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Pulsnitzer Tageblatt : 26.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937203-193210262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937203-19321026
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937203-19321026
- Sammlungen
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Pulsnitzer Tageblatt
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Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-26
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
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Aus aller Welk Italienischer Geschwaderflug rund um die Erde Wie verlautet, steht für den März oder April 1933 ein großes italienischer Unternehmen aus dem Gebiete des Geschwadersluges in Aussicht. Es handelt sich um nichts geringeres als um einen Flug rund um die Erde, der etwa drei Monate dauern und eine Zuverlässigkeitsprüfung darstellen soll. 24 Wasserflugzeuge werden daran teilnehmen. Es wird an etwa 30 Etappen gedacht, wobei Neuyork und wahrscheinlich Tokio als größere Stationen und Stützpunkte dienen sollen. Der Flugzeugtyp ist der „Savoya 55", der aber eine Änderung erfahren hat und mit neuen Isotta Graschint-Motoren von 750 bis 800 Pferdestärken und geringem Brennstoffverbrauch ausgerüstet ist. Die Motoren, die eine Stundengeschwindigkeit von 20 Kilometern erlauben, werden in Neuyork gegen andere neue ausgetauscht werden. Der Abflug und das Ziel sind am bekannten Flugzentrum Orbe- tello, von wo aus der Geschwaderflug nach Süd amerika stattgefuttden hat. Die Besatzung jeden Flugzeuges besteht aus zwei Piloten, einem Funker und einem Monteur. Sämtliche italienischen Ozeanflleger vom vorigen Jahre werden an dem Weltflug teilnehmen, für den als Befehlshaber der General Pellegrini und al, dessen Stellvertreter Oberstleutnant Longo ge nannt werden. Daß der Luftsahrtminister Balbo und sein Generalstabschef General Balle wiederum an der Spitze sein werden, wird al» selbstver ständlich angenommen. Vie 50. Rundreise Bremen—Reuyork—Bremen der „Europa" SchnelÜdampfer „Europa" des Norddeutschen Lloyd, der am 18. Oktober in Bremerhaven ein traf, hat mit Beendigung dieser Reis, seine 50. Rundreise Bremen—Neuyork—Bremen vollendet. Genau »in halbes Jahr vorher konnte man die KO. Rundreise de» Schwesterschifft» „Bremen" ver- zeichnen, die am 16. Juli 1929 ihre Jungfernreise über den Nordatlantik angetreten hatte. Nun hat auch die „Europa" ihre ersten 50 Reisen hinter sich gebracht. Am 19. März 1930 wurde sie in Dienst gestellt, und hat seitdem in der Zeit von etwas über zweieinhalb Jahren, 366 000 Seemeilen zurückgelegt, was einer Kilometer zahl von 677 832 Kilometern und einer rund 17 maligen Umquerung de« Erdumfanges entspricht, und in dieser Zeit 116 465 Passagier« über den Ozean befördert. Gleich der „Bremen" gewann auch die „Europa" auf ihrer ersten Reise über den „Atlantik" da» Blau« Band, indem sie mit einer Geschwindigkeit von 27,91 Seemeilen di« Mehstrecke Bishop-Rock- vmbroie Ehannell Feuerschiff in 4 Tagen 17 Stun den 6 Minuten zurücklegt«. Um Willy -ritsch', Gesicht Wi« »rinnerlich, hat «in« Dresdner Zigarrtten- sirma Ihren Packungen ein» Bildserie beigelegt, bei ver Persönlichkeiten de, öffentlichen Leben», u. a. auch der Filmstar Willy Fritsch, von dem bekann ten Zeichner Walter Trier in liebenswürdig-bos hafter Weis« karikiert worden fliid. Hiergegen batte di« Ufa, der vertraglich da, Verfügungsrecht über das Bildnis