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Papierzeitung
- Bandzählung
- 24.1899,79-105
- Erscheinungsdatum
- 1899
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- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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Papierzeitung
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- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 3073
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- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 4073
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3248 PAPIER-ZEITUNG Nr. 83 Die kleine, aber agitatorisch rührige Minorität der Lithografen, welche trotz alledem mitarbeiten und sich ihren Platz an der Sonne des Vorstandstisches unbedingt erringen wollte, hat sich, als ihr das vorerst nicht gelang, und sie deshalb eine Sonder-Agitation anstrebte, nach einigem Sträuben zum Besten der grösseren Vereinigung der bereits bestehenden Organisation auf dem am 17. und 18. Septbr. d. J. in Leipzig stattgefundenen Lithografen-Kongress bescheiden müssen. Und die Mehrzahl der Lithografen Deutschlands wird nunmehr die Ueberzeugung gewinnen, dass es für sie ein Ehrentitel ist, auch als wirklicher oder eingebildeter Künstler ein organisirter und ziel bewusster, wertheschaffender Arbeiter zu sein, als solcher seine wirth- schaftlichen Interessen selbst wahrzunehmen, den Platz in der ihm gegebenen Organisation, der ihm von Anfang an gebührte, getreulich auszufüllen, und endlich ebenfalls sein Alles einzusetzen für die Hebung und Förderung der Interessen seiner Mitarbeiter. Die Folge dieser Erkenntniss wird sein, dass die armseligen Schläfer und Lässigen der Arbeiter-Organisation aufgerüttelt und energisch an ihre Ehrenpflicht erinnert werden. Dann aber muss aus dem jetzt nur schwachen Drittel der organisirten Arbeiter ein Macht faktor erstehen, der, in seiner Spitze und seinen Unterabtheilungen von ruhigen, erfahrenen und durchweg gebildeten Männern geleitet, sicherlich mitberufen sein wird, die jedem Einsichtigen offenkundigen Schäden im grafischen Gewerbe zu beseitigen. Mit dieser Thatsache werden sich die Herren Arbeitgeber abzu- finden haben, und je eher sie das thun, desto besser wird es für beide Theile sein. « * * III. Verband deutscher Steindruckerei-Besitzer Wie in vielen anderen Geschäftsbetrieben liegt der Krebsschaden des grafischen Gewerbes offen zu Tage, ohne dass es gelingen will, mit scharfer schneidiger Hand das die Existenz oder den Wohlstand der Steindruckerei-Besitzer bedrohende Uebel zu beseitigen. Und doch giebt es ein Mittel, das sichere Heilung verspricht, wenn es richtig angewandt wird, nämlich die seitens der Arbeitgeber nicht nur freiwillig auszusprechende Anerkennung der bestehenden Arbeiter-Organisation, sondern sogar deren im eigensten Interesse nothwendige Unterstützung. Wenn selbst die bisherigen Führer unserer Arbeiter jede Ver einigung von Arbeitgebern als eine wahre Höllengeburt darzustellen beliebten, die allein zu dem schauderhaften Zweck ins Leben ge rufen sein könnte, um die heiligsten Güter der Arbeiter anzugreifen und eine heillose Gewalthertschaft und Tyrannei zu zeitigen, mag eine so überaus thörichte Ansicht für recht viele unserer Arbeitgeber wirklich als Entschuldigung dienen Diese ehrenwerthen Herren denken dann genau so und erachten natürlich jede Arbeitnehmer- Organisation als eine mit Stumpf und Stiel auszurottende verfl. sozial demokratische Einrichtung und meinen wohl gar, dass es den Anfang und das Ende ihrer wirthschaftlichen Existenz bedeutet, ob man der »Herr« in seinem Hause sei oder nicht. Recht so, und zwar für alle Zeiten sollen und müssen wir Herren und Leiter in unserm Betriebe sein; aber doch nicht als unumschränkte und absolute Alleinherrscher. Oder sollte es dem Gedächtniss bereits