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66 DER HANDELSGÄRTNER, Handelszeitung für den deutschen Gartenbau Nr. 17 u. 18 Nr. 1 allen Dingen ergeht an jeden Handelsgärtner die ernste Mahnung: Ehe du den Kauf abschließt, ziehe Erkun digungen ein, wie es mit der W ertzuwachs- steuer steht? Laß dir darüber vom Verkäufer be stimmte, bindende Erklärungen abgeben. Sind sie wahr heitswidrig, so macht er sich des Betruges schuldig und kann strafrechtlich verfolgt werden. Stellt sich bei den Erörterungen eine Steuerpflicht heraus, so verlange, daß 2 Prozent des Kaufpreises gericht lich oder beim Notar, der den Kauf abschließt, für die Wertzuwachssteuer hinterlegt werden und zahle nicht eher, bis du dich überzeugt hast, daß es geschehen ist. Oder vereinbare, daß der Betrag vom Kaufgeld bis zur Erledigung der Steuerpflicht von dir zurückgehalten wird. Nur auf diese Weise ist ein Schutz gegen eine spätere In anspruchnahme möglich. Die Regierung hatte die Bestimmung aufnehmen wol len, daß die Auflassung so lange gesperrt werden solle, bis eine Bescheinigung der Steuerbehörde vorliege, daß die Steuer nicht geschuldet oder für dieselbe Sicherheit ge leistet sei. Der Reichstag nahm diese Bestimmung in dessen nicht an, weil dadurch unter Umständen der ge samte Grundbuchverkehr auf Monate öder Jahre hinaus gesperrt werden würde. Es bleibt also zurzeit eine Sicherung nur in der oben | angedeuteten Weise übrig, die niemand außer acht lassen-] darf, der sich vor Schaden bewahren will. P. Praxis und Wissenschaft Gemüsegärtnerei, Feldgemüsebau und Großhandel. Von A. Janson, z. Z. im Felde. Wer die wirtschaftliche Lage des Gemüsebaues richtig beurteilen will, muß sich darüber klar sein, daß es der gärt nerische Gemüsebau nur zum kleinen Teil ist, welcher den Verbrauch versorgt. Neben ihm stehen als Wettbewerber der bäuerliche Gemüsebau, insofern, als er über den Bedarf | des eigenen Haushalts baut und den Ertragsüberschuß ab setzt, der Kleingemüsebau, der von jeher breite Kreise mit ; Gemüse selbstversorgt hat und der gerade jetzt im Kriege eine hochbedeutsame Rolle spielt, der Feldgemüsebau als Großerzeuger, und die beträchtliche Einfuhr. Wer Kenner der wirtschaftlichen Verhältnisse des Ge müsebaues ist und gleichzeitig den Gemüseverbrauch und -handel kennt, wird mir beistimmen, wenn ich behaupte, daß etwa 42 % unseres gesamten deutschen Gemüsever brauchs von der eigenen Wirtschaft erzeugt wird (man denke an die unzähligen Bauern- und Gutsgärten, die Klein- und Hausgärten!), 14 % von dem bäuerlichen Gemüsebau als Ueberschuß gestellt wird, 19 % der landwirtschaftliche, also der eigentliche Großgemüsebau stellt, 11 % die Ge müseeinfuhr zur Versorgung beiträgt, so daß nur etwa 14 % von unserer gärtnerischen Gemüseerzeugung besorgt wird. 14 % ist viel! Und doch ist es herzlich wenig, wenn man den Gemüseverbrauch ins Auge faßt, und wenn man ferner jene 42 % in Abzug bringt, welche aus dem Handei ganz und gar scheiden, weil sie überhaupt nicht in den Handel gelangen. Anderseits würden diese 14 % einen wirtschaftlich hochwichtigen Faktor darstellen, wenn nicht aus Gründen, die nachfolgend besprochen werden sollen, Feldgemüsebau und Gemüseeinfuhr entscheidend in der Hand des Groß handels lägen. Allerdings ist, diesen Einfluß mildernd, zu bemerken, daß der Feldgemüsebau einen wesentlichen An teil seiner Gesamterzeugung an die Industrie abgibt, also an die fabrikmäßige Herstellung von Dörr- und Dosen gemüse, Sauerkraut und Dauergurken. Dem Großgemüsebau, wie ihn manche Gegenden der Provinzen Hannover, Sachsen, Holstein, Ostpreußen u. a. m., die Bundesstaaten Bayern, Hessen vornehmlich pflegen, ist in den Seltensten Fällen Gelegenheit gegeben, sein Erträg nis im kleinen an den Verbraucher unmittelbar abzusetzen. Dazu sind die Entfernungen zum Absatzort zu groß, und