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Pulsnitzer Tageblatt : 22.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193211222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19321122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19321122
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-11
- Tag 1932-11-22
-
Monat
1932-11
-
Jahr
1932
- Titel
- Pulsnitzer Tageblatt : 22.11.1932
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Meile mit MWchlett! Wenn ein Vertreter zu dir kommt, der mit Leichenbittermiene dir kaum hörbar einen „Guten Tag" wünscht, gibst du ihm eine Chance? Daß er dir auch nur für 10 Pfennig verkauft? In dem Augenblick, da er bei vir eintritt, wünschest du wahrlich schon, daß er wieder draußen wäre. Oder du gehst in ein Geschäft, und da siehst du hinter dem Ladentisch matte, feindliche Augen und einen verkniffenen Mund, und du hast das Gefühl, als unangenehmer Stören fried empfunden zu werden — wirst du dann kaufen? Und wenn du schon kaufst, wirst du dort wieder kaufen? In der Frage liegt schon die Antwort: Es gibt nichts Kläglicheres als Menschen, denen man ansieht, wie sauer sie das Leben macht. Fünfzig Prozent vom Erfolg liegen in der Freude, mit der man arbeitet. Denn Fröhlich keit schließt auf! Keiner kann sich ihrer er lösenden, bejahenden Kraft entziehen. Eine Straßenbahnfahrt mit einem fröhlichen Schaff ner wird fast eine kleine Mise ins Glück. Die Moral? Was du bei anderen gern hast, das pflege an dir. Sei zu anderen so, wie du es wünschest, daß andere zu dir sind. Willst du fröhliche Gesichter sehen, so trage selbst ein fröhliches Gesicht zur Schau. Wenn sich dies alle vornehmen — (zum Donnerwetter noch einmal) —, dann muß unsere heutige, vielfach so trübselig aussehende Welt doch schnell ein anderes Gesicht bekom men. W. F. — Die ersten Christ bäume. Im Bahnverkehr sind bereits die ersten Trans porte von Welhnach'sbäumen unterwegs, Be- kanntiich ist die Einfuhr von Wcihnachts- büumen au; Po en und Ler Tscheche! regierungs seitig unterbunden worden, um der darnieder« liegenden deutschen Fo stwl tschaft einen kleinen Aufschwung zu geben. Die „Tannen"bäume, die Heuer zu uns kommen, stammen also durchweg aus deutschen Waldungen. — Jugendpflege.Fahrpreis ermäßigung für sechs Teilnehmer bleibt. Die Deutsche Reichsbahn-G.sellschaft hatte im April d. I. die Mindestteilnchme» zahl bei Jugenbpflegefabrtm zg auf 6 Personen herabgesetzt. Diese von den Jugend- verbänden sehr begrüßte Maßnahme war aber nur bis zum 31. Dezember befristet. Die Deutsche Reichsbahngesellschaft hat nunmehr dein Rcich-ausschuß der deutschen Jugendver- bände mitgeteilt, daß sie veranlaßt habe, auch im Jahre 1933 die Fahrpreisermäßigung bei Jugendpflegefahrten für mindestens 6 Per sonen (5 Jugendliche und 1 Führer) zu ge währen. — Land wirtschaftliche Maschinen und Geräte. Wir weisen darauf hin, daß man während der Herbst- und Wintermonate möglichst für jede Woche eine größere Maschine vornehmen möge, um durch sorgfältige Rei- nigung die Betriebssicherheit der Maschinen zu erhöhen. Im übrigen gebe man allen Ge räten bis hinab zur Egge, Walze und dem Ackerwagen einen Unterschlupf, wobei Holz- unterlagen als Feuchtigkeitsilolatoren und Deichselstühen besonders wichtige Hilfsmittel darstellen. Pulsnitz. Fundgegenstände. Verloren: 1 Handtasche (Inhalt: 1 Brille, 1 Taschen tuch, 1 Schlüssel); I Knaul graue Wolle mit Stricknadeln; 1 Wagenheber für Personen kraftwagen;' 1 Karton, enthaltend 1 