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Nr. 3 u. 4 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau 15 höchster Anspannung der Beitragspflicht aller Mitglieder wohl er reichen könne. Herr Beckmann zeigt des näheren, daß die Spezialvereine doch zunächst an sich denken müßten, um ihre eigenen Angelegenheiten zu gesunder Entwicklung zu bringen. Die Notwendigkeit der Be reitstellung großer Mittel für den RDG müsse er anerkennen. Wenn man aber nicht mit einem jährlichen Etat von 20 000 bis 25 000 Mark rechnen könne, würde man schwerlich viel erreichen. Exzellenz Thiel findet die Summe für nicht zu hoch gegriffen; denn wenn der Reichsverband, gedeihen wolle, müsse er sich vor allem eine geeignete Persönlichkeit verpflichten, die ihre ganze Kraft dem Verbände widme. Es wird beschiessen, bei den angeschlossenen Vereinen und in der Fachpresse Aeußerungen über die Organisation und Tätigkeit des Reichsverbandes herverzurufen und das eingegangene Material durch den engeren Vorstand zu einem Entwurf ausarbeiten zu lassen. Herr Weiß bedauert, daß Herr Dr. Fritz Graf von Schwerin als 'Außenstehender in der Leipziger Sitzung der „Deutschen Dahlien- Gesellschaft“ so scharfe Kritik an dem Reichsverbande geübt habe; I mitzuhelfen habe er leidet stets abgelehnt. B Hachunterrichtswesen ft * Die Einrichtung von Gärtnerlehrlingsprüfungen im Bezirk Her Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen. Die Landwirt- j schaftskammer für die Provinz Westfalen trat am 19. 12. 16 im Lan desbause zu Münster zu ihrer dritten Kriegstagung zusammen. Die Versammlung beschloß nach einem Referat des Gärtnereibesitzers Stoffregen-Dortmund die Einrichtung von Prüfungen für Gärtner- | lehrlinge für den Dienstbezirk der Kammer. Gründung einer Obst- und Gemüsetrocknungsanlage f.ür den Kreis Flensburg. Der Kreistag beschloß die Errichtung einer Trocknungs- anlage für Obst- und Gemüse. Die Kesten, einschließlich des Grund erwerbs belaufen sich auf 80 OCC Mark. Der Betrieb soll, da die er forderlichen Räumlichkeiten in der früheren Holzbearbeitungsfabrik' in Pattburg bereits vorhanden sind, schon im Januar 1917 aufge- nemmen werden. Das Einfuhrverbot für Gartenbauerzeugnisse in Oesterreich- Ungarn. Unter dem 25. Februar 1916 erließ die deutsche Regierung eine Verordnung über das Verbot der Einfuhr entbehrlicher Gegen stände, von der auch der Gartenbau betreffen wurde. Das vom | Reichskanzler herausgegebene Verzeichnis der verbotenen Einfuhr waren enthält auch lebende Pflanzen und Erzeugnisse der Ziergärt nereien nach den Zolltarifnummern 38, 39, 40—44. Das sind Palmen, Azaleen, Lorbeerbäume, Forstpflanzen, Rosen, Obstbäume und Sträu cher, Allee-, Park- und andere Zierbäume und Sträucher, Topfpflan zen, Cycasstämme, Pfropfreiser, Stecklinge, Orchideenbulben, Schnitt blumen, Bindegrün, Cycaswedel und Blumen, Blätter usw. zu Binde oder Zierzwecken bearbeitet, deren Einfuhr auch heute noch bei uns untersagt ist. Jetzt hat die Regierung von Oesterreich-Ungarn ein gleiches Einfuhrverbot erlassen, und zwar unter dem 19. Dezem ber 1916. Es geht noch weiter, als das deutsche Einfuhrverbot, denn während wir Gemüse, Obst und Sämereien freigelassen haben, hat man in Oesterreich-Ungarn auch das Obst, einschließlich der Süd früchte unter