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1946 PAPIER-ZEITUNG Nr. 46 Handelskammer-Berichte 1905 Pforzheim. Papierfabrikation. Die Nachfrage war rege. Trotzdem blieben die Preise auf ihrem alten Stand, und der von den Rohstoffhändlern durchgeführte Aufschlag konnte nicht ein geholt werden. Vor Inkrafttreten der neuen erhöhten Zolltarife häuften sich besonders die Bestellungen des Auslandes. Die Wasserverhältnisse des Sommers 1905 waren wieder ungünstig und erforderten einen beträchtlichen Mehraufwand an Kohlen für die Ersatzkraft. Die Aussichten für das neue Jahr sind günstig, da der Papierverbrauch stetig wächst. Buchdruckereigewerbe. Das Buchdruckereigewerbe zählte 1905 17 Betriebe (2 Zeitungsunternehmen und 15 Kunst- und Akzidenz druckereien). Das Pforzheimer Buchdruckereigewerbe beschäftigte über 200 Personen, wovon etwa 50 auf Zeitungs- und 45 auf Kunst- und Akzidenzdruckereien, der Rest auf Hilfsarbeiter, Lehrlinge und Zeitungsträger entfallen. Druckaufträge wurden genügend erteilt, nur stimmten Preisdrückerei, Ansprüche auf bessere Aus führung der Arbeiten, schleppende Zahlungsweise sowie hohe Lohnsätze nicht mit dem erzielten Gewinn überein. Anzeigen- und Leserzahl der Zeitungsdruckereien ist erheblich gewachsen, wahrscheinlich durch Eingang des Stadt. Tagblatts und stetige Zunahme der Bevölkerung.} Sagan. Zellstoff-Industrie. Die Nachfrage war gut; die ganze Erzeugung wurde im Inlande untergebracht. Bessere Preise wurden erzielt. Holz stieg etwas im Preise; auch gingen die Arbeitslöhne etwas in die Höhe. Aus Holz wurde Sulfitzellstoff verfertigt, welcher im Inlande vollständig aufgenommen wurde. Es wurden durchschnittlich 215 Arbeiter (156 männliche und 59 weibliche) beschäftigt. Fabrikation von weißem Fichtenholzstoff. Infolge günstigen Wasserstandes konnte die volle Erzeugung ausgenutzt werden, welche schlanken Absatz fand. Die Preise blieben un befriedigend. Papierjabrikation. Von den im Bezirk befindlichen Papier fabriken berichteten 4; sie beschäftigten durchschnittlich 250 Arbeiter (etwa 185 männliche und etwa 65 weibliche); sie fanden schlanke Abnahme ihrer vollen Erzeugung im In lande. Trotz guter Nachfrage ließen sich die sehr gedrückten Verkaufspreise nicht erhöhen. Von den Rohstoffen wie Holz, Zellstoff, Holzstoff und Kohlen hielten sich nur die Kohlen auf den vorjährigen Preisen; Holz, Zellstoff und Holzstoff konnten nur zu etwas höheren Preisen eingekauft werden, die Löhne steigerten sich infolge Arbeitermangels. Roh-Dachpappenfabrikation. Infolge gesteigerten Bedarfs an Dachpappe ist auch in der Rohpappen - Industrie weiterer Aufschwung zu verzeichnen, der sich leider nicht entsprechend ausnützen ließ. Trotz um das Doppelte gestiegener Lumpen preise fehlte es an nötigem Rohstoff, und bei reichlich vor liegenden Aufträgen war mitunter Einstellung des Betriebes not wendig. Dieser außerordentliche Lumpenmangel ist auf die ge steigerte Ausfuhr besonders nach Amerika zurückzuführen, der nur der bereits beantragte Ausfuhrzoll auf Lumpen steuern könnte. Unvorteilhaft sind auch die durch gewerbepolizeiliche Vor schriften entstandenen, unverhältnismäßig hohen Ausgaben für Maschinen usw. und die dadurch in den Betrieb gelangten Un bequemlichkeiten. Tilsit. Papierwaren und Schreibartikel. Der Papierbedarf steigert sich. Leider werden oft örtliche Handlungen um gangen und unmittelbare Bezüge aus Fabriken oder bei Händ lern größerer Plätze gemacht. Bei Berücksichtigung unfrankierter Sendung, Berechnung der Verpackung, der Schwierigkeit be rechtigter Reklamationen und Barzahlung nach Empfang stellt sich die Ware meist teurer als sie örtliche Handlungen mit ständigem Lager in kleinen Bezügen und bei gleicher Güte liefern können. Die Papierpreise erfuhren keine Schwankungen. Buch- und Kunsthandel. Der Umsatz im Buchhandel war un verändert. Nach der sogenannten Babel-Bibel-Literatur macht sich eine Zunahme des Interesses an den Forschungen moderner Theologie bemerkbar. Das Weihnachtsgeschäft hat sich ge hoben. Im Kunsthandel ist die Nachfrage nach größeren Bildern geringer geworden, während kleinere in größerer Anzahl ver langt wurden. Der Umsatz hat sich kaum gesteigert. Zellstoßfabrikation. Die Marktlage ist unverändert; die Preise für das Erzeugnis wurden auf der bisherigen Höhe erhalten. Durch zahlreiche Neubauten und Erweiterungen von Zellstoff- Fabriken in Deutschland und im Auslande ist Uebererzeugung voraussichtlich. Die Rohstoffpreise zeigten steigende Richtung, besonders die Holzpreise erhöhten sich infolge großer Nach-, frage, die durch erwähnte Neubauten bedingt ist. Der russi schen Wirren wegen wird man nur geringe Mengen Holz aus Rußland einführen, die den vorliegenden Bedarf keinesfalls decken werden. Die Fabrik beschäftigt augenblicklich 400 männliche und 100 weibliche Arbeiter bei einem Durchschnitts tagelohn von 3 M. 50 Pf. bis 3 M. 75 Pf. Um ihre Erzeugung zu erhöhen, hat die Gesellschaft mit der Errichtung einer zweiten Fabrik begonnen, die voraussichtlich im Herbst 1906 in Betrieb gesetzt wird. Buch-, Kunst- und Steindruckereien sowie der Verlag der hiesigen deutschen und litauischen Zeitungen erfuhren be deutende Umsatz-Steigerung in allen Geschäftszweigen, wozu auch die im vergangenen Jahre stattgefundene Gewerbe-Aus stellung wesentlich mit beigetragen hat. Geschäftsbücherfabrik, Buchdruckerei T.T. Heinze, Brieg Gegründet 1846 Lager aller Bez. 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