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WHein-EnWkl ÄMt Amtsblatt Wernsprecher Nr. tt. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag nnd kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. für iss Uchl. Amts-Mt und kn SIMM zu HuWm-AHU Organ aller Gemeindeverwaltungen der nmliegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wiistenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hültengrund u. s. w. Nr. 96. Geschäftsstelle Schulstraße Nr. 31. Donnerstag den >5. April MO. 60. Zahrg. Am 2. Mai 1910 findet eine Arbeiterzählnng statt. Es Werden daher alle Gewerbe- Unternehmer in hüstrer Stadt veranlaßt, die ihnen tn den nächsten Tagen zuzehenden Formulare am 2. Mai 1910 auSzufüll n, sodann aber die ausgefüllten Formulare spätestens bis zum 6. Mai dss. Ihrs, zur Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 10 Mk. im Rathaus- hier — Zimmer 9 — zurückzngebe«. , / Hohenstein-Ernstthal, am 26. April 1910. / Der Siadtrat. Nachdem die Steuerzettel zur Einkommen» und ErgänzungSsteuer den Beitragspflichtigen eingehändigt worden find, werden diejenigen, die eine Zuschrift nicht erhielten, aufgefordert, sich bei dem Unterzeichneten zu melden. Meinsdorf, den 26 April 1910. Veit, Gem.-Vorstand. Bom zerstörten „2. II deS unerträglich ist, so möge sie das Nölige veranlas ¬ sen. Denn es ist auch für den Reichstag unerträg ¬ lich, daß die deutsche Gesetzgebung jeden Augen- toureu nicht gründlichere Abhilfe schafft, ihr der Abg. Erzberger, was wir gern Wenn glauben, Atts dem Reiche. Kaifertage in Elfatz-Lothringen. Der Kaiser ist gestern einer Einladung Zweite Kammer. 67. öffentliche Sitzung. Dresden, 26. April. ten Kammer, will ki: Plenarfitzungen jetzt nachmittags um 2 Uhr beginnen lassen, um den D putationen vormittags Züt zu ihren Beratungen zu g-ben. DaS „Chemn. Tagebl." hält die Anord nung: vormittags Plenarsitzung und nachmittags D putat onen, für vorteilhafter, und das leuchtet in: Hinblick auf die angkftrengte Tätigkeit der Prcffeoer- tr,t r auch ei». DaS grnanme Blatt sagt u. a.: Weitere Einzelheiten über daß Unglück, von dem die deutsche Luftflotte erneut betroffen wurde, werden in ununterbrochener Folge aus Weilburg, ker Stätte der Katastrophe, bekannt, lieber die Ur sache des Ballonunglücks befragt, erklärte Major Neumann: Der Ballon war mit einer Anker trosse, die auf 5000 Ktlogr. Zugkraft geprüft und vom Grafen Zeppelin selbst als absolut zuverlässig bezeichnet worden war, an einem in der Erde ver grabenen Leiterwagen befestigt. Durch einen Wind- stoß, Ähnlich dem in Echterdingen, wurde dar Luft- schiff von der Seite gepackt, und zunächst brach ein Teil deS Laufstege?. Der seitliche Druck verschärfte sich, und die Ank.rtrosse brach wie ein Strohhalm. Der Windstoß kam so plötzlich, daß ein Ausweichen völlig unmöglich war, obwohl die Mannschaften an der Spitze wie an den Gondeln bereitstanden. Ein Veisuch, dar Luftschiff an den Gondeln festzuhallen, mußte sofort aufgegeben werden. ,2, II" hatte 23 Stunden vor Anker gelegen und dem Sturm und Regen Widerstand geleistet. Die zur Bedienung herangezogenen Truppen waren genau unterrichtet und behandelten daS Luftschiff durchaus sachgemäß." Generalleutnant v. Lyncker war selbst im Augen blick der Katastrophe an der Unfallstelle; er erklärte zu seinen Offizieren: „Wir haben uns keinen Vor wurf zu machen, wir haben nichts außer acht ge- lassen. Die elementare Gewalt war stärker als wir." Wenn die Gondeln mit Mannschaften besetzt worden wären, so hälte dies direkte Lebensgefahr für die Leute bedeutet. In der „Fikf. Ztg." führt ein fachmänni scher Sachverständiger ouS: Am Tage der Abfahrt war dem Kommandeur dec VeikehrStruppen v. Lyncker gesagt