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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191001147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19100114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19100114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-01
- Tag 1910-01-14
-
Monat
1910-01
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.01.1910
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Amtsblatt Ar. 10 60. )ahrz Zreüag. den ff. )anuar !9fo der Allgemeinheit. Hal sich der zu kräftigen, und da gäbe es Postbeamten und der Retchsbankbeamte sind ver-. delt sich darum, ob die für die deutsche Kultur und das Maß der Beschränk- einzelnen Falle nach dem In ¬ der die Delbrück: Auch die der Beamten sinden ihre Dienstverhältnis und durch Diese Beschränkung seiner Beamte nicht umsonst. Er gesicherte Stellung eines Brief, und Telegramm.Adresse Amtsblatt Hohenstein.Ernstthal. Elsaß-Lothringen gegenüber den Ein griffen der Bischöfe in die staat liche Machtsphäre lassen kaum noch einen Zweifel, daß Graf Wedel — ob aus eigenem Be dürfnis oder auf Befehl von Berlin, bleibe zw- GeschäftSftellr Schulsttaße Nr. 3t. und was da zu lesen ist, rechtfertigt unsere Sor gen. Der Statthalter Hal, so heißt es da, in seinem Schreiben vom Montag sein Bedau ern darüber ausgedrückt, daß der erste Brief des Staatssekretärs in der „Amtlichen Korrespondenz" veröffentlicht wurde, ehe er dem Bischof zugegan- 1 gen war. Die Schuld hierfür wird indem Schrei-^ den auf ein Versehen unterer Fnstan- i zen zurückgeführt. Im zweiten Teil des Stalthalterbriefes, der ' übrigens nur an den Straßburger Bischof gegan gen zu sein scheint, wird das erste Vorgehen der Negierung damit gerechtfertigt, daß die Bischöfe den für einen Teil der Lehrerschaft beleidigenden Artikel des Prälaten Nigetit verwendet und sich dadurch jene Beleidigungen zu eigen gemacht hät ten. Auf die Frage der K o m p e t e n z ü ber sch r e i k u n g durch die Bischöfe scheint sich die Regierung nicht eingelassen zu haben. Das steht einer löblichen Unterwerfung der Reichsgewalt unter den Willen der Bischöfe zum Verwechseln ähnlich. Der Vertreter des Kaisers hat danach nur lediglich den Mm gehabt, an dem Monitum betreffs des beschimpfenden „Schul- sreund"-Artikels festzuhalien. Im übrigen hat er sich wegen der ersten Veröffentlichungen entschul digt, die Schuld noch dazu auf „untere Instanzen" abgewälzt und sich sorglichst gehütet, den Kern der Frage, die bischöfliche Antastung der Staatshoheit, überhaupt anzufassen. Das aber war die Haupt sache, und es tvar seine Pflicht-, denn einein Statt halter des Kaisers liegt es in erster Linie ob, die verfassungsmäßigen Rechte des Reichsoberhauptcs vor jeder Anzweiflung zu bewahren. Allerdings gibi es eine — oben schon angedeuteke — Mög lichkeit, sein Vorgehen zu entlasten. Graf Wedel soll die Schuld an der für die Bischöfe unbequemen Veröffentlichung der Korrespondenz mit Herrn Zorn v. Bulach einem „Versehen der unteren In stanzen" ungeschrieben haben. Man wird es uns nicht übel nehmen, wenn wir diesem Argument mit Mißtrauen begegnen. Staatssekretär Zorn v. Bu- iach war der Verfasser des die Bischöfe in sehr verdienstlicher Weise zurechtwetsenden Schreibens. Der Staatssekretär ist keine untere Instanz; es ist dazu undenkbar, daß er eine solche Maßnahme ohne Wissen des Statthalters trifft