Volltext Seite (XML)
PAPIER-ZEITUNG Nr. 28 Die Bei ryr- 44/ b) rauh a) glatt II. Rückseite wer die dortige, zeitweise yon Rauch und Feuchtigkeit gesättigte Luft kennt, dem wird das Rosten der Schere begreiflich sein. Ein ähnliches Erlebnis: Eines Tages kam die Klage, das ge lieferte Papier sei nicht säurefrei, infolgedessen seien die damit ein gewickelten Metallwaren oxydiert. Schadenersatz von 7000 M. wurde gestattet schnelles Arbeiten und erspart Berechnungen, da der Prozentgehalt an Asche direkt abgelesen wird; sie kann überall da Anwendung finden, wo es sich nicht um be sonders genaue Feststellungen handelt, also in den aller meisten Fällen, die in der Praxis überhaupt vorkommen. (Diese Wage ist in Hofmanns Handbuch S. 393/94 be- schrieben. Schriftleitung} Vergleichsbestimmungen durch Veraschen im Platin tiegel haben wiederholt gezeigt, daß der Fehler bei Be stimmungen mit der Reimannschen Wage 0,25 v. H. nicht übersteigt; neuerdings im Amt mit 13 Packpapieren vor genommene Vergleichsprüfungen haben hierfür eine weitere Bestätigung geliefert. Ergebnisse der Prüfung votPij Packpapieren auf Aschengehalt Umschlagpapiere auf Leimfestigkeit hat sich oft die Er scheinung gezeigt, daß die beiden Seiten des Papiers sich Tinten gegenüber verschieden verhalten. Wenn dies der Fall ist, so ist die glatte Seite meist weniger leimfest als die rauhe. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen diese Verschiedenheiten bei einem einseitig glatten Zellstoffpack papier von etwa 70 g Quadratmetergewicht. Verhalten von Schrijt auj einseitig glattem Packpapier 1. Beschriebene Seite Die Tinte ist, wie die Abbildung zeigt, auf der glatten Seite stark ausgelaufen, auf der rauhen nicht oder nur an vereinzelten Stellen ganz schwach. Die Rückseite des Papiers zeigt, daß auch das Durchdringen der Tinte etwas verschieden ist, je nachdem die glatte Oder die rauhe Seite beschrieben wurde, und zwar sowohl in dem Grad des Durchschlagens als auch in der Art und Weise. Wie das Bild zeigt, schlägt die Tinte von der glatten nach der rauhen Seite etwas weniger stark durch als umgekehrt, und das Durchdringen erfolgt gleichmäßiger und nicht so stellen weise wie von der rauhen nach der glatten Seite. In der Fachliteratur ist über diese merkwürdige Er scheinung nichts aufzufinden, und es erscheint daher wohl angebracht, die Aufmerksamkeit hierauf zu lenken und zu einer Aussprache über die mutmaßlichen Ursachen anzu regen. Ist die Ursache erkannt, dann wird man wohl auch Mittel und Wege finden, den Uebelstand zu bekämpfen. (Aus den Mitteilungen des kgl. Materialprüfungsamts zu Groß-Lichterfelde-West, Jahrg. 1905 Heft 6, Verlag von Julius Springer in Berlin.) Papier ist geduldig Vor längerer Zeit wurde mir eine Partie Pergamyn zur Ver fügung gestellt, da es nicht chlorfrei sei und infolgedessen nicht zu den beabsichtigten Gebrauchszwecken verwendet werden könne. Da ich aus demselben Stoffe gleichzeitig auf einer anderen Papiermaschine Zellstoffseiden arbeitete, und neben sonstigen Prüfungsergebnissen dadurch den besten Beweis der Chlor freiheit hatte, daß dünnes Seiden- und Zigarettenpapier, wenn noch Chlorrückstände im Stoff vorhanden sind, an den Pressen hängen bleibt, wußte ich, daß die Rüge unbegründet war. Ich begab mich daher ohne langes Zögern, nachdem durch Brief wechsel kein Erfolg mehr wahrscheinlich war, persönlich zum Kunden. Nachdem ich ihm meine prüfungsamtlich untersuchten und als chlorfrei befundenen Gegenmuster vorgelegt und die nötige Aufklärung vorgetragen hatte, erbat ich nähere Erklärung über die vorliegende Klage. Da kam denn zutage, der Abnehmer habe bemerkt, daß sich an seiner neuen Schere, die auf dem beanstandeten Papier nur eine Nacht gelegen hatte, Rost zeigte. Das sei für ihn der unzweideutigste Beweis der Chlorhaltigkeit des Papiers gewesen. Nun wurde die blankgeputzte Schere in das fragliche Papier eingewickelt, eingeschlossen und der Abend zu einem gemeinschaftlichen Liebesmahl benutzt. Die am anderen Morgen dem Papier entnommene Schere prangte in un getrübtem Glanze, ich konnte mit abzugsfreier Bezahlung meine Heimreise antreten, und der Mann war kuriert. Schauplatz des Erzählten war London, und größte Abweichung beträgt demnach 0,2 v. H. Leimfestigkeit einseitig glatter Papiere der Prüfung einseitig glatter Pack- und Brief ¬ verlangt. Da das Papier aus reinem, ungebleichtem, natur- farbigem Natronzellstoff gefertigt war, ergab die chemische Unter suchung glänzenden Sieg für mich. Aus Vorstehendem geht her vor, daß die Geduld des Papiers dem vielgeplagten Papiermacher in der Richtung als Vorbild dienen soll,, daß er selbst nicht die Geduld verlieren darf, -i- Lfde. Nr. Aschengehalt (Sämtliche Werte abgerundet auf 1 Dezimalstelle) Abweichung Platintiegel Reimanns Wage I 5,1 v. H. 5,o v. H. — 0,1 v. H. 2 4,5 » n 4,5 » n 0 „ „ 3 4,9 » » 4,8 „ „ — O,T „ „ 4 3,7 » » 3,8 » » + 0,1 » » 5 3,3 » » 3,3 » O » ,, 6 5,6 » » 5,5 » ,, — 0,1 „ „ 7 3,1 » » 3,3 » » + °,2 » » 8 2, 1 » » 2,0 » » 0,1 » » 9 7,1 „ „ 7,0 » » — OJ » >, IO 4, 2 » » 4,° » » 0,2 )) n II 2,4 » „ 2,3 » » — 0,I „ „ 12 2,9 „ „ 3,0 » » + 0,1 » » 13 5,3 » » 5,5 » » + °,2 „ „ Probe a Preiserhöhung für Packseiden papier in Amerika. Mitte März hielten die Fabrikanten von Packseiden-Papieren eine Ver sammlung in New York ab, in welcher die Mehrzahl der Fabri kanten solcher Papiere an wesend oder vertreten waren. Sie setzten Preisstufen für Zellstoffpapiere (Manilla tissues) von verschie dener Schwere fest und er höhten dabei die bisher üblichen Preise. Sie begründen diese Erhöhung mit der erheblichen Verteuerung von Zellstoffholz.