worden, daß d^e Luftschiffs wohl nach Homburg gelangen würden, Loch voraussichtlich in absehbarer Zeit nicht wieder zurückfahren könnten, weil andauernde westliche Winde in Aussicht stünden. Die Fahrt wurde trotzdem angetreteu und, wie be kannt, mit gutem Erfolge. Aber die Rückfahrt machte, wie vorauszusehen war, Schwierigkeiten. Als nun in der Nacht zum Soni tag zwischen zwei Tiefdruck- gebieten vorübergehend ruhiges Welter auftrat, hat der Parsevalballon die günstige Situation mit Minister behauptete, nämlich 893 Mill. Nik., hätte Sachsen überhaupt nicht, denn das seien eigentlich keine Schulden. Ministerialdirektor Geh Rat Dr. Schröder vertei digte die Maßnahmen des Finanzministeriums, worauf das Dekret der Finanzdeputation überwiesen ward. Dann verabschiedete die Kammer die Kapitel des Rechenschaftsberichts über die Pensionen, die Ober rechnungskammer und die Staatseisenbahnen und bewilligte die vierte und letzte Rate zur Erweiterung des Bahnhofs Adorf i. V. Das Haus beriet dann die Petition der Leipziger Kanalgesellschaft um Unterstützung zur endlichen Schaffung eines Wasserweges von Leipzig zur Saale. Den Bericht erstattete Abg. Gleisberg, der betonte, daß die Finanzdeputation » der Petition außerordentlich sympathisch gcgenüberstehe, daß man aber in Rücksicht auf die schwe benden Verhandlungen zwischen Sachsen und Preußen in der Frage der Schiffahrtsabgaben von einer Erörterung absehen wolle, und daß sämtliche Leipziger Abgeordneten sich verpflichtet hätten, aus diesem Grunde eine Empfehlung der Petition im gegenwärtigen Augenblick zu unterlassen. Die Deputation ersuchte aber die Regierung, mit aller Entschiedenheit für diesen Kanal einzutretcn. Die Petition wurde hierauf der Regierung zur Kenntnis überwiesen. Nach Erledigung einer Anzahl Petitionen beschäftigte man sich mit dein sozialdemokratischen Anträge auf Ar- beitslofenfüefoege und mit der Petition der evange lischen Arbeitervereine und der Hirsch-Dunckerschen Ge werkvereine um Errichtung von paritätischen Zentral- arbeitsnachWrisen. Staatsminister Graf Vitzthum o. Cckstädt erklärte sich bereit, an der Lösung des Problems mitzuarbeiten, aber er sei nicht in der Lage, heute eine solche schon an- zubieten. Die Hauptanträge der gesamten Deputation wurden einstimmig angenommen, der Antrag der Denkschrift, einen Satzungsentwurf über Einrichtung einer gemeindlichen Arbeitslosenversicherung beizusügen, gegen 5 Stimmen und der Antrag auf Beschickung des Internationalen Kongresses schnellem Anschlusse benutzt. Wäre „2. II" eben falls witgefahren, so würde auch er voraui sichtlich glücklich in Köln angekomwen sein. Statt dessen hat man darauf bestanden, bis zum Sonulag zu warten, und ist dann trotz ungünstiger WetterauS» sichten loSgefahren, ohne die Wettertelegr imme ab- zuwarten. DaS Hai sich lütter gerächt. Man ist noch nicht so weit, daß die Luftsch ffs dem Wüter -um Trotz auf BZehl eine- Vorgesetzten fahren können. Nur duich möglichste Ausnutzung aller Vorteile, die die Wetterkunde bietet, kann man mit den bisherigen Motorluftschiffen Erfolge erzielen. Ke nekwegS darf man das starre Lystem für den Mißerfolg verantwortlich machen. Auch ein Parseoal» ballon hälte am Sonntag die Fahrt nicht durch- ühren kö rnen, wenngleich er infolge seiner Konstruktion richt zertrümmert ivorden märe, sondern hätte ent- Zunächst trat die Kammer in die allgemeine Vorbe ratung des Dekrets, bctr. die Aufnahme einer Staats anleihe. Fmanzminister Dr. v. Uiisrr bemerkte zur Erläu terung : Es ist seit 1902 daS erstemal wieder, daß die Re gierung der Kammer eine Anleihevorlage unterbreitet. Seitdem haben sich die Verhältnisse zuungunsten des Staates dahin verschoben, Laß wir den 3proz. Typus