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WHeill-WWer 8WM Amtsblatt für bs Nöchl. Awis-mthi »«d Sei öta-trat zu HchOin-krHhul. Organ aller Gemeindeverwaltnngen der nmliegenden Ortschaften. Anzeiger für Oberlungwitz, Gersdorf, Sermsdorf, Bernsdorf , Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch^ )eim, Kuhschnappel, Wilstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugan Erlbach Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Nr. ff7^^ Mittwoch den 25. Mai ,9,0 60. )ahrq ^'^''»^«M»»WWW»^^SMS«WSES!^^!^SSSMSSSS»MSESS^S^^SSSSSMSSSSSS»SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS»^^m^^m^^^^— dankbar schlägt Dir dieses Herz. Und »Inton Ohorn. wie Dich Du in schlichter, schöner weise allzeit Deinem Volk genaht, Um mit den alten, lieben weisen, Die schon geschwellt der Väter Brust, Den teuern Landesherrn zu preisen, Zu dem wir steh'n in Leid und Lust, Doch Lage gibt es, die vor allen Sie festlich lassen aufersteh'n, Wenn in den Straßen Zahnen wallen Und weit durch's Land die Lieder geh'n, wirkt stille fort zu Deinem Preise Und wird zu einer Segenssaat; Du hast Gerechtigkeit und Güte Mit offnem deutschen Sinn gepaart — V daß der Himmel Dich behüte In herrlicher Wettinerart.' Hell klingt das Lied von deutscher Treue, Lin schöner's gibt's auf Erden nicht, Daß sich das deutsche Herz erfreue; Ls schallet kraftvoll, warm und schlicht, Und ein Jahrhundert gibt's dem andern Als heilig Erbgut weiter fort — Wie auch die Zeiten wechseln, wandern, Die Treue bleibt der Deutschen Hort. Aus alten, fast verschollnen Sagen Blinkt sie heraus, ein goldner Äucll, Und oft in schwerer Trübsal Tagen Blieb sie der Stern, der mild und hell Den Pfad aus Nacht zum Licht gewiesen, Und der aus Iammer, Not und Blut Ließ immer wieder Rosen sprießen Und neu belebte Araft und Mut. Heil Aönig Dir! So schallt ein Grüßen von jedem Sachsengau hinaus, Und freudig legen Dir zu Küßen wir heut' des Lenzes vollsten Strauß, verbunden sind wir Dir mit Banden, Die fester noch als totes Erz: Du hast des Volkes Herz verstanden, Im scyünsten Monat des Jahres, im blüten- rcichen Mat, beglückwünschen die Sachsen ihren ge liebten König zum Geburtstag. Schulen und Ver eine begehen den 25. Mai irr entsprechender Weise, wehende Fahnen sind die äußerlichen Zeichen der Teilnahme an diesem festlichen Tag. König Friedrich August vollendet inorgen sein ,15. Lebensjahr. Wie immer am Geburtstage des Landesherrn werden sich auch diesmal alle gur- gesiunten Sachsen vereinen, um das Gelöbnis treuen Zusammenstehens für König und Vaterland zu erneuern. Es ist dies ein altherkömmlicher Brauch, eine liebe Gewohnheit, aber gerade darin, daß das Zusammentreken aller vaterläirdisch ge sinnten Staatsbürger an einem bestimmten Tage, deni Freudentage des Staatsoberhauptes, zur Ge wohnheit geworden ist, liegt eine nicht zu unter schätzende Bedeutung. Diese Gewohnheit ist einem Bedürfnis entsprungen, den: Bedürfnis, von Zeit zu Zeil die Treuen im Lande zu sammeln und ihnen Gelegenheit zu geben, patriotischen Gefüh len, ihrer Liebe und Verehrung für das ange stammte Herrscherhaus Ausdruck zu verleihen. Das Band, das alle Vaterlandsfreunde umschlingen an Königs in schönen Denkmälern unbefangenes, schlichtes Wesen, sein Freimut, sein« Sterblichen. Ein schweres Geschick griff grausam in sein Familienleben ein. Wie viele wären nicht darunter erlegen! Ein irregeleitetes Gefühl und vorgefaßte Meinungen ließen im Anfang manch ungerechtes Urteil verlauten. Jetzt ist wohl der letzte Rest eines wenig angebrachten Gefühls für den schuldigen Teil verflogen. Die Zeit, welche die Tröstung im Leiden bringt, hat auch für die Erkenntnis in diesem Fall läuternd gewirkt. Um so erfreulicher ist es, daß der König im Kreise seiner Kinder Trost nach schweren Stunden gefun den, von hier aus scheint frisches Leben aus ihn übergegangen zu sein. Wer Gelegenheit hatte, den König in seiner Eigenschaft als liebevollen Barer beobachten zu können, dessen Herz wurde sicherlich durch diesen sympathischen Zug gefesselt. Unseres Königs Persönlichkeit ist also danach angetan, seinen Geburtstag zu einem Freudentage des gesamten Voltes zu