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Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Lohnbewegung im Steindruckgewerbe Die Lage ist im allgemeinen unverändert. In ver schiedenen Städten, z. B. Berlin, Frankfurt a. M., Barmen ist der Senefelder-Bund an einzelne Firmen mit Vergleichs vorschlägen herangetreten, wurde aber überall an den Schutzverband Deutscher Steindruckerei-Besitzer gewiesen. Im Geschäftsbericht der Königsberger Zellstoffabrik Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 1905/06 wird zunächst des verstorbenen Direktors G. Beckmann und des ver storbenen Aufsichtsrats Fritz Heumann ehrend gedacht.. Wir entnehmen dem Bericht ferner folgendes: Unsere beiden Anlagen waren das ganze Jahr voll beschäf tigt, und wir konnten unsere gesamte Erzeugung schlank ab setzen. Infolge unseres durch die erhöhte Erzeugung bedingten großen Holzbedarfs haben wir es für angebracht gehalten, unsere Holzbestände noch weiter zu vermehren und unsern Bedarf für längere Zeit einzudecken. Wir mußten daher auch in diesem Jahre einen entsprechend hohen Bankkredit in Anspruch nehmen, doch haben wir uns durch die vermehrten Holzvor räte einerseits von etwaigen Störungen in der hauptsächlich nur auf die Sommermonate angewiesenen Heranschaffung der Hölzer unabhängig gemacht, und anderseits können wir ungünstigen Konjunkturen auf dem Holzmarkte besser begegnen. Im neuen Geschäftsjahr sind wir wiederum gut beschäftigt. Unter Berück sichtigung des vorjährigen Gewinn-Vortrags und nach Abzug der bereits verbuchten vertragsmäßigen Tantieme an den Vor stand sowie der Gratifikationen an die Beamten bleibt ein Roh-Gewinn von 989305 M. 62 Pf., von dem wir vorschlagen 387 240 M. 63 Pf. zu Abschreibungen zu verwenden und den übrigbleibenden Reingewinn von 602064 M. 99 Pf. wie folgt zu verteilen: Extra-Reservefonds 30000 M., Unterstützungsfonds 5000 M., Delkrederefonds 100000 M., 4 v. H. Dividende 90 000 M., Tantieme an den Aufsichtsrat rund 27000 M., 14 v. H. Super dividende 315000 M., Vortrag auf neue Rechnung rund 35000 M. Hatfplsiffern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstücke 200000 M., Gebäude der Anlage I und II 1270000 M., Maschinen der Ani. I und II 965000 M., Kiesofen und Turmanlage 224000 M., Tapiauer Besitz 175000 M., Fuhrwerk 1 M., Mobilien und Uten silien 1 M., Werkzeuge und Geräte 60000 M., Effekten 5000 M., Bargeld und Wechsel 139000 M., Buchforderungen 606000 M., Anzahlungen auf Holzkäufe 353000 M., Bestände an Roh- und Betriebsstoffen, fertigen und halbfertigen eigenen Fabrikaten 1 948 000 M. Passiva: Aktien-Kapital 2250000 M., Hypothekar-Anteil scheine 451000 M., Teilschuldverschreibungen 490000 M., Hypo theken 167000 M., Gläubiger 939000 M., Reservefonds 575 000 M., Extra-Reservefonds 120000 M., Unterstützungsfonds 34000 M., Neubaufonds 160000 M., Delkrederefonds 20000 M., Konto nuovo 137000 M., Reingewinn 602000 M. Gewinn- und Verlust-Konto, Debet: Zinsen, Geschäfts- und Betriebsunkosten 625000 M., Hypothekar-Anteilscheine-Zinsen 20000 M., Teilschuldverschreibungen-Zinsen 24000 M., Gehälter und Löhne 642000 M., Abschreibungen 387000 M., Reingewinn 602 000 M. Kredit: Gewinn-Vortrag 36000 M., Fabrikations-Ergebnis 2 264 000 M. Elberfelder Papierfabrik A.-G. in Berlin-Zehlendorf. In Berliner Tageszeitungen wurde mitgeteilt, daß obige Gesell schaft für das laufende Jahr 10 v. H. Dividende verteilen wird, gegenüber 20 v. H. in den beiden Vorjahren. Wir erkundigten uns bei der Gesellschaft und erhielten folgende Mitteilung: Die große Zehlendorfer Anlage befindet sich erst seit einigen ' Monaten im Betrieb und kann bei Beginn einer völlig neuen 2 Fabrikation nicht so arbeiten, daß sich sofort ein Nutzen ergibt. Die Veranlassung für die verspätete Inbetriebsetzung ist nicht nur die neunmonatige Verzögerung in der Fertigstellung des Baues, vielmehr hat hierbei auch der seiner Zeit ausgebrochene Brand mitgewirkt und die Fertigstellung aufgehalten. Eine Be stimmung der Dividende läßt sich heute noch nicht geben. Die diesjährige Dividende ist übrigens für die Rentabilität unserer Gesellschaft durchaus nicht maßgebend, sie ist eine Zwischen dividende, deren Höhe sich heute noch nicht bestimmen läßt, aber erheblich niedriger sein wird, als die Volldividende der sonstigen Jahre. Die bereits vorliegenden Zehlendorfer Fabrikate geben die Sicherheit, daß in ferneren Jahren wiederum die Rentabilität der Anlagen durchaus günstig sein wird. Die Leipziger Zweigniederlassung der Dresdner Chronto- und Kunstdruck-Papierfabrik Krause & Baumann wurde auf gehoben. Die Deutsche Pluviusin-Aktien-Gesellschaft in Kotitz bei Coswig in Sachsen teilt uns zu der in Nr. 37 S. 1549 ge brachten Nachricht mit, daß sie keine wasserdichten Papiere, sondern wasserdichte Stoffe bezw. Lederimitationen, Kunst leder Granitol und Saxonialeinen erzeugt. Die Prokura des Herrn Paul Josef Esselbach für die Firma fosef Esselbach, Kartonnagenfabrik in Dresden, ist erloschen. K. Gebr. Stern, Papier-Großhandlung in Berlin S 42, Ritterstr. 