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Nr. 83 PAPIER-ZEITUNG sammentrat und Folgendes als Grundlage feststellte: »Die Arbeitszeit ist vom 1. Januar 1900 ab für Steindrucker und deren Hilfspersonal im Tag 9 Stunden (auch in den Notendruckereien).« Die Lithografen Leipzigs sind in zwei ziemlich gleich starke Lager gespalten, das eine gehört mit den Steindruckern gemeinsam einer Organisation an, das andere bildet eine Organisation für sich, d. h. ohne die Steindrucker. Ersteres trat für die achtstündige Arbeitszeit ein, letzteres hielt ein Vorgehen für verfrüht und lehnte eine Be theiligung ab. In verschiedenen Geschäften, wo die Lithografen mit den Steindruckern gemeinsam für die Abkürzung der Arbeitszeit ein traten, wurde für Lithografen die achtstündige Arbeitszeit bewilligt. Die Kommission der Prinzipalsvereinigung verweigerte ihre Zustimmung zur achtstündigen Arbeitszeit der Lithografen und stellte sich auf folgende Grundlage: »Die Arbeitszeit bei Lithografen darf vom 1. Januar 1900 ab nicht länger als 9 Stunden den Tag sein, in den Geschäften, wo dieselbe kürzer ist, bleibt es wie bisher.« Einzelne Geschäfte haben noch Lithografen mit mehr als neunstündiger Arbeitszeit, in den meisten Geschäften ist diese 8—81/3 Stunden im Tag. Der Vorsitzende der Prinzipalvereinigung, Herr Kommerzienrath J. F. Meissner, Mitinhaber der Firma Meissner & Buch, versprach dafür zu sorgen, dass in allen Geschäften Leipzigs obige Abmachungen eingeführt werden, die Zustimmung der zur Prinzipalsvereinigung gehörenden Firmen ist sicher zu erwarten. Ebenso sollten Mittel und Wege gefunden werden, damit alle lithografischen Prinzipals- Vereinigungen Deutschlands Delegirte ernennen, die an einem später zu bestimmenden Orte zusammenkommen, um über die Einführung der 8 und 9 stündigen Arbeitszeit zu berathen. In fast allen grösseren Druckorten bestehen Vereinigungen der Besitzer lithografischer Anstalten, welche gegenseitig in loser Verbindung stehen. Die Lithografen Leipzigs beschlossen, an ihrer Forderung der achtstündigen Arbeitszeit festzuhalten, und aus beiden Richtungen wurde eine Lithografenkommission gewählt, welche nochmals mit der Prinzipals-Vereinigung unterhandeln soll. Es wird sich zeigen, wie diese sich nunmehr stellt. Die Verständigung aller Druckorte Deutschlands könnte einen nicht zu unterschätzenden Fortschritt herbeiführen, denn sie böte Gelegenheit, äusser über die Gehilfenforderungen auch über Mittel gegen die jetzt so allgemeine Preisdrückerei zu berathen. Zweifellos machen sich die Besitzer der lithografischen Anstalten sehr oft unnöthigen gegenseitigen Wettbewerb, der oft noch durch Konventionalstrafen verschärft wird. Hierin könnte eine eingehende Besprechung Gutes schaffen, ohne dass der deutsche Markt darunter litte. Die Buchdruckerei-Besitzer sind hierin den lithografischen Anstalten weit voraus. Gewiss ist es nicht so leicht, bei letzteren eine ähnliche Tarifgrundlage wie bei den Buchdruckereien zu schaffen, jedoch sicher könnte bei einigem guten Willen der oft widersinnigen Preisschleuderei entgegengetreten werden, wodurch auch die Gehilfen-Forderungen allgemein leichter eingeführt werden könnten. Lithograf Büchertisch Deutsche Kunst und Dekoration. Monatshefte zur Förderung deutscher Kunst und Formensprache in neuzeitlicher Auffassung. Herausgegeben und verlegt von Alexander Koch, Darmstadt. Jährlich 12 Helte 20 M. Preis des einzelnen Heftes 2 M. Diese schöne