und ohne Ein- der Polcnpolitik vollkommen hinter der Regierung und bedauern nur, daß ihre Haltung zu häufigen Schwankungen unterliegt. (Beifall bei den Na- tionaliberalen.) Abg Henning (Kons ): Den Polen wurde seinerzeit die Hand zum Frieden gereicht; sie wurde von ihnen leider abgelehnt. In Oberfchlesien be steht tatsächlich die Gefahr einer Polonisterung der Bevölkerung. Ihr gegenüber stellen wir die gro ßen vaterländischen Ziele in den Vordergrund. Wir werden auch in Preußen die Regierung Inder Aufrechterhaltung der Disziplin unter den Beamten unterstützen. Wir tverdcn sie darin unterstützen, daß sie ihre Beamten intakt erhält. Deutscher Reichstag. 14. Sitzung. Mittwoch, 12. Januar. Ani Tische des Bundesrates: Dr. Delbrück, Krätke, Havenstein. Auf der Tagesordnung stehen die Inter- nicht wieder in die Lage kämen, in gleicher Weise den Interessen des Reiches entgegenzuarbeiteu. Tie großpolnischeu Bestrebungen, inn die es sich hier handelt (Lauter Widersprach), sind gegen den Verständnis mit dem Grafen Wedel publiziert. Fer ner können „untere Instanzen" nicht in Frage kom men, weil der Staatssekretär ja in seinem Schrei ben selbst sagt, daß und warum er die Verösfent- lichttng für notwendig hält. Es bleib! also die Annahme möglich, daß di« beiden obersten Hüter der Reichsgewalt in Elsaß-Lothringen, Statthalter und Staatssekretär, zu einer entschiedenen Abwehr priesterlichen Uebermuts entschlossen waren, bis ihnen von der Berliner Zentrale abgewinkt und der Auftrag erteilt wurde, die — für den allge- Blätter zu erklären. Und es bleibt der bittere Rest: Die Regierung hat sich unterworfen! Nur lautet die Frage jetzt, ob es der oberste Leiter der el-saß-lothringischen Politik oder der verantwortliche Letter der Reichspoltttk war, auf dessen Konto diese löbliche Unterwerfung der kaiserlichen Gewalt unter den Krummstab zu verbuchen ist. chehen. Denn ihnen als Katholiken habe es wi- mig richtet sich im erstreben müssen, liberale Gegner der Konfessions- teresse des Staates, »» schule in die Kaktowitzer Gemeindevertretung hin- Beamte, ohne sich eines schweren Vergehens schul einzuwählen. Die in Betracht kommenden Kandi- dig zu machen, nur vergriffen, so wird er eben nur baten seien auch für das Ehrenamt als Gemeinde- versetzt. (Lachen links und im Zentrum. Sehr verordnete durchaus qualifiziert gewesen. Für die richtig! rechts.) Der Staatssekretär toeist dann Beamtenschaft in den Ostmarken sei nichts wich- noch auf die Animosität in der polnischen Presse tiger, als die Erlösung von der knallenden Peitsche hin und auf deren Bestrebungen, das „nationale des Hakatismus. (Sehr richtig! im Zentrum.)-Band zwischen den Bevölkerungen aller ehemaligen Meine Freunde hallen fest an Kaiser und Reich, polnischen Gebiete" zu kräftigen, und da gäbe es Aber wir wollen auch nicht, daß unser, Lauds- nach Ansicht der Polenpresse selber „kein nationales leute polnischer Zuitgc ungerecht behandelt werden. Bewußtsein ohne gleichzeitiges Staatsbewußtsein". Wir verlangen, daß das den Beamten zugefügte ^(Widerspruch.) Von den beiden polnischen Stvdt- Unrechi wieder gut gemacht werde und daß sich verordneicn-Kandidaten in Kattowitz ist der eine solche Vorgänae wie in Kattowitz nicht wieder-^in eifriger Förderer der Sokol-Vereine, der andere holen. Wir verlangen dies im Interesse von Kai-^Mitglied der hervorragendsten polnischen