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Anzeiger Amtsblatt «2. )ahrz Mittwoch, den 28. August M2 Nr. 199 Geschäftsstelle Schulstraße Nr. 31. Brief- und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. ? Nchl ßMzmijt ul lei Stütnt M H»haßÄ4aM Grgan aller Grmetnseverwattnnge« der umliegenden Ortschaften. scheint f-Len Wochentag abends für den folgenden .Tag und kostet durch me Austräger Fernsprecher i Inserats nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entz^^ das rteljahr M'. 155 durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins HauS. j! Nr. U. j auch befördern die Annoneen-Gxpeditionen solche zu Originalpreisen. für Hshenftetn-Grnftthal, Oberlungwitz. GerSdorf, ^erm-dsrf- VernSK^ / Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, TM 'p heim, kkuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugav, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. und in dem Der Feftausschutz. Freibank: Gekochtes Schweinefleisch Pfd. 50 Pfg 24. 6. dl. sckieck uuerrvurtet Von diesen siegten in den Spalier. Stürmische Hochrufe begrüßten die Herr- Nationalliberalen in 4, die schäften und pflanzten sich durch die Straßen fort. 11, der Fortschritt in 6, die Dem Kronprinzenpaar folgten die Prinzen August die Wilhelm, Oskar und Joachim. Vor dem Krieger ¬ und das Zentrum in 2 Fäl- denkmal begrüßte der Bürgermeister Hacke die kron- die habe. des Wahlsystems vor: gang 40 v. H. der abgegebenen Stimmen er in die Stichwahlen geschickt hatten. Am ungün- italienischer Militärflieger ist Seleitigung cler Stickwablen? Souveräne herzlich gehaltene Beileidstele- den Wahlen von 1912 gegolten, nicht so viel größer, als man ihn bereits im vorigen Jahre zur Die st e n Kompromisse Kandidaten, denen sind dabei zutage getreten. im ersten Wahlgange nicht Wahlkreisen in 191, also in beinahe der Hälfte viel an der absolu ten Mehrheit gefehlt habe, seien in der Stich- Stichwahlen hoben stattfinden müssen, ergibt sich Ausschmückung der Stadt ist unter der Leitung des haben gegenwärtig emc Hohe errE, ourw UNI diese fielt beobachtete Auf- einheitlich vorgenommen die alljährlich nm diese Zeit beobachtete Auf die Bedeutung der Stichwahlen von selbst, sie Stadtbaurats Erlwein wähl glatt dnrchgefallen. bände und Syndikate vom Föderativ-Komitee ersucht worden, gelegentlich des Kaiserbe - Zentrumsleute. Stichwahlen: die Konservativen in Sozialdemokraten Reichspartei in 5 noch einen ostelbischen zu verglei- , der im er- und Wahlbündnisse eine energische Aktion einzuleiten. türkische Thronfolger hat Wien aus ins Semmeringgebiet bege- will seine Reise nach der Schweiz auf- sten Wahlgang mit einer relativen Stimmen mehrheit an der Spitze stand, in der Stichwahl auch gesiegt hat, und wie oft er einer feindlichen Koalition unterlegen ist. In diesen Provinzen: suches Der sich von den und geben. Ein Das Groß feuer Theater des Westens st i f t u n g zurückgeführt, erpresserischen Drohbriefen In der Schweiz Spitze gestanden hatten. Die Unsicherheit des Stichwahl ergebnisses erhellt jedenfalls aus diesen Proben. Doch sollen sie weder für noch gegen den Vorschlag des Domänenrates Rettich spre chen, sondern nur zum Hinweise auf ein Thema dienen, das vielleicht in der nächsten Zeit eifri ger in der Presse erörtert werden wird. er die Stichwahlen von Mecklenburg Grotzherzogtum Hessen untersucht. Es ist vielleicht lehrreich, hier Blick aus die Stichwahlen in den Provinzen Preußens zu tun und chen, wie oft in ihnen der Kandidat In Dresden ist das Bebaue rn begreif licherweise groß, daß der Kaiser seinen Besuch der Stadt hat aufgeben müssen. Seit sieben Jahren ist der Kaiser nicht mehr in der Hauptstadt Sachsens gewesen, und die Enttäuschung ist diesmal um so wären. Da 1912 bei