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> u. in Be ner«. g tiert, ollen Nik. gen- 1897 n reschn. tr. 3 >11 geb. oval, — 35. —40. —40 , ä 1 A r Größe od.ova —25 Kiefe: ibunden D(1 VO1 -20 4 kgrün, usw. nen, ße 222 r 4146 apier ben sor- • Nachn. Be. 1903 haben Irfolg. Nr. 3 u. 4 Freitag, den 19. Januar 191". XIX. Jahrgang. Der Handelsgärtner Inserate Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Begründet von Otto Thalacker. — Verlag: Thalacker & Schwarz, Leipzig-R , Comeniusste. 17. Das Abonnement gilt fortlaufend u. kann nur durch Abbestellung 14 Tage vor Jahresschluß aufgehoben werden. 30 Pfennige für die vier gespaltene Nonpareille-Zeile, auf dem Umschlag 40 Pfennige, im Reklameteil M. 1.— für die zweigespaltene 105 mm breite Petit-Zeile. Abonnementspreis bei direktem Bezug vom Verlag: für Deutschland, Oesterreich und Luxemburg M. 5.—, für das Ausland M. 8.—, durch die Post oder den Buchhandel M. 20.— pro Kalenderjahr. Ausgabe jeden Freitag. Beachtenswerte Artikel in vorliegender Nummer: Erfahrungen mii Tomatensorten. — Rhenania Phofphat. — Besprechung wich tiger Gemüsesorten. I. Rechtspflege: Die Anzeigepflieht bei der Huftpflichtversicherung. — Die Abwälzung der Umsatzsteuer bei Waren mit Höchstpreisen. Kleinere Mitteilungen. — Vereine und Versammlungen. — Fachunterrichtswesen. Handelsnachrichten. Erfahrungen mit Tomatensorten. Von einer guten Tomatensorte werden folgende Eigen schaften verlangt: 1. Frühe Reifezeit, 2. reiche Tragbarkeit, 3. Wider standsfähigkeit der Früchte gegen den Befall durch den Kartoffelpilz (Phytophthora infestans), welcher Fäulnis der Früchte verursacht, 4. möglichst große Früchte, 5. glatte, runde Form der Früchte, 6. gute Färbung, 7. angenehmer Geschmack, 8. Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen kaltes, nasses Sommerwetter. Wir verlangen also allerhand, und es ist kein Wunder, daß es nur wenige Sorten gibt, die wirklich allen Ansprü chen, auch nur einigermaßen, genügen. Ich habe im letzten Sommer 25 Sorten ausprobiert und will nachstehend über das Ergebnis einiger Sorten kurz berichten. Der Sommer 1916 war bekanntlich in ganz Deutschland für die Tomaten kultur wenig günstig. Der Juni, welcher die Pflanzen zu rascher Entwicklung bringen soll, war kalt und naß. Auch der Juli war nicht viel wärmer, und stellenweise zu trocken. Der Ansatz der Früchte erfolgte daher im allge meinen vil zu spät. Gerade die zuerst erscheinenden Blütenstände versagten in nicht ganz geschützten Lagen fast vollständig, die Blüten fielen unbefruchtet ab, oder die jungen Früchtchen hatten dieses Schicksal. Als sehr wetterfeste und reichtragende Tomatensorte gilt DänischeExport. Ich hatte das Saatgut aus drei verschiedenen Quellen bezogen. Aber nur die Sämlinge aus einer einzigen Quelle befriedigten vollständig. Aller dings blieben auch bei diesen die mittelgroßen, glatten, runden Früchte wesentlich kleiner, als in anderen Jahren. Die Fruchtfäule verschonte diese Sorte fast vollständig. J u 1 i - M a.t a d o r. Zwar im Juli reifte keine einzige Frucht, trotzdem ich starke, im Topf vorkultivierte Pflan zen verwandte. Die ersten reifen Früchte hatte ich Mitte August. Aber die Ernte war bei dieser starkwüchsigen Sorte sehr zufriedenstellend, und vom Fäulnispilz wurden die glatten, runden, mittelgroßen Früchte, die traubenartig zusammenstehen, gar nicht befallen. Färbung und Wohl