Kunstzeitschrift beginnt soeben ihren dritten Jahr gang mit einem besonders reich ausgestatteten Hefte. Als Ein leitung zu dem neuen Bande dient eine eingehende Vorrede, in der die Schriftleitung ihre Pläne für das kommende Arbeitsjahr därlegt. U. A. ist darin gesagt, dass die Sichtung der Einsendungen in Zukunft noch strenger sein werde als bisher, um nur Arbeiten zu veröffent lichen, die nach jeder Richtung einwandfrei sind. Ausserdem werden von nun an die Preisausschreiben aufhören. Der fachliche Theil be ginnt mit einem Aufsatz über die angewandte Kunst in der Münchner Sezession, dann folgt »Kunstgewerbe im Glaspalast zu München« von Ohr. F. Morave und »Deutsche Kunst-Ausstellung zu Dresden«. Die Fortsetzung der Werdegeschichte von Klingers »Vom Tode«, die in einem älteren Hefte begonnen wurde, ist dann zu Ende geführt. Dazu wird die Wiedergabe der ersten Fassung von der Radirung »Elend«, ein äusserst seltenes Blatt nebst einigen dazu gehörigen Skizzen geboten. Auch drei neuere Skulpturwerke Klingers sind abgebildet. Sie zeigen das rastlose Vorwärtsschreiten des Künstlers. In dem Artikel »Ein deutscher Fürst als Förderer der modernen angewandten Kunst« wird dem kunstsinnigen Grossherzog Ernst Ludwig von Hessen gerechte Würdigung zu Theil. Die von ihm der Darmstädter Künstler-Kolonie in einem kleinen, malerisch gelegenen Schlosse angewiesenen Atelier-Räume sind abgebildet. Auch Sascha Schneider, der durch seine vielgenannten Kartons bekannt gewordene junge Künstler, wird in Schrift und Bild geschildert. Die wiedergegebenen Gemälde von seiner Hand, Wandbilder für Wohnhäuser, Kirchen und ein Vereinshaus sind packend, wirkungs voll und im besten Sinne künstlerisch dekorativ. Die Wucht seiner Komposition ist durch die Farbe nicht gebrochen, wenn er auch stets mehr Zeichner als Maler sein wird. Schon aus der Inhalts- Angabe erhellt die grosse Reichhaltigkeit des Heftes. Dasselbe wird aber umso werthvoller durch die zu den Aufsätzen gebotenen vor züglichen Bilder. Das erste bunte Blatt giebt einen von dem bereits mehrfach genannten Paul Bürk entworfenen Wandteppich wieder. 3249 Möbel und ganze Zimmer-Ausstattungen von Pankok, Fritz Erler, Karl Bertsch, Van de Velde, Berlepsch-Valendas und dem Dresdner Karl Gross folgen. Ludwig von Hoffmann ist mit einer Wandfüllung in Email vertreten. Von Richard Müller wird eine Radirung ver öffentlicht, die schon auf der Berliner Sezessions-Ausstellung viel Interesse erregte. Dann folgen Klingers Skulpturen und Radirungen, ein Wandbehang von Frau Margarethe von Brauchitsch und die Bilder von Sascha Schneider. Daneben sind noch Abbildungen zu verschiedenen Wettbewerben und Anderes eingestreut, sodass die schöne Zeitschrift jedem Künstler und Kunstliebhaber erwünscht und dienlich sein wird. Schukz-Mark Cassacontrolbücher, Hotelbonbücher, [108788 Postkarten - Albums etc. Copirbücher, Falzmappen = Wachstuchnotes mit Kalender = Notixbücher, Agenden 'LAGER - aller Sorten 4 Geschäftsbücher in nur guter Ausführung SPECIALITÄT: T.T.Heinze, Brieg, Bez Breslau Geschäftsbücher-Fabrik Buchdruckerei M - Schreibhefte, Kladden, Diarien etc. mit jeder gewünschten Liniatur. MF* Enorm billig! 0 Muster verlangen! Gottfr. Mannebach, Bonn a. Rh. Geringster Kraftverbrauch, grosse Zeit ¬ ersparnis, billiger Preis, schnelle Lieferung. Carl Krafft & Söhne Düren (Rheinland) s» 111 ” 111 » 1 Maschinen für Papierfabrikation empfehlen ihren leistungsfähigsten [109387 Kollergang msahaher