Kinder- mantel und Schürzenstoff; 1 Bund Schlüssel "^Schloß: i Geldtäschchen mit Inhalt ,RM); 1 graugrüner Berufsmantel; 1 Schlüsselbund mit 3 Schlüsseln. Abgabe in der Polizeiwache erbeten. — Gefunden: 1 braune Geldtasche mit Hausschlüssel; 1 blaue Geldtasche mit Stoffprobe und kleiner Geld betrag; 1 schwarze Zibetboa; 1 Eebind braune Wolle; 1 Knaul graue Wolle; 1 kleines Geldportemonnaie mit Rabattmarken. Pulsnitz. Fi l m - Sondervorführun- gen. Gestern lies im Olympia-Theater in drei stark besuchten Borstellungen der Film „Der Weltkrieg, wie er wirklich war". Deutsch lands Weltmachtstcllung erregt Neid und Miß gunst, Haß und Argwohn. Es gärt immer mehr, da geschieht der Mord von Serajewo, das erste Anzeichen vom Beginn eine» vier Jahre lang dauernden Weltkrieges. 1914 Mo- bilmachung — Die deutschen Truppen mar- schieren mit ungeheurer Schnelligkeit auf. Die Russen fallen in Ostpreußen ein. Bon allen Fronten kommen freudige Nachrichten. Deut sche Soldaten überall siegreich! Hindenburg wird durch die Schlachten bei den Masuren und bei Tannenberg der Befreier Ostpreußen». Die Deutschen stehen vor Paris, da wird in tragischer Verkennung der Lage — — der Rückzug besohlen! Es folgen dann die Marne, schlacht, der Wettlauf nach dem Meere, die Kriegsfreiwilligen von Langeinark. Die fliehen- den Belgier öffnen die Schleusen zum Meere und lassen dar Land überfluten. Der Steh lungskrieg beginnt und zugleich der Maschinen, krieg! Da» Neueste in der Technik wird ver wendet, und Tausende von Menschenleben wer den vernichtet durch die mörderischen Geschütze, Garkampf, flüssiges Feuer, Flieger, Tanks und Minen. Alle Angriffe der Feinde zer brechen an dem zähen Widerstand der deut- scheu Soldaten, die bis zum End« aushielten. D» deutschen Volk»» Heldmgangl Pulsnitz M. S. Goldene Hochzeit. Das Fest der goldenen Hochzeit feierten am vergangenen Sonnabend das Ehepaar Kühne. Beide Jubilars erfreuen sich einer guten Ge sundheit. Wir wünschen ihnen an dieser Stelle einen recht froben Lebensabend. Ohorn. Bioelstunde. Am nächsten Don nerstag. 24. November, findet 20 Uhr Bibel- stunde im Jugendheim durch Herrn Oberlehrer Liebach statt. Obersteina. Der Turnverein ruft! Er ruft: kommt alle zum Bühnen-Schautumen am 27. November. Niemand wird es bereuen brauchen, denn noch immer vermag der Turn verein DT. etwas zu bieten. Unerschöpflich find dir Quellen reinen Turnertums. Freude- chrubelnde Bewegungen werden abgelöst von kraftvollem Recken und Strecken. Daneben ein anmutiges Schmiegen und Biegen, ein Tanzen und Schwingen nach sinnvollen Weisen. Im mer wieder gern gehörte schneidige Märsche der Turnerspielleute und ein machtvolles Be kennen zur Dienstbereitschaft für Volkstum und Volksgemeinschaft, für Heimat und Vaterland werden dem Ganzen einen würdigen Rahmen geben. Deshalb am 27. November: Auf zum Bühnen-Schauturnen! Der Turnverein ruft! — Tanzfreudigen Besuchern sei noch verraten, daß der Wirt ein öffentliches Tänzchen zu billigstem Preise folgen läßt. Wer wollte da noch zu Hause bleiben, oder gar wo anders hingehen? Niemand, muß die Antwort sein. Nach der „Krone" ist die Parole! me. Niedersteina. Aufführung der Freien Sänger. So wie für viel Vereinigungen der Totensonntag ein willkommener Tag ist, Freunden und Gönnern wieder einmal zu zeigen, welche Fortschritte die Vereinsarbeit gemacht hat, so war es auch den Freien Sänge.n von Ober- und Niedersteina Anlaß genug, sich der Oeffent.ichkeit zu zeigen. Eine stattliche Besuche zahl war der