ihre« Star« zusteht, Klage er hoben. An sich hat die Öffentlichkeit ein Recht an Bildern aller Persönlichkeiten, die Irgendwie der „Zeitgeschichte" angehören, jedoch wollte die Ufa grundsätzlich einmal klargestellt sehen, ob irgend ein« dritte Firma ohne da, Einverständni, de» Dargesiellten oder der Filmsinna das Recht hat, da» Bildni, «in«» Künstler, zum Zweck« der eige nen gewerblichen Reklame, also „in gewinnsüch tiger Absicht", zu benutzen. Die Erst« Zivilkammer de» Landgerichts Dresden, bei der die Klage an stand, hat dies« nunmehr in vollem Umsange ab- gelehnt. Die Ermittlungen in der Parlwiher GistmordassSre abgeschlossen Nachdem die Breilauer Mordkommission ihre Ermittlungen In der Partwitzer GIftmordassäre abgeschlossen hat und wieder nach Breelau zurück- aekehrt Ist, sind jetzt die Akten der Staatsanwalt- Aast zuaeleitet worden. T» ist beabsichtigt, die Voruntersuchung so zu beschleunigen, daß der de, fünffachen Morde, überführte Schuhmacher Just in Kürze vom Gärlitzer Schwurgericht abgeurteilt werden kann. Die Ermittlungen, die jetzt vom Untersuchungsrichter des Landgerichts in Görlitz geführt welchen, erstrecken sich vor allem in der Richtung, ob die erste Frau Justs, von Ler er sich im November 1926 scheiden ließ, noch am Leben ist, oder ob er auch sie umgebracht hat. Seine zweite Frau Emma, die er im Februar 1927 heiratete, starb durch Gift am 27. Januar 1930, während sein Schwager, der Bergmann und Etellenbesttzer Christian Groba am folgenden Tage verstorben. Seine Schwägerin Frau Anna Groba geb. Türke erlag am 16. September 1932 im Krankenhaus zu Senftenberg, wo sie Just wieder holt besucht hatte, den Wirkungen des Giftes. Am gleichen Tage verschied auch der Schwieger vater Justs, der Auszügler Matthias Türke, von dem Just behauptet, daß er nur aus Bersehen von dem mit Arsen vergifteten Kaffee getrunken habe. Die unter dem Verdacht der Beihilfe zum Giftmord in vier Fällen verhaftete dritte Ehefrau Maria Just leugnet noch immer, jedoch gilt auch sie für überführt. Der Beweggrund zu den Mord taten ist in Geldgier und Gewinnsucht zu suchen. So hatte er feine zweite Ehefrau, die er im Wochenbett vergiftete, nicht weniger als dreimal versichert. Im übrigen wollte er die Miterben feines Schwiegervaters Türke beseitigen, um seiner dritten Frau das Grundstück und damit sich selbst zu sichern. Das zur Tat benutzte Arsen verschaffte er sich bei einem bekannten Drogisten, gegen den ebenfalls ein Verfahren eingeleitet wurde, während er sich das Gift im Jahre 1930 von dem Werk meister einer Glashütte angeblich zur Rattenoer- ttlgung geben ließ. Die Schuld der „Systems" Infolge Arbeitslosigkeit schied ein 26 Jahre alter Schlosser aus Herischdorf dadurch aus dem Leben, daß er bei Lltkemnitz von einem Pfeiler des Via dukt« au» in einen vorüberfahrenden Zug zwischen Gepäck- und Postwagen sprang. Gr wrmie auf d«r Stell« getötet. Die schlummernde Maffia >e- m- schafft." Ich wußte, ein paarmal hatte er es nicht g< schafft. Trotz aller Gewaltmaßnahmen und En körkerungen, obwohl man halb Girgenti depor tierte, hatte die inoffizielle Beherrscherin der Insel, Wir saßen In Palermo und aßen Langusten. Die Riesenportion zu 3,50 Lire, und in 24 Stun den hatte noch niemand das Wort „Krise" aus gesprochen. Glückliches, ackerbautreibendes Sizilien! Draußen herrschte Festtrubel — Prinzenbesuch. Dicke Girlanden mit gelben Apfelsinen hingen von den Häusern, und die Jllumtnationslämpchen gsimmten schon bei Tage. Das kleine