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PAPIER-ZEITUNG 1461 Nr. 35 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Verkaufsbedingungen für Papier. Dieser Gegenstand steht auf der Tagesordnung der Hauptversammlung des Papier-Industrie-Vereins in Goslar, 12. Mai 1906. Alle Mit glieder, welche davon berührt werden, sollten sich dazu einfinden. Lohnbewegung im Steindruckgewerbe. (Vergl. Seite 1450 dieser Nummer.) Sämtlichen Lithographen- und Stein druckergehilfen in den größeren Steindruckereien von Bremen und Braunschweig wurde von ihren Firmen ge kündigt. F. 15 Maschinenmeister und 13 Handpressendrucker nebst Hilfsarbeitern in der Druckerei von F. A. Brockhaus in Leipzig haben am 28. April nach vorhergegangener Kündigung die Arbeit eingestellt. Näheres folgt in nächster Nummer. Norddeutsche Cellulosefabrik Aktiengesellschaft in Königs berg i. Pr. Bilanz am 31. Dezember 1905 Aktiva: M. Pf. Noch nicht eingezahlte 75 v. H. des Aktien kapitals 937 500 Debitoren 303 078 30 Kassenbestand 949 91 Grunderwerbskosten 2 249 90 Neubaukosten . ' 6705 95 Mobilien I 102 34 I 251 586 40 Passiva: Aktienkapital I 250000 — Vortrag auf 1906 für Zinsen 1586 40 1 251585 40 Gewinn- und Verlustkonto per 31. Dezember 1905 Debet Kredit Zinsenkonto Vortrag auf 1906 M. 1 586 Pf. 40 M. 1586 Pf. 4° 1586 40 t 586 4° Nach der am 25. April 1906 stattgefundenen Wahl besteht der Aufsichtsrat aus folgenden Mitgliedern: Bankdirektor George Marx, Kaufmann Max Anders, Kaufmann Rudolf Schlegelberger, Kaufmann A. J. Lewin, sämtlich in Königsberg i. Er. Vereinigte Strohstoff-Fabriken in Dresden. Den Mit teilungen der Verwaltung auf der Generalversammlung in Dresden entnehmen wir nach der »Frankfurter Zeitung« folgendes: Die Gesellschaft sucht sich durch immer stärkere Anhäufung von Strohvorräten so unabhängig wie möglich vom Ausfall der Strohernte zu machen. Bis jetzt sei ihr dies noch nicht ganz gelungen. Die inzwischen erfolgte Kapitalserhöhung von 3 auf 4 Mill. M. soll in erster Linie der Ausführung dieser Absicht dienen. In drei Jahren hofft die Verwaltung ihr Ziel zu er reichen. Auch die letzte Strohernte habe eine unangenehme Ueberraschung für die Strohverbraucher gebracht. Während man noch im November (zur Zeit der letzten außerordentlichen Generalversammlung) auf eine Durchschnittserntc hoffte, ist die Körnerernte um 3 v. H. und die Strohernte um 40 v. H. zurück geblieben. Die Folge war sprunghafte Steigerung der Stroh preise von 3 bis auf 6 M. Dank ihrer Strohanhäufung mußte die Gesellschaft nur etwa 40 v. H. eines Jahresbedarfs zu den höheren Preisen, 4 M. 20 Pt. bis 4 M. 40 Pf., cindecken. Dies erforderte für die Gesellschaft rund 200000 M. Mehraufwendung. Dazu treten nun höhere Löhne und teurere Kohlenpreisc. Sehr schwer fällt für die Zukunft des Unternehmens die geglückte Lösung der Sulfatfrage ins Gewicht. Das .Sulfatverfahren der Gesellschaft ist ihr endgiltig konzessioniert worden. Die zur Beseitigung der üblen Gerüche ergriffenen Maßregeln verbilligen zugleich die Herstellung des Strohstoffes. Die Verwaltung be urteilt die Aussichten günstig. Die ersten 4 Monate des laufen den Jahres zeigen 6000 t Erzeugung gegen 5200 t in der gleichen Vorjahrszeit. Die Fabriken werden ständig auf eine noch höhere Erzeugung zugeschnitten. Um rund 20 bis 25 v. H. hofft man diese noch zu steigern und innerhalb 2 Jahren eine Jahres erzeugung von 25000 t zu erreichen. Wesentlich ist die Ver billigung der Gestehungskosten, da die unbefriedigende Preis gestaltung von Papier Erhöhung der Strohstoffpreise vorläufig ausschaltet. Der Verkauf liege günstig, und die Fabriken haben keine Fabriksvorräte. Heymann & Schmidt Luxuspapierfabrik Aktiengesellschaft in Berlin. Hauptsiffern der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstücke 640000 M., Gebäude 786000 M., Dampfmaschinenkessel 