nicht mehr werden wählen können. Die Neuerung bedarf schon aus diesem Grunde einer neuen Er» a htigung der Kammern. Der Schuldenbestand Sachsens vcträgt gegen wärtig 893 Millionen Mark. Die Zinsenei Harms infolge der Tilgung der letzten 7 Jahre beträgt über 1 Millionen 'Mark. Dabei war cs infolge der günstigen Rechnunps- avichlüsse der ordentlichen Etats möglich, die Aufnahme einer Anleihe bis jetzt hinauszuschieben. Die Regierung gehorche nur dem Zwange der Lage, wenn sie jetzt um eine Anleihe nachsuche, die hoffentlich die letzte sächsische Anleihe auf lange Zeit hinaus sein werde. Vizepräsident Opitz (Kons.) erblickte nichts bedenkliches Abg. Merkel (Natl.) vermißte die kaufmännische Buchführung im Finanzwesen, die es sonst ermöglichen winde, viel zeitiger als jetzt einen Ueberblick über die Finanzlage zu erlangen. Auch gegen die Tilgung mit1,9 Prozent wandte sich der Redner, da Sachsen das nicht nötig hätte, wohl aber das Reich. Abg. Günther (Frs.) legte Verwahrung dagegen ein, wie der Finanzminister den Ausbau der Staatsschulden vorgcnommen hätte. Soviel Staatsschulden, wie der Schad-nerfatzpr-zetz gegen den Grafen Zeppelin. Wie man auS Stuttgart meldet, wurde in dem EntschädigungSprozeß deS Mechanikers Boehler gegen den Grafen Zeppelin der Kläger mit seiner Klage abgewiesen und zur Tragung der Kosten deS Rechtsstreites verurteilt. Der Kläger war bei der Luftschiffkatastrophe bei Echterdingen im Sommer 1908, während er sich in der Zuschauermenge befand, von dem forttreibenden Luftsch ff verletzt worden Er gründete seine Ansprüche auf die Behauptung, daß Graf Z ppelin bei der Verankerung deS Luft- sch!ff S nicht alle erforderlichen Vorsichtsmaßregeln getroffen habe. Die Sachverständigen sagten aber zugunsten des Grafen Zeppelin auS. Eine« partiellen Streik wollen die sächsischen LandtagS-Journa- woynt und auch über sie berichtet haben, hätten zweifellos erwaiten dürfen, daß sich der Präsident auch erst einmal mit ihnen inS Einverständnis setzte, er derartige Maßnahmen traf. Sie beabsichtigen j tzt, ihre Tätigkeit jeden Abend 6 Uhr einzustellen und da§ Präsidium hiervon in Kenntnis zu setzen. Die Koste« des Feldzuges i« Südweft. Nach dreitägigen, ausgedehnten und zum Teil heftigen Debatten, hat die Budgetkommission des Reichstag« den Antrag Erzberger, durch den von den großen Land- und Minengesellschaften in Südwestafrika eine einmalige Beisteuer von 81 Millionen Mark zur Deckung der Kriegskosten er hoben werden sollte, abgelehnt, ebenso den An» trag Lattmann, der daS gleiche Ziel unter milderen Bedingungen erreichen wollte. Angenommen wurde nur eine Resolution, mit deren Inhalt Staatssekretär Dernburg sich im wesentlichen einverstanden erklären konnte. Der neue Vertrag mit der Kolonialgesell- schäft unterlag nicht der Genehmigung der Kommission; er wurde von ihr nur zur Kenntnis genommen und wird nun zweifellos perfekt werden. Pater Be««o Auracher ioll einer Münchner Meldung zufolge seine vor kurzem eingegangene eheliche Verbindung wieder ge- löst haben und reumütig in ein Kloster zurück» kehrt sein. (?) Staatssekretärs Zorn v. Bulach zur FrühstückStafel gefolgt. Der Kaiser und die Kaiserin wie die Prin zessin Viktoria Louise sind nachmittags nach Kürzel abzereift, von wo sie sich nach Schloß Uiville begeben. Keine Monarchenbegeg«u«g. Wie miltgeteilt, wollte der Berliner Korrespon dent des „Standard" aus Homburg v. d. H. erfahren haben, daß im August eine Begegnung zwischen dem Kaiser und dem König Eduard von England stattfinden werde. Das „Wölfische Bur." bemerkt dazu in oifiziösem Auftrag, daß im Kaiser, lichen Hoflager selbst von dieser Begegnung nicht! bekannt ist. Sächsischer Landtag. Erste Kammer. i 