ganz entfallen sein, dass diese eingebildete Herrschaft längst nicht mehr existirt, seitdem die Staats verwaltung in jedem Betriebe mitregiert und uns ihre den sozialen Frieden fördernden Massnahmen bezüglich der Krankenkassen, der Unfall- und Invaliditäts-Angelegenheiten mit oder ohne unsern guten Willen vorschreibt? Und da hätte die gewiss oft in beiderseitigem Interesse aus gedrückte und bethätigte Ansicht der die Intelligenz und die That- kraft des Arbeitgebers in wirthschaftliche Werthe umsetzenden Arbeiter rein garnichts zu bedeuten und zu gelten ? Das reime sich zusammen, wer es vermag; ich halte, entgegen dieser Ansicht, ganz entschieden dafür, dass ein im wirthschaftlichen Leben so gewichtiger Faktor wie die eine starke und gut geleitete Organisation besitzende Arbeiterschaft die Berechtigung haben muss, auch in der ihr zustehenden Weise zum Wort zu kommen. Man vergegenwärtige sich doch nur die augenblickliche Sachlage, wie sie seit den für die Arbeitgeber so überaus kläglichen Vorgängen vom Jahre 1896 geschaffen ist. In den Hauptzentren für lithografische Anstalten sind den Stein druckerei-Besitzern die derzeit vorgeschriebenen Bedingungen der Arbeiter-Organisation durch überraschendes Auftreten derselben ab- gerungen worden, während die grössere Anzahl von Steindruckereien in den Provinzstädten und kleineren Orten ganz gemüthlich die zehn- oder gar elfstündige Arbeitszeit beibehalten konnte. Was das für die von den Maassnahmen der Organisation be troffenen Betriebe besagt, lässt sich schnell ausrechnen. Es handelt sich dabei um viele hunderttausende Mark von Arbeitslöhnen, welche den Arbeitern auf der einen Seite mehr bezahlt worden sind, und etwa um die gleiche Summe, welche ihnen gerechter Weise auch von der andern Seite hätte ausbezahlt werden müssen. Und dieser kaum glaubliche und haarsträubende Zustand, den die bisherige schlechte Arbeiter-Organisation verschuldet hat, und der durch den krassen Egoismus der Steindruckerei-Besitzer leider immer noch geduldet wird, existirt thatsächlich bis auf den heutigen Tag. Ist es nicht pure Heuchelei, wenn viele Arbeitgeber einer jetzt in unsern Fachblättern oft genannten grossen Stadt der nunmehr endlich mit ihnen Ernst machenden Arbeiter-Organisation die täppische Antwort ertheilen, dass sie die neunstündige Arbeitszeit für Stein drucker ohne Schädigung ihrer Geschäfte nicht bewilligen könnten? Sollen die übrigen Steindruckerei-Besitzer, die nunmehr seit Jahren ihren Arbeitern die höheren Löhne bei abgekürzter Arbeitszeit be zahlen, es sich denn wirklich weiter bieten lassen, durch die natur gemäss billiger zu stellenden Angebote solcher Konkurrenz in so un erhörter Weise geschädigt zu werden? Wer lacht da bei einer so ernsten Angelegenheit? Oder lachen Sie etwa über die verblendeten Arbeitgeber, die vielleicht erst ab warten möchten, ob nicht doch noch die Peitsche der Arbeiter organisation den Scheinheiligen ins Gesicht fährt und das ausführt, was ihnen, den Besitzenden an Geist und Gut, vorzunehmen verd. Pflicht und Schuldigkeit wäre ? I Nach den bisher gemachten Erfahrungen wird allerdings nur die zwingendste Noth eine Aenderung dieser trostlosen Zustände herbei führen. Wie es im politischen Leben ganz undenkbar erscheint, dass die heutige Sozialdemokratie dauernd bei ihrem verneinenden Standpunkt verharren kann, sondern mit Recht anzunehmen ist, dass sie in der Zukunft als eine nationalgesinnte und königstreue Arbeiter-Reform partei durch die Macht der Verhältnisse zur Mitarbeit am Ausbau des Deutschen Reiches unbedingt genöthigt werden muss, weil zur Lösung der Aufgaben des nächsten Jahrhunderts auf diese Mitarbeit durchaus nicht verzichtet werden kann, so wird auch für das grafische Gewerbe der Tag kommen, an dem die Arbeitgeber- und Arbeit nehmer-Organisationen in gegenseitiger