das Verbot gestellt (Pos. 9 b. 1—18, 35, 37—39); des gleichen Trüffeln und Dörrgemüse (Pos. 40, 44 a). Man ist in Bezug aut diese Waren ja in Oesterreich-Ungarn besser gestellt als wir. Im übrigen schließt sich die österreichische Verordnung ganz an die unsrige an. Verboten ist die Einfuhr von Zierblumen, frisch und ge trocknet, Zierblattwerk, -Gräsern, -Zweigen, frisch und getrocknet, | sowie lebenden Gewächsen aller Art, und, im Gegensatz zum deut- i sehen Verbot, auch Blumenzwiebeln, sowie künstlichen Blumen, die auch das deutsche Verzeichnis aufweist. Die Zollämter sind an gewiesen, unter berücksichtigenswerten Umständen Ausnahmen zu gestatten, und zwar die Hauptzollämter, wenn der Wert der auf ein mal einzuführenden Sendung 50 Kronen, die Finanzlandesbehörden, wenn der Wert der Sendung 500 Kronen nicht übersteigt. Andere Ausnahmen bedürfen der Bewilligung des Finanzministeriums. Die I Verordnung ist sofort in Kraft getreten. Für unsere Ausfuhr ist das i Verbot auch einschneidend, denn noch im ersten halben Jahr 1914 betrug die Ausfuhr von Palmen 691 dz, Azaleen, und Lorbeerbäumen 1234 dz, Forstpflanzen 6200 dz, Rosen 823 dz, Obstbäumen und Sträuchern 1403 dz, Zierbäumen 1140 dz, Topfpflanzen, Pflanzen mit Topfballen 1898 dz, Cycasstämmen, Pflanzen mit Erdballen, Pfropf reisern, Stecklingen 1913 dz, Blumenzwiebeln 623 dz, frischen Blumen 402 dz, Bindegrün 64 dz, zubereiteten Blumen, Blättern usw. 325 dz, das macht auf das erwähnte halbe Jahr allein 16 776 dz, die eine statt- ; liehe Einnahme darstellen. Wenn nun auch mit Kriegsausbruch diese i Ausfuhr gelitten hatte, so ist sie doch nicht gänzlich eingestellt wor- | den, und das '/erbot bringt uns infolgedessen Nachteile, die in der 1 Kriegszeit, wie andere auch, ertragen werden müssen. P. 1 Geschäftsnachrichten, Sorau (N.-L.). Gärtner Sickvoß in Kunzendorf hat die Gastwirt schaft „Rautenkranz“ mit Ländereien übernommen. Er will neben dem Betriebe der Gastwirtschaft eine Handelsgärtnerei anlegen. Prag. Selecta, Gesellschaft für Pflanzenzüchtung, G. m. b. H. Kürzlich hat die konstituierende Generalversammlung der „Selecta“, Gesellschaft für Pflanzenzüchtung, G. m. b. H., stattgefunden. Der Zweck der Gesellschaft ist die Zucht von Saaten und Samen aller Art Feldfrüchte, sowie Samen und Saaten von Gartenpflanzen. Zu diesem Behufe pachtet die Gesellschaft die Herrschaft Pischely auf eine längere Reihe von Jahren. Gründer der Gesellschaft ist Herr Richard Mattencloit-Ubelly, Großgrundbesitzer in Pischely und Radomeritz. Die Generalversammlung ernannte zu Geschäftsführern: Alfred Edlen von Schebek, Großgrundbesitzer in Zbraslawitz-Hodkov, Vladimir Stand, Großkaufmann in Prag, Wenzel Mara, Direktor der Boden abteilung der Mährischen Agrar- und Industrie-Bank, Filiale in Prag. Im Aufsichtsrat fungieren: Richard Baron Mattencloit-Ubelly als Vor sitzender, Adalbert Graf Thun-Hohenstein und Dr. Josef Jelinek, Pro fessor der Technik. Handelsregister-Eintragungen. Bernau, Mark. In unser Handelsregister Abteilung A ist am 13. 12. 16 unter Nr. 79 eingetragen die Firma „Bertha Großmann, Han delsgärtnerei, Obst- und Gemüsegrcßhandlung in Bernau“. Inhaber: Frau Bertha Katharina Großmann, geb. David, verehel. Handelsgärt- nerin in Bernau, und ferner: dem Handelsgärtner Reinhold Großmann in Bernau ist Prokura erteilt. Elbing. In unser Handelsregister Abt. A ist am 12. 