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29 u.3 XIX. Jahrgang Freitag, den 20. Juli 1917 Nr. 29 u. 30 Der Handelsgärtner Abonnementspreis Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Beuründet von Otto Thalacker. — Verlag: Thalacker & Schwarz. Leipzig-R., Comeniusstr. 17. DasAbonnement gilt fortlaufend u. kann nur durch Abbestellung14Tage vor Jahresschluß aufgehoben werden. Beachtenswerte Artikel in vorliegender Nummer. I ist vom Verlage des Handelsgärtners. Leipzig, Comenius- . , straße 17 I, zu erfahren, wenn das erforderliche Porto ein- Achtet auf die nenaersonia-Krankheit der Himbeersiraucner! 1, . 1 gesandt wird. s 88, II rit tner. liehe nen: Q Itt ibrik 2. ae oder den Buchhandel M. 20.— pro Kalenderjahr. Ausgabe jeden Freitag. d-u bau :b 2 mal r Gärtn inen un ibildung andwin lige od nanen Anme sn Schn shstunde Zar Kohlenversorgung der Gärtnereien im Winter 1917-18. Sind die Gärtner der Meldepflicht über ihrenVerbrauch an Kohlen unterworfen ? Rechtspflege: Die Lieferfristen bei Lieferungsverträgen über Dlingeminel. Bücherschau Mir? oder Mich? — Die Tittel-Pfropfung, nebst Anhang über Pflege und Düngung der Obsibäume. Handelsnachrichten: Zar Einfuhr von Blumenzwiebeln aus Holland usw. Personalien. — Ehrentafel. — Fragekasten der Abonnenten. Sind die Gärtner der Meldepflicht über ihren Ver brauch an Kohlen unterworfen? Schon in einer der letzten Nummern des „Handelsgärtners“ haben wir uns mit der Frage der Kohlenverteilung vom Standpunkt des „Handelsgärtners“ aus beschäftigt, denn sie ist für ihn mit eine Lebensfrage und Kohlennot ist für ihn gleichbedeu tend mit einem Betriebsnotstand. Inzwischen ist eine anderweite Regelung eingetreten, auf die wir hier zu sprechen kommen wollen. Der Reichs kanzler hat unter dem 20. Juni 1917 in der Person des Inserate 30 Pfennig für die vier gespaltene Nonpareille-Zeile, auf dem Umschlag 40 Pfennig, im Reklameteil M. 1.— für die zweigespaltene 105 mm breite Petit-Zeile. )d IU, [II Station Breme Achtet auf die Hendersonia-Krankheit der Himbeersträucher! Diese Krankheit ist parasitärer Natur und wird von einem Pilz, Hendersonia Rubi, verursacht. Der Pilz be- ginnt sein Zerstörungswerk im Hochsommer. Auf den jungen Schößlingen entstehen kleine, anfänglich leuch tend rote Flecken. Diese breiten sich schnell nach allen Seiten aus. Nach dem Laubfall im Herbst verfärben sich diese Flecken allmählich ins Graurötliche und werden schließlich fahlgrau und weißlich. Dann beginnt die er krankte Rinde abzublättern und die mit den Flecken stark besetzten Ruten vertrocknen. Die Folge ist eine je nach der Anzahl der abgestorbenen Ruten größere oder gerin gere Verminderung der Ernte, die sich bis zu gänzlichem Ernteausfall steigern kann. Die Bekämpfung der Krankheit ist in der Hauptsache leider auf .das Ausschneiden der erkrankten Ruten im Sommer beschränkt. Die ausgeschnittenen Ruten müssen sofort verbrannt werden. Keinesfalls dürfen die Ruten bis zum Winter stehen bleiben, weil dann die Winter- sporen des Pilzes massenhaft ausgestreut werden. Zur Vorbeugung werden Bespritzungen mit ein- bis zweipro zentiger Kupferkalkbrühe empfohlen. Damit soll man so fort bei beginnender Belaubung der Sträucher anfangen und sie je nach der