gestalten, soweit dieses eben für patriotische Empfindungen überhaupt em- Meimlngsverschiedenheiten unter ihnen werden mo mentan in den Hinlergrund gedrängt und das Einigende stärker hervorgehoben. Man besinnt sich auf das, was am dringendsten nottui: die Festig ung des Zusammenstehens aller staats erhallen den Elemente dem gemeinsamen Gegner gegenüber. Es ist nicht allein das Gefühl des Vertrau ens, welches jeder gute Sachse für die Person des Staatsoberhauptes hegt, unsere Stellung zu König Friedrich August hat eine mehr persönliche Be deutung. Es kommt dies daher, weil unser König sich ganz als Mensch zu Menschen gibt. Schlicht und ohne ablehnende steife Würde ist unser Herr scher bemüht, sein Volk kennen zu lenien. Und da dies von Herzen geschieht, so wird ihm auch herzliche Zuneigung enlgegengebracht. Dies tonnte man namentlich bei den Reisen des Monarchen be obachten — was für wahrhafr herzerquickende Sze nen innigen Zusammengehörigkeitsgefühls zwischen Herrscher und Bevölkerung spielten sich da ab! Und ein besonders schöner Gewinn war es, daß aus Anlaß dieser Reisen unzählige Stiftungen zum Besten Bedürftiger ins Leben gerufen wurden. soll, wird mr solchem Tage fester geknüpft. Die So tvurde die Erinnerung Leutseligkeit, sein Wohlwollen gegenüber den Ge ringsten im Volke entzücken jeden, der das Glück hat, Mik ihm in Berührung zu kommen; das un ablässige Bestreben, die Bedürfnisse aller Erwerbs- zweige aus eigener Anschauung kennen zu lernen und ihre Wünsch« zu hören, um seinen hohen Ein fluß auf die Gesetzgebung in der rechten Weise gel tend machen zu können, erfüllen mit Vertrauen und Befriedigung. So stird denn auch an diesem 25. Mai wieder alle Sachsenherzen dem König« zug«w«ndek, und aufrichtig werden ihm von allen Seiten die Herz lichstelk und wärmsten Glückwünsch« dargebrachk. Möchte das neue Lebensjahr für König Friedrich August und sein ganzes Haus in jeder Beziehung ein glückliches sein. Ihn segne Gott! die Besua)« des psänglich ist. König Friedrich August erfreut sich festgehalten. einer so allgemeinen Popularität, wie ste ander« Das Trübe des Lebens blieb König Friedrich'Monarchen oft erst in viel längeren Zeiträumen August nicht minder erspart wie jedem anderen der Regierung sich zu erwerben vermögen. Sein Ans de» Reiche. Kaiser Wilhelm trifft, wie mit großer Bestimmtheit au« Wien ge- meldet wird, im September do t ein, um dem Kaiser Franz Josef persönlich seine Glück- wünsche zum 80. Geburt-tage darzubringen. E» steht jedoch noch nicht fest, ob dieser Besuch vor oü r nach den Kaisermanüoern, die Anfang Sipten ber stattfinden, erfolgen wird. Zur Krage der Schtffahrtsabgabe« ging vor einigen Tagen eine Rotz durch die Priss?, in der gcsagt war, daß die Abstimmung über den Gstetzenlwurf bereits kurz nach Pfingsten im vundeSrate stattfinden sollte. Wie von maß gebender Stelle verlaut,t, ist sidoch ein Termin für diese Abstimmung bi« sitzt überhaupt nrch nicht fest- gestellt worden, wenigstens hat die sächsische Staal«, regierung rrsp. das Ministerium beS Innern und der auswärtigen Angelegenheiten bis jetzt noch keiner- lei Mitteilung hierüber erhalten. Die Angelegenheit hat sich verzögert, weil in dem Gesitzentwurse vn- schieden« neue Formulierungen vorgenommen werden mußten, die besonder« die Zugeständnisse betreffen, welche der sächsischen Regierung preußischer- seit« gemacht worden find und welche sich namentlich aus den Bau des Saalekanal«, auf besonder« günstige Tarife für Sachsen usw. beziehen. Sachsen hat be kanntlich seine Zustimmung nur unter der Bedingung ganz besonderer Konzessionen im Interesse unserer heimischen Industrie und de« Handel« in Aussicht gestellt. Ob die Abstimmung bereit? in der nächsten Zeit erfolgt oder ob ste bis zum Herbst hinaus- geschoben wird, läßt sich nach Lage der Sache zur Stunde noch nicht sagen. Wahrscheinlicher ist da« letzb r . Zum Kalle Langhammer. Die „Sächs. natlib. Korr.