Kamss- ser und Reich. Bereinigung. Es ist das gute Recht Preußens, die Abg. Korfanty (Pole) begründet die von Früchte seiner Kulturarbeit in den Ostmarken zu seiner Fraktion eingebrachte gleichartige Jnterpel- verteidigen. Dieses gute Recht wird sich Preußen larion ebenfalls in längeren Ausführungen. Er auch nicht nehmen lassen. (Beifall rechts.) ergeht sich in heftigen Angriffen gegen den „libe-, Nach einer Geschäfisordnungsdebatie wird be- ralen hakalistischcn Block", der die Hetze gegen die schlossen, die Fortsetzung der Besprechung morgen Polen sogar unter Hincinziehung der Person des 1 Uhr stattfinden zu lassen. — Schluß gegen 7 Kaisers treibe. In Oberschlesien seien doch Post- Uhr. unterbcamte auch gemaßregelt worden, weil sie in. Anzeiger für Odcr»w»gwttz, Ser-Vorf, Hermto-ev, VernSi», Metnodorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdors, Grumbach, Heim, Kuhschnappel. Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Er 4a* Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. 22. öffentliche Sitzung. Dresden, 12. Januar. Staatssekretär Kraetke: Es handelt sich pellationen des Zentrums und der Polen hier um deutsche Interessen gegenüber großpol- betr. die Maßregelung von Reichsbe- Nischen Bestrebungen, und da kann die Regierung amten in Kattowitz wegen Ausübung ihres nicht anders vorgehen, als sie es getan hat. Unsere kommunalen Wahlrechts. dortigen Beamten dürfen, auch wenn es sich nur Abg. Graf Oppersdorf (Zentr ): Es um kommunale Wahlen handelt, nur Männer wäh- handle sich hier um das Recht zur freien Betä- len, die von dem nationalen Interesse durchdrun- ligung staatsbürgerlicher Rechte. In Kattowitz habe gen sind. Es kann keine Rede davon sein, daß es sich um keinerlei politische Beamten gehandelt,^ betreffenden Beamten irgendwie hart behandelt andern um Briefträger und dergleichen, und es worden wären. Auch bei den Versetzungen ist das seien nicht politische, sondern kommunale Wahlen nicht geschehen. in Frage gekommen. Wenn die Beamten, die in; Staatssekretär Dr. Kattowitz für den katholischen Zentrumskandidaten,!staatsbürgerlichen Rechte der zugleich Kandidat der Polen war, stimmten, Beschränkung durch das trotzdem gemaßregelt worden seien, so sei das also das staatliche Interesse, lediglich eine unzulässige Strafe und Repressalie Freiheit übernimmt für ihre mißliebige Stellungnahme gewesen. Auch erhält dafür eben moralisch sei den Beamten schweres Unrecht ge- Beamten. Die Ari Nir WS Mzl. Ms,Ml M -er AMm j> HehBtii-Lrchhtl. Präsident Dr. Möget: Es war ursprünglich dicVcr- : cinbarung getroffen, Punkt 3 und Punkt 4 der Tages ordnung zusammen zu behandeln und bei Besprechung oo» Punkt 4 sollte auch die Erklärung über die Zurückziehung dieses Antrages erfolgen. Als mir dann Herr Abg. Fräß- dorf versicherte, es würde nur eine kurze Erklärung der Zurückziehung erfolgen, habe ich mich bereit erklärt, den Punkt 3 besonders zur Verhandlung zu stellen. Ich »ar allerdings der Meinung, daß nur eine kurze Erklärung erfolgen sollte. Ich hätte sonst auch den anderen Parteien Gelegenheit geben müssen, dazu Stellung zu nehmen. Abg. Aanghammrr lnatl.l: ES war beschlossen worden, die Angelegenheit der RechenschaftSdeputatiou »« überweisen, die nach meiner Auffassung auS gleichwertigen Mitgliedern dieses HouseS besteht. Wir konnten nicht er- warten, daß der sozialdemokratische Redner sich