33. öffentliche Sitzung. Dresden, 26. April. Die Kammer erledigte zunächst debattelos einige Etat kapitel. Eine lange Debatte rief daun die Behandlung der Kapitel über das Ressort des Ministeriums des Innern hervor Oberbürgermeister Dr. Schmid-Plauen brachte die vom 20. Juni 1909 datierte Generalverordnung über das Anleihewesen der Gemeinden zur Sprache und wandte sich gegen die darin enthaltene Bestimmung, daß Neu- oder Erweiterungsbauten für Schulen, Krankenhäuser, Straßen- und Kläranlagen nur ausnahmsweise aus Anleihe mitteln erbaut werden dürften. Oberbürgermeister Dr. Sturm-Chemnitz stellte unter lebhafter Heiterkeit fest, daß Chemnitz von der Verordnung nicht berührt würde, da es sich schon vorher durch eine Anleihe vorgesehen habe. Doch müsse er die Regierung um Schonung bitten, da manchen Gemeinden nach seiner Kenntnis Schwierigkeiten bereitet würden. Staatsminister Graf Vitzthum v. Gckstädt verteidigte die Verordnung. Die Regierung denke nicht daran, den Gemeinden ihre Aufgaben zu erschweren. Sie werde Milde walten lassen, doch sei die Generalverordnung ernst gemeint und müsse auch so aufgefaßt werden. Oberbürgermeister Dr. Krutler stellte sich auf den Boden der Verordnung, die ihm eine große Freude ge mocht hätte. Oberbürgermeister Kril-Zwickau hat etliche Bedenken gegen die Verordnung. An der weiteren Debatte be teiligten sich noch Kammerherr Dr. v. Fregr-Weltzicn, die Oberbürgermeister Dr. Sturm, Dr. Schmid und Keil, schließlich auch noch einmal der Minister des Innern, worauf die Etatkapitel Annahme fanden. Dann beschäftigte die Kammer sich mit dem Anträge des Abg. Dr. Roth und Genossen wegen Neuregelung des gesamten Keamtenrechte«, über den Minister des königl. Hauses, v. Metzsch, in sehr eingehender Weise be richtete. Er vertrat dabei das Deputationsvotum, dem Beschlusse der Zweiten Kammer die Zustimmung zu versage», da ein besonders dringendes Bedürfnis für eine Reform des Beamtenrechts nicht anerkennt werden könne. Die Kammer trat diesen Beschlüssen bei, nachdem in der Debatte sich Staatsminister Graf Vitzthum v. Gckstädt geäußert hatte. Zu den Anträgen des Vizepräsidenten Opitz und Ge nossen und des Abg. Heltner und Genossen über die Re form der iuurrrn Urrmaltung trat dann die Kammer dem Deputationsvotum bei, der Einsetzung eines Aus schusses zuzustimmen, aber bei der Zusammensetzung des selben die Worte „und Parteien" zu streichen. Schließlich verabschiedete das HauS noch eine Reihe Petitionen. Nächste Sitzung morgen. Herrn Erzbergers genialer Kriegs-! st e u e r a n t r a g, dem bekanntlich schon von anderer Seite das Prädikat erteilt wurde, er erin-! nere an das Schreibhesi des kleinen Moritz, ist ins der Tai ureigenstes Geistesprodutt des großen Ge setzgebers von Buueuhauseu (O.-A. Münsingen).! Die führenden Zeutrümsblätter stellen das im Auf- rrage der Fraktion fest und rücken von dieser „Pri- valarbett" weit ab. Die offiziöse Korrespondenz der i klerikalen Partei veröffentlicht eine amüsante Schil derung, lvie Herr Erzberger die Fraktion zum Narren gehabt hat, die völlig überrascht worden § sei und den Antrag vorher gar nicht gekannt ge- schweine denn gebilligt habe. Die Fraktion will auch von einer Unterstützung des Antrages nichts wissen; sie läßt dem vorlauten Herrn die hübsche Zensur erteile», daß ihm die Verantwortung für sein Vorgehen in ihrer Tragweite wohl gar nichts bekannt gewesen sei, und zeiht ihn direkt der Jl- lotMtät, indem sie seststcllt, daß er hinter ihrem Rücken gehandelt habe. In jeder anderen Fraktion Härte sich ein von , der eigenen Parieileüung derart gestäuptes Mit glied für erledigt angesehen und sich an Stelle des Abg. Erzberger a lempo zur Antzfüllung seiner Bil dungslücken