum Be such der Fachschulen ermuntern, bei den Prüfungen zugegen sein, und den mit gutem Erfolg Geprüften höheren Lohn geben. Probenschau Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches die Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei beschrieben Transparente Dekorations-Plakate von C. Burckardt's Nach folger in Weissenburg i. E. Für die Weihnachtsfeiertage und für Neujahr bilden Transparente sowohl für Innenräume wie für die Strasse einen wirkungsvollen Schmuck. Vier solcher Transparente stellt die genannte Firma her; sie tragen deutsche und lateinische, auf Weihnachten und Neujahr be zügliche Sprüche, sind in Grösse von 58x68 cm und 64x85 cm angefertigt und werden, in den lebhaftesten Farben gedruckt, auf schwarzem Grunde recht wirkungsvoll sein, wenn das Licht durch die bunten Buchstaben fällt. Die Ausführung ist sauber und zweckentsprechend. Briefpapier-Ausstattung „Rokoko“ von Reinhart Schmidt, Brief umschlag - Fabrik in Elberfeld. Beistehendes Bild zeigt eine gefüllte »Rokoko«-Schachtel mit abgehobenem Deckel. Die Briefbogen sind 10X12 cm gross, ihre Ränder sind gezackt und mit Gold- sowie mehrfarbiger Prägung und Lithografie im Rokoko-Stil verziert. Blumen vertheilende niedliche Kinder gestalten zieren die linke obere Ecke und machen diese Brief papiere besonders zu Glückwunsch - Schreiben geeignet. Zeichnung, Farbengebung und Prägung der Figuren ist vor züglich. Jede Kassette enthält je 10 oder 16 Briefbogen und ebensoviele Umschläge. Schriftsteller-Postkarten von R. Zeeck, Berlin W. Die durch DRGM 121 407 geschützten Karten tragen je ein Bildniss eines der Schriftsteller O. Blumenthal, L. Fulda, L. Karlweis, A. L’Arronge, H. Lubliner, H. Olden, F. Philippi, J. Stettenheim, F. Spielhagen und E. v. Wolzogen. Jede der Karten ist mit einem handschriftlich gedruckten Beitrag des Abgebildeten ausgestattet. Neben dem Bilde Julius Stettenheims steht z. B. folgendes hübsche kleine Gedicht: Anstatt einer Ansicht sende Ich Dir meinen Kopf anbei, Der jünger als jede Landschaft, So alt er auch immer sei. Ein Kopf ist auch eine Gegend, Zeigt Wald und Hügel und Thal, Mit Schnee bedeckt ist der meine, Denn es ist Winter nun mal. Doch trotzdem steck’ ich die Karte In den Reichspostkasten hinein — Es kann eine Winterlandschaft Doch auch recht sehenswerth sein. Die Karten sollen in weiteren Serien mit den Bildern von Musikern und Schauspielern fortgesetzt werden. Bismarck-Postkarte und Bismarck-Gedenktafel von Adolf Bobe in Crimmitschau. Die Vorderseite der Postkarte trägt den ge wöhnlichen Postkarten-Vordruck, die Rückseite zeigt in kräf tiger Blindprägung das Medaillonbild des Fürsten mit Lorbeer- und Eichenzweigen, seinem Wappen und dem Spruche: »Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts in der Welt« in Buch druck. Die Prägung ist höher als bei solchen Karten ge wöhnlich und stört das Beschreiben der Adressenseite doch nicht, weil Prägung und Adresse auf je einem dünnen Karton blatt stehen, die dann beide Rückseite gegen Rückseite ge klebt wurden und nun erst die fertige Postkarte darstellen. Die Bismarck-Gedenktafel ist ein mit rückwärtiger Stütze ver sehenes Kartonblatt zum Aufstellen. Es trägt dasselbe Medaillon bild in Blindprägung nebst reicher Rand Verzierung in Golddruck. Postkarten mit Bildern zu Schillers »Glocke«, Verlag von L. Stottmeister & Co. in Braunschweig. Für zehn Stellen des Gedichts wurden auf diesen Karten hübsche ansprechende Bilder geschaffen. Für die Darstellung wurde die Tracht aus der Zeit des Dichters gewählt, und die Verse stehen überall neben dem Bilde. Der lithografische Buntdruck ist gut und in lebhaften Farben ausgeführt.