Restaurant war menschenleer, aber ich drehte mich doch nach alter Gewohnheit erst spähend um, ehe ich leise fragte: „Was macht denn die Maffia? Die hübsche Deutsche, die blonde Professoresse der Universität, zuckte die Achseln. „Man hört nichts mehr, der Duce hat's jetzt doch ge die Maffia, immer wieder das Haupt erhoben. Ein paar Maschen rissen, aber das unsichtbare, über die ganze Insel gespannte, sich aus allen Bevölkerungssch ichten re krutierende Netz der allmächtigen Geheimorganisation hatte sich stets wieder geschlossen. Die Maffia sprach weiter Recht und vollstreckte Urteile nach eigenem Ermessen, Justiz und Polizei blieben eine Farce. Vor wenigen Jahren noch sah ich staunend, wie die gesamte, zur Badesaison in Mondello, dem Badeort Palermos, versammelte Aristokratie bei dem kleinen Lädchen des Milchhändlers vorfuhr, um der Tochter zur ersten Kommunion Blumen und Geschenke zu bringen. Bis ich hörte, der „Babbo'/ der Kleinen war Mafsiacapo — Ober haupt — de» Badeortbezirks. Jetzt hat der Faschismus die Maffia besiegt. Die „Mafsia", da« Wort, das niemand laut auszu sprechen wagte, bas alles zum Verstummen brachte. Es ist auch heute noch sehr schwer, etwas zu er fahren. Vor Jahresfrist büßte ein lunger Offizier, der lachend prahlte: „Die Maffia ist tot, sie exIstiert nicht mehr", die Unvorsichtigkeit noch mit seinem Leben. Am folgenden Morgen fand man die schrecklich verstümmelte Leiche In einem Loch am Straßenrand e. DI« sterbende Maffia batte noch einen letzten düsteren Gegenbeweis geliefert. Cs heißt, Vie Capos der Maffia wären an Mussolini herangetret,n und hätten ihm bei einem Besuch der Insel unbedingte Sicherheit gewähr leistet. Man hatte Im stillen die Hossnung nicht aufgegeben, der Duce würde sich den einmal ab- lelehnten, erneut angebotenen Bündnisvorschlag >och noch überlegen. Der Duce kam. Die anti- aschistische ultraklerikale Insel sah ihm kühl ab- ehnend entgegen, die Studentenschaft offen feind- elig. Und Mussolini sprach — sprach zu einer tausendköpslgen, stummen, mißtrauischen Menge, und nach ein paar Worten, ein paar Sätzen rast« da, Volk, heult« und schrie, außer sich vor Begeisterung. Mussolini sprach noch einmal zu den Studenten, und sie war fen sich vor sein Auto, sinnlos vor Begeisterung: „Wir sterben für dich". Mussolinis Sizilienfahrt war einer der unerhörtesten Triumphe dieser Per sönlichkeit. Aberdann griff eine eiserne Faust zu, hinweg über Verhandlungen und Ver brüderungsprojekte. Der tüchtigste Präfekt kam nach Palermo, er setzte sein eigenes Leben aufs Spiel. Das Wohl des Landes ging über alles, aber es heischte scharfe, grausame Maßregeln. Die Oberin des Klosters in der Via G. erzählte mir, wie man in einer einzigen Nacht allein aus dem dortigen kleinen B e - zirk800Leutefortgesührthätte. Aller Stände, jeden Alters. Nicht nur bekannte Maffia mitglieder, nein, jeder, der im Verdachte stand, etwas von ihr zu wissen, einmal mit ihr zu tun gehabt zu haben, wurde verhaftet. Man sprach drakonische Urteile, man kerkerte ein, auf Jahre, deportierte, enteignete. Mit erbarmungsloser Strenge, mit brutaler Gewalt ging man vor. Be wußt. Denn'allmählich schuf man die Furcht, er zeugte Schrecken und endlich eine aus Angst ge borene Achtung vor dem Gesetz. Man schießt jetzt nicht mehr in Palermo lästige Menschen auf belebter Straße ein fach nieder, unbekümmert, ob es zufällig vor ver Kaserne der Carabinieri, der Polizeitruppe, geschieht oder nicht. Der Täter entkam ja doch auf jeden