Einladung zu einem Unte haliungsabend im Gasthof „Ver gißmeinnicht" gefolgt und jeder Anwesende dürfte durch die Reichhaltigkeit und den mit Sorgfalt und Geschmack gewählten Liedern und des gebotenen Theaterstückes wohl voll befriedigt gewesen sein. Gern werden kleine Mängel übersehen, wenn die Gesamtleistung reiche F eude und Beifall auslösen. Das den ürt ichcn Ansprüchen bestens gerecht werdende Schauspiel „Zwischen zwei Herzen" von Rich Voß erschüttert manches Herz tief in seiner ergreifenden Wucht und lebenswahren Gestal tungskraft. Das gehaltvolle Stück wurde von durchaus guten und geübten Kräften von An fang bis Ende fesselnd geboten. Von Laien spielern darf keine großstädtische theatralische Aufmachung und Wi kung verlangt werden, sondern der Wert liegt hier tiefer. In der Schlichtheit und Einfalt der Spieler erlangt so das Stück gerade Volkstümlichkeit und weites Verständnis. — Hier ist es die Liebe der Tochter einer Ehe, die die geschiedenen Herzen von Mann und Frau, von Vater und Mutter, wieder durch grenzenlos vergebende Hingabe und Liebe zusammenbringt und da durch wieder ein Familienleben zustande bringt, das den Zuschauer bis im Innersten packt. — Unter der Leitung des Liedermeisters Herrn Nitsche aus Obersteina zeigte der Verein, daß das Stimmenmateiial in den Männerchören als auch in den Frauenchören sich in recht an sprechender Form befindet. In den zum Schluß gebotenen gemischten Chören konnten beson ders die schottische Volksweise, von M. Bruch bearbeitet, „Der Wald von Trapair" und „Die Blümlein, sie schlafen" von I. Koch ge fallen, ohne damit sagen zu wollen, daß die anderen Darbietungen weniger wirksam ge wesen wären. Vielmehr zeigte der Gesamt eindruck, daß der Verein unter der jetzigen Leitung auf einer beachtlichen Höhe steht und es ist nicht zu viel gesagt, wenn angenommen wird, daß durch solche Aufführungen der Ver ein sich neue, gute Kräfte hinzuerwerben dürfte. Der durchaus reichlich gespendete Bei fall drückt wohl die Zufriedenheit der Zu- Hörer am besten aus und der Verein darf dazu nur beglückwünscht werden. Weißbach. Theateraufführung. Zum Totensonntag veranstaltete der Männergesang verein zu Weihbach in dem schönen und ge räumigen Saale der „Weißen Taube" einen überaus gutbesuchten Theater- und Lieder abend. Der Leiter des Vereins, Herr Mehnert aus Niedersteina, hatte es verstanden, das Programm so zu gestalten, daß seine Sänger- schar auch den gestellten Anforderungen gerecht werden konnte. Zu Gehör wurden bekannte, immer wieder erhebende Lieder gebracht. So „Des Pilgers Trost", ein wirksamer Thor Stichers, dann im folgenden „Erinnerung an die Kindheit". Daran reihte sich das allbe- kannte Lied „Zu Straßburg auf der Schanzt, ebenfalls vom vorgenannten Komponisten. Bon demselben wurde auch in vollen und ab gerundeten Tönen „Es geht bet gedämpfter Trommel" dargeboten. Es konnte sestgestellt weiden, daß der Verein sein Stimmenmaterial weiter fortgebildet hatte und die guten An sätze bei Mbewußter Pflege an Klangfülle und Tonreinheit noch gewinnen werden. Der gute Eindruck, dm die bisherigen Leistungen hinterlassen hatten, konnte noch durch den be rühmten Chor von Beethoven „Hymne an die Nacht" erneut betont weiden. Somit dürfte wohl auch der gespendete Beifall genug An laß zur Freude und neuem Fleiß sein. — Den Hauptlell de; Aoend« und für viele wohl auch übe.h.upt der Grund ihres Erscheinens, bildete das bekannte und beliebte Bolksstück „Mag auch di.