wieder in das Volksschullehrerseminar zu Saalgau, wo Abg. Erzberger den Elementar unterricht erlernte, oder auf die „Universität" zu Freiburg in der Schweiz zurückbegeben, wo er mich seinen eigenen Angaben, aber offenbar ohne die erforderlichen Grundlagen „Staatsrccht und Na tionalökonomie" studiert hak. Abg. Erzberger aber ist weniger zart besaitet. Er hak die Feststellungen seiner Parteipresse ein fach bestritten und erhält dafür in der „Köln. Volkszig." eine noch kräftigere Douche. Das Blatt > im seine „Ausreden und Ausflüchte" mit der Be- i mertung ab, es sei ein unerträglicher, in seinen Konsequenzen utnübersehbarcr Zustand, wenn der Abg. Erzberger auf seine eigene Faust Anträge von solcher Tragweite in der Kommission oder im Ple- > num stellt, ohne daß die Fraktion als Ganzes : darüber gesprochen und abgestimmt hat. Soweit die beiiere Seite der Angelegenheit, die aber auch zu ernsteren Erwägungen Anlaß gibt. Das Zentrum Iwi mit diesem Herrn schon früher ähnliche Erfahrungen gemacht. Es kennt seine Vorbildung nnd läßt ihn trotzdem auf allen Gebieten ungestört die erste Geige spielen. Herr- Erzberger betätigt sein universelles Genie gleich zeitig in der Kolonial-, Sozial-, Kirchen- und Fi nanzpolitik, ohne sich deshalb etwa für Militär-, Marine- und Budgetfrageu für inkompetent zu hal ten. Einer so umfassenden Kapazität gegenüber wäre einiges Mißtrauen am Platze; man dürste sie mtndqstens nur unter Aufsicht eines gereifteren Fraklionsmitgliedes sprechen lassen oder müßre ihr doch bei den unausbleiblichen Entgleisungen sofort eiitgcgcnirelen. Das ist weder diesmal noch sonst geschehen, trotzdem in der Budgetkommisston doch noch ältere Zentrumtzabgeordnele zugegen waren. Vielmehr hat das Zentrum die „Privatarbeit" des Herrn Erzberger drei Tage lang ins Land gehen lassen und sich um die Beunruhigung der beteilig ten Kreise nicht weiter gekümmert, sondern jene An träge erst dann desavouiert, als es ihm aus anderen Gründen angezetgt erschien. Deshalb können die heutigen Korrekturen im Schreibheft des kleinen Moritz nicht befriedigen. Die Zentrumspattei als solche bleibt für den Herrn verantwortlich, solange sie gegen seine Extra- Das Schreibheft -es kleinen einen Unfug geMt und . . werden kann, wie ihn hier ein Mitglied des Zen- Minis verübt hat. in Paris gegen 8 Stimmen. Dann ward der Antrag der sozialdemokratischen Minderheit gegen die Stimmen der Konservativen und Nationalliberalen mit 38 gegen 26 Stimmen abgelehnt, sowie der Antrag der nationalliberalen Minderheit mit 52 gegen 15 Stimmen der Konservativen angenommen. Abg. Dr. R»tK lFreis.) erklärte noch den gestrigen Ausführungen des Ministers deS Innern gegenüber, daß er seine Behauptungen hinsichtlich der Verhältnisse in der Gemeinde Bernstadt aufrechterhalte, woraus der Minister Des Innern Prüfung des ihm erneut zugestellten Materials in Aussicht stellt. Der Kreishauptmannschaft könne man jedenfalls Pflichtverletzung nicht vorweifen. Donnerstag, den 28. April, nachmittags 2 Uhr: Etat kapitel, Landtagskosten, technische Staatslehranstalten zu Chemnitz, Wege-, Wasser- und Uferbauunterstützungcn, Domänen. Vie Pressevertreter, die bis jetzt gern und w'llig den 8-, 9» und lOstüningen S tzungen beige- leert werden müssen. Die Z-pp linballonS verlangen Vizepräsiden Opitz (Kons.) erblick e nichts bedenkliches l > st e n , so lesen wir im „Chemn. Tagebl.", etzt m dieser neuen Anleihe, die ia eigenilich schon bewilligt der V äsident der Kwei. und vollzogen seit 1902 zur Ausgabe bereit liege. ouichsuyren. T.r. Vo^ei, oer Pa,wem ocr Zwei- Abg. Kauer (Natl) fand, daß die sächsische Regierung angesichts der günstigen Finanzlage sich getrost aus den Anleihemarkt begeben konnte.