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DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau 188 Nr. 4 Nr. 47 u. 48 . . etwa 50 Zentner (25 kg) sehr licht dera des wir bese vorl Kiei schweren Tonboden . Lehmboden Sand- und Humusboden 40 30 kl z ui tr li H Bei Verwendung minderwertiger kalkhaltiger Dünge mittel, wie z. B. Mergelkalken, muß man die doppelte bis dreifache Menge geben, um annähernd gleiche Ergebnisse zu erzielen. Als Vorbedingung für den Erfolg der Kalkdüngung muß naturgemäß gefordert werden, daß der zu düngende Boden auch sämtliche anderen Pflanzennährstoffe enthält, denn Kalk allein kann beim Fehlen der anderen Kräfte eine Höchsternte nicht hervorbringen. Es ist ferner darauf zu achten, daß die Kalkdüngung niemals gleichzeitig mit Stall mistdüngung oder mit Ammoniakdüngung vorgenommen wird. Die Kalkung soll möglichst schon längere Zeit vor der Saat erfolgen, damit der Kalk Zeit hat, den Boden für die zu leistende Arbeit vorzubereiten. Am zweckmäßigsten ist es, die Kalkdüngung der Felder im Herbst auszuführen, und zwar vor dem Pflügen, denn wie oft kommt es vor, daß im Frühjahr die nötige Zeit zur Kalkung fehlt. Wird aber die Kalkdüngung ausnahmsweise im Frühling ausgeführt, so ist dafür zu sorgen, daß der Kalk durch Pflügen oder Eggen innig mit der Erde vermengt wird. Kalk und Humus die Grundlage für die Wirkung aller künst lichen Düngemittel bilden und daß der Kalk einer der für die Pflanzen unentbehrlichsten Kernnährstoffe ist, und viele unserer Kulturboden arm an Kalk sind, so erkennen wir leicht, von welch großer Wichtigkeit die Kalkdüngung für die Landwirtschaft und den Gartenbau ist. Ohne genügen den Kalfgehalt des Bodens* ist ein lohnender Ackerbau un denkbar. Der Kalk dient den Pflanzen nicht nur als unent behrlicher Nährstoff, sondern er verhindert auch die Bil dung pflanzenschädlicher Säuren und Salze im Boden, er verbessert die physikalischen Eigenschaften des Bodens und dessen mechanische Bechaffenheit, er vermittelt und begünstigt die Stickstoffumsetzung im Boden und dessen Anreicherung mit Stickstoff aus der Luft durch freudigeres Gedeihen der stickstoffsammelnden Pflanzen. Die Stärke der Kalkung, d. h. die Menge des anzuwen den Düngekalks richtet sich: 1. nach der Kalkarmut des Bodens, 2. nach der sonstigen Beschaffenheit des Bodens, 3. nach dem Kalkgehalt des anzuwendenden Materials. Bei Düngung mit hochprozentigem gebrannten Stück kalk (Aetzkalf) gibt man, um eine einige Jahre vorhaltende Wirkung zu erzielen, auf je 1 ha (100 qm) (20 » ) (15 . ) vor i geh phy ehe An voi Zw art | un< nie Zw die Ce an un pfl au wi hir ; se: da 01 he Hi Bi Di F: II ei A pflegen viel geringer zu sein, so daß die Fruchtbarkeit Scha den nimmt. Allgemein viel geringer eingeschätzt, in Wirklichkeit aber ein nicht hoch genug einzuschätzender Apfel ist der Boikenapfel! Ich kenne diese Sorte von frühester Jugend her; sie ist in meiner Heimat Bremen, den anstoßen den Gebieten der Provinz Hannover und Oldenburgs stark und von altersher eingesessen und verbreitet. Hohe, regel mäßige Tragbarkeit, wiederum mit einem Einschlag in die geschilderte Veranlagung der Sorten Landsberger, Blen heim, Edelapfel, fast ausschließlich wohlgebildete, voll ent wickelte Früchte zu bringen, ist hervorstechende Eigen schaft auch in geringeren, nicht so reichlich feuchten Böden. Außer dem Boikenapfel kenne ich nur noch den Prin zenapfel, der auch sonst ebenso mit hervorragenden Eigenschaften ausgestattet, und die nicht ganz ebenbürtige Baumanns Reinette, die gleichhart in bezug auf Unbilden der Witterung, Härte in der Blüte und gegen Windbruch der Frucht sind wie er. Diese Eigenschaften machen ihn mit der Champagnerreinette unter diesen auch sonst trefflichen Sorten zur besten für Wind- und Gebirgs lagen. Ferner ist es hier wieder die edle, an einen Calvill erinnernde Form und die hochgelbe Reifefärbung der bis in den Juni hinein haltbaren Frucht, die ihm einen so hohen Handelswert gibt. Wenn auch ein etwas