geschmack der Früchte ließen nichts zu wünschen' übrig. Der Ertrag war höher, als bei Dänischem Export. Das Wachstum dieser Sorte war außerordentlich kräftig. Stirling Castle. Diese Sorte ist noch wenig verbreitet. Sie bewährte sich in diesem Sommer gut. Denn sie brachte zahlreiche große, glatte Früchte an der Pflanze zur Reife. Allerdings war sie auch nicht ganz frei von der Fruchtfäule. Die Sorte Komet ist reichtragend. Die Früchte sind groß, allerdings nicht ganz glatt, und die ersten reifen Früchte pflückte ich erst in der zweiten Augusthälfte. Eine sehr große Anzahl gut entwickelter Flüchte ließ ich nach der Ernte noch nachreifen. Faulige Früchte gab es nur sehr wenig. Die Sorte ist empfehlens wert. Von Alice Roosevelt bezog ich den Samen aus zwei verschiedenen Quellen. Die Pflanzen zeigten deut liche Unterschiede in der Tragbarkeit. Die eine Gruppe brachte zahlreiche Früchte, litt aber stark durch Fäulnis; die andere sehr wenige und faulte auch. Die größte Zahl der Blüten an den zuerst erschienenen Blütenständen fiel unbefruchtet ab. Von Anfang August an begannen dann die Pflanzen der einen Bezugsquelle doch noch Früchte an zusetzen. Die anderen aber versagten fast vollständig. Ich hatte von dieser Sorte auch noch etwas Samen eigener Ernte ausgesät, welche ich aus gutentwickelten Erstlings früchten des Vorjahres entnommen hatte. Diese Pflanzen brachten ihre Früchte schon von Anfang August an und be friedigten auch am besten bezüglich der Erntemenge. Die Anzahl der kranken Früchte war wesentlich geringer, als bei den anderen Pflanzen der gleichen Sorte. Leider hatte ich nur wenig Pflanzen aus eignem Saat gut. Es scheint mir aber ratsam, aus dem Ergebnis den Schluß zu ziehen, daß es das zweckmäßigste ist, wenn jeder Tomatenanbauer sein Saatgut von den Sorten, die sich bei ihm am besten bewähren, selbst gewinnt, und zwar natür lich nur aus den am besten ausgebildeten, zuerst gereiften Früchten. Die Sorte Erste Ernte trug verhältnismäßig reich lich. Die Früchte erreichten aber bei weitem nicht die Größe wie sonst. Die Königin der Frühen litt sehr stark unter Fäulnis. Der Fruchtansatz war gut. Die ersten Früchte konnten auch schon zeitig geerntet werden. Aber die Frucht ist ziemlich stark gerippt. Ich werde sie daher nicht wieder anbauen. Auch die Verbesserte Geisenheimer weist die letztangeführte unangenehme Eigenschaft auf. Auch faulte sie stark. Die Ernte war daher nur sehr mäßig. Die flachgebauten, stark gerippten Früchte neigen überhaupt viel mehr zur Fäulnis als die glatten. Das liegt, wie mir scheint, einfach an der Form der Frucht. Der Kelch liegt bei den gerippten Früchten viel tiefer, als bei den glatten. In der Vertiefung sammelt sich bei Regenwetter etwas Wasser an und bleibt bei kaltem Wetter stundenlang stehen. Auch in den tiefen Falten der Früchte können sich natürlich Wassertropfen länger und besser halten, als an der glatten Oberfläche runder Früchte. Die Folge ist, daß die Samensporen der Phytophthora in den Wassertropfen leicht zur Keimung gelangen. Am meisten wird das an der Kelchseite der Frucht der Fall sein, und von hier aus be ginnt dann die Frucht zu faulen. Vorzügliche Sorten sind Sonnengold und Sun- r i s e. Beide reifen früh und bringen zahlreiche mittel große, glatte Früchte. Die Sorte Lukullus hatte ich in etwa 20 Pflanzen an einer warmen Südmauer angepflanzt, und etwa ICO Pflanzen