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PAPIER-ZEITUNG Nr. 41 1732 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preist* von 1 M. tür jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschinerstr. 97—103, an Jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff für die Papier fabrikation aus Maisstielen, Zuckerrohr und ähnlichen mark reichen Pflanzenstengeln von Viggo Drewsen. in New York. DRP 170009. (Kl. 55) Vergl. auch Nr. 51 von 1905 S. 1923. Bei der Herstellung von Zellstoff aus markhaltigen Pflanzenstengeln bestand bisher eine Schwierigkeit infolge der verschiedenen Beschaffenheit der verschiedenen Teile der Stengel. Der eigentliche Maisstengel ohne Blätter und Hülse besteht beispielsweise aus zwei Teilen, welche für die Papierfabrikation verwendet werden können, nämlich der äußeren Rinde und dem Mark. Die Rinde hat eine ähnliche Beschaffenheit wie Holz und enthält einen hohen Gehalt an Fasern, während das Mark schwammig ist und hauptsächlich aus oblongen Zellen besteht. Dieselben Ver hältnisse liegen auch beim Zuckerrohr vor. Wenn man die Rinde mit Chemikalien behandelt, so er hält man Fasern, welche für die Papierfabrikation benutzt werden können und ein undurchsichtiges Papierblatt liefern. weiter verarbeitet werden. Das mit den Markzellen aus der Waschvorrichtung abfließende Wasser kann, wenn es eine genügende Menge Markzellen enthält, sofort auf die Zylinder maschine geleitet werden. Andernfalls läßt man das Wasser mit den Markzellen aus der Waschvorrichtung in ein oder mehrere Absatzgefäße D D' laufen, damit die Markzellen sich absetzen. Wenn sich genügend Markzellen abgesetzt haben, läßt man das reine Wasser durch die Röhren p p‘ ab und leitet die Markzellen durch die Rohre H und p" mittels einer Zentrifugalpumpe E auf die Papiermaschine F. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Zellstoff für die Papier fabrikation aus Maisstielen, Zuckerrohr und ähnlichen mark reichen Pflanzenstengeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Stengel nach entsprechender Zerkleinerung ohne vorherige Scheidung ihrer Bestandteile mit einer einzigen Aufschluß flüssigkeit, vorteilhaft Aetzalkali, in einer für die Auf schließung sowohl des Marks als der Stengelrinde ge nügenden Stärke nur einmal gekocht werden, worauf, nach event. Entfernung der bei der Kochung nicht angegriffenen Teile, auf Sieben oder durchlochten Platten von ent sprechender Maschen- und Schlitzweite eine Trennung der Rinden von den Markzellen in bekannter Weise erfolgt. Verfahren zur Herstellung von Papierleim (Gerbleim) von Dr. Alexander Mitscherlich in Frei ¬ burg i. B. DRP 169408. (KL 22) Ein kleiner Teil des zur Ver wendung kommenden Harzes wird mit der gesamten für den Gerb leim bestimmten Soda, etwa 171/2 v. H. des Gesamtharzes,, unter Rühren zu Harzleim verkocht. In diese Lösung bringt man Horn in Platten oder in nicht zu groben Stücken, und zwar in einer Menge von etwa einem Fünftel des Ge samtharzes. Das Horn löst sich in der erhaltenen Harzleimlösung unter 100", wenn man von Zeit zu Zeit umrührt, in etwa 48 Stunden vollständig auf. Zur Bleichung des Harzes sowie zur Erzeugung eines möglichst hellen und beim Kochen hell bleibenden Leimes und zur Unschädlichmachung des aus dem Horn sich etwa ent wickelnden Schwefelwasserstoffes wird schweflige Säure als solche oder in ihren Verbindungen während und nach dem Zusatz des' Hornes hinzugefügt. Dann kommt der Rest des Harzes zu der Masse, worin er sich in kurzer Zeit vollständig löst. Nach vollständiger Lösung des Horns und des Harzes wird der Wenn man dagegen das Mark mit den gleichen Stoffen be handelt, so zerfällt es in Zellen, und das aus diesem Stoff erhaltene Papier ist durchsichtig und gleicht Pergament papier. Nach vorliegender Erfindung werden zunächst die ganzen Stengel der Länge nach zerteilt und in Stücke ge schnitten, wodurch das Mark bloßgelegt wird. Darauf wer den die zerkleinerten Stengel in einem Kocher mit einer 2oprozentigen Lösung von Aetznatron etwa 6 Stunden bei 3—4 Atm. Druck gekocht. Nach beendeter Kochung bläst man den Kocherinhalt in ein Ablaufgefäß ab, läßt die dunkel gefärbte Flüssigkeit ablaufen und wäscht die festen Stoffe aus. Die erhaltene Stoffmasse besteht aus den gekochten Fasern und den Markzellen. Nach Ausscheidung der un vollkommenen gekochten Teile mittels eines Siebes bringt man die Masse in einen Holländer A, der mit Wasch trommeln B B' versehen ist. Die Waschtrommeln sind mit durchlochten Metallblechen oder mit Drahtgaze bedeckt, deren Oeffnungen groß genug sind, um die Markzellen durch diese Oeffnungen hindurchzulassen, aber hinreichend klein, um die Fasern zurückzuhalten. Das Waschen wird so lange fortgesetzt, bis die ge wünschte Trennung der Fasern und der Markzellen er reicht ist. Der faserige Stoff kann dann in üblicher Weise Masse eine möglichst helle und klare Sulfitablauge so lange unter Umrühren zugesetzt, bis in einem Proberöhrchen eine Fällung mit Tischlerleimlösung entsteht. Die zugesetzte Sulfitablauge muß so weit eingedampft sein, wie es die Konzentration des gewünschten Gerbleimes verlangt. Nach dem Eindampfen auf ein Drittel wird sie mit schwefelsaurem Natron (Glaubersalz) in Lösung versetzt, um den größten Teil des Kalkes an Schwefelsäure zu binden. In der Regel sind 2 kg getrocknetes Glaubersalz auf 1 hl Ablauge aus reichend. Der Zusatz der Sulfitablauge bewirkt eine Fällung von Keratin im Papierbrei. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von Papierleim (Gerbleim), dadurch gekennzeichnet, daß Sulfitablauge, die zur Un schädlichmachung des Kalkes Glaubersalz enthält, vermengt wird mit einer Lösung von Harz und Horn, welche durch Lösung von Horn in mit überschüssiger Soda gewonnenem Harzleim unter 100« hergestellt wird. Verfahren zur Herstellung von Papierleim (Gerbleim) von Dr. Alexander Mitscherlich in Freiburg i. B. DRP 169 409- Zusatz zum DRP 169408. (Kl. 22) [Vorstehend] Das Verfahren des Hauptpatents 169408 hat den Nach teil gezeigt, daß die Leimfällungen dem Papier eine dunkle