- Lieb« weinen". Nur ku^ sei der In halt dtJe; Stücke», da« warm empfunden sein will und vollkommene Beherrschung der Nolle verlangt» um nicht schon hier auf Schwierig keiten zu stoßen, unter denen natürlich die ge samte theatralische Wirkung leiden muß, skiz ziert: Graf Allwördens Sohn, Ottokar, ein Künstler, heiratet ein ärmes Mädel, Maria. Aus dieser Ehe, die vor dem Gesetz ungültig sein soll, entstammen ein Mädel und ein Junge. Als Maria durch Rüdiger, dem Bru der Ottokars, auf die Unmöglichkeit der Ver bindung hingewiesen wird und sie dafür reich lich entschädigt werden soll, bricht der tiefe und unendliche Schmerz einer Mutter hervor, wie ihn wohl nur die Liebe um Liebgewor denes gebären kann. Ms Maria ihr Recht im Hause des Grafen suchen will, muß sie das unaussprechliche Leid erfahren, daß Ottokar aus Standesrücksichten -ein sich ebenbürtiges Fräulein gesucht hat. Die nächsten Akte spielen 15 Jahre später und zeigen uns die Witwe Maria mit ihren erwachsenen Kindern. Das Mädel ist Erzieherin, der Sohn Förster ge worden. Der Schluß ist dann kurz folgender: Das Mädel kommt zum Grasen Ottokar als Erzieherin seiner drei Kinder. Während dieser Zeit verliebt sich Rüdiger in sie. Während sich nun Ottokar mit seiner zweiten Frau ent zweit und sich Scheiden läßt, kommt es infolge tragischer Umstände soweit, daß sich Maria nach so schmerzvoller Trennung wieder mit Ottokar vereinigen kann. — Von einigen Mängeln in der Regie abgesehen, war doch viel liebevolle Mühe und Sorgfalt auf Aus stattung, Garderobe und bühnentechnische Wir kung verwandt worden. Die Charaktere waren auch im allgemeinen treffend gewählt worden, so daß sie ihrer Natur entsprechend voll zur Geltung kamen. Durch Zusammenwirkung all Li ser Umstände bekamen die Zuschauer schließ lich ein abgerundetes und ansprechendes Ge- samtl rd, dessen Zuf.iedenheit sich auch in dem lebhaft gespendeten Beifall ausdrücken mochte Das Slück selbst verherrlicht das hohe Lied der Liebe, und schon durch seinen Inhalt erscheint es mehr als ein anderes geeignet, sich warm in die Herzen einzugraben und durch feine Dar stellung in manch.n unvergeßlich zu bleiben. Es wäre ungerecht, wollte man irgeno einen Spie ler besonders hervorheben, denn sie alle haben Opfer bringen müssen, und jeder hat sein Bestes zum guten Gelingen beigetragen. Großröhrsdorf. Im g o l d e n en K ra n z Am Sonnabend war es Herrn Edwin Groß mann mit seiner treuen Lebensgefährtin im Kreise ihrer Kinder und Kindeskinver ver gönnt, das schöne Fest der goldenen Hochzci. begehen zu können. Aus diesem freudigen Anlaß wurden dem würdigen Paare, da; sich noch guter geistiger Frische und körperlicher Rüstigkeit erfreut, zum Zeichen der Wert schätzung zah.reiche Ehrungen zu teil. Herr Pfarrer Hahn segnete das Paar ein und über reichte ihm dabei ein Glückwunschschreiben des Evang. Landeskonsistoriums. Am Morgen er freute eine Morgenmustk des Posaunenchores das Jude paar, am Abend brachten der MGV. „Liederhain" und der Gemischte Chor C. G. Großmann ihm ein Ständchen. Möge Gott dem Jubelpaar einen weiteren sonnigen Le bensabend schenken. Königsbrück. Leichenfund. Am Sonn tagvormittag gegen 9.15 Uhr wurde im Walde in der Nähe des Kleinschen Grund stückes, etwa 175 Meter von der Kamenzer Landstraße entfernt, auf Weißbacher Flur die Leiche eines Mannes gefunden. Offenbar, handelt es sich um einen Landstreicher, der infolge Altersschwäche oder Krankheit dort niedergesunken und gestorben ist. Es kann als sicher gelten, daß ein Verbrechen nicht