23000 M., elektrische Anlage 22000 M., Maschinen 105000 M., Inventar und Utensilien 42000 M., Lithographiesteine 79000 M., Lithographien 127000 M., Gravuren und Stahlplatten 38000 M., Originale und Urheberrechte 1 M., Bankguthaben 34000 M., Bargeld 43000 M., Wechsel 106000 M., Effekten 117000 M., Schuldner 402000 M., Materialien 72000 M., halbfertige und fertige Waren 220000 M. Passiva: Aktienkapital 1500000 M., Hypotheken 1100 000 M., Delkrederekonto (Rückstellung für Abzüge und Verluste) 25 000 M., Reservekonto 40000 M., Versuchskonto 21000 M., Gläubiger 10000 M., Reingewinn 161500 M., (Verteilung desselben: 10 v. H. für den Reservefonds 16000 M., Versuchskonto 4500 M., 4 v. H. Dividende 60000 M., Tantiemen für Vorstand und Beamte 12 000 M., Tantieme für Aufsichtsrat 4000 M., 4 v. H. Superdividende 60000 M., Gewinnvortrag für 1906 5000 M.) Gewinn- und Verlustkonto. Debet: Handlungsunkosten in boo M., Abschreibungen 267000 M., Gewinn 161500 M. Kredit: Warenkonto 530800 M., Gewinn aus Zinsen 8700 M. Die außerordentliche Generalversammlung der Papier fabrik Kirchberg Actiengesellschaft in Kirchberg, Kr. Jülich, findet nicht am 2. sondern am 10. Mai statt. (Berichtigung zu Nr. 33 S. 1377.) In der Generalversammlung der Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikaiion in Aschaffenburg wurden die aus dem Aufsichtsrate ausscheidenden Flerren ein stimmig wiedergewählt und Herr Geh. Kommerzienrat Karl Friedrich Hedderich, Darmstadt, neu in den Aufsichtsrat gewählt. M. Aktiengesellschaft für Cartonnagen-Industrie in Loschwitz bei Dresden. Flerr Otto Zucker ist nicht mehr Mitglied des Vorstandes. Flerr Fabrikdirektor Paul Börner in Dres den wurde zum Vorstandsmitglied bestellt. Die Firma Aberle 6 Birk, Briefordner- und Kartonnagen- fabrik in Trossingen (Wttbg.), hat ihre beiden Betriebe von einander getrennt und die Abteilung Briefordnerfabrikation an ihre seitherigen Berliner Vertreter, die Herren Kantorowicz & Timmler käuflich mit Recht vom 1. Mai ab abgetreten, in der Weise, daß der ganze Betrieb nach Berlin verlegt wird. Genannte Herren übernehmen die Firma Aberle & Birk, und Anfragen und Bestellungen sind vom 1. Mai ab an die Adresse Berlin SW ij, Alte Jacobstraße 9, zu senden. Die Kartonnagenfabrik wird vom 1. Mai an in ausgedehnterem Maße in Trossingen, Wttbg., mit Zweiggeschäften in Talheim und Rottweil a. Neckar, unter der früheren Firma Birk-Koch weitergeführt. Herr Wilhelm Krieger aus Eßlingen hat die Firma Gott hold K. Müller, Fabrik photographischer Kartone und Passepartouts in Stuttgart, käuflich erworben. Unter der Firma Hansen & Heynen wurde in Krefeld, Mariannenstr. 2, eine Papierwarenfabrik und Buchdruckerei eröffnet. Die Firma M. Häußer, Maschinenfabrik in Neustadl a. d. H. (Pfalz) lieferte in letzter Zeit hydraulische Pressen nebst dazu gehörigen Pumpen für die Reichsdruckerei in Berlin. Sie dienen zum Glätten von Reichskassenscheinen. M. Erzgebirgische Kunstanstalt für Chromo- und Merkantil druck, G. m. b. H. in Zschopau. Durch Beschluß der Ge sellschafter vom 22. August 1905 ist das Stammkapital auf 30000 M. erhöht worden. Zum Geschäftsführer wurde der Lithograph Herr Alfred Franz Johannes Lahmer bestellt. Die Firma Georg Dittrich, Buchdruckerei in Reichenbach i. Schl., Nachfolger Constantin Salzburg, lautet jetzt Georg Dittrich's Buchdruckerei, Inhaber R. Walter. Inhaber ist Herr Robert Walter in Reichenbach i. Schl. Seibold'sche Buchdruckerei Albert Broschek in Offenbach am Main. Die Prokura des Geschäftsführers Herrn Paul Reuter ist erloschen. Dem Geschäftsführer Herrn Georg Kassecker wurde Prokura erteilt. Das unter der Firma H. Bauer & Co. in Höchst a. M. betriebene Geschäft ist auf den Lithographen Herrn Fried rich Ernst Schumann in Höchst a. M. übergegangen, der es unter unveränderter Firma fortführt. CI.