-, da? parleioffiziöse Or,mn der sächsischen Nationalliberalen, veröffentlicht die folgende Erklärung: ,Jn Nr. 138 der „Leipz. N. N." hat Herr Abgeordneter Langhammer ein Schreiben veröffent licht, in dem er am Schluffe sagt, er werde dem jenigen da- kbar sein, der ihm mit voller Deutlichkeit öffenilich sage, waS ihm in rer ,Tia^".Angelegen- heit oorzuwerfen sei, da« Bersteckspielen in dieser Sache sei niemandem widerl ch-ralS ihm underr rwartein diksir Angeleg-nheit von niemandem irgendweiün-Rücksichten. Da die r ationalltberale Fraktion die Veiöffentl'ckung hre« Beschluss S vom 10. Mai bisher nur aus Rück sicht auf Herrn Lanpvammer unterlassen hat, diese Rücksicht oder nach kessen Schreiben nickt w-hr zu üben ist, so sehen wir, die wir bi« zur nächsten Tagung mit den Geschäften der Fraktion betraut sind, unt zu folgender Feststellung veranlaßt: Der Beschluß der Fraktion geht dahin, daß ste nach Prüfung de« ihr von Herrn Abg. Langhammer vor- gelegten Materials nicht imstande ist. sein Verhalten in der Liag-Angelegenheit als einwandrfcei anzusehen, und zwar hat ste vor allem Anstoß ge nommen an der Tatsache, daß Herr Langhammer zu einer Zeit, in der er bereit« mit der Tapeten-Jn- dustrie-Aktien-Gesellschaft über den Verkauf seiner Tapetenfabrik verhandelte und auch - och, al« ,r diesen Verkauf zum Abschluß brachte, den Vorsitz in dem Verein Deutscher Tapetenfabrikanten trotz deff n G gnerschaft zur „Tiag* nicht niedergelegt hat. : zutreten. Daraufhin haben am Sonnabend nach mittag Besprechunaen zwischen einem Vertreter der , ReichramtS des Innern und den Vertrete,« der gentralverbände der Maurer, Zimmerer, Bauhilfr- > arbeitkr und der christlichen Bauarbeiter Deutschlands stattgefunden. Voraussichtlich am Freitag, den 27. d. M. werden unter dem Vorsitze deS Geheimrat« Wiedfeldt Verhandlungen zwischen den Vertretern i de« ArbettgeberbundeS und der Arbeiteroerbände statt- fiuden. LS dürfte wieder, wie bei dem ersten l EinigungSoersuch am 8. April, die Wahl von Un parteiischen zur Führung der Verhandlungen vom Vertreter de« ReichSamt« de« Innern in Vorschlag gebracht werden, welchem Vorschläge wohl zugestimmt werden wird. ZurB-rfaff«ttgSfrag- i« Elfatz-Lslhrittg««. Die Anwesenheit de« Kaiserlichen Statthalter« von Elsaß-Lothringen Grafen o. Wedel in Berlin hängt mit der BerfassungSfrage für die Reichslande, über die jetzt an den zustän digen Stellen verhandelt wird, zusammen. Demselben Zwecke gilt auch die für den 8. n. M. in Aussicht genommene Reise der Staatssekretär« Delbrück nach Straßburg. Der N-wyark-r Kri-g-rbrmd t« Hamburg. Diesem Beschluß haben alle Mitglieder der Fraktion mit Ausnahme deS Herrn Langhammer zu gestimmt. Die Fraktion hat oemeint, Herrn Abg. Langhammer überlasten zu sollen, die notwen- oigen Konscquenzen aus diesem Beschlusse selbst zu ziehen. Helmer. Ander«." Dte Daguug ver Friedensfreund-. Der dritte Friedenskongreß beschloß am Sonntag in Wiesbaden nach zweitägigen Verhandlungen seine JahreSorrsammlung. Nach dem Geschäftibericht macht die FrirdenSfache überall gute Fortschritte. Die Lirsch-Dunckerschen Gewerkschaften haben ihre Anschlüsse vollzogen, und man ^wartet, Daß bei den kommenden R ichSta, Swohlen die Zu stimmungen der Kandidaten zum B stritt der inter- parlamentarischen Kommission zahlreich erfolgen wer den. Eine Anzahl Pfarr, r Hot sich zur Abhaltung eine« FrtedenrsonntageS zustimmend geäußert. Um eine intensivere Propaganda entfalten zu können, sollen als Zwischeninstanz zwischen den Ortsgruppen und zu der Zentrale in Stuttgart, die al« Zentral ort wiedergewählt wurde, Unteroerbände je nach Bedarf gebildet werden. Lebhaft wurde darüber geklagt, daß die Zahl der Friedensfreunde in Nord- l und Ostdeutschland noch immer so gering sei, so ge- , yöien der Ortsgruppe Berlin nur 450 Mitglieder an, in Posen gibt e« überhaupt keine Mitglieder. Der Kampf im d-uttch-n Baugewerbe. 125 Mitglieder deS Newyorker Kriegerüunde« kamen gestern mit dem Dampfer .Pennsylvania" in Hamburg an. Abends ward ihnen zu Ehren ein Der Arbe > tgeberbund für daS deutsche FestkommerS vom Hamburger Kciegeroerein veran- Baugewerbe hat auf eine Anfrage sich bereit erklärt, staltet. Heute soll Bi«marck« Grab in FriedrichSruh ,n erneute Verhandlungen mit den A r b e i - besucht werden. Bon Hamburg ou« gehen die Gäste teroerbänden unter amtlicher Mitwirkung ein- nach Hannover, dann rach Dresden und Berlin.