oorliegt. Der Unbekannte war etwa 156 Zentimeter groß, von mittlerer untersetzter Gestalt und stand im Alter von etwa 60—65 Jahren. Der Mund wies Zahnlücken auf. Der Mann trug einen rötlichen Schnurrbart, hatte einen Vollbart und lang.es, graumelier tes Haar, blaugraue Augen. Er war bekleidet mit einem grauen mit schwarzen Fäden durchwirkten Jakett, einer Brecheshose, einer abgeänderten Militärjoppe mit schwarzen Hornknöpfen, Zugstiefeln mit Gummieinsatz und grauen Strümpfen. Er hatte keine Weste und kein Hemd an; in den Svazierstock, der einen Horngriff hat, waren die Buchstaben I. L. eingeritzt. Taubenheim. Die Spreeregulierung schreitet rüstig vorwärts. Die gün stige Witterung der letzten Zeit hat es mit sich gebracht, daß der schwierige Teil der Spree regulierung mit den Pflasterarbeiten nunmehr durchgeführt werden und die Spree zum ersten Male durch ihr neues, 250 Meter langes Bett fließen konnte. Wenn das gute Wetter anhält, rechnet man mit der Fertigstellung der Re- gu.ierungsarbeiten in vier bis fünf Wochen. Dann bleibt nur noch das Eindeaen mit gutem Boden und das Aussäen von Nasen. Die neue Brücke im Niederdorfe wurde in der ver gangenen Woche gehoben. Stolpen. Wiederwahl des Bürger meisters. Anläßlich der Festsitzung der Stadtverordneten zum 25jährigen.Jubiläum des Lichtwerkes teilte der Stadtverordneten- Vorsteher Joh. Schulte mit, daß das Kol legium in geheimer Sitzung die Wiederwahl des Bürgermeisters Tamm, der seit 1923 hier amtiert, auf weitere 12 Jahre beschlossen habe. Der Beschuß erfolgte bei einer Stimmenthal- türm einstimmig. vauhen. Verbrecher entflohen. Aus der hiesigen Gefangenenanstalt I entfloh der Einbrecher Allred Sparschuh, der eine vierjährige Gefängnisstrafe zu verbüßen hatte. Sparschuh trug bei der Flucht Ge fängniskleidung und war ohne Kopfbedeckung. Vermutlich hat er sich mit Hilfe eines Diet richs befreit, Sparschuh stammt aus Zeitz, ist S1 Jahr» alt, schlank und kräftig, hat j längliches Gesicht, dunkelblondes Haar und spricht thüringische Mundart. Ortrand. Diebe und Kinder. Di« Unsicherheit auf dem flachen Lande ist in be ängstigender Weise vor allem infolge der Not lage weitester Bevölkerungsschichten gestiegen. Kein Tag vergeht, ohne daß nicht aus den Dörfern der Umgebung Berichte über schwere Einbruchsdiebstähle bekannt werden. Mit welcher Dreistigkeit Diebe die Abwesenheit des Besitzers benutzen, um sich an fremdem Eigentum zu vergreisen, zeigt in Hirsch feld ein bezeichnender Vorfall. Ein Ge höft, in dem nur zwei kleine Kinder zu Hause sind, betritt ein solcher Dieb und erklärt den Kindern, ihr Vater hätte ihm gesagt, er solle sich eine Henne holen. Bereitwillig helfen ihm die Kinder, die Hühner in den Stall zu treiben, wo er die gefangenen Hühner in seinem Rucksack verschwinden läßt. Mit einem Gruß an den Vater entfernt er sich eilig. Im anderen Falle sagte der Dieb den Kindern, ihr Vater hätte ihm aufgetragen, sich das Geld zu holen, es läge in der Stube auf dem Kleiderschrank. Unbesorgt schloß das Mädchen auf. Der Dieb redete den Kindern alles mög liche vor, packte unterdessen seinen Rucksack mit allen erreichbaren Gegenständen voll und verschwand mit seinem Rade. Dresden. Drama in einem Hotel. In einem Dresdner Hotel spielte sich ein er schütterndes Drama ab. Als die Angestellten in ein Zimmer drangen, in dem sie Schüsse ^allen hörten, fanden sie auf einem Sofa ein mnges Mädchen mit einem Rosenstrauß in der Hand tot auf, während ein etwa 35jäh- "iger Mann noch schwache