Fall, wenn auch erkannt, stets unbehelligt. Die Landwirte brauchen keine Tri bute mehr zu zahlen, damit ihre Orangen- und Zitronenhaine unbeschädigt bleiben und Ihr Vieh geschützt ist. Und Landpartien, wie die histo rische, in ganz Sizilien belachte, auf den Monte Grisfone, wo sich eine große Gesellschaft, meist Offiziere mit ihren Damen, von zwei vermumm ten, höflichen Maffioten lammfromm ausplündern ließen — aus Furcht vor der sonst drohenden Ven detta — solche Landpartien sind jetzt vorbei. (Es war übrigens reiche Beute, denn keine richtige Sizilianerin geht ohne ihren ganzen Schmuck auf einen Ausflug.) „Mit der Maffia sind keine Geschäfte mehr zu machen", sagte kürzlich der Sohn einer großen Reedereisirma, in dessen Familit das Recht eine« Maffiacapos erblich ist, ganz offen. Und er ging hin und trat der faschistischen Bereinigung bei und geht jetzt auch In Zivil stet» mit dem Abzeichen herum. Unbehelligt. DievorderMaffia Geflohenen und von ihr ins Ausland Vertriebenen sind jetzt alle in die Heimat zurück gekehrt. Ein Menschenleben hat wie der Wert in Sizilien, und nicht jeder Leidenschaft ist die Möglichkeit gegeben, sich zügel los auszuroben. Aber von den Maffioten haben viele die Heimat verlassen, und andere Länder haben ein düsteres Erbe angetreten. Die zu Haus geübten Künste ließen sich auch anderswo verwer ten. Man klagt in Nordafrika, in den italienischen Kolonien. Daß Maffiaelemente auch in den amerikanischen Racket« Unterschlupf fanden, ist be kannt. Und man muß auch in Sizilien selbst noch wachsam bleiben, denn eigentlich ist di« Maffia noch gar nicht tot. Sie schlummert nur . . . in»«»»,»«* IwtXsidilU«, rr.io ^.L. ! 6 Z ^-ik^ol -1-2 kN dleus Vkpok-änung-^afbezsLi'ung olei» Lor leitkuntzeni 4^.0 VIK0»0»ei7> bei wocuLmomv von Kens, voa. vk». - 'UTLÜNi Die Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung Unser Schaubild zeigt die Auswirkungen der letzten Verordnung der Reichsregierung über die Erhöhung der Arbeitslosenunterstützungen während der Wintermonate. Unter der Überschrift „Vor der Kürzung" sehen wir die Sätze, die bezahlt wurden, bevor am 16. Juni d. I. durch die erste große Notverordnung der jetzigen Regierung die Unterstützungen gekürzt werden mußten. Unter der Überschrift „Während der Kürzungen" sieht man die Sätze, die auf Grund der eben genannten großen Notverordnung gezahlt niurden, und in der Spalte daneben sehen wir die Unterstützungssätze, die auf Grund der jüngsten Ver ordnung während der Wintermonate gezahlt werden. Als praktisches Beispiel sind für das Schaubild die Unterstützungssätze eines Arbeitslosen gewählt worden, der einen Durch schnittsverdienst von 33 Mark in der Woche hatte. Tränengasbomben im Elberfelder Sladl- thealer An einem der letzten Tage wurden im Elber felder Stadttheater kurz vor Beginn der Vor stellung der Oper von Richard Strauß „Salome", in der die Spanierin Jooita Fuentas als Gast die Titelrolle singen sollte, Tränengasbomben ge worfen. Zuschauerraum und Bühne waren bald mit derartigen großen Mengen von Tränengas er füllt, daß das Publikum fluchtartig das Stadt- theater verließ. Erst nach einstündiger Arbeit der Feuerwehr gelang es, den Theaterraum von den Gasen zu. reinigen. Die Vorstellung konnte dann begonnen und störungslos zu Ende geführt werden. Ein junger Mann, der verdächtig war, eine Tränengasbombe geworfen zu haben, wurde fest genommen. Man glaubt, daß der Anschlag als Protest gegen das Auftreten der ausländischen Künstlerin gedacht