Anerkennung ihrer wirth schaftlichen Bedeutung zur dauernden Verständigung über alle jetzt noch strittigen Fragen gelangen. Seit der kraftvollen Entwicklung der Buchdruckereibesitzer- Organisation, welche jeder Preisschleuderei energisch entgegentritt und daher bekanntlich die besten Arbeitslöhne zahlen kann, ist ein Buchdrucker-Streik mit der ebenso starken und rührigen Gehilfen- •Organisation glücklicherweise für alle Zeiten ausgeschlossen.; er wäre Wahnsinn, und ein solcher Fall wird daher niemals wieder eintreten können. Einen ähnlichen Zustand für das Steindruckereigewerbe herbei zuführen ist daher des Schweisses der Besten unter uns wirklich werth. Die Organisationen der Buchdruckerei - Besitzer und Gehilfen arbeiten, wie jedermann bekannt ist, nach Möglichkeit Hand in Hand, und die Behörden unterstützen sogar diese zeitgemässe, sozial wichtige und nöthige Bewegung. Sollten die Steindruckerei-Besitzer nicht auch endlich die Ueber zeugung gewinnen, dass es tausendmal besser und praktischer ist, freiwillig ihren Arbeitern das zu bewilligen, was ihnen nach Recht und Billigkeit zukommt, statt es sich im Kampf und Streit zu guter letzt doch abringen lassen zu müssen? Mit ruhiger Zuversicht sind wir der Ansicht, dass sich der im Vorstehenden gewiesene Weg in der Praxis gewiss als durchaus gangbar erweisen wird! Einer thatkräftigen und maassvoll handelnden Arbeiter-Organisation des grafischen Gewerbes wird dann endlich auch die von uns so lang ersehnte Arbeitgeber-Organisation mit allen in ihrem Besitz befind lichen Machtmitteln in friedlicher Weise gegenüberstehen; beide Organisationen werden in ihrem eigensten Interesse ehrlich bemüht sein, die im Leben naturgemäss entstehenden Gegensätze durch Rede und Gegenrede auszugleichen und im gemeinsamen Wirken das Blühen, Wachsen und Gedeihen der deutschen Industrie und ins besondere des grafischen Gewerbes zu fördern. Fettback Inhaber der Firma Rob. Leunis & Chapmann Ansichten eines Lithografen Leipzig, 9. Oktober Veranlasst durch die günstigere Geschäftslage, die in der Litho grafie auch im Sommer anhielt, rüsteten sich die Lithografen und Steindrucker zur Erringung kürzerer Arbeitszeit, für Lithografen 8 und für Steindrucker sowie deren Hilfspersonal 9 Stunden täglich. Eine Reihe von Firmen bewilligte in letzterer Zeit diese Reglung, und seit Kurzem legte sich auch die in Leipzig bestehende »Vereinigung Leipziger lithografischer Anstalten mit Steindruckereibetrieb« ins Mittel, welche nicht abgeneigt war, gleichfalls dieser Reglung zu zustimmen, doch sollte nach Beschluss des Vorstandes und Aus schusses dieser Vereinigung vorher eine Verständigung aller maass- gebenden deutschen Druckorte stattfinden, damit womöglich auch in diesen Orten die gleiche Arbeitszeit eingeführt werde. Der Vorstand wurde beauftragt, sich an alle in Deutschland bestehenden Prinzipal- Vereinigungen der Lithografie zu wenden, damit diese nach einem noch zu bestimmenden Orte Delegirte zur Berathung obiger Frage senden, um so der Benachtheiligung einzelner Druckorte vorzubeugen. Mit obigem Bescheide erklärten sich die Lithografen und Stein drucker nicht einverstanden, weil dadurch der Zeitpunkt zur Reglung zu weit hinausgeschoben würde, und die Verständigung mit den anderen Druckorten auch nachträglich möglich sei. Eine am 28. v. M. von etwa 1000 Personen besuchte Versammlung, über welche die Papier- Zeitung kurz berichtet hat, bestimmte ein Komitee von 7 Personen, welche nochmals mit den Prinzipalen, auch der Notendruckereien, zu verhandeln haben. Die Prinzipals-Vereinigungen und die Noten druckereien bestimmten nun ihrerseits gleichfalls ein Komitee von 7 Personen, welches am 4. Oktober in der Buchhändler-Börse in Leipzig zu gemeinsamer Berathung mit dem Gehilfen-Komitee zu-
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