Lebenszeichen von ich gab, der aber auch bald starb. Soweit mmittelt werden konnte — Papi-re wurden ''ei beiden nickt gefunden — stammt der Mann aus Berlin, das etwa 28jäbrige Mäd chen dagegen aus Leobschütz. Die beiden waren am Donnerstaa zuaereist und gaben an, aus München zu kommen. Dresden. Der Dieb und die At trappe. Künstlerpech hatte ein Spitzbube, ^er in den frühen Morgenstunden des Mon- '-m aus einem Klaviergeschäft am Ring nach vieler Diebesmühe einen, wie »r meinte. kfft- 'mren Radioapparat holte. Als er sich die Sache bei Lichte besah, stellte er fest, daß er vur eine Attrappe ergattert hatte. Dresden. Die Petrenz-Oper gibt am Sonnabend, dem 26. November, im Resi- "wnztheater Dresden die romantische Oper Freisckütz", die bei der Premiere im BuNi- "um wie in der Presse stürmischen Beifall and. Die unvergänglichen Melodien dieser volkstümlichen deutschen Oper kamen du'-ch ^as unter Leitung von Felix Petrenz spie- l»nde Orchester, zu großer Wirkung. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr, Ende gegen ^11 Uhr. Heidenau. An einem Zweipfennig- llück erstickt. Im hiesigen Johanniter- Krankenhaus starb ein 2s^ jähriges Mäd chen, das ein Zweipfennig-Stück in den Mund genommen und verschluckt hatte. Geithain. Die Geithainer Heil quelle anerkannt. Nach amtlicher Mitteilung hat das Landesgesundheitsamt im Auftrage der Regierung das Wasser der Geit hainer Heilquelle offiziell als Heilquelle an erkannt. Geithain. Schadenfeuer. In Kö nigsfeld brannten Scheune und Stallun gen des Heydeschen Gutes bis auf die Grund mauern nieder. Als Ursache wird Brand stiftung vermutet. Frohburg. Falsche Fünfziger. Hier ist festgestellt worden, daß falsche Fünfzig- pfennigstücke im Umlauf sind. Sie tragen die Jahreszahl 1928 und sind aus geringwertigem Metall. Da sie sich fettig anfassen und einen glatten Rand haben, sind die Stücke leicht als Fälschungen zu erkennen. Chemnitz. Verzögerte Gehalts zahlung. Infolge großer Zahlungsver pflichtungen konnte die Stadt Chemnitz am gestrigen Montag den städtischen Beamten und Angestellten den fälligen Gehaltsteil nicht auszahlen. Die Auszahlung soll am 25. d. Mts. stattfinden. Aus den gleichen Gründen wird auch die am 1. Dezember fällige Ge haltszahlung erst am 3. Dezember erfolgen. Pegau. Raubüberfall auf der Landstraße. Der hiesige 23jährige Ein wohner E l st wurde, als er auf der Staats straße Gera-r-Saalfeld sein Fahrrad schob, Nützlich von drei Männern überfallen, in den Wald geschleppt, geknebelt und seiner Bar schaft (110 RM.) beraubt. Dem überfallenen gelang es nach mehreren Stunden, sich bis an die Straße zu schlepven, wo ihn ein Liefer wagen aufnahm. E. ist der Unterkiefer aus- gerenkt, außerdem wurde ihm durch einen Stich die Nase verletzt. Die Täter sind entkommen. Me wird das Wetter? Das Tiefdruckgebiet, welches gestern, Mon tag, nordöstlich von Island lag, ist noch nord östlich gewandert. Eine neue Depression bei Island wird dem ersten Tief folgen. Der sehr starke Luftdruckfall über Großbritan nien deutet an, daß die Depression bei Island einen Tiefdruckausläufer weit nach Süden bildet und somit die Südwest, bis Westlage fortbestehen wird. Das Tiefdruckgebiet bei Sardinien hat seine Lage unter Beibehaltung seiner Stärke nur wenig verändert. Vorhersage für Mittwoch: Meist südliche bis westliche Winde. Ver änderliche Bewölkung, dabet vorwiegend be deckt. Zeitweise Niederschläge. Temperaturen wenig geändert.
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