war. Ehemarlyrium Am Vormittag des 19. Juli d. I. erschien auf einer Polizeiwache in Altona die 38jährige Ehe frau Anna Markmann geb. Henriksen und gab an, in den frühen Morgenstunden ihren Mann, der angetrunken nach Hause gekommen sei, erschlagen zu haben. Wegen dieser Tat hatte sie sich vor dem Altonaer Schwurgericht zu verantworten. In der Verhandlung schilderte Frau Markmann Las Mar tyrium ihrer Ehe. Der Mann soll nach ihrer An gabe sehr stark dem Alkoholgenuß gefrönt und seine Frau oft mißhandelt haben, so daß diese öfter mehrere Monate mit den Kindern zu ihren Eltern ging. An dem fraglichen Tage kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten. Der Mann sprang aus dem Bett und griff seine Frau tätlich an. Die Frau ergriff jetzt ein in der Nähe stehendes Handbeil und schlug damit auf ihren Mann ein. — Das Gericht verurteilte Frau Mark mann schließlich wegen Totschlags zu 9 Monaten Gefängnis und rechnete ihr die UnArsuchungshaft voll an. Sittlichkeitsverbrechen an einem 5 jährigen Mädchen Ein verabscheuungswürdiges Sittlichkeitsver- brechen wurde in Görlitz an einem fünfjährigen Mädchen verübt. Der Wüstling gesellte sich zu spielenden Kindern auf der Kränzelstraße, schickte ein Mädchen davon, während er mit einLm anderen 5 jährigen Kinde „spazieren gehen wollte". Er führte das Kind durch verschiedene Straßen und verging sich an ihm in einem Hausflur, um kurz darauf zu verschwinden. Line 65 Kilometer lange Goldader von deutschem Geologen in Südafrika entdeckt Dank den Bemühungen eines deutschen Wissen schaftlers ist, wie jetzt amtlich bestätigt wird, eine 65 Kilometer lange goldtragende Verlängerung der berühmten Witwatersranb-Goldader in Süd afrika entdeckt worden. * Uber die Geschichte der Entdeckung wird aus Johannesburg gemeldet: Der deutsche Wirtschafts geologe vr. Krahmann nahm an einem Sonntag vor drei Jahren aus dem Mulders Trift Hügel sein Picknick ein. Dabei entdeckte er, daß die Fellen Eisenoxyd enthielten. Dies gab ihm die Möglichkeit, mittels des magnetischen Feldes Nach forschungen nach neuen Goldvorkommen anzu stellen. Die Bildung einer neuen Gesellschaft zur Aus beutung des Goldes ist nunmehr im Gange. Auf die Nachricht von der Entdeckung des Goldfeldes hin stiegen die Aktien der Consolidated Goldfields von Südafrika an der Londoner Effektenbörse um 1 sb, 3 ä. Es wurde eine neue Gesellschaft mit einem Kapital von 500 000 Pfund gegründet. Ein zweiter Kreuger-Krach Die Verhaftung von Torsten Kreuger wird für Schweden noch weittragende wirtschaftliche Folgen haben. Es ist vielleicht damit zu rechnen, daß Kreuger sich wirtschaftlich nicht über Wasser halten wird. Nach den „Nya Daglight-Allehanda" ist es nur eine Frage her Zeit, wann einige seiner Ge- sellichaftep ihren Betrieb einstellen müssen. Man würde dann vor einem zweiten Kreugerzusammen bruch stehen, wenn auch nicht von dem gleichen Ausmaß wie dem ersten. Die Gesellschaft für Torsten Kreugers eigenen Geschäfte ist die In- dustrie A.