12. 16 bei der unter Nr. 133 eingetragenen Firma H. Holzrichter in Elbing die verw. Frau Anna Zelmer, geb. Kirstein, in Elbing als Inhaberin der Firma eingetragen. Quedlinburg. In unser Handelsregister B. ist am 20. 12. 16 unter Nr. 39 die Firma H. Korte, Ges. mit beschränkter Haftung, Samen anbau und Kulturen, Handel mit Sämereien für In- und Ausland, Futtermittel, Landesprodukte in Quedlinburg, eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb des bisher von dem Kaufmann Hermann Korte in Quedlinburg betriebenen Geschäftes, Samenhandlung, Anbau und Kulturen, Fabrikation von Futtermitteln und Handel mit Landesprodukten, Abschluß ander weiter damit direkt oder indirekt zusammenhängender Geschäfte. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark. Geschäftsführer ist der Kaufmann Hermann Korte in Quedlinburg. Der Gesellschaftsvertrag ist am 31. Oklober/4. Dezember 1916 festgestellt. Die Bekannt machungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsan zeiger und das amtliche Quedlinburger Kreisblatt, nach dem Ermessen des Geschäftsführers auch in der Anhaitischen Harzzeitung. Bei der Schriftleitung des „Handelsgärtner“ eingegangene Preisver zeichnisse usw. Wilhelm Alms, Frankfurt a. M.-Oberrad, Samenhandlung; Engros- Preisverzeichnis 1917; Karl Beck & Cie., Samenbau und Handlung in Quedlinburg; Haupt preisverzeichnis (Engroskatalog) für 1917. Martin Grashoff, Quedlinburg, Engros-Samenkatalog 1916—1917; J. Kastner, Landstuhl, ältestes Landstuhler Moorerde - Versand geschäft. Preisverzeichnis und Reklameschrift über Moorerde; Ph. J. Körber, Frankfurt am Main; Samenhandlung, Preisliste 1917. Max Komacker, G. m. b. H, in Wehrden a. d. Weser. Engrosverzeich- nis 1916—17 über Sämereien und Baumschulartikel; Heinrich Mette in Quedlinburg; . Hauptkatalog Frühjahr 1917; Friedrich Römer, Samenbau und Handlung, Quedlinburg; Engros preisverzeichnis 1916—17. H. Wehrenpfennig in Quedlinburg, vormals Sattler und Bethge A. G.; Hauptpreisverzeichnis für 1917; Weigelt & Co., Erfurt, Hauptpreisverzeichnis über Sämereien. " Jubiläen. Einhundertundfünfzigjähriges Geschäftsjubiläum. Im Hinblick auf das 150jährige Bestehen ihres Geschäftes fügte die Firma Ge brüder Ziegler, Samenhandlung, A. G. in Erfurt, der im Jahre 1867 errichteten Gebrüder Zieglerschen Stiftung den Betrag von 30 000 Mark hinzu, so daß die genannte Stiftung jetzt 73 000 Mark beträgt. Eine weitere Stiftung für den Kreis ihrer Arbeiter steht von Seiten der Firma in Aussicht. Hamburg. Herr Joh. Frost, Gartenbau, Winterhuderweg 68, feierte sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. Verstorbene: Alexander Kamrowski, Landschaftsgärtner in Marienwerder; Karl Kneip, Gärtnereibesitzer in Biebrich; Hermann Kühle, Gärtnereibesitzer in Oranienburg; Heinrich Kuhnen, Gärtnereibesitzer in Altena i. W.; Karl Lehmann, Gärtner in Braunschweig; Adolf Rauschenbach, Gärtnereibesitzer in Drescha; Friedrich Michael Terfort, Handelsgärtner in Osnabrück; Kurt Walther, Gärtner in Jena. K. A. Weissig, Gärtnereibesitzer in Großenhain in Sachsen; Andreas Zeidler, Gärtnereibesitzer in Rendsburg, im Alter von 77 Jahren; Paul Zoske, Landschaftsgärtner in Leipzig.