ebenso die Mengen, die sich durch pfundweisen Verkauf und nach Stück nicht so ohne weiteres, ohne ein Heer von Mittlern, wie sie der Handel zur Verfügung hat, verwerten lassen. Aus diesen Gründen ist der Großgemüsezüchter hinsichtlich des Absatzes dem Händler ganz und gar aus geliefert. Demselben Händler, welcher auch die Einfuhr vom Auslande ganz und gar in Händen hält. Zieht man jene Mengen ab, welche vom Feldgemüse bauer der Gemüsedauerwarenindustrie geliefert wird, so bleiben immer noch etwa 24 % des gesamten Gemüsever brauches übrig, die durch die Hände des Großhandels gehen, gegenüber 14 % aus der Hand des Gärtners und jenes Gelegenheitsgemüsezüchters, den wir im Klein landwirt kennen, der die Ueberschüsse seines Gartens in die Stadt liefert. Daß er nicht etwa eine zu geringe Rolle spielt, lehren uns die ständig wiederkehrenden Klagen der Berufsgärtner über diesen steuerfreien Wettbewerb. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß in den Händen des Großhandels eine viel größere wirtschaftliche Bedeutung; ein wesentlich nachhaltigerer Einfluß liegt, als in jenen der Gemüsegärtner. Und dieser beherrschende Einfluß wird dadurch weiterhin verstärkt, daß er beim Handel in ver hältnismäßig wenige Hände gegeben ist, während es der Gärtner mit einem verhältnismäßig sehr geringen Versor gungsgebiet sehr viele gibt. Dazu herrscht die bedauer liche Erscheinung vor, daß diese nebeneinander gehen, ob wohl ihr eigenes Interesse ihnen gebietet, miteinander zu gehen und zu handeln, wohingegen der Großhandel seine wirtschaftlichen Interessen gemeinsam verfolgt, und zwar oft in einem Mäße, daß man von einer Monopolisierung selbst großer Städte durch einige wenige Firmen sprechen kann. —- Zwischen gärtnerischem Kleingemüsebau und land wirtschaftlicher Erzeugung sind noch andere tief einschnei dende Unterschiede als nur die, daß ersterer unmittelbar an den Verbraucher liefert oder doch der weitaus großen Mehrzahl zu liefern pflegt, wodurch er den gewaltigen Vor teil genießt, den im Vergleich zum Großhandelspreis sehr hohen Kleinhandelspreis zu erzielen, während letztere sich mit den Großpreisen begnügen muß. Was für Unter schiede herrschen, mag sich jeder selbst ausrechnen, wenn ich sage, daß letztere im Durchschnitt der letzten 10 Frie densjahre nur etwa 75 Pf. für den Zentner Weißkraut, 1,40 bis 1,50 M, für Winterrotkraut und -wirsing, Grün kohl, 4,50 bis 5,50 M. für grüne Buschbohnen und Busch erbsen, 5,50 bis 6 M. für Wachsbuschbohnen, 32 bis 35 M. für guten Marktspargel, 3,50 bis 4 M für Rhabarber be trugen. Freilich besteht auch hinsichtlich der Erzeugung»- kosten ein erheblicher Unterschied; denn der Gärtner rechnet mit der teuren Handarbeit und dem wertvollen Boden bzw. der Pacht dafür in der Nähe der Stadt oder des Industriebezirks, und mit den dort höheren Löhnen, während der Feldgemüsebauer mit Pflug und Egge, bil ligen Löhnen und Böden arbeitet. Diese Unterschiede scheinen zwischen Erlös und Kosten hier wie dort einen gerechten Ausgleich zu schaf fen. Aber sie scheinen auch nur, wie spätere Ausfüh rungen beweisen werden. Nur eines ist gleich für alle beide Arten des Betriebes, nämlich das, daß sie beide bei harter Arbeit und großem Risiko nur eine bescheidene Rente abwerfen. Allerdings steht sich der gärtnerische Gemüsebau unter Umständen günstiger. Das ist dann der Fall, wenn der Kleinbetrieb ausschließlich oder doch fast ausschließlich mit jenen Arbeitskräften bewirtschaftet wird, welche der eiger als 1 gärti ferti satze War wert im F sen Umf dera gute: Gehi Haiti terne geste des In di bis 1 hoffe Gem ist, c an g geda diese die f und( den absa tigt 1 gärte Sie ■ Hane ganz der 1 so te Absa nicht schm hera und lichk aber daß < Jahr Spar schoi Zent 72 Z< kung Absa nie : all d Gebi dann jener wand Grun Ausl; seine land schli< besit trag muß.