geringerer Boden mit geringerer Lage genügt, so gedeiht unsere Sorte bei besten Erzeugungsverhältnissen glänzend. — Landsberger Reinette, gelber Edelapfel, Boikenapfel, diese drei möchte ich nach meinen vielseitigen Beobachtimgen als jene Sorten bezeich nen, die, wenn sie zusagende Verhältnisse haben, als ohne Mangel und deshalb beste aller gebräuchlichen Sorten be zeichnet werden können. Es folgen dann Schöner von Bos- coop, Prinzenapfel, Reinette von Blenheim. Danach kom men, mit mancherlei Wenn und Aber, Wintergoldparmäne, Baumanns Reinette, Cox' Orangenreinette. Diesen neun Sorten läßt sich Jakob Lebel als zehnte anschließen, falls man die runde Zehnzahl haben will. Aber Jakob Lebel ist kein Apfel, der es mit jenen an Adel des Geschmacks vergleichend aushält. Ihnen gegenüber ist er fast ein Wirt schaftsapfel. Aber das darf nicht zu Ungerechtigkeiten ver führen. Im Seebereich mit seinen heftigen Stürmen, wo selbst Prinzenapfel und Baumanns Reinette versagen, be währt sich als einzige Sorte noch Jakob Lebel. Er macht den Apfelbau selbst da noch möglich, wo man sonst auf Aepfel verzichten müßte. Erst nach diesen kommt das große Heer der „auch" guten Sorten: Stettiner, Fürstenapfel, Bellefleur, Ribston Pepping, graue französische Reinette, Zuccalmaglios Rei nette, Gravensteiner, die aber doch schon bedenkliche Mängel oder mehr örtliche Bedeutung haben, weil sie jene hohe Anpassungsfähigkeit vermissen lassen, die eine so große Sicherheit dafür bietet, daß die Neupflanzung keinen Mißerfolg bedeutet. So ist Zuccalmaglios Reinette zweifellos im Rheinlande hervorragend, versagt aber anderswo über aus häufig. Der grüne Fürstenapfel ist im badischen Ober lande eine der besten, vielleicht gar die beste Dauersorte, bewährt sich aber anderswo weniger. Die verschiedenen Formen des Stettiner (gelben, roten, grünen) leiden an Krebs, Gravensteiner beginnt zu spät mit dem Tragen, Bellefleur hängt zu tief in die Zwischenfrucht hinein. Bei allen diesen gibt es also Umstände, die ihre Pflanz- barkeit einengen; die gibt es bei Landsberger, Boikenapfel und Edelapfel kaum. — ; si S t; kief tanr form Mei ren betr von an s falls Fici barl auc ! ven edh He? geri ! seir der wui gew | nor grö Jur Hexenbesen. Als Hexenbesen bezeichnet man in den verschieden sten Gehölzen auftretende, dicht besenartig verzweigte Partien der Krone, welche sich auffällig von deren normal gebildeten Teilen abheben. Die volkstümliche Bezeichnung Hexenbesen läßt vermuten, daß der Aberglaube früherer Zeiten diese auffälligen Bildungen mit übernatürlichen Ein flüssen in Verbindung gebracht hat, die angeblich von den Waldunholdinnen oder Waldverderberinnen (das eben be deutet das Wort Hexe) ausgeübt wurde. Bei der großen Verehrung, die unsere Altvorderen für den Wald und über haupt alle Bäume hegten, braucht uns diese Neigung, die Ursache einer augenscheinlich nicht eben selten den Bäu men widerfahrenen Unbill zu erklären, nicht in Erstaunen zu setzen. Die Hexenbesen sind nun teils die Folgeerscheinungen parasitärer Einflüsse, teils sind sie nichtparasitären Ur sprungs. Im letzteren Falle verdanken sie Knospenvariatio nen oder Mutationen ihre Entstehung, das heißt der in man chen Knospen schlummernden Eigenschaft, Sprosse oder Sproßsysteme zu erzeugen, die in wesentlichen Eigenschaf ten von dem normalen Sproßtyp der betreffenden Art ab weichen. Aehnlich wie es auch Samenkörner gibt, in denen die Fähigkeit ruht, Pflanzen hervorzubringen, welche be züglich ihres Wuchses von der gewöhnlichen Form der Stammart sich bedeutend unterscheiden — ein Umstand, der bei der zufälligen Entstehung von Pflanzenspielarten eine Wichtigkeit, Stärke und Zeit der Kalkdüngung. Von E„ P f y f f e r in Altishofen. Trotzdem im letzten Jahrzehnt der Düngung viel Auf merksamkeit geschenkt wurde, ist die Kalkdüngung noch immer ein Stiefkind der Düngung geblieben. Ohne Kalk oder Kalksalze ist aber weder das pflanzliche noch das tierische Leben denkbar. Wenn wir in Betracht ziehen, daß