über die sozialen Angelegenheiten im allgemeinen verbreiten würbe. Insofern liegt allerdings ein gewisser Bruch mit den ge troffenen Vereinbarungen vor. Abg. Vünthor (srs. Vpt.) : Wir haben es hier mit einem ganz ungewöhnlichen Vorgang zu tun. Indem Herr Abg. Nitzsche am Schluffe der Rede seinen Antrag zurückzog, machte er es den anderen Parteien unmöglich, zu seinen Ausführungen Stellung zu nehmen. Abg. H«tt»rr (natl.): Der Abgeordnete Nitzsche (der Abg. Nitzsch-Leutzsch verwahrt sich lebhaft), — der Abg. Nitzsche hat nicht nur die Rechenschaftsdeputatio» herabgesetzt, er hat auch gesagt, daß hier im sächsisch« Landtage immer nur die Geldfrage eine Rolle spiele. Ich verwahre mich ausdrücklich gegen eine derartige Unter- Zunächst wurden mehrere Etatkapitel crlcdi„t. Kapitel letzt worden im Einverständnis mit dem Reichs- ,g zotteriedarlehnskasse, wurde antragsgemäß nach kanzler, aber erst, nachdem sie auch Wieder in der der Vorlage mit 400 000 Mark in den Einnahmen lauS Stichwahl polnisch gewählt halten, obwohl sie Vor-Z'"tt">mw 25 610 Mart an Gehalten unn allgemeinen s,».- Gcschänsbedurimffen IN den Ausgaben gegen die 24 Snm- >e tierwarnt worden waren. Dies« Versetzung war SezioDeawkratie bewilligt. keine Disziplinarstrafe, sondern sie geschah imIn- A>0 Arirag der Rcchrnschaffsdepulation beschloß nls- leresse des Dienstes. (Luchen links und im Zen- dann die Kammer, bei Kapttrl 57, 58, 58s und 5S lrum ) Die Beamten wurden versetz-, damit sie de* R'ch-«schalt«w?cht», Landarmen»^ nicht wieder in ki. -X. 'n,rkenpflrge und sonstige Ausgaben IM offen.llch-n Jn. werden. Abg. Friitzdorf (Soz): Unsere Fraktion soll den Vereinbarungen im Seniorenkonvent entgegen gehandelt haben? (Abg. Hettner ruft: Allerdings!) Das bestreite ich! Der Antrag mußte selbstverständlich begründet werden. Wir können vor dem Lande — und selbstver ständlich auch hier vor dem Hause — nicht ohne weiteres sagen: „Wir ziehen diesen Antrag zurück", sondern müssen eine entsprechende Begründung geben. Uniform an der Fronleichnamsprozession teilge-^ nommen hätten. In Preußen und im Reiche wolle; man heute die Beamten zu Kreaturen dregradieren,; auf die däs Wort im „Wallenstein" zutreffe: „Ich' habe nur ein Amt und keine Meinung." Staatssekretär Dr. Delbrück: Die 14 jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger II Fernsprecher da« Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Pos: bezogen Mk. 1.92 frei inS HauS. Np. 11. Dem Kruwmstabe gebeugt? "E" der Reichspolitik offenbar störende ' — Affäre auf jede Art beizulegen. So Ware die Die neuesten Meldungen über das Verhalten Flucht des Statthalters aus der Oeffentlichkeit, so oeS kaiserl ich en Statthalters vonpjx höhnischen Kommentare der ultramontanen Abg. Mtzsche (Soz.): Meine Ausführungen waren nicht gegen irgend eine Partei in diesem Hause hier ge richtet, sondern ich habe meine Bemerkung gegen da» Finanzministerium gemacht. (Große Heiterkeit.) Bou der RechenschaftSdeputatiou habe ich nur gesagt, daß sie für andere Aufgaben berufen ist. Abg. Frätzv-rs (Soz.): Wenn ich bemerkt hätte, daß man die Rechenschastsdeputation angreifen wollte, so hätte ich diesen Angriff sicher zurückgewiesen, auch meinen Parteigenossen gegenüber. Abg. Atrkntz-mpet (natl.) erinnert den Vorredner daran, daß er in der RechenschaftSdeputatiou Vor sitzender ist. Dann schließt endlich diese Debatte und