-G. Standard. Wie verlautet, hat die Kriminalpolizei die Prüfung der Bücher dieser Gesellschaft beantragt, jedoch hat Torsten Kreuger dies entschieden abgelehnt. Die Polizei hat keine Möglichkeit, die Bücher zu beschlagnahmen, so lange die Gesellschaft solide ist. Wenn dagegen der Konkurs eintreten sollte, können Li« Bücher sofort beschlagnahmt werden. Lin Toler, drei Schwerverletzte bei einem Kraftwagenunglück Auf der Chaus ee Frankfurt/Oder—Lebus ver unglückte am Wü te-Kunersdorser Grund der mit vier Personen be etzte Kraftwagen des Fleischer meisters Nickel. Der Wagen suhr gegen einen Baum Und überschlug sich. Alle vier Personen wurden schwer verletzt. Der Schumacher Klaue ist seinen Verletzungen bereits erlegen. Der Schwager des Besitzers, Laue, schwebt in Lebensgefahr. Der letzte Pyriher Wollspinner, der al« Träger der alten Pyritzer Tuchmachertra dition im ganzen Kreis Pyritz bekannt und ge achtet Ist, Rentner Karl Koch, beging vor kurzem mit seiner Frau das Fest des goldenen Ehejubi läums. Koch Ist 77 Jahre, sein« Frau 70 Jahre alt. Bei der Einsegnung durch den Psarrer wurde dem Jubelpaar die Ehegedenkmünz« de« Evange lischen Konsistorium» überreicht. Durch wilde Kühe schwer verletzt Die etwa 70 Jahre alte Frau Feilke war mit dem Festmachen Ihrer Kühe im Stall beschäftigt, als eines der Tiere unruhig wurde, auf die Frau losaina und ihr ein Horn direkt in den Mund stieß. Uber und über blutend muß die Frau mit einer schweren Gaumenoerletzung zum Arzt ge schafft werden. Vutterschwindler In Görlitz sind am 24. und 29. 9. Betrüger auf getreten, die gute Tafelbutter zum Kauf anboten. Wie sich aber hinterher herausstellte, waren In dem Faß immer nur einige Pfund Tafelbutter enthalten, während der größte Teil aus Marga rine bestand. Es handelte sich um Fässer von etwa einem Zentner Inhalt. 6800 Mark geraubt In der Nacht zum Sonnabend wurde In dl« Zahlstelle Sternschanze des Breslauer Wohlfahrts- amtes ein schwerer Einbruch verübt. Die Täter, die einen Geldschrank fachmännisch aufknabberien, erbeuteten drei eiserne Kassetten mit 6800 Mark sowie 100 Fleischmarken zum Bezüge von ver billigtem Frischfleisch im Werte von 60 Mark. Schwerer Motorradsturz Bei den vom MSE. 1920 Breslau am Sonn tag auf der Radrennbahn Breslau-Grüneiche ver anstalteten Motorrad-Bahnrennen ereignete sich ein schwerer Sturz. Bereits beim Training am Sonnabend waren die beiden Breslauer Hübner und Birkhan gestürzt. Hübner erlitt eine Schädel verletzung und eine Fußverstauchung, Birkhahn eine schwere Fingerverletzung. Ernster noch ver lief ein Unglücksfall am Sonntag, dem der Bres lauer Weise zum Opfer fiel. Im Endlauf des Er öffnungsrennens traf Weise auf den Breslauer Bahnmatador Ernst, der durch mehrere Schwenker zunächst Weile immer wieder zum Abstoppen zwang. In der Zielkurve — hier lag Weise aller dings drei Meter hinter Ernst — stieß er dann mit der linken Fußraste auf den Zement, wurde von der Maschine geschleudert und prallte mit dem Kopf gegen die Umzäunung. Mit einem äußerst bedenklichen Schädelbruch und Gestchtsverletzungen wurde Weise in die Klinik geschafft. In der Dreschmaschine zu Tode geschleudert Die 24 jährige Margarete Kamlowski aus Riege kam beim Dreschen der Dreschmaschine zu nahe, wurde von ihr erfaßt und derart herumgeschleudert, daß der Tod sofort eintrat, Eine andere Frau, die dem Mädchen zu Hilfe eilen wollte, erlitt schwere Verletzungen. Die Spreeregulierungen vor dem Abschluß Trotz der In letzter Zeit recht ungünstigen Witte rung sind die Arbeiten an der Spreeregulierung In Taubenheim so weit fortgeschritten, daß jetzt nur noch größere Erdarbeiten erledigt zu werden brau chen. Vor Eintritt des Winters sollen diese Ar beiten noch bewältigt werden, so daß dann das Flußbett in rohem Zustand fertiggestellt Iväre. Der seinerzeit ebenfalls in Angriff genommen« Brücken bau ist auch so weit gediehen, daß jetzt der letzt» Pfeiler seiner Vollendung entgegensteht.
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