Witterung alle 8 bis 14 Tage wieder holen. Dabei ist darauf zu achten, daß nicht nur die Blät ter, sondern auch die Stengel der jungen Schößlinge ordentlich benetzt werden. Da Kupfervitriol jetzt nicht aufzutreiben ist, so muß es durch Perocidlösung vertreten werden, und zwar durch eine zwei- bis dreiprozentige Brühe. Bezüglich deren Her stellung wird auf den in Nr. 25/26 dieser Zeitschrift veröf fentlichten Aufsatz verwiesen. Eventuell wäre auch eine Spätwinterbehandlung der Fruchtruten durch Bespritzung mit einer einprozentigen Formaldehydlösung (ein Liter des käuflichen Formaldehyds auf einen Hektoliter Wasser) zu versuchen. Die Bespritzung müßte kurz vor dem ersten Beginn des Laubausbruchs, also je nach der Witterung etwas vor oder nach Mitte März ausgeführt werden. Auch Schwefelkalkbrühe wird zu diesem Zwecke empfohlen, und zwar in dreiprozentiger Lösung, also 3 Liter auf 100 Liter Wasser. Vielleicht würde sich auch das vom Deut schen Pomologenverein (Sitz Eisenach) gegen den ameri kanischen Stachelbeermehltau ausprobierte Mittel gegen die Hendersonia-Krankheit bewähren. Die Bezugsquelle Die Erfahrung hat bisher gelehrt, daß hauptsächlich solche Himbeeranlagen von der Hendersonia-Krankheit befallen werden, welche mit Stall- oder Abtrittsjauche überdüngt wurden, also auf diese Weise mit Stickstoff überernährt wurden, die anderen Hauptnährstoff.e aber nicht in ausreichendem Maße erhielten. Eine sachgemäße Volldüngung mit reichlicher Phosphorsäure-, Kali- und Kalkzufuhr, also nicht eine einseitige Stickstoffdüngung, gilt daher als sehr wichtiges Mittel, die Pflanzen gegen die Hendersonia-Krankheit weniger anfällig zu machen. X. Y. Z. Zur Kohlenversorgung der Gärtnereien im Winter 1917-18. Zu dieser Angelegenheit schreibt uns der Hilfsaus- , schuß für die Einfuhrbewilligung von Blumenzwiebeln aus Holland: „Wie ein drohendes Gespenst erhebt sich immer mehr die Frage nach der Beschaffung von Heizmaterial für den Winter, und es muß leider offen ausgesprochen werden, daß die Lage hierin eine sehr ernste ist. Man betrachte dies nicht als unnötige Schwarzseherei, die Tatsachen rechtfertigen die vorhandene Besorgnis leider durchaus. Die Versorgung der Bevölkerung mit Heizmaterial bleibt die erste und Hauptaufgabe der in Betracht kommenden Stellen, und auch diese Versor gung wird, wie die bisher vorliegenden Bekanntmachun gen zeigen, auf das alleräußerste beschnitten werden. Daß unter diesen Umständen die Gärtnerei nicht in dem bisherigen Umfange beliefert werden kann, dieser Ge wißheit sollte man überall klar ins Auge sehen. Die nächsten Wochen werden hierüber weitere Entschei dungen bringen. Was im Interesse der Aufrechterhal tung der gärtnerischen Betriebe getan werden kann, geschieht in jeder nur möglichen Weise. Ob diese Be strebungen zu einem Erfolg führen werden, muß heute noch dahingestellt bleiben.“ Auch die Schriftleitung des „Handelsgärtners“ hat | sich mit einer Eingabe an den Herrn Reichskommissar ge- I wandt und hofft, den Lesern demnächst weitere Mitteilun- | gen machen zu können. u uad d (s nms. findet I ■ . . . - - ... ,- ■ ver ia und Luxemburg M. 5.—, für das ™ Ausland M. 8.—, durch die Post ngw bei direktem Bezug vom Verlag: .. 1" für Deutschland, Oesterreich