Volltext Seite (XML)
34 DER HANDELSGÄRTNER, Handeiszeitung für den deutschen Gartenbau Nr.9 u. 10 Nr. ' 1916 erloschen. Doch ist völlige Stockung des Zahlungs verkehrs eingetreten. 21. Rußland. Das Moratorium dauert an. Auf schub von verschiedener Dauer in den einzelnen Gouver nements. Auch Wechselmoratorium mit verschiedenen Fristen. Leistungen an feindliche Staaten verboten. — In den besetzten Gebieten für Geldforderungen, welche auf Liegenschaften, laufende Rechnungen, Einlagscheine oder Einlagebücher, Versicherungsverträge, Wechsel, Reverse oder notarielle Schuldverschreibungen gegründet sind, Ge- stundungen. Zinsen sind zuzahlen. Außerdem richterliche Gestundungen und Zwangsvollstreckungsaufschub. Sämt liche Gestundungen der russischen Regierung auf gehoben. 22. Polen. Kein Moratorium mehr. Zahlungen an Rußland, Frankreich, England, Italien und andere feind liche Staaten verboten. In dem unter österreichischer Verwaltung stehenden Gebieten werden Stundungen von Fall zu Fall erteilt. 23. Serbien. Moratorium bis 60 Tage nach Frie densschluß. 24. Türkei. Das Moratorium ist bis zum 13. De zember 1917 verlängert worden. 25. Uruguay. Moratorium nur für die Einlösung von Banknoten und Metall, bis 3 Monate nach Friedens schluß der Kriegführenden. In den übrigen Staaten keine Moratorien mehr. Er loschen demnach im verflossenen Jahre in Dänemark, Norwegen, Schweden, Schweiz, Aegypten, Tunis, Chile, Peru und China. P. r* Praxis und Wissenschaft 1 1^=—= Sät Gemüsepflanzen! Es ist dringend notwendig, in diesem Frühjahr so viel Gemüsepflanzen als irgend möglich auszusäen, einmal, um den eigenen Bedarf der Gärtnereien zu decken, dann aber natürlich auch zur Versorgung der Kundschaft, welche voraussichtlich in diesem Jahre noch viel mehr Ansprüche stellen wird, als bereits im Frühjahre 1916, Die notwendige Rücksichtnahme auf bestmögliche Ausnützung des teuren Saatgutes zwingt uns bei der An zucht der Gemüsepflanzen, diesmal mit ganz besonderer Sorgfalt zu verfahren. Das gilt für die Aussaat selbst und iür die Sicherung der jungen Pflänzchen gegen Pilzkrank heiten und Schädlinge, Meist wird viel zu eng ausgesät. Selbst alte, erfahrene Gärtner begehen sehr häufig diesen schweren Fehler. Natürlich hauptsächlich in der an sich löblichen Absicht, den knapp bemessenen und teuren Mistbeetfensterraum so gewinnbringend wie möglich auszunützen. Aber das ge schieht natürlich stets zum Nachteil der Pflänzchen. Bei den Kohlgemüsen gehen durchschnittlich 300 Samenkörner auf 1 Gramm. Rechnet man nun von Korn zu Körn im Saatbeet durchschnittlich 25 mm Abstand, so ergibt das auf einen Quadratmeter Fläche 1600 Pflanzen, bei 30 mm Saatweite rund 1100 Pflanzen; im ersteren Falle also 5%, im letzteren 33 Gramm auf jedes Quadratmeter, oder auf ein Fenster von 1 m Breite und 1,50 m Länge, berechnet im ersteren Falle 8 Gramm, im letzteren 5% Gramm Samen bedarf. Wenn irgend möglich, sollte man wenigstens die Aussaatmenge von 8 Gramm auf ein Fenster der ange gebenen Größe nicht überschreiten. Es würden dann theo retisch 2400 Pflanzen auf jedes Fenster kommen, und wenn man annimmt, daß etwa 10 % Samen nicht keimen, noch 2160 Stück. In Wirklichkeit Werden aber oftmals viel mehr als 8 Gramm, nicht selten das Doppelte oder Drei fache ausgesät. Bei so dichter Aussaat muß natürlich die Beschaffenheit der Pflanzen leiden und Pilzkrankheiten richten um so größeren Schaden an, weil Licht und Luft keinen Zugang haben. Man empfiehlt mit Recht zur Erzielung recht kräfti ger, gutbewurzelter Gemüsepflanzen das Verschulen der selben. Leider werden dadurch die Pflanzen viel teurer, als die Kundschaft geneigt sein wird zu bezahlen. Bei Blumenkohl und Sellerie mag es noch angehen, weil das Publikum gewohnt ist, für pikierte Pflanzen dieser beiden Gemüse entsprechend höhere Preise zu bezahlen. Bei den anderen Gemüsen (von der Tomate abgesehen) ist es aber wohl für