im ganzen 397 Reichstags in 11, die Polen in 4, worden und fast vollendet. Die zahlreichen übrigen deutschen Fürstlichkeiten, die zur Parade in Zeithain und später zu den Manövern in Dresden eintreffen — es sind darunter Prinz Ludwig von Bayern, die Großherzbge von Baden und Sachsen-Weimar, die Herzöge von Koburg-Gotha und von Altenburg, Prinz Eitel Friedrich und der Erbprinz von Meiningen, ferner der viel befehdete schwarzburgische Thronfolger Prinz Sizzv — werden den Dresdnern den Kaiser nicht voll ersetzen können, mit dessen Vertretung nun der Kronprinz beauftragt worden ist. Der deutsche Kronprinz in Merseburg. Aus Merseburg, 26. August, wird ge schrieben : Die Stadt hat für die Manöverfestlich ¬ star:. Sollte die Witterung die Abhaltung am 2. September unmöglich machen, so unterbleibt früh de: Weckruf und das Fest wird auf den nächsten Tag verlegt. Die gesamte Einwohnerschaft wird hierdurch freundlichst gebeten, durch Schmücken und Beflaggen der Häuser und durch allseitige, freudige Teilnahme an den Veranstaltungen zur Verschönerung des Festes für unsere Kinder beitragen zu wollen. Zur Erhaltung eines geordneten Verkehrs können Kinderwagen auf den Festplatz nicht zuge ¬ laffen werden. Oberlungwitz, am 27. August 1912. Bei günstigem Wetter findet Montag, den 2. September im Gasthos zum Lamm für alle hier wohnhaften Schulkinder ein im Berliner wird auf Brand- die anscheinend mit in Verbindung steht, sind die Arbeiterver- MM der bei der Hauptwahl erst an der zweiten Stelle I ! gestanden hatte, und zwar wurden gewählt 3 , Nationalliberale, 2 Konservative, 17 Fortschritt- !ler, 1 Sozialdemokrat, 4 Reichsparteiler, 1 wollte, während doch alles darauf hinweist, daß es sich hier nicht um Sonderpolitik des Drei- bundes oder der Entente handelt, sondern um wichtige Dinge, bei deren Beratung alle Son- derinteressen ausgeschaltet werden können. Wir sind iiberzeugt, daß nicht nur bei der deutschen, sondern auch bei den anderen Regierungen diese Auffassung vorherrscht. Wir zweifeln mithin auch nicht daran, daß sie zur Geltung gebracht werden kann. Vom Dreibunde und der Entente haben wir in der letzten Zeit genug gehört. Wie fväre es, wenn man einmal Europa sprechen oder, noch besser: handeln hieße? Die hohen Fleischpreise. vor Tripolis mit seinem Eindecker i n s Meer gestürzt und ertrunken. Die englischen Land Manöver sind wegen des ungünstigen Wetters, wie im Vorjahre, abgesagt worden. Auf einem bulgarischen Kongreß in Sofia ist die Forderung erhoben worden, die Armee zu mobilisieren und die Au tonomie Mazedoniens zu fordern oder andern falls der Türkei den Krieg zu erklä ren. Auch in Belgrad haben Demonstrationen gegen die Türkei stattgefunden. Es heißt, daß an der montenegri - n i s ch e n Grenze neue Z u s a m m e n st ö ß e mit türkischen Truppen stattgefunden ha ben. Montenegro setzt seine Rüstungen fort. Botschaft verlesen hatte, fügte er hinzu: „Meine Herren! Ich fordere Sie auf, in den Ruf einzu stimmen: Die Provinz Sachsen Hurra, Hurra, Hurra!" Hierauf brachte Oberpräsident von Hegel das Kaiser hoch aus. Ein offiziöser deutscher Appell an das europäische Konzert. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Ber- lin: Nach den Erörterungen eines Teiles der internationalen Presse konnte man den Eindruck gewinnen, als ob bei den bevorstehenden Aus sprachen gewissermaßen nach politischen Gruppen vorgegangen werde und daß es sich darum han deln würde, die Ansichten und die Interessen der einen dieser Gruppierungen zum Nachteil der anderen zur Geltung zu bringen. Wenn die ser Standpunkt irgendwo vorhanden gewesen sein sollte, so möchten wir sehr wünschen, daß er so vollständig wie möglich verlassen würde. Es sollte sich um so weniger darum handeln, den