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2 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 1 u. 2 Buschbohnen: Grünschotige Sorten, 100 kg 332 bis 560 M. (120 bis 200), 10 kg 36 bis 61 M. (18 bis 24), 1 kg 3.80 bis 6.60 M, (1.40 bis 2.40). Sorten mit gelben Hülsen (Wachs), 100 kg 430 bis 560 M. (180 bis 220), 10 kg 47 bis 61 M. (20 bis 25), 1 kg 5 bis 6.60 M. (2 bis 2.60). Stangenbohnen mit grünen Hülsen: 100 kg 430 bis 580 M. (160 bis 220), 1 kg 5 bis 6.20 M. (3 bis 3.60). Mit gelben Hülsen 100 kg 460 bis 520 M. (200 bis 300), 1 kg 5,40 bis 7,80 M. (4,—). Feuerbohnen 100 kg 380 bis 430 M. (130 bis 190), 1 kg 4.40 bis 5 M. (1.60 bis 2.40). Puffbohnen: 100 kg 356 bis 380 M. (60 bis 75), 1 kg 4.20 bis 4.40 M. (0.80 bis 1.20). Kneifel- oder Pahlerbsen: 100 kg 190 bis 260 M. (100 bis 120), 1 kg 2.40 bis 3.40 M. (1.20 bis 1.80). Markerbsen mit runzeligem Korn: 100 kg 190 bis 230 M, (110 bis 160), 1 kg 2,40 bis 2,80 M. (1,30 bis 1.80). Zuckererbsen: 100 kg 204 bis 380 M. (160 bis 200), 1 kg 2.50 bis 4.40 M. (1.80 bis 2.20), Zwiebeln: Zittauer 100 kg 3900 M, (400 bis 500), 1 kg 44 M. (5 bis 6), 100 gr 5.20 M. (70 bis 90 Pf.). Andere Sorten 1 kg 44 bis 54 M. (6 bis 9), 100 gr 5.20 bis 6.40 M. (1 bis 1.40). Spinat: 100 kg 332 bis 380 M. (80 bis 100), 1 kg 4 bis 4.60 M. (1 bis 1.60). Für die Verbraucher von Gemüsesamen ist es ein Gebot der Notwendigkeit angesichts dieser Marktlage bei allen Aussaaten die größte Sparsamkeit walten zu lassen. Das liegt auch im allgemeinen Interesse, um die vorhandenen Samenvorräte möglichst zu strecken, damit nicht infolge Saatgutmangels für die Massenernährung wichtige Gemüse in geringerem Maße angebaut zu werden brauchen. @ Praxis und Wissenschaft J Besprechung wichtiger Gemüsesorten. Von G. Wendt , I. Stangenbohnen. Das Ergebnis der Bohnenernte ist in erster Linie von frühen Erträgen und zweitens vom reichen Ansatz ab hängig. Für kleinere Flächen sind die rankenden Sorten stets höher im Ertrag als Buschbohnen, ebenso, übertreffen sie die letzteren meist auch an Qualität. Das Legen der Bohnen darf aber nicht zu spät erfolgen und geschieht am besten gleich mit den Buschbohnen anfangs Mai. Wert volle Sorten sind besonders folgende: Stangen-Wachs- bohne Remontierende Goldquelle. Die wertvolle Eigen schaft dieser großschotigen Sorte liegt besonders in der fortdauernden Fruchtbarkeit derselben bis zum Spät herbst, so daß der Ertrag dieser Sorte dadurch sich be deutend steigert. Zum Grünverkauf und als junge Schnitt bohne ist remontierende Goldquelle sehr wertvoll und des halb auch als Neuheit empfehlenswert. In der Samenreife sind die Bohnen weiß. Die Schoten selbst sind bis zu 25 cm lang, breit und rein gelbschotig meist fadenlos. Stangenbohne Fadenlose Weltwunder—Wachs. Gleich der vorigen Sorte sehr wertvoll, mit weißem Korn. Die reichbehangenen, kräftig wachsenden Pflanzen fallen durch die riesigen, reingelben und breiten Schoten auf. Die Schoten selbst sind dickfleischig und zart, und für den Marktverkauf wertvoll. Für die Samenreife bedarf diese Sorte besonders warmes und sonniges Herbstwetter, da die fleischigen Schoten schwer eintrocknen und die breiten, weißen Bohnensamen nicht immer gut ausreifen, wie es besonders im verflossenen Herbst der Fall war. Als eine Stangenbohne von riesiger Größe ist nament lich Phänomen hervorzuheben. Von starkem und gesundem Wuchs, früh und voll behangen im Ertrag, kann diese Sorte überall empfohlen werden. Beim Grünpflücken sind die Körbe schnell voll und haben bei diesen dickfleischigen Schoten erhebliches Gewicht. Die Sorte ist nicht mehr neu, man kann die selbe aber immer noch zu den