den Handelsgärtner, der Pflanzen verkaufen will, kaum durchführbar, zumal bei dem gegenwärtig bestehen den Mangel an Arbeitskräften. Ich habe mir schon im vorigen Jahre mit der Reihensaat geholfen, die bei einiger Uebung ziemlich rasch geht und infolge des gleichmäßig weiten Standes der Pflänzchen das Verschulen entbehrlich machte. Mit einem dünnen, glatten, runden, gleichmäßig starken Blumenstabe drücke ich in das recht sauber ge harkte Mistbeet Querreihen von 2% oder 3 cm Abstand ein und säe in diese die Samen mit 2% cm Abstand aus. Dann wird Erde aufgesiebt und die Fläche angedrückt. Die Samen kommen auf diese Weise gleichtief zu liegen und keimen sehr gleichmäßig. Gewiß ist dieses Verfahren wesentlich umständlicher, aber bei weitem nicht so zeitraubend, wie Breitsaat mit nachfolgendem Pickieren. Ein großer Uebelstand ist die sogenannte Schwarz beinigkeit der Sämlinge, die von einem Schmarotzerpilz, Pythium de Baryanum, verursacht wird. Wer erfahrungs gemäß alljährlich mit der Krankheit zu kämpfen hat, dem sei es empfohlen, die Aussaat lieber nicht in Mist- und Komposterde, sondern in gute Gartenerde vorzunehmen, die, wenn erforderlich, reichlich mit Sand zu vermischen ist. Gemüsepflanzen, welche im kalten Kasten gezogen wurden, sind viel stämmiger und beim Ausflanzen widerstandsfähi ger, als solche aus lauwarmen Kästen. Deswegen sollte man möglichst viel Aussaaten in kalte Kästen machen, so bald es irgend die Witterung erlaubt. Für diese Aussaaten sind vorzugsweise die Frühsorten der Kohlarten, des Wir sings und Kohlrabis zu benutzen. M. L. in W. Grüne oder trockene Hülsenfrüchte? In verschiedenen Fach- und Liebhaberzeitungen hat in der letzten Zeit ein Meinungsaustausch.darüber stattgefun den, ob es ratsamer sei, in der Kriegszeit die Hülsenfrüchte in grünem oder reifem Zustande zu ernten. Es wurde an geführt, daß die reife Bohne und Erbse ganz bedeutend mehr Eiweiß und Stärke enthielten. Ihr Wert als Nah rungsmittel sei deshalb viel höher, und deshalb sei es un bedingt notwendig, den Anbau der Hülsenfrüchte zum Grünpflücken zurückzustellen gegen den Anbau zum Zweck der Gewinnung der reifen Früchte. Es muß nun jedenfalls zugegeben werden, daß unsere Kriegsnahrung durch eine Vermehrung des Eiweißgehaltes eine willkommene Verbesserung erfahren würde. Also von diesem Standpunkt aus klingt die Empfehlung des An baues von Hülsenfrüchten zur Körnerernte sehr einleuch tend. Es ist ein großer Unterschied: ein Teller Sauerkraut ohne oder mit dicken Erbsen. Also bezüglich der Erbsen kann man mit der Empfehlung des Ausreifenlassens der Samen im allgemeinen einverstanden sein. Nicht allein wegen des Sauerkrautes mit und ohne, sondern vor allem auch deshalb, weil die Erbsen bei uns überall ausreifen und daher sichere Ernten ergeben, womit aber leider die Eis beinfrage noch nicht gelöst ist. Ganz anders liegt die Sache aber bei den Bohnen. Die Bohne ist in Deutschland in vielen Gegenden eine ziemlich unsichere Frucht, weil sie bei schlechter Witterung, in nas sen und kalten Sommern sehr unsicher reift. Nicht etwa nur in rauhen Gebirgslagen, wo ohnedies kein Mensch, der einige Kenntnisse im Gartenbau besitzt, es sich einfallen lassen wird, Bohnen zur Körnerernte anzubauen, son dern auch sonstwo im deutschen Durchschnittsklima, wenn es erlaubt ist, diesen Ausdruck zu gebrauchen. Es kann j geschehen und gehört nicht zu den Seltenheiten, daß eine I reiche Bohnenkörnerernte durch naßkaltes Spätsommer und Frühherbstwetter stark gefährdet wird, so daß sie ent- wed fällt, Pilze zent Feu< trac] reife wie Men die (ohn der Hüls Verl und Reif M H Hüls nach den: hältr dahe nich Hän Verl verh tigte reife sicht erset pflüc ein ! Volk grün sicht oder gern; wohl gefül einei Teil, reite ange häuf: falls wem eben weni gen Buse ertra Zent nach geno reife einei die 1 gehe 60 N Krai gegr schli Koh] ber auch Anfc im n nich wint wich tatic wärt