Interessen des Dreibundes oder der Entente zum Siege zu verhelfen, als wider- streitende Interessen in dieser Frage kaum vor handen sind. Denn das darf man wohl hof fen, das gemeinsame Ziel ist doch, die orien talischen Angelegenheiten in Bahnen zu lenken, die der gedeihlichen Entwick lung der Türkei und dem Frieden Europas von Nutzen sind. Es wäre also widersinnig, wenn man in dieser Frage die eine oder andere der politischen Gruppierungen gegen die andere aus marschieren ließe, während doch alles darauf hinweist, daß sie sehr wohl zusammen operieren können. Es würde ja nicht zuin ersten Male geschehen, daß der eine oder andere Staat seine Stellungnahme lediglich danach einrichtet, daß sie einem anderen Staate unangenehm sein soll. Doch wird man in einer solchen Politik der Verärgerung die höchste Weisheit kaum erkennen können. Am wenigsten würde dies zu finden sein, wenn man sie gerade jetzt anwenden einer etwas höheren Zahl einverstanden, oder bei mehr als drei ernsthaft in Betracht kommen den Kandidaten mit einer niedrigeren. Es würde sich freilich hier sogleich die Frage erhe ben, von wem und nach welchen Grundsätzen zu entscheiden sei, welche von den aufgestellten Kan didaten als „ernsthaft in Betracht kommende" anzusehen seien. Ueberhaupt dürfte es dem Vorschläge nicht an Kritikern fehlen. Einigen der von ihm erwarteten Einwände tritt Rettich gleich selbst entgegen. Er glaube nicht, daß bei den von ihm vorgeschlagenen freien zweiten Wahlen ebensolche Kompromisse geschlossen werden würden wie jetzt bei den Stichwahlen. Jede Partei, die im ersten Wahl gange eine einigermaßen bedeutende Stimmen zahl aufgebracht habe, werde bei der zweiten Wahl bei der Entscheidung durch relative Mehr heit vielleicht mit einem neuen Kandidaten den Sieg zu gewinnen trachten und zu keinem Kom promiß oder Wahlbündnis bereit sein. So dann tritt der Verfasser der Annahme entgegen, als sei sein Vorschlag geeignet, der einen Par tei oder der anderen einen besonderen Vorteil zu verschaffen. An dem Gesamtergebnis der Wahlen würde sich durch die Einführung des neuen vorgeschlagenen Systems nicht allzuviel ändern. In dem einen Wahlkreise würde die eine, in einem anderen Kreise eine andere Par tei den Vorteil haben. Der Fortfall der Stich- . len. Mithin blieben in 43 Wahlkreisen von 72 prinzlichen Herrschaften. Darauf setzte sich der Zug !auch in den Stichwahlen die Kandidaten Sie-nach dem Schloß in Bewegung sger, die in dem ersten Wahlgange die relative Bei der Tafel im Ständehause verlas der j Mehrheit gehabt hatten. Am ungünstigsten war Kronprinz eine Kaiserliche Botschaft, in Aus dem Seicht. Ueber die Erkrankung des Kaisers kann der Korrespondent der „Voss. Ztg." auf Grund zuverlässiger Informationen Mitteilen, daß der Kaiser bald nach seiner Rückkehr von der Reise nach Mainz, Cronberg und Homburg v. d. H. nach Schloß Wilhelmshöhe von einem sogenannten Hexen schuß heimgesucht worden ist, wozu Steifheit und Anschwellung der Nacken- und Halsmuskeln, sowie ein starkes Schnupfenfieber hinzutraten, die einen hohen Grad von körperlicher Unlust und persön lichem Unbehagen hervorriefen, die aber keineswegs zu irgend welcher Besorgnis Veranlassung geben. Am Sonntag abend ist aber eine offensichtliche Besserung in dem Befinden des Monarchen ein getreten und er hat das Bett wieder verlassen und aufstehen können. Anläßlich der Erkrankung des Kaisers haben außer dem König von Sachsen auch die übrigen deutschen Bundesfürsten und zahlreiche ausländische Sss Wichtigste vom Lage. Das deutsche Kron Prinzenpaar hat gestern in Merseburg seinen Einzug gehalten. Der deutsche Kronprinz trifft Mittwoch nachmittag 3 Uhr auf dem Dresd ner Hauptbahnhofe ein, wo großer militäri scher Empfang stattsindet. Ost- und