anbauwürdigsten rechnen, Stangenbohne „Ohnegleichen“. Eine remontierende Sorte von ganz bedeutendem Er trag, sowohl zur Grünernte als auch für Samengewinnung ergiebig. Die Sorte blieb selbst im vergangenen naßkalten Sommer auffallend gesund, wächst nicht so stark, aber bringt einen außergewöhnlichen Behang von Schoten, so daß man dieselben buchstäblich handvollweise ernten kann, von unten bis oben. Die zarten Schoten sind fast ohne Fäden, rund und dickfleischig, und bis zu 15 cm lang. Reife Samen sind von hellgelber Färbung und klein. Von „Buschbohnen-Neuheiten" für 1916 von W. Pfitzer, Stuttgart, eingeführt ist Allerfrüheste Wachs buschbohnen „Tadellos", von allen Sorten wohl die allerfrüheste und konnte acht Tage früher geerntet werden als die meisten bekannten Früh sorten. Die Sorte wächst nur mäßig stark, ähnlich den Treibbohnensorten, und bringt bei reichem Ansatz auch meist nur mittelgroße Schoten. Diese sind vollkommen fadenlos, fleischig und feinschmeckend. Ihr Hauptvorzug liegt aber in der schnellen und frühzeitigen Entwicklung. Buschbohne „Kronprinz von Bayern“. Eine sehr emp fehlenswerte Neuheit von reichem Ertrag. Die hochstau- digen Büsche sind im Bau auffallend aufrechtstehend und zusammengedrängt, dabei vollkommen pilzfrei bleibend. Der Ertrag ist reich und die Stauden sind mit langen, gel ben, fadenlosen Schoten dicht besetzt. Reife Samen sind weiß. Die Sorte folgt acht Tage auf vorgenannte in der Entwicklung der Schoten. — Weitere kurze Artikel wer den folgen. Zum Mißerfolg beim Rosenkohlanbau. Es kommt ziemlich oft vor, daß der Rosenkohl mißrät, wenn auch alle Vorbedingungen zu einer guten Ernte vorhanden schienen. Hieran sind in vielen Fällen die Anbauzeiten schuld. Der eine pflanzt zu früh, so daß die Knospenent wicklung in die volle Sommerhitze fällt, dann wird ein großer Teil der Knospen flatterig. Diese flatterigen Knos pen können zwar in solchen Fällen recht gut wie Grün kohl Verwendung finden, aber immerhin ist doch die Kultur mehr oder weniger als mißlungen anzusehen. Der andere pflanzt wierer reichlich spät; ist dann das Herbst wetter der Knospenbildung nicht förderlich, dann wird aus dem Kohl nichts Vollkommenes mehr. Ein feucht warmes Herbstwetter ist überhaupt ein Hauptfaktor zum Gedeihen des Rosenkohles, man muß ihn dann nur oft durchsehen, damit die Knospen nicht vor dem Gebrauch auseinandertreiben. Das Ausbrechen der Endknospen kann einmal günstig, ein andermal ungünstig wirken. Ge schieht es spät bei kühlem Wetter, so schwellen die Sprossen dadurch an, doch oft werden sie locker, wenn es anhaltend warm bleibt, weil dann der Trieb zur Höhe rege wird. Die Pflanze drängt zum Ersatz des Gipfels und dieses äußert sich mehr im Trieb zum Durchgehen als in der Beflissenheit, gute feste Knospen zu bilden. Ich breche daher schon seit Jahren keine Endknospen mehr aus und fahre gut dabei. Andere mögen ja unter anderen Verhältnissen eine andere Erfahrung gemacht haben. Ganz besonders schwierig wird aber die Rosenkohl kultur durch minderwertigen Samen oder Pflanzen. Oft ist die Hälfte der Pflanzen nicht echt und bringt dann unter allen Umständen flatterige Röschen. Sorgsam müssen die Samenträger ausgewählt werden, zumal die Neigung zum Ausarten dem Rosenkohl ohnehin im Blute liegt. Darum werden ihm beim Samenanbau auch die Blüten von Grünkohl, Wirsingkohl usw. gefährlich, es tritt Kreuzung ein, wenn diese Kohlarten gleichzeitig mit dem Rosenkohl blühen. So erklärt es sich, daß tadelloser Knospenansatz und völlig wertloses Zeug untereinander erscheinen. Neben der Düngung mit vielem guten Stall mist gefällt nach meinen Erfahrungen dem Rosenkohl