die Kammer wendet sich zum 4. Gegenstände der Tagesordnung. All gemeine Vorberatung über den Anttag Fleißner und Genossen, Maßnahmen zur Linderung der durch Arbeit* lostgkeit erreu-ten Notlage betreffend. Den Wortlaut des Antrages haben wir s. Zt. mit geteilt. Abg. Rie« (Soz.) übernimmt die Begründung uud führt sich ein mit der Voraussetzung, er habe vorläufig noch das Vertrauen zur Kammer, daß sie auch der Frag« der Arbeitslosigkeit ein Interesse entgegenbringe. Ein Gesetz zur Linderung der Arbeitslosigkeit durch den Reichs tag zu bekommen, dafür sei allerdings sehr wenig Aus sicht, und deswegen halte er es für notwendig, daß die Parlamente der Einzelstaaten sich mit dieser Angelegen heit befassen, wie es Württemberg, Baden und Bayern bereits getan haben. Der Staat habe sich an die Arbeits losigkeit noch nicht heranyewagt und ibre Beseitigung de» Arbeiterorganisationen überlassen. Diesen aber fehlte» die Mittel dazu. Staatsminister vrof Kttsthum o. Gckßädt: Ich war gespannt darauf, wie dieser Antrag begründet werde« würde. Bon einer eigentlichen Notlage hat Vorredner nicht gesprochen, und wenn eine akute Notlage in Sachsen nicht nachgewiesen werden kann, so entfällt eigentlich die Berechtigung des Antrages. So bat denn auch Herr Abg. Riem sich mit wissenschaftlichen Theorien nutz Problemen befaßt, hat unS über die Reform deS dänisch« Oberhauses unterhalten, auch einige gute Witze gemacht und ist schließlich zu einer theoretischen Erörterung über die Arbeitslosenversicherung übcrgeaangen. Mir war von besonderem Interesse, daß er eine fortgesetzte Hebung der Lage der Arbeiterschaft zugab. DieS scheint mir mit der sonst üblichen Verelendungsthrorie nicht ganz im Einklang zu stehen. Die Arbeitslosen kann man in drei Gruppen einteilen, in die arbeitslosen Saisonarbeiter, in die durch die Reichsgesetzgebung arbeitslos gewordenen Zigarren- und Zigarettenarbeiter und diejenigen Arbeiter, welcbr durch geschäftliche Krisen arbeitslos geworden sind. Für die Saisonarbeiter ist die Arbeitslosigkeit ein regelmäßig wiederkehrender und deshalb vorauSzusehender Zustand, welchem bei der Entlohnung bereits durch die Höheren Saisonlöhne Rechnung getragen wird. ES ist ihre Pflicht, von dem Saisonlohne für die Zeit der Arbeitslosigkeit zurückzulegen. Die zweite Klaffe wird auS den vom Reiche dereitgestellten Mitteln unterstützt. Die dritte Klaffe ver dient jedenfalls unsere volle Sympathie. Es ist aber be merkenswert, daß die Abgeordneten der englischen Arbeiter partei, welche zum Studium der Arbeitervcrhältniffe in Deutschland hcrübergcschickt worden waren, in ihrem Be richte besonders hervsrhoben. daß die deutschen Unter nehmer in Zeiten deS geschäftlichen Rückgänge- nicht so häufig wie die englischen zu Arbcitcrentlassungeu schritten. Dieser von englischer Arbeiterseite gerühmten Gewohnheit der deutschen Industrie ist cs wohl zu danken, daß bei von dem Gedanken einer Wiederherstellung eines ordnung gestattet ja jedem Kammermitgliede, einen zurück- einheitlichen Polens. Die Kattowitzer Maßregelun- istz die Ln^el gen sind nicht gegen das Zentrum gerichtet, sondern Rechenschastsdeputation mit den sozialen An. gegen das polnische Element, das letzten Endes! gelegenheiten zu bettauen und ich diesen Weg für den revolutionäre Tendenzen verfolgt. Wir stehen in gichtigen halte, würde es ein Bruch mit den getroffenen - - Verembaruugen sein, wenn ich den Anttag wieder auf nehmen wollte. Es entspricht aber den Vereinbarungen im Seniorenkonvent nicht, wenn trotz Zurückziehung deS Anträge- längere Ausführungen zur Begründung gemacht Inscrste nehmen außer der Geschäftsstelle auch di« Austräger auf dem Lande enlgt^-O? auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen ".-7— - nächst dahingestellt — sich den Bischöfen von Straßburg und Metz löblich unterworfen hat. Wir möchten von dem national-poli tischen Charakter des Vorfalls einstweilen absehen; kein Kenner der reichsländischen Verhältnisse wird im Unklaren darüber sein, daß das Leitmotiv der Herren Benzler und Dr. Fritzen nicht allein das den Geschäftsträgern Roms von vornherein inne wohnende, kirchliche Machtgelüst über den Staat war, sondern daß es ihnen auch darauf ankam, die germanisatorische Wirkung zu stören, welche der Anschluß der reichsländ-ischen Lehrerschaft an den altdeutschen, allgemeinen Lehrerverein haben muß. Dieser Tendenz hat der kaiserliche Statt halter nebenher Vorschub geleistet, wenn er plötz lich den öffentlichen Streit hinter die Kulissen der Statthalterei und der bischöflichen Geheimkanzleien verweist. Wett wichtiger ist, wie die „Tägl. Runidsch." richtig aussührt — die allgemein poli tische Bedeutung dieser unvermuteten Wendung. Wir wissen heute noch nicht, was Graf Wedel den renitenten Bischöfen geantwortet hat. Und die Geheimhaltung seiner Erwiderung erweckte die Be fürchtung, daß der Inhalt des Schreibens die Oef fentlichkeit (sozusagen) zu scheuen habe, weil er das nationale Empfinden verletzt. Die einzigen näheren Mitteilungen finden wir in der „Franks. Ztg." teresse, Landcsgrenze, sowie Äkaoemie sni graobstche Künste mm Pew'eunrpe zu Leipzig, Kuvstgewe! beschule mit Vor schule nnd Kunstgewerbemuseum zu Dresden, sowie Kunst» . „„„ schnle wr Texiumduurie zu Plauen betreffend, die vor. Bestand des vrenffiseb-» gekommene.- Etaluberschreituagen nachträglich zu ge- . Z c . r e n « aac-'s gerichtet. Es Han » . Bei de-, Kunstschulen ,Kapitel 59) sind so delt sich darum, ob die für die deutsche Kultur wehende Ersparnisse gemacht worden, daß dieses gewonnenen Landesteilc im Osten der polnisch- Kapitel mit einem Minderbedarf von 97S11 Mk. abschließt, slawischen Kultur wieder anheimfallen sollen oder Es folgt die Beratung über den Antrag nicht. Wenn Preichcn in diesem Falle der Not Mitgliedern für ftftalr Angelr««»hri1r» «injusrtzen. wehr von seinen Beamten unbedingte Heeresfolge Mg Nitzsche (Soz.) hält zur Begründung des An ¬ verlangt, so ist das sein gutes Recht, und die trage« seiner Partei eine längere Rede, an deren Schluß Neichsbeawten verlassen den Boden, auf dem das er den Antrag »urückzieht. , Reich beruht, wenn sie Preußen in diesem Kampfe' Präsident Dr. Nogrl: Nachdem der Antrag zurück- in Ann ,M°» nnd »d.gpnA Abg. Dr. Heinze (Natl.): Die Maßregeln jedoch eine Anzahl Meldungen zur Geschäftsordnung vor. in Kattowitz sind nur aus dem Milieu heraus zu Nunmehr entspinnt sich eine längere Geschäft*- beurleilen. d. h- -m Hinblick auf die großpolntsche Die längeren Ausführungen Gefahr. Ueberall in Deutschland, Rußland, Oester-- wir"eb?n gehört haben, nötigen eigentlich dazu, manche reich ist und bleibt die polnische Presse beherrscht Behauptungen richtigzustcllen. 8 15, 2 der Geschäfts-
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