23. Dem Sohne des verstorbenen Herrn Eduard Stern, Herrn Franz Stern, sowie dem langjährigen Mit arbeiter, Herrn Th. Brannaschk, wurde Kollektivprokura erteilt. Herr Julius Goldemann ist, nachdem er über 20 Jahre Mitinhaber der Firma J. & N. Goldemann war, am 15. Mai aus derselben ausgetreten und hat in Berlin O 2^, Holz marktstraße 1, unter der Firma fulius Goldemann gleichfalls ein Packpapier- und Pappengroßgeschäft eröffnet. Unter der Firma Setzmaschinen Vertriebs-Gesellschaft m. b. FI. wurde in Berlin ein Unternehmen gegründet zwecks Vertriebs von Monoline-Setzmaschinen für das Gebiet des europäischen und asiatischen Rußlands. Das Stammkapital beträgt 90000 M. Geschäftsführer sind die Herren Direktor Heinrich Degener in Berlin und Alexander Kusmann in Moskau. Lithographisch-artistische Anstalt München (vorm. Gebrüder Obpacher) in München. Zur Ergänzung des in Nr. 46 S. 1939 Mitgeteilten entnehmen wir den Münchener Neuesten Nach richten folgendes: Nach dem Bericht des Vorstandes war das Unternehmen während des die Zeit vom 1. Januar 1905 bis 31. März 1906 um fassenden Berichtsjahres wieder außerordentlich stark mit Auf trägen versehen, sodaß es nur mit äußerster Anstrengung aller verfügbaren Kräfte möglich war, den Anforderungen zu ent sprechen. Die im vorigen Berichte bereits erwähnten Lieferungs schwierigkeiten waren auch im abgelaufenen Geschäftsjahre noch nicht überwunden. Der Zuwachs an neuen Maschinen war er heblich, aber sie konnten nur nach und nach in Betrieb gesetzt werden. Der Umzug nach Sendling verursachte ebenfalls Hemm nisse, sodaß erst gegen Ende des Jahres 1905 Einheitlichkeit und volle Leistungsfähigkeit in der Druckerei herbeigeführt werden konnten. Die Absicht, es vorläufig bei Verlegung der Druckerei bewenden zu lassen und die Nebenbetriebe, wie Buch binderei, Prägerei usw., in der alten Fabrik aufrecht zu erhalten, um nicht zur Festlegung weiterer größerer Mittel gezwungen zu sein, mußte bald aufgegeben werden. Das notwendige Ineinander greifen der weit von einanderliegenden Betriebe war mit größeren Schwierigkeiten verbunden als sich anfangs voraussehen ließ, daher wurde nach kurzer Zeit beschlossen, den zur Aufnahme der Nebenbetriebe nötigen Bau ebenfalls ohne Verzögerung auf zuführen. Diese Baulichkeiten sind bereits flott im Gange und sollen bis September 1906 fertig gestelllt sein, sodaß voraus sichtlich bis Ende Oktober 1906 das Gesamtunternehmen in Sendling vereint sich in Betrieb befinden wird. Das 15 Monate umfassende Berichtsjahr schließt zuzüglich 11155 M. (i. V. 15 137 M.) Vortrag aus dem Vorjahre und nach 164 243 M. (109 332 M.) Abschreibungen mit einem Reingewinn von 95217 M. (i. V. 77923 M. für zwölf Monate). Folgende Ver teilung wird vorgeschlagen: Reserve 4203 M. (3139 M.), Tantiemen 2976 M. (2378 M.), Dividende von 61/4 v. H. oder 5 v. H. pro Jahr (wie i. V.) = 64062 M. (51 250 M.), Vortrag 13975 M. (11555 M.). In der Bilanz stehen zu Buch: Immobilien in München, Pasing und Sendling 701534 M. (wie i. V.), Neubauten in Sendling 274 637 M. (89 817 M.), Maschinen 357 889 M. (167 969 M.), Waren vorräte 418802 M. (450949 M.). In bar und Wechseln waren 13 886 M. (22 705 M.) vorhanden und bei Schuldnern standen 484067 M. (669028 M.) aus. Dagegen wurden an Gläubiger 177074 M. (384248 M.) geschuldet. Das Konto Separato erscheint mit 457078 M. (89817 M.) und stellt den Aufwand dar, der bis jetzt zur Bestreitung der Bauten und Anlagen gemacht wurde. Die Gesellschaft ist mit einer Hypothekschuld von 596775 M. (574 335 M.) belastet. Bei 1025000 M. Aktienkapital beträgt die Reserve 67535 M., die Spezialreserve 100000 M. Aktien-Gesellschaft für Verlag und Druckerei -»Der l'Vest- fale«. in Münster i. W. Laut Bilanz vom 31. Dezember er zielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr aus Zeitungs- und Akzidenzkonto 72257 M. 84 Pf. Einnahmen. Hierzu kommen 4028 M. 17 Pf. Vortrag aus 1904. Gehälter und Löhne erforderten 63660 M. 46 Pf., Invaliditäts-, Krankenversicherung usw. 1321 M. 14 Pf-, Zinsen, Steuern usw. 4768 M. 93 Pf., und Abschreibungen 6439 M. 59 Pf., sodaß sich ein Gewinn von 95 M. 89 Pf. ergibt. Das Aktien kapital beträgt 130 000 M.