Westpreußen, Pommern, Branden- ketten sich über und über mit Fahnen, Kränzen, bürg, Posen, Schlesien, Sachsen und Schleswig- Girlanden und Laubgewinden bis in die kleinsten Holstein haben im ganzen 72 Stichwahlen statt Gassen geschmückt. Um 11 Uhr 30 Min. trafen der gefunden. An ihnen waren an erster Stelle, K r o n p r i n z und die Kronprinzessin auf d. h. mit der relativ größten Stimmenzahl bei, dem Bahnhof ein, wo großer militärischer Empfang !der Hauptwahl, beteiligt: 7 Nationalliberale, stattfand, dann begann der Einzug in die Stadt 20 Konservative, 7 Fortschrittler, 25 Sozialde-bei strömendem Regen. Dichtgedrängtes Publikum, ! mokraten, 5 Polen, 6 Reichsparteiler und 2 Vereine, Schulkinder usw. bildeten an den Straßen „Nordd. Allg. Zeitung" Internationalen Hygieneausstellung erwartete. Man! schreibt: Die Schlachtviehpreise an unseren bösst, daß der Kaiser seinen Besuch nachholt. Die Schlachtviehmärkten und die F l e i s ch P r e i s e 'Zentrumsmann und 1 Antisemit. Den weitaus! zum Ersatz der Stichwahlen vorge- ^z^en Vorteil zogen also die Fortschrittler da-! schlagene Proportlonalsystem verwirft der Ver-^^, dann die Reichspartei, einen kleinen auch: fasser, da es sich bisher Wohl kaum bewahrt noch das Zentrum und die Antisemiten, die er folgende Aenderung Nationalliberalen erhielten genau soviel Man- des Wahlsystems vor: „Wer im ersten Wahl- vgte, wie sie Kandidaten mit relativer Mehrheit der Ausfall danach für die Konservativen, die der dem Bedauern Ausdruck gegeben wird, auf den "Sozialdemokraten und die Nationalliberalen. Besuch der Provinz Sachsen und Merseburgs ver- ;Jn 29 Kreisen siegte dagegen infolge von Un- zichten zu müssen. Nachdem der Kronprinz die terstützung durch andere Parteien der Kandidat, entscheiden erst über die endgültige Zusammen setzung des Reichstags. Es würde natürlich zu -weit führen, hier alle 191 Stichwahlen durchzu- jgehen. Auch Rettich beschränkt sich aus zwei verhältnismäßig kleine Gebietsausschnitte, indem Wahlen werde aber die Politischen V e r- Souveräne herzlich gehaltene B eiteivslete - hältnisse klären. Möglicherweise wür-!ff ramme nach Wilhelmshöhe geschickt, in denen den allerdings, hätte das Rettichsche System bei sie der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Unpaß- - -- - ijchkeit des Kaisers bald behoben sein möchte. Mit einem Vorschläge zur Beseitigung der Stichwahlen für den Reichstag tritt im „Tag" der frühere konservative Reichs tagsabgeordnete Domänenrat Rettich hervor. Rettich nennt die Stichwahlen mit ihren Ergeb- ...... nissen eine unerfreuliche Erscheinung, die die! Sozialdemokraten gewählt worden sein, dagegen politische Moral vergifte. Das sei besonders'wären nach der Ansicht des Verfassers die Fort- 1912 bei den Reichstagswahlen mit ihren un- schrittler gut fortgekommen, da fünf von ihren gewöhnlich vielen Stichwahlen hervorgetreten, jetzt erst in der Stichwahl gewählten Kandida- „Die widerlichsten Umtriebe, unnatürlich- ten bereits in der Hauptwahl durchgekommen hält, ist gewählt; erreicht keiner der Kandida->^^^^ schnitten die am weitesten nach rechts Zahl, dann findet eine zweite, ganzjund links stehenden Parteien, Konservative und neue Wahl statt, auch mit ganz beliebig neuen'Sozialdemokraten ab, jene mit 13, diese mit 12 Kandidaten; bei dieser Wahl entscheidet dre re-Mandaten, während sie 20 bezugsweise 25mal latwe Majorität. Statt der von ihm vorge-!^^ ihren Kandidaten in der Hauptwahl ander schlagenen 40 Prozent ist der Verfasser auch mit uuck kaum 2'/,jükri^er treuer unck erkolzreicker Düiißiicoit aus ckem l.ebeo. 5eiu ^uckeuiccu «erckeu «ir jeckerreit iu lllkren dulteo. Lsiefteukaeft bei Rokenstsiu-krosttbLl, ckev 27. ^uAULk 1912. ver MuftorrtsuS «ml Ser KsmeiMrsl.